6.
GJTTTTEEEH MORGEN na es ist eigentlich vormittag aber egal
Schönen ersten Weihnachtsfeiertag wenn man das so sagt.
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„Ich dich." sage und gebe ihm die Lichterkette, „Dann kannst du vollenden was du angefangen hast."
„Na dann zeig mal wieviel rudern bringt." antwortet er grinsend und stellt sich direkt vor mich, so dass ich ihn hochheben kann.
Ich wiederhole, er steht direkt vor mir. Schon fast in Kuss Reichweite... Und dieser Blick. Genau der selbe wie vor elf Monaten, der auch genau den selben Effekt auf mich hat. Mein Herz schlägt schneller, mein Kopf ist wieder mal leer. Küss mich doch einfach. Bitte.
Pov Bastï
„Oder soll ich doch?" bietet er an, mit diesem lächeln. Er weis was er immer noch mit mir macht.
„A-alles gut." murmel ich.
Einfach machen. Nicht von seinem Blick an den Schrank nageln lassen. Ist jedenfalls der Plan, wie gut das dann am Ende funktioniert weis ich nicht.
Weil ‚just do it' jetzt mein Motto ist beuge ich mich ein Stück runter, lege meine Arme um Venis Oberschenkel (direkt unter seinem Arsch was jede menge Erinnerungen aufbringt die ich versuche zu verdrängen). Dann stelle mich mich wieder aufrecht hin, beziehungsweise lehne mich ein Stück nach hinten wegen Schwerpunkt und so.
Veni hält sich mit einer Hand an meiner Schulter fest und hängt mit der anderen die Lichterkette über die Ecke des Schranks, so das sie wahrscheinlich so stabil hängt wie die überm Sofa.
„Hab." sagt Veni.
Ich muss ihn deshalb leider wieder runterlassen, auch wenn ich gern noch etwas länger in seiner Nähe geblieben wäre. Muss ja kein tragen sein, ich nehme auch gerne Umarmungen. Aber hab überhaupt das Recht mir das an diesem Punkt zu wünschen?
„Wir haben noch ein bisschen was übrig, oder?" fragt Veni, und geht langsam wieder aus der Küche.
„Jep, bisschen was." bestätige ich, und folge ihm zurück zu seinem Rucksack.
Wir haben noch kleine Häuschen in die man Teelichter stellen kann, und sogar elektrische Teelichter dazu. Und last but not least, so kleine Schneeflöckchen die man sich auch irgendwo hinhängen kann.
Ich hänge die Schneeflocken an irgendwelche freien Nägel die ich in meiner Wohnung finde und Veni stellt die kleinen Teelichthäuschen in mein Regal.
Als wir fertig sind hat meine Wohnung schon einen viel gemütlicher aus und viel mehr nach zu Hause und nicht einfach nur einem Wohnort.
„Jetzt fehlt nur noch ein Tannenbaum." stellt Veni fest, als wir beide wieder nebeneinander in der Mitte des Wohnzimmers stehen und unsere Arbeit bewundern.
„Hast du einen?" frage ich nachdenklich.
Vielleicht lebt er auch gar nicht mehr alleine. Dann bestimmt. Vielleicht hat er eine Freund:in... Aber würde er wirklich jemanden mit dem er in einer Beziehung ist für mich an Weihnachten versetzten? Er hat nie gesagt mit wem er feiert. Und auch wenn er „nur" seine Familie versetzt hat, heist das ja nicht das er nicht in der letzten Zeit niemanden hätte kennenlernen können...
„Ja, so einen ganz kleinen." Veni zeigt mit seinen Händen ungefähr eine Spanne von 50 Zentimetern, „Steht noch im Topf und so, aber was größeres lohnt sich für mich alleine ja auch nicht."
