S I E B Z E H N T E S ✉ T Ü R C H E N

"Hey Haz,
Irgendwie bin ich jeden Samstag aufs Neue aufgeregt. Ich weiß nicht einmal wieso. Dich besuchen ist schließlich nichts Neues für mich. Wir hingen doch ständig aneinander. Irgendwie ist es schlimmer auf dem Friedhof zu sein, als dir einen Brief zu schreiben. In letzter Zeit musste ich sogar nicht immer weinen. Also meistens schon, aber ich denke momentan wird es besser. Vielleicht kann ich irgendwann wieder ein Normales Leben führen. Auf dem Friedhof herscht so eine traurige Atmosphäre. Ich weiß nicht wieso, aber es bedrückt mich. Ich komme deinem Körper näher, doch ich weiß, dass deine Seele immer bei mir sein wird. Das hast du mir versprochen. Dafür wird mein Herz immer für dich schlagen. Wobei ich ehrlich gesagt im Moment manchmal das Gefühl habe, dass es auch ein bisschen für Liam schlägt. Aber das wäre komisch, ich meine wir sind beste Freunde. Schon so lange. Ich vermisse dich so sehr Harry, du kannst dir das gar nicht vorstellen. Unter der Woche habe ich gelernt es zu unterdrücken. Liam lenkt mich ab, ich kann mit der Trauer leben. Aber Samstags kommt alles wieder hoch. All der Schmerz, die Sehnsucht und die Verzweiflung. Weißt du wie alleine ich bin? Was du für ein großes Loch hinterlassen hast? Ich bin am Verzweifeln. Ich habe dich so sehr geliebt, nie habe ich jemanden so geliebt. Ich liebe dich immer noch genauso. Und deshalb ist der Schmerz so unerträglich. Denn du bist nicht mehr da um meine Hand zu halten und mich in den Arm zu nehmen.
Aber Liam ist da. Und Liam war schon immer da. Schon lange bevor du es warst. Aber ich bin dir nicht böse. Ich weiß, dass du mich geliebt hast und dass du mich immer noch liebst. Ich lege dir diesen Brief auch bei, ja? Die Seite ist schließlich voll. Und ich denke, dass Liam und ich jetzt los sollten. Nicht, dass du auf uns warten musst. Ich möchte nicht, dass du dir Sorgen machst", mit einem mulmigen Gefühl im Magen nahm ich den Brief in meine zittrige Hand und ging in den Flur, wo Liam schon auf mich wartete. Sofoer breitete er seine Arme aus, woraufhin ich ihn umarmte. Leise schluchzte ich, doch meine Geräusche verebbten langsam, als er mir liebevoll über den Rücken strich und dabei immer wieder freundliche Worte murmelte.

"Danke", hauchte ich, als ich mich von ihm löste und meine Tränen wegwischte.

"Für dich immer", entgegnete er lächelnd. Was auch mir ein Lächeln auf die Lippen trieb.

"Hier", sagte ich leise und reichte ihm den ordentlich zusammengefalteten Brief. Er nahm ihn und legte ihn ohne ihn zu lesen zu den anderen. Ich bewunderte ihn dafür, dass er nicht einmal auf die Idee kam, meine Briefe zu lesen. Ich denke wären unsere Rollen getauscht, hätte ich jeden der Briefe gelesen, meine Neugier wäre einfach zu groß gewesen. Doch Liam war unglaublich loyal. Soetwas würde er nie machen. Außer ich fordere ihn dazu auf. Liamgab mir Freiheiten, gab mir Privatsphäre, viel mehr als nötig wäre. Er wollte immer, dass ich mich wohl fühle. Und dafür war ich ihm dankbar.

Seufzend schlüpfte ich in meine Schuhe, ließ mir von Liam in meine Jacke helfen und zog mir sogar eine Mütze auf den Kopf. Sanft griff ich nach seiner Hand, verschränkte seine Finger mit meinen. Ich liebte das Kribbeln und die wärme die seine Hände ausstrahlten.

"Na komm, wir gehen los", forderte Liam mich mit sanfter Stimme auf und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Ich kicherte leicht und schmiegte mich näher an ihn, bevor ich an ihn gedrückt unsere Wohnung verließ.

- 597 Wörter.

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Hi:)
In einer Woche ist Weihnachten*.*

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