TÜR 22
Nachdem sie gestern durchgefroren und erschöpft zurückgekommen sind, geht es heute schon wieder raus. Sie wollen nun einen Tannbaum schlagen.
"Hört mal alle zu!", ruft Roxanne beim Frühstück. "Heute wollen wir.... Hey, wo bleibt der Trommelwirbel?! - Gut, heute wollen wir - mehr! Mehr! - Tannbaumschlagen!!! Uhuu! Wir werden um halb zehn starten! Es kommen alle mit. Wir werden dann vor Ort uns aufteilen. Es ist in einem Wildpark, das bedeutet, wenn jemand keine Lust hat einen Baum zu suchen, kann er gerne auch sich die Tiere anschauen oder Karussell fahren. Das gibt es dort auch. Wir werden dann gucken, wie groß die Gruppe ist und euch ausreichend Begleiter geben. Wer das möchte meldet sich am besten jetzt schon bei uns. So, und nun - esst schön, dass ihr gestärkt seid!"
Ein Getuschel macht sich im Raum breit. Mach kurzer Zeit kommen zwei Kinder zu Roxanne und sagen, dass sie lieber zu den Tieren gehen wollen. Roxanne nickt und setzt die beiden auf eine Liste. Sie füllt sich und nach dem Frühstück stehen dort 11 Namen.
Lily geht in die Küche, um Tee und Punsch zu kochen, den sie mitnehmen können. Da geht die Tür auf. Lily dreht sich um. Es ist Scorpius. "Was machst du hier?", fragt sie ihn spöttischer als beabsichtigt. "Ich... ähm...", stottert Scorpius rum. Lily staunt nicht schlecht. Ein Scorpius der stottert? Irgendwie ist das süß, denkt sich Lily und könnte sich im nächsten Augenblick schlagen für den Gedanken. "Ich wollte nach dir sehen und ...", beginnt Scorpius. "Was und?", fragt Lily. "E! Nichts..." "Ach ja?", sagt Lily und hebt eine Augenbraue. "Der kleinen Malfoy hält also keine 10 Minuten ohne die hinreißende, begehrliche, kleine Potter aus?", fragt sie lächelnd spöttisch, um ihre Unsicherheiten zu überspielen. "Du hast zuckersüße vergessen", setzt es Scorpius auf die gleiche Art wie sie. "Es gibt noch tausende Adjektive, die mich beschreiben. Ich habe jetzt wirklich nicht die Zeit sie alle aufzuzählen!", sagt sie gespielt damenhaft. "Oh, du meinst intelligent, klug, wunderschön, anziehend, höflich, wild, temperamentvoll,..." "Ich bin nicht temperamentvoll!", unterbricht ihn Lily. "Sag, ich doch", meint Scorpius und macht dann mit seiner Aufzählung weiter. Lily wird mit jedem Wort wärmer. Meint er das wirklich so und... Moment... Stop! Ist das gerade so etwas wie flirten, was sie hier machen? Lily wird es kalt und heiß. Sie weiß nicht, was sie Scorpius gegenüber empfindet. Ist es so etwas Liebe? Ist sie in ihn verliebt? Oder ist es einfach nur Freundschaft? Es istehr als das. Was sie ihm gegenüber empfindet, hat sie noch keinen anderen empfunden. Es ist also mehr als Freundschaft, aber wie stark sie ihre Gefühle? Sind sie so stark? Scorpius ist immer noch mit seiner Aufzählung beschäftigt: "Hinreißend, charmant, lebensfroh... Gibt es eigentlich auch Wörter die diesen umwerfenden Jungen vor dir beschreiben?" "Ach, ich weiß ja nicht... ", tut sie, als würde ihr nichts einfallen. Doch in Wirklichkeit fallen ihr Dinge ein. Charmant, verrückt, ein kompletter Idiot (passt perfekt zu ihr), süß, und und und. Plötzlich springt ihr Blick auf die Uhr hinter Scorpius. "Hey, wir müssen los! Nicht dass sie wieder so ein Theater, wie gestern, machen!"
Gemeinsam packen sie die vielen Liter Tee und Becher in einen Rucksack und gehen in die Eingangshalle. Dort stehen schon viele kleine, ungeduldige Menschen. Auch ein Großteil des Weasley-Potter-Clans ist anwesend. Nach dem endlich alle da sind, gehen sie los. Vor der Tür steht ein Bus. Einige betrachten das Fahrzeug genauer, sie haben so ein großes Auto noch nicht gesehen. Aufgeregt steigen alle ein. Scorpius setzt sich zu Albus, Roxanne nimmt sie vorne den Leiter platzt neben dem Busfahrer und Lily setzt sich zu Lucy in die vorderste Reihe.