„Ah." murmel ich leicht abgelenkt. Wieso habe ich schon wieder über seinen Beziehungsstatus nachgedacht? Als ob ich jetzt noch mal irgendeine Chance habe. Ich sollte nicht mit ihm zusammen sein, ich sollte mich viel mehr darüber freuen wenn er jemand anders hat. Er sollte nicht mit mir hier stehen, sondern eigentlich mit jemand anderem.
„Aber der kommt auch mal ohne Wasser aus. Also glaube ich. Solltest du auch mal probieren, ist ganz süß."
„Nächstes Jahr." antworte ich, gedanklich bei Veni und nicht seinem Tannenbaum.
Veni legt seinen Kopf schief „Alles gut bei dir? Du wirkst so ein bisschen... Nichts ganz bei der Sache, you know?"
Ich setze ein fake lächeln auf und antworte möglichst überzeugend „Ja mir gehts super."
Veni gibt mir diesen Blick der mir genau sagt das er weis das es mir nicht super geht. Aber ich kann ja schlecht sagen das ich ihm die ganze Zeit hinterher trauere, obwohl ich der letzte bin, der das recht dazu hat. Deshalb frage ich ihn ob er etwas trinken möchte.
„Gerne." sagt Veni, weshalb wir wieder in die Küche gehen.
„Was darf es den sein? Sprudelwasser, Leitungswasser, Apfelsaft, Kaffee, Milch, Kakao?"
„Mhm... Also Kakao wäre schon nice."
„Ja, oder? Und das beste ist..." voller Freude öffne ich einen Schrank und hole eine kleine Packung raus, „Ich hab sogar Marshmallows"
„Ohaa das ist realtalk krass." staunt Veni.
„Ich hab für die perfekte Gelegenheit gesucht sie zu benutzten, und ich glaube die ist jetzt." erkläre ich, während ich Milch aus dem Kühlschrank hole.
„Ich fühle mich geehrt. Das ist ja fast so als würdest du-" er unterbricht sich selber, „Voll cool."
Ich hätte gerne gewusst wie der Satz geendet hätte. Aber ich weis auch das es meine Schuld ist das er den Satz nicht beendet. Das letzte mal hätte er wahrscheinlich. Ich meine sogar, er hat fast genau so etwas gesagt.
„Kannst dich schon hinsetzen. Kakao machen geht ja schnell solang man eine Mikrowelle hat."
Veni setzt sich und stützt seinen Kopf auf einer Hand ab, während er mir ruhig zukuckt. Ich mag es, zu wissen das er mir zukuckt, aber das weis ich schon. Es fühlt sich nur gut an, es endlich wieder zu fühlen.
Ich stelle die zwei Tassen mir Milch in die Mikrowelle für eine Minute und hole während die Milch heiß gemacht wird den Kakao aus einer Schublade.
„Willst du eher wenig Kakao oder viel?" frage ich Veni.
„Ach wenn schon, denn schon. Wenn ich mal Kakao trinke dann muss danach auch Diabetes gefährdet sein."
„Okay, dann einmal Karies für dich." antworte ich grinsend und hole drei kleine Löffel. Zwei unseren Kakao, einen um den Kakao selbst aus der Packung zu Schaufeln.
Meine Mikrowelle piept und ich hole unsere Tassen raus. Die sollten jetzt die optimale Hitze haben. Heiß aber trinkbar so das man nicht mit dem ersten Schluck jegliche Zellen im Mund zu Asche verwandelt. Dann schaufel ich uns beiden eine angemessene Menge Kakao und die Tasse und sprenkel noch die halbe Packung Marshmallows drüber.
„Bitteeeschön." sage ich während ich Veni seine Tasse gebe und mich zu ihm setze. „Und wehe das schmeckt dir jetzt nicht."
„Da sind Marshmallows im Kakao, das muss schmecken."
Gespannt schaue ich zu wie er die Tasse nimmt und vorsichtig den ersten Schluck nimmt.
Veni rollt seine Augen übertrieben zurück, „Mhmmmm... Die Reise hier hin hat sich auf jeden fall gelohnt."
