5.
halloooo frohe weihnachten meine lieblingsleser:innen. (tue auch so als würde ich hier nicht am abend des 23. sitzen) aber gibts erst morgen aber ich geh halt schliddern deshalb mach ich jetzt schon?
ich weis ihr wolltet es wissen.
Frohe Weihnachten und schönes lesen dieses süßem Kapitels
--------------------
„Nein, ist okay. Es ist nur- Nein, bitte hab kein Mitleid mit mir."
„Das ist relativ schwer wenn du mir weinend gestehst das du Heilig Abend alleine verbringst."
„Aber Veni, ich hab dich-" fängt Basti an.
„Hast du wirklich niemanden?" Warum muss ich direkt darüber nachdenken, wie mad meine Eltern sein würden wenn ich plötzlich heute nicht mehr kommen würde?
„Ich bin echt ein Opfer, oder? Nicht mal Deko hab ich." Seine Stimme ist getränkt in Selbstironie, aber immerhin klingt sie nicht mehr so gebrochen.
„Du bist so ein verficktes Opfer, Basti." sage ich bitter grinsend.
Veni in Vienna
„Ich weis." antwortet er belustigt. Ich stelle mir vor wie er grade leicht lächelt, und aufgehört hat zu weinen.
„Und ich auch, dafür das ich mich gleich in einen Flieger nach Berlin setzte."
„Was?!"
„Was soll ich machen, Basti? Dich alleine lassen?"
„Du kannst nicht... Ich hab doch auch..."
„Ich bin nicht du." Eigentlich meine ich, dass ich ihn nicht einfach alleine lassen würde. Aber ich hab das Gefühl Basti ist schon ganz schön am ende.
„Aber ich hab- Du kannst nicht kommen." protestiert er.
„Wenn du wirklich nicht willst das ich komme, dann sags mir."
„Ist das wirklich wie du dein Weihnachten verbringen willst?" fragt Basti mich, statt mir wirklich zu antworten.
„Solange warst du ein Egoist, und gerade jetzt hörst du damit auf?" frage ich Provokant. Nebenbei stelle ich den Anruf auf laut, und fange an nach Flügen nach Berlin zu suchen.
„Besser spät als nie?" fragt er, als würde er wissen das er nur scheiße labert.
„Sags, wenn du kannst." fordere ich ihn heraus.
„Veni, ich will wirklich das du nach all dem deine Zeit mit mir verschwendest."
„Sags." wiederhole ich mich nochmal.
Je länger ich dieses Telefonat mit ihm führe, desto mehr frage ich mich weshalb er mich geghosted hat. Er hat offensichtlich Schuldgefühle, aber er will mich auch nicht nicht sehen. So stark, das er nicht mal Lügen kann. Einfach kurz „Ich will dich nicht sehen." wäre genug, oder „Komm nicht." Aber er kann es nicht sagen.
„Bitte, denk an dich..."
„Wieso? Hast du doch auch nicht gemacht." erwider ich bittersüß.
„Ich bin auch kein Vorzeigebeispiel von wie man sich gegenüber Menschen verhält die einem viel bedeuten."
„Wie reflektiert du doch bist, Glückwunsch Basti. Und jetzt sag das ich nicht kommen soll, wenn du kannst. Weil sonst steige ich gleich in den nächsten Flieger."
„Bitte, bitte, Veni. Du kannst nicht. Du weist ich kann das nicht sagen, und du weist das du Weinachten anders verbringen solltest."
„So, so, so lange war es dir egal wie es mir geht. Also zieh das jetzt noch ein bisschen länger durch."
„Mir war es nie egal, ich-"
„Lass uns da später drüber reden, ich hab einen Flug gefunden und muss mich jetzt ein bisschen beeilen. Bis dann." Ich drücke auf Tickets kaufen, und mein Countdown beginnt.
„Aber- Bis dann."
Ich lege auf, und sprinte in mein Zimmer, um meine Sachen zu packen. Auf meinem Bett liegt schon meine eine gute jeans, und ein Hemd. Hastig ziehe ich meine Jogginghose und mein Tshirt aus, und werfe sie neben mich, auf den Boden.