"Du machst viel mit Malfoy", spricht Lucy sie an, nachdem der Bus startete. "Echt?!", fragt Lily. Sie hat nicht das Gefühl, dass sie so extrem viel Zeit miteinander verbringen. "Ja, heute schon wieder. Du wolltest Tee machen und kamst dann mit Malfoy zurück!" "Er, ähh... Er.. Wir haben und auf dem Weg getroffen. Ist das verboten?", versucht Lily sich herauszureden. Lucy durchschaut sie aber: "Gibt es etwas, was ich wissen sollte?" fragt sie neckisch. Lily wird sichtlich unbehaglich. "Ähh, nein?" "Ach ja, bist du dir da auch ganz sicher?", fragt Lucy wieder. "Nein", gibt sich Lily geschlagen, "ich habe keine Ahnung, was ich fühle, gar keine." "Ist die Lily etwa verliebt?" "Ich weiß bescheid nicht... Das ist ja das Blöde! Und jetzt lass uns über etwas Anderen reden. Gehst du Tannbaumschlagen oder zu den Tieren?" "Eigentlich möchte ich Tannbaumschlagen, aber die Tiere sehen wäre auch nicht schlecht. Gehe ich recht der Annahme, dass du Tannbaumschlagen gehst?" Lily nickt. "Gut, dann gehe ich zu den Tieren, dann hast du nämlich eine Ausrede mit Scorpius in einer Gruppe zu sein. Er wird wahrscheinlich mit Al' in eine Gruppe gehen und du möchtest doch bestimmt zu deinem Bruder? Oder?" "Lucy, du bist die beste! Danke!", ruft Lily und umarmt ihre Cousine freudig.
Nun wird der Bus langsamer und hält schließlich an. Alle steigen aus und Roxanne bespricht mit dem Busfahrer noch etwas für die Rückfahrt.
Am Eingang zeigt sie dann ihre Karten. Das Tannbaumschlagen wird durch irgendeine Firma unterstützt und diese Firma, hat dem Waisenhaus Freikarten zur Verfügung gestellt.
Im Wildpark gehen die dreizehn Kinder, die nicht Tannbaumschlagen gehen wollen, mit Lucy, Molly und Hugo zum Rundgang. Die anderen machen sich auf den Weg zum Feld, wo die Bäume stehen.
Dort angekommen Machen sie Gruppen von drei bis fünf Personen. Die älteren Kinder schicken sie ohne Begleitung einen Baum suchen. Albus, Scorpius und Lily übernehmen eine Gruppe, Fred und James auch, genauso wie Louis und Rose. Roxanne ist ganz mutig und nimmt eine Gruppe alleine. Als Lily halbherzig vorschlägt, sie können in eine Gruppe, meint Roxanne nur, sie möchte es gerne alleine machen.
Nun starten sie. Albus geht mit seiner Gruppe links auf das Feld. Sie sind noch nicht lange gegangen, da bemerken sie, dass es nicht gerade die schönsten Bäumen sind. Dafür finden sie dann auch schnell eine Erklärung: Das eigentliche Gelände liegt hinter den Zaun, sie haben den falschen Eingang genommen. Sie wollen schon umkehren, da zieht Scorpius sie zu dem Zaun. "So, und jetzt gehen wir rüber!", sagt er und macht sich daran über den Zaun zu klettern, was sich als schwerer herausstellt, als gedacht. Das Holz war schräg und glitschig. Scorpius hat den Gedanken, dass er einstürzt. "Scorpius, lass das!", versucht Albus halbherzig seinen besten Freund davon abzuhalten, doch der hat es mit einiger Mühe dich noch geschafft. "Komm Al', jetzt kommen die Kinder. Sie beginnen die fünf 3-5 Jährigen in ihrer Gruppe herüberzuheben. Sie quietschen erfreut auf und finden es furchtbar aufregend. Nachdem alle kleinen Kinder bei Scorpius sind, möchte dieser, dass Lily mit Hilfe von ihn und Albus rüberklettert. Lily widerspricht heftig: "Scorpius Malfoy, ich bin kein Baby! Ich kann besser klettern als Albus. Wenn müssen wir ihm rüber helfen!" Albus zuckt lächelnd mit den Schultern. "Da hat sie leider recht." "Meinetwegen, dann komm her!" Mit Scorpius und Lilys Hilfe schafft er es auch und Lily folgt ihm mit einem eleganten drei-Züge Move. Auf der anderen Seite müssen sie sich durch die Tannen schlagen. "Wir sind im Urwald!", ruft die kleine Mara und die drei großen lachen. "Ja!"