Ich kann ein lächeln nicht unterdrücken. „Das freut mich zu hören." sage ich und probiere meinen Kakao auch zum ersten mal.
Göttlich. Was gibt es besseres als einen heißen Kakao mit Marshmallows an Heilig Abend? Und Natürlich die Person, die man am meisten bei sich haben will. Ich wünschte ich könnte jedes Weihnachten so feiern.
Vielleicht hatte ich ja mal die Möglichkeit dazu...
Ich spüre schon wie sich Tränen ihren Weg in meine Augen bahnen. Marshmallows, Marshmallows, leckeres Getränk in meiner Hand!
So gut es geht versuche ich mich selbst in meinem Kopf abzulenken. Wieso bin ich heute so verdammt emotional?
I guess ich habs verdient...
„Was ist eigentlich dein Lieblings Weihnachtslied?" fragt Veni mich.
Stimmt. Was eigentlich? „Gute Frage. Wahrscheinlich so ein klassisch, nostalgisches... Und deins?"
„Ich hab ehrlich gesagt noch nie drüber nachgedacht. Es gibt manche, bei denen man einfach nur Mitsingen und Tanzen will, und welche bei denen man einfach nur Mitsingen und irgendwo in einer Decke eingekuschelt sitzen will."
„Das war deep."
„Der Philosoph in mir." grinst Veni, und trinkt noch einen Schluck, „Das ist realtalk so gut, ich hab so lang keinen Kakao mehr getrunken."
„Jetzt fehlen nur noch Plätzchen." fällt mir auf.
„For real, gib mal welche." Veni hält mir seine offene Hand hin und schaut mich erwartungsvoll an.
„Ich hab keine." antworte ich belustigt.
Er schaut mich schockiert an. „Was? Keine Plätzchen?"
„Ne."
„Muss ich alles selber machen?"
„Willst du jetzt ernsthaft auch machen?" frage ich, obwohl mir die Antwort schon klar ist.
„Hast du was dagegen?"
„Nö. Können wir machen."
„Yes!" Veni steht auf, „Komm, hol mal Mehl und sowas."
„Und sowas? Das ist in etwa so genau wie ,eine Prise'. Das ist auch für jeden etwas anderes."
„Warte..." Er holt sein Handy aus seiner Hosentasche, „Ich google kurz nach einem Rezept."
„Tu das"
„Was willst du denn machen? So basic Dinger oder Linzer-"
„Die Basic Dinger." sage ich sofort.
Veni schmunzelt. „Die basic Dinger, it is. Will dich ja auch nicht überfordern."
„Danke. Die kannst du dann auch in deinen Kakao dippen."
„Das klingt übertrieben lecker." antwortet er ironisch, während er auf seinem Handy rumscrollt. „Okay, hab was gefunden. Mehl, Butter, Puderzucker, Eigelb, Backpulver, Salz, und, ja das wars."
„Butter und Eier kannst du aus dem Kühlschrank holen." sage ich, während ich zu meiner Schublade gehe wo Mehl und Puderzucker sein sollten.
„Mach ich."
Wir holen alle zutaten raus und stellen sie auf meinen Tisch, dann liest Veni die Backanleitung vor. „Aus den Zutaten einen Knetteig herstellen und einige Zeit kühlen. Dann dünn ausrollen und verschiedene Formen ausstechen. Mit verrührtem Eigelb bestreichen und mit den Streuseln verzieren. Bei 180 °C Ober-Unterhitze zirka zehn Minuten backen. Also einfach alles zusammen werfen."
„Yep. Ich hol noch kurz Schüssel uns Waage." Schnell hole ich noch eine mittelgroße Schüssel und meine Waage aus einer Schublade, und stelle sie auch auf meinen Tisch.
Veni nimmt ein Ei in die Hand, „Uhm ja... Ich bräuchte noch ein Schälchen zum Eiweiß trennen."
„Kannst du das nicht einfach ganz rein tun?"
