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Nach dem Abendessen gehen wir hoch. Ich ziehe mich im Bad um und Matteo bei Martinus. Dann schauen wir noch ein, zwei Folgen einer Netflix Serie, die wir anscheinend Beide mögen, an seinem Laptop, bevor wir uns in unsere Betten kuscheln. Es ist ein komisches Gefühl, ohne Marcus Arme um mich herum und auch weil ich trotzdem nicht allein bin. Ein wenig Angst habe ich tatsächlich schon, obwohl ich Matteo vertraue und weiß, dass er mir nichts tun würde. Ich drehe mich ein paar mal und sehe Matteo dann lange Zeit an. Er liegt mit dem Rücken zu mir und bemerkt es also nicht.
Vorstichtig sage ich seinen Namen. Daraufhin dreht er sich um und sieht mich fragend an. "Was ist los?", fragt er leise. "Irgendwie kann ich nicht schlafen. Ich dachte... ähm... vielleicht könntest du hier rüber kommen und dich neben mich legen. Also unverbindlich natürlich!", sage ich beschämt. "Ähm, klar kann ich das machen, solange du da nichts gegen hast", meint er schüchtern. "Nein, alles gut", lächle ich erleichtert. "Aber du weißt, was Marcus mir gesagt hat oder?" "Natürlich, aber das musst du ja nicht. Es ist nur so, dass ich dann vielleicht nicht so unruhig bin", erkläre ich unsicher. Langsam steht er also auf und legt sich zu mir unter die Decke. Zum Glück ist das Bett und die Decke auch groß genug für zwei Personen. Irgendwann schlafe ich ein.
Donnerstag Morgen:
Als ich am nächsten Morgen aufwache bemerke ich, dass ich von zwei starken Armen umschlungen bin. Sofort dücke ich mich noch näher an den Körper hinter mir, bis mir einfällt, dass es ja gar nicht Marcus ist, sondern Matteo. Erschrocken versuche ich mich umzudrehen, doch das ist schwerer als gedacht. Vorsichtig entferne ich seine Arme und genau in dem Moment öffnet er langsam seine Augen. Sofort rückt er beschämt ein Stück zurück.
"Tut mir Leid, das war nicht meine Absicht, bzw. schon. Gestern mitten in der Nacht bin ich aufgewacht, weil du dich stark hin und her gedreht und auch leise etwas vor dich hin gemurmelt hast. Ich glaube es war etwas, wie "Hör auf" oder so. Ich war mir nicht sicher, was ich machen sollte, weswegen ich dich einfach in den Arm genommen hab und kurz danach warst du wieder ruhig" Ich lächle ihn freundlich an und murmel ein kaum hörbares Danke. Danach wurde die Situation zu einer peinlichen Stille. Zum Glück stand er dann auf, um ins Bad zu gehen, sodass ich runter zum Frühstück konnte.
Auf dem Weg zur Schule sprachen wir auch nicht wirklich viel miteinander und ich bin froh, dass wir jetzt an der Schule ankommen. "Hi Lisa", begrüßt mich Isabella freundlich. "Hey", sage ich und laufe neben ihr her zu unserem Unterrichtsraum. Als wir uns hinsetzen sieht sie mich prüfend an. "Kann ich dich mal etwas fragen?" Ich kann mir denken, was jetzt kommt und trozdem nicke ich. "Was genau hast du mit Marcus und Martinus zu tun? Ich hab dich voher noch nie mit ihnen hier gesehen, bzw. hab ich dich generell vorher hier noch nie gesehen und jetzt bist du plötzlich da", stellt sie mir die Frage, worauf viele noch keine Antwort haben, sie mit Sicherheit aber wissen wollen.
"Um ehrlich zu sein ist das eine ziemlich lange Geschichte, die eigentlich schon in meiner Kindheit anfängt und ich möchte das ungern hier in der Schule erzählen", erkläre ich ihr. Sie nickt verständnisvoll und schaut vorsichtig zu Stella und Paul. "Hast du sie den Beiden auch schon erzählt?", fragt sie und nickt mit ihrem Kopf rüber zu ihnen. "Ja hab ich und Stella hat mich nicht ernst genommen. Deswegen hab ich mich Montag zu dir gesetzt. Paul hat mich verstanden, aber er hängt ja immer mit Stella ab..."
"Stella nimmt vieles nicht ernst. Ich finde es schön, dass du jetzt bei uns bist! Willst du heute Nachmittag vielleicht mit zu mir kommen, falls du mir die Geschicht auch erzählen möchtest?", schlägt sie vor. Ich überlege einen Moment und entscheide mich schließlich dafür. "Also gut. Nach der Schule direkt zu dir?", versichere ich mich. "Jap, freut mich!", wiederholt sie sich und in dem Moment betritt unser Lehrer den Raum.
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Danke fürs Lesen dieser Geschichte! :)
687 Wörter
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