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Nachdem er Schuhe und Jacke ausgezogen hat, bringe ich ihn ins Wohnzimmer. Die Jungs begrüßen sich mit einem Handschlag und Matteo lässt sich dann einfach auf die Couch neben sie fallen. Ich tue es ihm gleich, setzte mich aber nah zu Marcus, welcher mich darauf hin in den Arm nimmt. "Wie lange seid ihr eigentlich weg?", will ich wissen. "Vermisst du mich jetzt schon?", lacht Marcus. Verärgert verschränke ich die Arme vor meinem Körper. Lachend drückt er mich einmal an sich. "Wir sind ungefähr bis Samstag Vormittag weg", sagt er dann. Leise seufze ich und stehe dann auf, um meine Tasche von oben zu holen. "Ich glaube so langsam sollten wir in die Schule" "Okay ich bin mit dem Auto und kann dich mitnehmen, wenn du magst", läd Matteo mich ein.
Als ich wieder runter komme, stehen Matteo und Marcus schon fertig im Flur. Martinus kommt grade aus dem Wohnzimmer. Sofort stelle ich meine Tasche ab und drücke Marcus fest an mich. Lachend erwiedert er meine Umarmung. "Ich kann das ganze immer noch nicht ganz glauben", sage ich leise. "Was genau?", will Matteo wissen. "Einfach alles. Dass ihr alle wirklich vor mir steht, dass ich nicht mehr bei mir Zuhause leben muss und dass ihr...", ich schaue dabei Marcus und Martinus an "... wirklich mich besuchen wolltet und nicht irgendwen anders!" Ich muss schwer schlucken, um eine kleine Träne zurück zu halten. Lächelnd drückt mich Marcus erneut und gibt mir einen Kuss auf die Haare.
"Es ist aber alles Realität!", versichert er mir und lässt mich wieder los. Lachend nicke ich und Umarme auch Martinus kurz. Dann nehme ich meine warme Jacke und schultere meinen Rucksack. "Wir können!", sage ich zu Matteo, welcher nickt. Er verabschiedet sich mit einem Handschlag von den Beiden. Marcus flüstert ihm noch kurz etwas zu, bevor wir das Haus verlassen und zur Schule fahren.
"Was hat Marcus dir noch gesagt?", frage ich Matteo neugierig, sobald wir im Auto sitzen. Er lacht kurz auf. "Er hatte bloß einen winzigen Anflug von Eifersucht, aber alles ist gut", sagt er schmunzelnd. "Was hat er denn gesagt? Ich will es genau wissen!", frage ich weiter. "Okay, ich zitiere: Pass auf sie auf! ... Aber lass bloß die Finger von ihr" Ich muss nun auch lächeln. "Irgendwie süß", sage ich in Gedanken. "Ja, er hatte anscheinend nur kurz vergessen, dass ich schwul bin", lacht er. Auch ich muss lachen.
Kurz darauf kommen wir schon an der Schule an und unsere Wege trennen sich. Ich gehe zu Isabella und er wahrscheinlich zu Luis. Ich habe mich mit ihr gestern recht gut verstanden und auch mit ihren Freundinnen. Ich hoffe nur, dass ich hier nicht wieder an falsche Leute gerate, die mich ausnutzen wollen. Allerdings glaube ich das diesmal weniger, da sie sich anscheinend nicht so für Marcus oder Martinus interessieren.
Nach der Schule fahre ich wieder mit Matteo zu uns nach Hause und wir bauen in meinem Zimmer ein Gästebett auf. "Und was sollen wir jetzt machen?", frage ich. "Keine Ahnung. Worauf hast du Lust?", stellt er eine Gegenfrage. Lachend zucke ich mit den Schultern. "Also raus will ich nicht so gerne. Es schneit wieder, aber es ist furchtbar kalt" "Du bist wirklich eine Frostbeule", lacht Matteo. "Oder Kälte einfach nicht so gewohnt!", erwiedere ich. "Oder das"
Wir müssen beide lachen und entscheiden uns dann dafür unten etwas Fehrnsehn zu schauen.
Irgendwann wird es langweilig und wir gehen wieder hoch. Ich in mein Zimmer und Matteo zu Martinus. Dieser hatte es ihm anscheinend erlaubt. Weil ich nichts besseres zu tun hab rufe ich Marcus über FaceTime an.
"Hey, alles klar?", fragt er, als er den Anruf abnimmt. "Ich glaub schon", lache ich. "Seid ihr noch unterwegs?" "Ja, Google Maps sagt, dass wir erst heute spät Abends ankommen", seufzt er. "Ist das nicht anstrengend?" "Doch, aber wir wechseln uns ja ab mit fahren und machen Pausen zwischendurch." Wir unterhalten uns noch eine Weile weiter, bis es Abendessen gibt und ich auflege.
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Danke fürs Lesen dieser Geschichte! :)
658 Wörter
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