„Aus eigenen Erfahrungen kann ich sagen dass es empfehlenswert ist, sich ans Rezept zu halten."
„Na gut." Ich atme extra genervt aus und besorge ihm auch noch eine Schüssel.
„Dankeschön." antwortet er übertrieben nett und fängt an Eigeld und Eiweiß von den drei Eiern zu trennen, die wir brauchen.
Ich kucke einfach nur zu weil man den Rest abwiegen muss, denke ich mal. Und das Rezept hab ich ja auch nicht.
Als er fertig ist streue ich eine Prise salz zu dem Eigelb, und das Päckchen Backpulver. Danach folgen Butter und Puderzucker und alles läuft glatt, bis wir zum Mehl kommen. Veni öffnet die Packung und kippt das Mehl etwas zu schnell in die Schüssel, so das es voll staubt und ich erstmal hustend durch die Küche laufe.
Veni kichert einfach nur und schüttet das restliche Mehl in die Schüssel.
„Ich verrecke und der kümmert sich ums Mehl." beschwere ich mich, nachdem ich etwas getrunken habe und wieder atmen kann.
„Joa... prioritys." erwidert er grinsend und stellt die Mehlpackung zurück auf den Tisch.
„Respektlos." hauche ich, und nehme mir eine Prise Mehl, die ich auf ihn werfe.
„Das ist respektlos." sagt Veni, nimmt sich natürlich drei mal so viel wie ich, und wirft mich damit ab.
Ich muss vom Staub wieder husten, und schaue ihn empört an. „Hallo? Auf deinem weißen Hemd sieht man das nicht. Ich hab einen grünen Pulli an."
„Nicht mein Problem."
Wortlos nehme ich mir noch etwas Mehl und schmiere es auf seine schwarze Jeans. Veni ‚tss't nur und schaut zur mir, zur Mehlpackung und dann zurück zu mir.
„Lass die da stehen." sage ich in einem warnenden Ton.
Seime Mundwickeln zucken nach oben und seine Hand bewegt sich langsam in Richtung Mehlpackung.
„Lass. Sie. Stehen."
Veni macht keine Anstalten irgendwie auf mich zu hören, und provoziert mich stattdessen weiter, indem er seine Hand in Zeitlupe immer weiter zur Mehlpackung bewegt. Dabei kuckt er mich mit den frechsten Grinsen an. Kurz bevor seine Hand bei der Mehlpackung ankommt, halte ich sein Handgelenk fest.
„Ich dusche gleich nicht in Mehl." zische ich.
„Sicher." erwidert er und versucht mit seiner anderen Hand an die Packung zu kommen.
Ich grabbe auch sein anderes Handgelenk und gehe zwei schritte nach vorne, sodass er gezwungenermaßen nach hinten gehen muss, bis er mit dem Rücken gegen die Wand steht und ich seine Handgelenke links und rechts neben seinem Kopf an die Wand pinnen kann.
„Versprich mir das du die Mehlpackung nicht anfasst."
„Sonst was?"
„Sonst..."
„Scheint mir relativ konsequenzenlos." sagt er grinsend.
Ich lehne mich ein Stück nach vorne. „Ich werf dich raus."
„Wow, wie langweilig." beschwert Veni sich, „Dachte du nagelst mich gegen die Wand oder so."
„Dich einfach rauszuzerren und auszusperren klingt viel einfacher."
„Ich komme den weiten weg her, und so bedankst du dich?"
„Ich bin super nett, solange du das Mehl in ruhe lässt."
„Man braucht das aber zum ausrollen." erwidert Veni.
„Du bist wie so ein kleines nerviges Kind manchmal." murmel ich übertrieben genervt.
„Und ich liebe das es dich so sehr abfuckt."
Ich seufze. „Warum hab ich nicht eine Hand mehr, mit der ich dir Mehl in die Fresse werfen kann?"
„Ich hab dir gezeigt wie's geht." schmunzelt er.
