Prolog

A/N Willkommen zu einer meiner älteren 1D Storys aus dem Jahr 2014. Das wunderschöne Cover  stammt wie immer aus Little_Ophelia  's Hand. Danke, meine Süße! -  Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!

Ambi xxx

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It's hard to understand addiction unless you have experienced it - Ken Hensley

Romantic love is an addiction - Helen Fisher

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„Ich weiß, du willst es nicht hören aber ich liebe dich nicht mehr. Bitte versuche mich zu verstehen. Unsere Beziehung hat keinen Sinn mehr, deshalb werde ich dich verlassen. Ich habe mehrmals versucht, dir das zu erklären, doch du wolltest nicht zuhören, du wolltest es nicht wahrhaben. Ich muss meinen eigenen Weg gehen, der für mich bestimmt ist und mein Herz sagt mir, dass es an der Zeit ist, dich loszulassen. Trotzdem werde ich die schönen Momente mit dir nie vergessen. Ich weiß, dass du mich jetzt hassen wirst aber eines Tages wirst du merken, dass es das Beste für uns war. Für dich, ebenso wie für mich. Ich wünsche dir noch viel Glück in deinem weiteren Leben.

Angel

P.S.: Es macht übrigens keinen Sinn in London nach mir zu suchen, denn ich werde zurück nach Nashville gehen.

Der letzte Satz des Briefes war eine Lüge, denn ich ging nicht zurück nach Nashville, die Stadt, die ich als Fünfjährige verlassen musste. Ich ging zu Trigger, der im Westend Bezirk in London lebte. Er hatte mir versprochen zu helfen und Trigger hielt seine Versprechen immer.

Ich wollte mit diesem letzten Satz nur sicherstellen, dass man mich nicht suchen würde, denn ich hatte vor, ein neues Leben zu beginnen. Ein Leben, in welchem bestimmte Personen keinen Platz mehr hatten. Ein Leben, wie ich es mir schon immer vorgestellt hatte. Ich brauchte niemanden, der mich bevormundete oder in eine Richtung drängte, die für mich und meine Bedürfnisse plötzlich falsch zu sein schien. Ich wollte einfach nur frei sein.

Als ich eine Stunde später mit zwei großen Koffern und einem Transportkäfig, in welchem sich Angus, mein Papagei befand, vor Triggers Haustür auftauchte, empfing er mich mit offenen Armen.

„Angel, endlich bist du da! Ich hab mir schon Sorgen gemacht!"

„Das brauchst du nicht, ich hab alles im Griff und ein exaktes Timing. In ungefähr zwei Stunden wird mein Brief gelesen werden, ich hatte also genügend Zeit, um zu verschwinden."

„Na dann komm mal rein und mach's dir gemütlich. Ich hab extra für dich ein neues DJ Equipment besorgt, du kannst dich also gleich mal austoben", meinte er grinsend.

Es war so ein Segen, dass ich Trigger, der eigentlich Ted Rigger hieß, kennengelernt hatte. Jeder nannte den mehrfachen Clubbesitzer Trigger, unter diesem Namen war er in der Londoner Clubszene bekannt.

Trigger war mindestens einsfünfundachtzig groß, besaß mega breite Schultern, hatte pechschwarze Haare, die immer ein wenig unordentlich aussahen und einen Schnauzbart, welchen er regelmäßig stutze. Er hätte mein Dad sein können, doch wir verstanden uns spitze, obwohl uns beinahe dreißig Jahre voneinander trennten. Ich war zwanzig und Trigger wurde nächsten Monat fünfzig. Aber das war nicht wichtig, wenn man befreundet war, denn wahre Freundschaft fand man nur unter Gleichgesinnten. Man musste auf einer Wellenlänge schwimmen, um sich zu verstehen und Spaß zu haben.

Während Trigger für unser Abendessen sorgte (er kochte leidenschaftlich gerne), durfte ich eines der drei Gästezimmer belegen, die sich in seinem großen Haus befanden. Ich entschied mich für das mit der lila Bettwäsche, weil diese cool aussah. Außerdem lag der Raum im Südwesten, sodass ich ein wenig Abendsonne auf dem kleinen Balkon genießen konnte, bevor ich meinen Job als DJ in einem von Triggers Clubs antreten würde.