Grad habe ich besseres zu tun als ordentlich zu sein.
So schnell es geht ziehe ich mir die schwarze jeans an und verfluche mich dafür ein Hemd anzuziehen. Diese Knöpfe brauchen ewig! Aber Weihnachten muss man sich schick machen.
Als ich endlich mit umziehen fertig bin, entscheide ich mich gegen einen Koffer und stopfe einfach das bare Minimum an Kleidung, also Socken und boxershorts in meinen Rucksack. Dazu kommt noch mein Portmonee, Handy, und Laptop. Außerdem packe ich noch allen Weinachtschmuck der in meinen Rucksack passt, und ich innerhalb von zwei Minuten von meinen Wänden reißen kann ein. Soviel Zeit muss sein.
Als ich schon die Wohnungstür abschließe fällt mir noch meine Zahnbürste ein, weshalb ich nochmal durch meine Wohnung renne und die auch einpacke.
Zu meinem Glück habe ich auf dem Weg zum Flughafen mehr oder weniger eine Grüne Welle, und habe am Flughafen noch ein kleines bisschen mehr Zeit als ich eingeplant habe. Trotzdem muss ich zu meinem Gate rennen.
Wann kommen meine rationalen Gedanken zurück, mit denen ich nicht einfach viel zu knapp Flüge buche, zu Leuten die es nicht verdient haben?
Immerhin waren meine Eltern einigermaßen gechillt als ihnen auf der Autofahrt erklärt habe das ich spontan nicht komme. Sie haben auch Verständnis dafür das ich Basti nicht einfach alleine an Weinachten lassen kann. Aber unsere Backstory kennen sie halt auch nicht...
Bastian
Oh mein Gott... Der kommt for real. Veni. Kommt. Zu mir. Hier her. Nach Berlin. Heute. Gleich.
Es sei denn das ist ein prank als payback fürs ghosting. Ich hätte es verdient aber... Ich denk da jetzt gar nicht weiter drüber nach.
Immerhin ist meine Wohnung ordentlich und ich muss nicht spontan Frühjahrsputz nachholen.
Aber was soll ich anziehen?
Und viel wichtiger: Wie soll ich mich verhalten? Also realtalk, wie?
Am liebsten würde ich mich noch eine Milliarden mal entschuldigen. Und ihn dann küssen.
Aber das geht ja schlecht, das kann ich ja nicht machen. Auch wenn ich echt gerne will.
Ich könnte innerlich schreien. Ich weis nicht wie lange Veni genau braucht um her zu kommen, aber es ist sehr wahrscheinlich nicht genug Zeit um mich auf unser wiedersehen vernünftig Mental vorzubereiten.
20 Minuten später habe ich geduscht und stehe jetzt vor meinem Badezimmerspiegel und schmiere meine Visage mit Rasierschaum ein. Ist zwar nicht nötig, aber ich muss ja die Zeit totschlagen.
Konzentriert fahre ich mit meinem rasiere über die haut und wiederhole immer wieder „Bloß nicht schneiden." in meinem Kopf. Plötzlich fange ich nämlich an alles zu hinterfragen was ich tue.
Und die frage was ich eigentlich anziehen soll ist immer noch nicht geklärt. Naja, jetzt kann ich ja erstmal den Bart den ich nicht habe rasieren.
Fun fact: Ich hab jetzt ein Tierpflaster an der linken Wange. Wie genau ich mich geschnitten habe weis ich auch nicht aber plötzlich hat es geziept. Ich hoffe einfach dass das Pflaster nicht zu kindisch oder dämlich aussieht. Aber ich bin ein großer Fan von Pflastern, weil allein der Gedanke daran das Dreck in die Wunde kommt, und die sich dann entzündet... Einfach safety first und Pflaster drauf.
Rückblickend hätte ich den Rasierer heute einfach aus der Hand lassen sollen. Egal, Fehler wurden gemacht und jetzt kann ich es nicht mehr ändern.
Also zurück zum Kleidungsproblem. Ich will nicht overdressed sein, aber auch nicht underdressed.