Mein Blick rutscht ein paar Zentimeter runter, auf seine Lippen. Erinnerungen. Ganz viele Erinnerungen schießen mir durch den Kopf. Wie wir und fast geküsst haben. Wie wir und später wirklich geküsst haben.
Mein Blick wandert von seinen Lippen zu seinem Hals runter. Das erste mal das ich ihn (wenn nicht auf den Mund) geküsst habe, als wir Wahrheit oder Pflicht gespielt habe. Ich weis immer noch genau wo der Knutschfleck war. Und grade reizt es mich extrem ihn zu erneuern.
Dann fällt mein Blick auf das kleine Stückchen silber das unter seinem Hemd hervor peekt. Sofort erkenne ich das Muster der Kette.
„Du trägst sie noch..." hauche ich überrascht und schaue ihn wieder an.
Seine Wangen werden ein klein wenig rot. „Eh ja? Meine Kette. Warum sollte ich sie nicht tragen?"
„Weil..."
„Und was macht dein Blick eigentlich auf meinem Ausschnitt? Meine Augen sind ein bisschen weiter oben."
Ich glaube jetzt bin dran mit rot werden. „Eh ha-ha also ich... hab nur unschuldige Gedanken...?"
„Das stimmt nicht so ganz mit meinen Erinnerungen ein, um ehrlich zu sein." erwidert er mit hochgezogenen Augenbrauen.
Ich muss schlucken. Noch mehr Erinnerungen, gemischt mit Schuldgefühlen. Meine Wangen werden noch wärmer. Manchmal blende ich einfach aus das ich nicht der einzige bin der sich an alles erinnert.
„Außerdem, warum pinnst du mich überhaupt gegen eine Wand? Kinda sexual wenn du mich fragst."
Das wird mir in den Moment auch klar, besonders weil wir auch echt nah aneinander stehen. Hoppala.
„Weil du mir sonst die Mehlpackung übern Kopf geschüttet hättest."
„Das weist du doch gar nicht." grinst er.
„Du weist doch gar nicht ob dich dich in a sexual way an die Wand pinne." entgegne ich.
„Ich wusste nicht dass das zur Debatte stand. Wobei, jetzt wo ich mich an letztes mal erinnere..."
Ich lasse ihn wieder los und trete zwei Schritte zurück. Wenn der weiter darüber redet während wir so nah aneinander stehen dann pinne ich ihn gleich wirklich in a sexual way gegen die Wand.
„Sorry. Soll ich's lassen?"
„Ich..." was ist eine angemessene Antwort auf die Frage? „Ich mix mal den Teig." murmel ich, weil ich keine Ahnung hab was ich sagen soll, und wende mich wieder unsere Schüssel mit den ganzen Zutaten drinnen zu.
Pov Raffaello
Und ich hab mal wieder die mood gekillt, I guess. Kinda awkward, die Stimmung jetzt.
Ich hole erstmal wieder mein Handy raus, kucke nochmal auf das Rezept und lege es wieder beiseite. Dann schaue ich Basti noch ein bisschen zu beim Teig kneten.
„Eine Stunde Ruhezeit im Kühlschrank braucht der Teig, by the way." sage ich irgendwann, um die Stille zu brechen.
„Okay... Willst du auch mal kneten?" bietet Basti mir an.
„Ach ne, du hast doch grad eh schon verklebte Hände, da brauche ich nicht meine auch noch dreckig machen." antworte ich und setze mich zurück hin, wie ein Schluck Wasser in der Kurve.
„Jetzt muss ich hier malochen für deine Plätzchen."
„Genau." grinse ich.
„Du fühlst dich viel zu comfortable hier."
„Angemessen comfortable, würde ich es nennen."
Basti lehnt sich nach vorne und streich mir mit einem Finger voller Teig über die Wange, während er mich frech angrinst.
„Frechheit. Mach das wieder weg." sage ich übertreiben befehlend und verschränke meine Arme vor meiner Brust.
