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In zehn Minuten ist die Stunde und somit auch die Schule vorbei und ich weiß nicht, wie ich Marcus dann begegnen soll. Ich bin heute morgen einfach aus dem Zimmer gegangen und hab ihn alleine gelassen. Auch auf dem Schulweg haben wir nicht geredet, obwohl Martinus die ganze Zeit gefragt hat, was los sei.

Ich war froh, als wir endlich in der Schule waren. Da konnte ich ihm so gut es ging aus dem Weg gehen, nur in der Pause hab ich ab und zu mal zu ihm rübergeschaut und da sah er nicht grade glücklich aus, wie er da bei den anderen stand. Ich fühle mich irgendwie schuldig, aber was soll ich denn anderes machen? Soll ich später noch mal mit ihm darüber reden?

Irgendwann stupste mich Stella an. "Lisa, es hat geklingelt. Wir können endlich nach Hause!" Oh mist und ich bin immer noch ratlos. Recht langsam packte ich meine Sachen ein und folgte ihr aus dem Schulgebäude. Davor hielt sie an und drehte sich zu mir. "Du bis mir noch eine Erklärung schuldig!", erinnerte sie mich. "Ja und nein", überlegte ich. "Wieso nein? du hast mir immer noch nicht erklärt, was da mit dir und Marcus oder Martinus ist..." Sie stemmte nun ihre Hände in die Seiten.

"Lisa, kommst du?", rief Marcus von weiter vorne. Warum ausgerechnet er? Egal, ich war froh, dass er mich aus der unausweichlichen Situation nun rausholte. "Tut mir Leid, ich muss gehen", entschuldigte ich mich von Stella und ging zu Marcus und Martinus. "Wir schreiben noch!", rief sie mir hinterher. Dabei klang sie als würde sie niemal aufgeben, es herraus zu finden. Ich lachte nur in mich hinein.

Zuhause gab es erstmal Mittagessen und danach verschwand ich in mein Zimmer um Hausaufgaben zu machen. Ich wollte Marcus etwas aus dem Weg gehen, aber irgenwie hatte ich auch das Gefühl ich bin ihm eine Erklärung schuldig. Genau in diesem Moment klopfte es an meiner Tür und Marcus betrat das Zimmer mit leicht gesenktem Kopf. "Können wir vielleicht kurz reden?" "Okay" Ich setzte mich auf mein Bett und bedeutete ihm sich auch zu setzten.

"Also wegen heute Morgen...", setzte er an. "Ich hab nachgedacht und ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht?" Er soll einen Fehler gemacht haben? Aber ich bin doch einfach weggegangen ohne etwas zu sagen... War es ein Felhler mich überhaupt zu küssen, weil er keine Gefühle für mich hat? Aber eigentlich war es schön, siene Lippen mal auf meinen zu spüren, aber da war etwas in mir, dass sich dagegen wehrte und noch konnte ich es nicht in Worte fassen.

Ich schaute ihn einfach nur geschockte an. "Ich sehe es nicht als Fehler dich geküsst zu haben. Es war nur ein Fehler, weil ich dich nicht gefragt habe. Ich hätte auch damit rechnen können, das du das nicht möchtest und das tut mir Leid", erklärte er mit gesenktem Kopf. Ich war sofort erleichtert, dass er nicht den Kuss an sich meinte, aber ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. "Es war dumm von mir, dass ich dachte, du würdest vielleicht auch mehr in mir sehen. Sag mir einfach, siehst du mich nur als Bruder oder sogar nur als ein Junge, bei dem du wohnst?"

Ich war überfordert mit dieser Frage, denn eigentlich kannte ich die Antwort. "Ja" "Was meinst du mit ja?" "Ich meine nein also..." In diesem Moment klingelte mein Handy. Stella... "Tut mir leid, ich muss dran gehen!" Ich sand auf und stellte mich ans Fenster. Dort nahm ich den Anruf entgegen.

"Hey, was gibts?"
"Ich wollte nur fragen, ob du vielleicht Lust hast vorbei zu kommen? Dann kannst du mir endlich alles erklären. Paul würde auch kommen, wenn das okay ist" Mein Gesichtsausdruck wechselte zu erschrocken und ich sagte schnell: "Ja, ich komme sofort!" Ich musste das tun, denn mir fehlte einfach eine Erklärung für Marcus. "Okay, dann schicke ich dir noch schnell meine Adresse!", jubelte sie schon fast. Dann legte ich auf.

"Tschuldigung, ich muss zu Stella, es ist ein Notfall", sagte ich kurz im Vorbeigehen an Marcus und schnappte mir mein Handy und eine kleine Tasche. "Nein!", schrie mich Marcus schon fast an. Geschockt blieb ich stehen und drehte mich wieder um. "Wieso nein?", fragte ich schüchtern. Ich muss mich anstrengen, dass ich nicht gleich anfange zu weinen, weil ich so verzweifelt bin. Durch seinen fast Schrei war ich wie gelähmt und konnte mich erst nicht von der Stelle bewegen. "Das... Das tut mir leid!", stammelte er nur vor sich hin und kam auf mich zu, um mich in den Arm zu nehmen, weil mir nun doch leicht Tränen in die Augen stiegen.

Sofort erwiedete ich seine Umarmung und hörte wie von alleine auf zu weinen. Er hatte so eine beruhigende Wirkung auf mich, das ist echt unglaublich. Minutenlang standen wir so dort, bis er flüsterte: "Tut mir Leid! Geh ruhig zu Stella" Ich nickte nur und lief nach unten.
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Danke fürs Lesen dieser Geschichte! :)

805 Wörter

Was meint ihr? Werden sie sich noch mal aussprechen? Und was hat Marcus nur gegen Stella oder vielleicht auch Paul?

Welche Personen mögt ihr eigentlich am meisten und welche am wenigsten? Wäre mal interessant zu wissen... 😂

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