Die einfachste Lösung wäre jetzt Veni zu fragen, was er trägt, aber ich glaube der müsste grade im Flieger sitzen.
Frustriert setze ich mich auf meine Bett, stehe wieder auf, gehe eine Runde in meinem Zimmer, stelle mich wieder vor meinen Schrank und stelle fest das ich noch keinen Schritt weiter bin.
Hemd und Fliege? Pulli und Jogginghose? Shirt und Jeans? Schlafanzug? Nachdenklich wühle ich weiter in meinem Kleiderschrank.
Nachdem ich gefühlt alles in meinem Kleiderschrank deplatziert, neu gefaltet, einsortiert, wieder umgegraben, gepflügt, gestapelt, zurück eingeräumt und schlußendlich wieder ungefähr bei meiner alten Einsortierung rausgekommen bin, habe ich immer noch keine Ahnung.
Ich habe schon fast aufgegeben und die ganze Sache mit der Kleidung auf in einer halben Stunde verlegt, da finde ich hinter den Schubladen in der Staubspalte der Schande einen alten grünen Tannenbaum Weihnachtspulli von mir.
Grinsend wirbel ich ihn durch die Luft um den Staub abzubekommen. Den hab ich seit Jahren gesucht! Kein wunder das ich den nicht gefunden habe wenn der da gesteckt hat. Den muss ich doch anziehen. Es gibt keine bessere Occasion als jetzt.
Nachdem ich den Pulli so gut es geht von Staub entfernt habe, und dann noch kurz mir das Handgelenk breche beim versuch im spalt hinter den Schubladen Staub zu wischen, ziehe ich mir den Pulli mit einer hellblauen loose fit jeans an.
Jetzt habe ich immerhin eine Stunde Zeit totgeschlagen. Am besten arbeite ich jetzt noch ein bisschen, dann geht die Zeit vielleicht schneller rum. Außerdem weis ich sowieso nicht wie ich mich mental darauf vorbereiten soll gleich wieder vor Veni zu stehen.
Also legit keine Ahnung. Ich muss einfach freestylen und beten oder so.
Meine Konzentration ist nur leider mit meinen Denkkapazitäten über den Jordan gegangen, weshalb ich anstatt neue Videoideen zu planen mit meinem Kopf auf der Tischplatte liege und über richtig leckeres Abendessen und Veni tagträume.
Wie perfekt wäre es bitte wenn ich jetzt nicht in meinem Streamingzimmer, mit meinem Kopf auf dem Tisch sitzen würde, sondern auf dem Sofa mit meinem Kopf auf Venis Schoß, während er mir durch die Haare streicht? Fände ich schon ganz schön toll.
Oder wie er mich von hinten umarmt, mit seinem Kopf auf meiner Schulter und seinen Armen um meinen Bauch, während ich Vanillekipferl von denen ich keine Ahnung habe wie man sie macht, backe.
Oder wie wir zusammen gekuschelt unter meiner Decke in meinem Bett liegen und irgendeinen Film auf meinem Laptop kucken.
Langsam schließe ich meine Augen. Jetzt auf Venis Schoß anstatt einem Stuhl zu sitzen wär schon echt premium. Oder seinen heißen Atem an meinem Hals zu fühlen und seine Hände unter meinem Weihnachtspulli...
Wann weis ich nicht, nur das ich spüre wie der Tisch vibriert, aber es scheint so weit weg und so unwichtig. Meine Augenlieder sind sowieso viel zu schwer um sie grade zu öffnen.
Erst als ich die Klingel meiner Tür höre Zucke ich so hart zusammen das ich plötzlich wieder ins hier und jetzt transportiert werde.
Keine Ahnung wer jetzt klingelt, vielleicht die Nachbarn oder so... Ich nehme mir mein Handy und schaue beiläufig auf die Uhr, während ich zur Tür gehe.
Oh. Hoppala. Da hab ich wohl keine zwanzig Minuten kurz meine Augen geschlossen, sondern gute zwei Stunden. Und ich hab außerdem 3 verpasste anrufe von Veni, plus zehn Nachrichten.