Basti kichert und wendet sich wieder dem Teig zu. „Soll ichs weglecken?"
„Ja." antworte ich, als wär das selbstverständlich.
„Komm her."
Ich ignoriere die klare Ironie in seiner Stimme, stehe auf und stelle mich neben ihn. Basti schaut zu mir und zieht seine Augenbrauen hoch. Ich meine auch.
„Da drüben bei der Spüle hängt ein Lappen." sagt er und nickt in Richtung Spüle.
„Wofür habe ich dich?" entgegne ich.
„Um für dich zu backen, scheinbar."
„Letztes- Sorry, uhm, ja um für mich zu Backen."
Eigentlich will ich letztes mal nicht immer aufbringen aber es rutscht mir immer raus. Grade fühlt es sich einfach an wie etwas über das wir lachen könnten, weil wir uns momentan ganz normal unterhalten können und so, aber ich nehme an Basti ist es immer noch total unangenehm.
„Alles gut." murmelt Basti, fokussiert auf den Teig, der mittlerweile ziemlich fertig aussieht.
„Bist du gleich fertig?" frage ich.
„Jep, sieht so aus."
„Gib mir mal was zum probieren."
„Geben, geben, geben, alles muss ich dir geben." beschwert Basti sich.
„Ja, gib...s mir." antworte ich, und versuche nicht allzu dumm über meine eigenen schlechten Witze zu lachen.
Basti boxt mir grinsend in die Schulter, „Das war nicht lustig."
„Warum musst du dann so grinsen?" frage ich kichernd.
„Weil du lachst."
„Ich hab kaum gelacht, like eigentlich gar nicht, nur gelächelt."
„Sicher." Basti gibt mir ein kleines Stückchen vom Teig, „Bitteschön."
„Danke."
Ich probiere den teig, der natürlich gut schmeckt, wie Teig es immer tut. Am liebsten würde ich die hälfte (oder einfach das ganze) roh essen. Aber das würde dann wahrscheinlich den Salmonellentod für mich heißen.
„Ist ein gutes Rezept." murmelt Basti nachdem er auch probiert hat.
„Dann eine Stunde in den Kühlschrank." sage ich voller Elan und Klatsche einmal in die Hände.
„Ja, weil du so hart gearbeitet hast, bis jetzt." erwidert Basti.
„Äh ja? Eier getrennt, Puderzucker, Mehl."
„Das Mehl hast du vor allem auf mich getan." beschwert Basti sich während er die Schüssel in den Kühlschrank stellt.
„Oh ja! Das war lustig!" antworte ich grinsend.
„Gott warum hab ich dich nochmal eingeladen."
„Naja, eigentlich habe ich mich selbst eingeladen, für dich. Kein ding."
Basti kommt auf mich zu, so ernsthaft lächelnd und... was wenn er mich jetzt küsst?
Tut er natürlich nicht. Basti bleibt relativ nah vor mir stehen, mehr passiert aber leider nicht.
„Nein, jetzt mal kurz realtalk," sagt er lächelnd, „Ich bin wirklich sehr froh das du heute hier bist, und ich weis das es keine Selbstverständlichkeit ist."
„Für dich immer." antworte ich, mit einem touch Ironie, damit es nicht so ernst klingt wie ich es leider meine.
„Nein, ich möchte wirklich das du weist das ich deinen aufwand zu schätzen weis, besonders nach..."
„Ist okay." flüster ich, diesmal ernst.
„Nein, eben nicht." entgegnet Basti, „Es ist und war nicht okay."
Ich weis das er recht hat. Aber ich habe auch recht. Es ist okay, und wenn es nur Heute okay ist.
Vorsichtig reibt Basti mir den mittlerweile getrockneten Teig den er mir ins Gesicht geschmiert hatte weg.
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Ök säts it vor to day
Ja hoffe ihr habs enjoyed und ja dann sehen wir uns morgen genau hier wieder 🤞🤞
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