D R I T T E S ✉️ T Ü R C H E N
"Harry,
Ich komme gleich vorbei. Liam meint er muss sich noch fertig machen. Deshalb schreibe ich dir jetzt. Die Briefe von dieser Woche und das Foto habe ich dabei. Ich werde dir das Foto da lassen, weil du sagtest, dass mein Lächeln wunderschön sei. Du meintest immer, dass du es liebst. Diesen Brief bringe ich dir erst nächste Woche. Ich hoffe du freust dich. Liam ist bestimmt gleich fertig, ich geh mir jetzt meine Schuhe und meine Jacke anziehen. Bis später"
Schnell schlüpfte ich in meine Jacke, lief in den Flur und zog auch meine Schuhe an.
"Bist du soweit?", fragte Liam mich lächelnd, als er den Eingangsbereich betrat.
"Ja", antwortete ich und lächelte ihn unsicher an. Auch wenn ich früher eine frohe Natur war, fühlte sich Lächeln momentan einfach noch komisch an.
Seufzend nahm Liam meine Mütze, setzte sie mir auf den Kopf und zog mich dann raus.
"Jetzt bist du fertig. Ich möchte nicht, dass du morgen krank im Bett liegst", grinste mein bester Freund und verschränkte seine warme Hand mit meiner knochigen. Ich hatte in den letzten Wochen und Monaten mehr abgenommen, als gesund war.
"Ich bin froh, dass du immer mit mir kommst. Und dass du immer für mich da bist. Ohne dich würde ich das alles gar nicht schaffen. Ohne dich wäre ich schon lange untergegangen", sagte ich irgendwann in die Kälte hinaus, starrte dabei stur gerade aus.
"Du würdest das selbe für mich tun, Nialler, da bin ich mir sicher. Wir sind beste Freunde, du bist die wichtigste Person in meinem Leben, natürlich sorge ich dafür, dass du mir nicht verhungerst, verdurstest oder sonstiges", entgegnete Liam gelassen und drückte meine Hand leicht.
"Danke", murmelte ich und krallte mich ein wenig mehr an seine Finger, als ich den mir inzwischen so bekannten Weg wahrnahm. Nur noch wenige Meter, dachte ich mir. Die Laternen, die jeden Samstag leuchteten, brannten auch heute wieder. Mit unwohlem Gefühl im Magen folgte ich meinem besten Freund, welcher den gepflasterten Weg entlang ging. Geradeaus auf das große Tor hinzu.
"Bist du soweit?", fragte er, als er seine Hand auf das kühle Metal legte.
"J-Ja. Hast du das Foto? Und die Briefe?", entgegnete ich, die Situation kaum realisierend. Wie jedes Mal, wenn ich hier hin kam, wurde mein Gehirn wieder zu Schwam. Ich nahm alles nur durch Nebel war, hatte einen Tunnelblick, welcher einzig und alleine auf Harry konzentriert war.
"Natürlich", sagte Liam und stieß das Tor zum örtlichen Friedhof auf. Wir passierten ein Grab nach dem anderen, bis wir an dem Grab meines verstorbenen Freundes angelangten. Die Tränen strömten meine Wangen hinab, unendliche Trauer überkam mich. Liebevoll nahm Liam mich hoch, setzte mich erst vor dem für mich bedeutendsten Grab ab.
Harold Edward Styles
* 01.02.1994
✟ 05.09.2016
"Danke", hauchte ich. Mit zitternden Fingern öffnete ich den Bilderrahmen, der schon seit September dort stand und das aktuellste Bild Harrys einrahmte. Vorsichtig klemmte ich das kleine Passfotogroße Bild von mir, welches Liam mitnahm zwischen die Glasscheibe und das Foto Harrys. Es wurde nur ein kleiner Teil des Himmels verdeckt und ich wusste, Harry würde sich freuen.
"Ich geh gerade ein Feuerzeug holen, ja?", sagte Liam, wie eigentlich jedes Mal. Er kannte mich genau, wusste, dass ich kurz Zeit für mich brauchte.
"Hallo Harry.
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass du mich hören kannst. Aber das sage ich dir ja sowieso schon jedes Mal. Und ich denke du wusstest das auch schon vorher.", kurz unterbrach ich mich selbst, durch ein kleiens niesen. Sofort schniefte ich einmal und putze mir dann die Nase, wobei ich versuchte mir wenigstens einen Teil der Tränen aus dem Gesicht zu wischen.
"Ich habe dir wieder ein paar Briefe mitgebracht. Denn ich bin mir sicher, dass du diese gerne liest.
Ich liebe dich Harry. Und ich werde dich niemals vergessen, dass verspreche ich dir", sagte ich und schluchzte zwischen drin immer wieder auf. Ich hörte, wie Liam näher kam. Er kniete sich neben mich und zündete alle Kerzen an, die auf dem Grab meines Freundes lagen. Ich lehnte mich bloß an ihn, weinte stumm und beobachtete, was er tat.
Er nahm die Box in die Hand, in welche ich jede Woche meine Briefe legte. Wie immer holte er die Zettel der vorherigen Woche heraus und legte die neuen herein. Dann stellte er die Blumen, die wir mitgebracht hatten liebevoll auf und schmiss dafür die Blumen, die auf dem Grab lagen und nicht mehr schön waren weg.
"Danke", hauchte ich, als er mich hochhob, doch er drückte mir bloß einen kleinen Kuss auf die Stirn.
- 755 Wörter.
-> Warum denkt ihr, dass Niall glaubt, dass Harry alle Briefe liest?
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