Wieso geht jetzt schon alles schief was schiefgehen kann? Ich hatte einen Job, und was war basically nur erreichbar zu bleiben und stattdessen mache ich einen übertrieben langen powernap. Am liebsten würde ich kurz einem Stop im Bad machen, und kucken das ich einigermaßen presentable aussehe, aber ich bin mir ziemlich sicher das Veni jetzt nicht noch länger warten lassen sollte.
Weil wer kann das jetzt schon anderes sein? Ich slide die letzten Meter zur Tür, und öffne sie Schwungvoll.
Es überrascht mich kein bisschen das Veni immer noch so stunning aussieht wie beim letzten mal. Natürlich weis ich genau wie er aussieht, ich hab ja insta und so... Aber in real life ist jedes mal wieder etwas komplett anderes. Dritte Dimension und so, und die macht echt viel. Nichts was nicht zu erwarten war, trotzdem halte ich mich erstmal für extra (mentalen) support an Tür fest.
Und jetzt? Was sagt man zu jemanden, den man fast ein Jahr geghosted hat, nachdem man mit ihm geschlafen hat? ‚Hallo mein Bester, schön das du da bist?'.
Ich wusste das es awkward wird... Aber nicht von Sekunde eins aus an. Ich hab ja nicht mal Zeit irgendwie klarzukommen.
„Hi." hauche ich, nachdem ich feststelle das gar nichts sagen es nicht weniger awkward macht.
„Hallo...?" antwortet Veni, als ob er auch nicht genau wüsste was genau er sagen soll.
Es folgt wieder ein Moment der Stille. Wir kucken uns beide einfach nur dumm an, bis ich „Du bist hier." sage.
Sobald die Worte meinen Mund verlassen, möchte ich mir die Tür ins Gesicht schlagen. Natürlich ist er hier!! Er steht literally vor mir, wieso muss ich das kommentieren?
Ich heule jetzt schon innerlich.
„Ich bin hier." wiederholt Veni, und presst seine Lippen aufeinander.
Ich glaube wir können grade beide weder denken noch... irgendwas anderes machen außer uns anstarren als wären wir ein Handydisplay.
„Freut mich." Es klingt viel zu ironisch, weshalb ich noch ein „sehr." dranhänge, und weil das nichts besser macht noch ein „Also wirklich."
„Mich auch." sagt Veni nickend und zwingt sich dann kurz zu lächeln.
Warum auch immer triggert das in mir das verlangen ihn zu küssen. Es hat sich so gut angefühlt. Dieses kribbeln, seine weichen Lippen und seine Zunge in meinem Mund... Oder wie er sich an meiner Haut festgesaugt hat um sein Stöhnen zu unterdrücken. Und wie er-
Veni räuspert sich „Ehm also... es ist ein bisschen kalt hier draußen."
Fuck! Der arme steht ja immer noch in der Kälte. Ich bin so ein unfähiger Vollidiot. „Oh mein Gott, sorry! Komm rein." Schnell öffne ich die Tür weiter und trete ein schritt zurück.
„Alles gut." lächelt er, und kommt rein.
„Jacke kannst du da zu den anderen hängen." erkläre ich und zeige auf die Jacken die an meiner Wand hängen. „Schuhe kannst du einfach dazu stellen... und ehm... Rucksack kucken wir gleich."
„Okay."
Veni zieht sich seine Schuhe und Jacke aus, und oh my...
Warum Veni? Was in dir hat dich dazu bewegt ein Hemd anzuziehen? Wie soll ich mich konzentrieren? Wie soll ich überhaupt denken? Und ich denke jetzt schon nicht!
Nachdem er seine Jacke aufgehangen hat, dreht er sich wieder zu mir und schaut mich erwartungsvoll an.
Fuck, ich muss was sagen, was machen, irgendwas sinnvolles!
„Da... Ehm Sofa." Ich zeige in Richtung Sofa, beziehungsweise auf eine Wand, hinter der mein Sofa in einem anderen Raum steht, „Willst du ins Wohnzimmer?" Sobald ich meinen Mund wieder schließe wünsche ich mir, ich hätte ihn nie geöffnet.