"Wie wäre es mit dem Baum?", fragt Lily nach kurzer Zeit. "Der hat zwei Spitzen!" meint Albus. "Nein, hat er nicht!" "Doch" "Nein!" "Komm her und sieh es dir an!" Lily geht zu Albus. "Der hat nur eine Spitze!" "Nein, hat er nicht. Das sind zwei Spitzen!" "Das ist eine Spitze mit einem langen Zweig! Und warum können wir den keine mit zwei Spitzen nehmen?", fragt Lily dann schnippisch. "Weil das einfach blöd ist!", erwidert Albus. "Ich dachte wir würden uns für Inklusion einsetzen! Niemand nach seinem Aussehen beurteilen! Es ist doch genauso ein Tannbaum, wie einer mit einer Spitze! Er hat nur eine Behinderung!" "Mmh ..." "Ich bin dafür, dass wir einen Inklusions-Baum nehmen!" "Aber nicht den, der hat zu wenig Äste!", gibt sich Albus geschlagen. " "Na gut! Dann kommt, weiter!"
Die Kinder haben ihrer Unterhaltung stumm gefolgt und ziehen jetzt weiter. Sie sind erstaunlich still, stellt Albus fest. "Guck mal da!", ruft Mara wieder. "Der ist lustig, der hat auch zwei Spitzen!" "Ja, der ist gut", stimmt Lily ihr zu. "Der hat zwei Stämme! Nicht zwei Spitzen", stellt Albus fest. "Noch besser! Wir setzen uns für Behinderte ein! Der hat noch eine stärkere! Den nehmen wir. Der hat auch schön viele Zweige!"
"Nein, der ist hässlich!", ruft da ein kleiner Junge, der Bo heißt. "Ich will den nicht! Der ist blöd!" Lily kniet sich zu ihm. "Aber wir alle finden ihn gut, es gibt doch auch noch viele andere Bäume wir haben glaube ich acht Gruppen losgeschickt. Das bedeutet wir werden acht Bäume haben. Da gibt es sicher einen der dir gefällt." "Ich will den nicht!", ruft Bo immer noch bockig. Da kommt Scorpius eine Idee: "He, weißt du was Kleiner? Wir besorgen einen kleinen Tannbaum, den hier bei euch in den Flur stellen könnt. Den darfst du dir dann aussuchen. Wäre das gut?" Bos Augen werden groß und er nickt. "Prima!"
Lily packt die Säge aus. Sie wechseln sich beim Sägen ab. Immer ein Tenager und ein Kind. Sie haben ihn in relativ kurzer Zeit durch. Nun machen sie sich ans Tragen. Albus trägt vorne, Scorpius hinten, Lily in der Mitte und die Kinder verteilen sich so an den Baum. "Das ging jetzt aber schnell!", stellt Lily fest. "Ja, da hast du ausnahmsweise mal recht", sagt Albus neckisch und Lily streckt ihm die Zunge raus. "Ich habe dich lieb, liebste Schwester!", sagt Albus.
Bei der Baum-Verpackungsstation sind sie die ersten der Waisenhausgruppen. Sie geben den Baum ab und ziehen dann los um noch einen kleinen Baum zu suchen.
Wenig später sitzen alle zusammen und trinken Tee und Punsch und schon geht es auch schon wieder zurück zum Waisenhaus. Im Bus wird Lily wieder von Lucy gelöchert. "Und war es gut? Hast du bei Scorpius Wien können?" "Ja, aber es war jetzt nicht so, dass wir ganz viel miteinander gemacht haben; es war ja auch noch Albus da", antwortet Lily wahrheitsgemäß. Lucy guckt sie wissend an und dreht sich dann um, um mit Roxanne ein Gespräch anzufangen.
Wieder im Waisenhaus stärken sich erstmal alle. Danach geht es an die Proben von Märchen und auch vom Orchester. Alle anderen spielen was, unterhalten sich oder lesen etwas.
Es ist noch ein schöner Nachmittag und Abend, bei den der Weasley-Potter-Clan viel herumalbert.
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