Motiviert schob ich nun den großen Käfig, den ich zu Triggers Haus hatte liefern lassen und der jetzt im Flur, im oberen Stockwerk stand, in mein auserwähltes Zimmer. Anschließend holte ich Angus, meine Blaustirnamazone, vorsichtig aus dem kleinen Transportkäfig. Zu diesem Zweck streckte ich meine Hand hinein, auf welche er sofort kletterte.

„So, mein Süßer, hier ist jetzt unser vorläufiges zuhause, ok?"

Als ich ihm über das grüne Gefieder streichelte, legte er den Kopf schief, blinzelte mich an und krächzte: „Zuhause! Zuhause!"

„Ja, genau. Wir wohnen jetzt bei Trigger und ich erwarte von dir, dass du dich benimmst, denn wir werden einige Zeit hierbleiben müssen."

Nachdem ich Angus in den großen Käfig gesetzt hatte, begann er sein Gefieder zu putzen und tat so, als würde er mich ignorieren. Ich wusste jedoch, dass dem nicht so war. Seit acht Jahren waren wir unzertrennlich, ich hatte ihn als Jungtier zu meinem zwölften Geburtstag geschenkt bekommen und ihm das Sprechen beigebracht, worauf ich besonders stolz war. Egal, welche Menschen mir sonst noch in meinem Leben über den Weg laufen würden, Angus war immer an meiner Seite, denn er konnte zwischen fünfzig und sechzig Jahre alt werden.

„Angel, das Essen ist fertig", vernahm ich plötzlich Triggers Stimme, die mich aus meinen Gedanken holte.

Bevor ich nach unten ging, warf ich einen Blick auf mein Handy. Seit genau einer Stunde besaß ich eine neue Telefonnummer, was garantierte, dass alle Personen, die ich in meinem neuen Leben nicht mehr haben wollte, mich nicht stören konnten.

Mein neues Leben begann genau jetzt und Trigger half mir bei den ersten Schritten dieses Weges. Morgen würde ich zum ersten Mal als DJ für ihn arbeiten. Trigger lag mir seit Monaten damit in den Ohren, zu einem seiner Clubs zu wechseln, genauer gesagt, seit er mich in einem winzigen, nicht allzu bekannten Club im Eastend bei meiner Tätigkeit als DJ beobachtet hatte. Er war immer auf der Suche nach verborgenen Talenten, wie er sich auszudrücken pflegte und in seinen Augen gehörte ich wohl dazu.

Damals begannen auch meine Beziehungsprobleme und so kam es, dass ich letztendlich einwilligte, nicht zuletzt deswegen, weil er mir anbot, so lange in seinem Haus bleiben zu können, bis ich eine bezahlbare Wohnung gefunden hatte. Ich wusste, dass ich bei Trigger um ein Vielfaches mehr verdienen würde, als in jenem Club im Eastend und konnte sogar meinen Zweitjob als Kellnerin hinschmeißen. Auch meine finanzielle Unabhängigkeit war mir wichtig, denn bisher benötigten wir immer zwei Gehälter, um in London über die Runden zu kommen.

Das war nun vorbei, denn ein DJ, der in einem angesagten Club arbeitete, in welchem regelmäßig Stars verkehrten, verdiente genügend, um sich ohne Probleme eine eigene Wohnung in einer guten Gegend leisten zu können. Und wenn man ganz oben auf der Karriereleiter angekommen war, dort, wo ich hinwollte, verdienten nur noch die Popstars, deren Hits ich zu Mash-ups verarbeitete, mehr Geld als ich.

Aber das Geld war nicht das Wichtigste in meinem Leben, sondern meinen Seelenfrieden zu finden. Irgendwann wollte ich wissen, wo ich wirklich hingehörte. Noch waren meine Zweifel groß aber vielleicht würde ich diese eines Tages überwinden und den richtigen Weg einschlagen können.

Man sollte die Hoffnung schließlich niemals aufgeben.

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Was sagt ihr zum Prolog? Er wirft einige Fragen auf, oder? Ich hoffe doch, dass ihr neugierig geworden seid und weiter lesen wollt! Wie ihr euch sicher denken könnt, werdet ihr mit Angus, dem Papagei, noch viel Spaß haben! :D

LG, Ambi xxx

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