Veni nickt einfach nur. Schweigend gehen wir ins Wohnzimmer. Ich will bitte bitte einfach etwas sagen, aber ich kann nicht. Mein Kopf ist leer. Manchmal wünschte ich er wäre wirklich leer leer. Ohne Gehirn kann man sich auch keinen Stress darüber machen das man nicht denken kann.
„Deine Wohnung ist wirklich ein Trauerspiel." sagt Veni trocken, als wir eine Minute lang ohne etwas zu sagen im Wohnzimmer gestanden haben.
„Ich weis." nuschle ich.
Veni seufzt und stellt seinen Rucksack auf den Boden. „Du Opfer." Er öffnet seinen viel zu voll gestopften Rucksack und holt eine noch eingepackte Reisezahnbürste raus, „Halt mal kurz..."
Ich nehme seine Zahnbürste und stehe einfach weiter wie ein npc rum, während ich darauf warte das Veni wieder mit mir interagiert. Als nächstes holt er einen Stern raus, den er mit auch gibt.
„Was ist das?" frage ich ein bisschen (sehr) lost.
Veni kuckt mich verwirrt an „Sag mal, hast du mal überlegt dein Vermögen in eine Brille zu investieren anstatt... Pandora Ketten?" Und weil ich danach immer noch gleich dumm ankucke fügt er noch „Das ist Weinachtsdeko, du wandelnder Totalausfall." hinzu.
„Ohh... Oh. Vielen Dank." Ich verdiene das eigentlich alles gar nicht... Sein halber Rucksack ist gefühlt mit Deko voll, dinge von denen ich nur träume. „Also schmücken wir jetzt?" frage ich ungläubig.
„Du bist so smart." sagt er ironisch und lächelt.
„Sorry ich- keine Ahnung, ich weis nicht wie ich verarbeiten soll das du hier bist."
„Also erstmal kannst du mir meine Zahnbürste wieder geben, dann kannst du hier mal für ein bisschen Christmas Vibe sorgen, und danach darfst du mir vielleicht ein high five geben."
„Wie gütig von dir, vielen dank." Ich gebe ihm seine Zahnbürste wieder und nehme mir noch einen Deko Stern vom Boden, um mal für den richtigen Vibe zu sorgen.
Die beiden Sterne hänge ich jeweils über die Fenster im Wohnzimmer. Veni stellt währenddessen so kleine Tannenbäumchen auf meine Fensterbank.
„Damn es ist viel schwere zu schmücken wenn man zum ersten mal da ist."
„Komm öfter." sage ich ohne nachzudenken.
„Ich wäre ja..." murmelt er.
Ja... Gut. Was soll man dazu noch sagen? Warum verschwendet er seine Zeit mit mir, nach all dem? Er sollte wirklich nicht.
„Sorry, war das mood killer?" fragt Veni schmunzelnd.
„Du hast ja recht." Leider. Leider bin ich manchmal ein richtig großes arsch.
„Ehm ja. Wo willst du die Lichterketten hinhängen, beziehungsweise wo kann man sie hinhängen?" fragt Veni und wechselt netterweise das Thema.
„Joa also übers Fenster geht, da hab Nägel in der Wand, und ansonsten überm Sofa."
„Ich würds überm Sofa aufhängen, Fenster sind ja schon geschmückt." schlägt Veni vor.
„Dann machen wir das."
Ich gehe zu Venis Rucksack, der mitten im Raum steht und hebe die Lichterkette vom Boden auf. Das ist so eine in Sternchenform. Süß. Ich muss zugeben, Veni hat echt gute Deko. Vielleicht sollte ich die einfach hier behalten.
Zusammen mit der Lichterkette kletter ich auf mein Sofa und versuche sie irgendwie mit den Nägeln die da schon von anderen Dingen, die ich mal aufgehangen hatte sind, aufzuhängen.
Veni steht mit seinen Händen in seinen Hosentaschen mitten im Raum wie bestellt und nicht abgeholt und kuckt mir zu.
„Warum stehst du da so?" frage ich belustigt.
„Sorry, soll ich mich wegdrehen?"
„Ne, aber du kannst auch weiter schmücken oder dich hinsetzten oder so..."
„Ich geh ja schon wieder schuften." sagt er überspitzt und nimmt sich noch eine Lichterkette vom Boden. „Wo kann die ihn?"
„Uhm... In die Küche? Kannst du einfach irgendwie irgendwo hinhängen... Schränke oder so."
„Mach ich."
Veni verschwindet in die Küche und ich gebe mein bestes die Lichterkette vernünftig aufzuhängen. Diese kleine Box in der die Batterien sind ist nämlich echt störend. Wenn ich die einfach so runterhängen lasse, zieht die mir die gesamte Lichterkette von den Nägeln.
Deshalb gebe ich mein bestes die Box auf einem Nagel zu balancieren. Hält bestimmt. Also hoffentlich... Ha ha?
Ganz vorsichtig kletter ich von meinem Sofa, als könnte sich der impact meine Schritte sich vom Sofa auf die Wand übertragen und all meine Arbeit zugrunde reißen. Dann nehme ich mir so zwei kleine schwarze Elche aus holz die man sich irgendwo hinstellen kann, weil die cute aussehen und gehe auch zu Veni in die Küche.
Als ich reinkomme versucht er grade die Lichterkette über die Ecke eines Schranks zu hängen. Betonung auf versuchen, denn er ist nicht ganz groß genug dafür.
„Brauchst du Hilfe?" frage ich, und versuche ihn nicht auszulachen.
„Ich glaube die zwei Zentimeter die du größer bist, bringen nichts, aber gerne, versuch es selber." sagt er, vielleicht leicht irritiert weil ich meine lachen nicht so gut unterdrücken kann.
„Wie groß bist du?"
„ 1,86 Meter."
„Ja dann bin ich drei Zentimeter größer." sage ich provokant grinsend, und stelle die kleinen Elchfiguren auf die Fensterbank „Gib mal, Basti zeigt dir wie das geht."
Veni gibt mir das Stück der Lichterkette, „Dann mach mal einen unterschied mit deinen drei Zentimetern mehr."
„Kuck zu und lern."
„Was? Das ich mir Wachstumshormone holen soll? Oder soll ich mir die Beine brechen?"
„Einfach von Natur aus größer sein." antworte ich grinsend.
Lange lache ich aber nicht, weil drei Zentimeter doch nicht so viel ändern. Dafür lacht Veni jetzt, während er mir beim scheitern zukuckt.
„Ja... Blöd jetzt aber sieht so aus als komme ich da auch nicht dran." gebe ich zu.
„Wer hätte das nur kommen sehen können?" fragt Veni, immer noch lachend.
„Shhhhh... Eh ja, wie machen wir das jetzt?"
„Entweder wir holen einen Stuhl, oder einer von uns hebt den anderen kurz hoch. Es sei denn du willst dich in eine Schublade stellen, wobei ich bezweifele das die halten würde."
„Ja dann komm mal her." schmunzel ich und winke ihn mit meinem Zeigefinger her.
„Warte du mich oder ich dich?"
„Ich dich." sage und gebe ihm die Lichterkette, „Dann kannst du vollenden was du angefangen hast."
„Na dann zeig mal wieviel rudern bringt." antwortet er grinsend und stellt sich direkt vor mich, so dass ich ihn hochheben kann.
Ich wiederhole, er steht direkt vor mir. Schon fast in Kuss Reichweite... Und dieser Blick. Genau der selbe wie vor elf Monaten, der auch genau den selben Effekt auf mich hat. Mein Herz schlägt schneller, mein Kopf ist wieder mal leer. Küss mich doch einfach. Bitte.
+—————————
Credits für "wandelnder totalausfall" an Sandwich_ice vielen dank <333
Häh voll süßes weihnachtkapitel. Aber es geht natürlich morgen trotzdem weiter. Weihnachten stoppt mich nicht.
Ich hab mal für den fall mature angemacht, dann seit ihr alle gewarnt (passend bei kapi fünf aber shh ich mag keine kritik hören)
Bis morgen und frohe Weihnachten
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top