38. Oblivion
War es ein Traum, aus dem ich erwachte, oder befand ich mich in der Wirklichkeit? Ich spürte, wie eine Hand sanft über meinen Arm streichelte und hörte dann ein leises Wispern.
„Angel."
Nur mit allergrößter Anstrengung gelang es mir, die Augenlider zu öffnen, doch als ich in Nialls Gesicht blickte, begann ich automatisch zu lächeln.
„Hey", flüsterte ich schwach.
Langsam realisierte ich, dass ich mich in einem Krankenhauszimmer befand. Weiße Bettwäsche, helle Wände und ich hing an einem Tropf.
Niall beugte sich ein wenig zu mir herab, hauchte einen zärtlichen Kuss auf meine Stirn und fragte: „Wie geht es dir? Hast du Schmerzen?"
Schemenhaft tauchten die Bilder von Tessa, mit dem Messer in ihrer Hand, vor meinen Augen auf. Was war nur geschehen?
„Nein, ich habe keine Schmerzen", murmelte ich wie in Trance.
„Dann wirkt das Mittel wenigstens", vernahm ich Nialls erleichtertes Seufzen, in dessen blaue Augen ich nun schaute.
Es tat so gut, ihn bei mir zu haben, zu wissen, dass ich mich immer auf ihn verlassen konnte. Und er würde mir vermutlich auch erzählen können, was sich genau abgespielt hatte.
Ich fühlte, wie die Benommenheit allmählich von mir abfiel und dass ich in der Lage war, die Dinge um mich herum klarer wahrzunehmen. Selbst seine Stimme klang nicht mehr, als ob er aus weiter Ferne zu mir sprechen würde, als er sagte: „Du hast verdammtes Glück gehabt. Ich bin so froh, dass ich ins Haus gelaufen bin."
Meine Augen glitten fragend über sein Gesicht.
„Was ist passiert?"
„Du weißt es nicht?"
„Ich weiß nur noch, dass Tessa plötzlich mit einem Messer vor mir stand, dann habe ich einen stechenden Schmerz gefühlt und deine Stimme gehört. Du hast Nein geschrien."
Niall nickte beklommen, bevor er zu einer Erklärung ansetzte.
„Sie hat dich mit dem Messer verletzt. Ich habe gesehen, wie das Blut durch deine Kleidung gesickert ist, deswegen habe ich so geschrien. Als Tessa mich wahrgenommen hat, ließ sie von dir ab und ist weinend zusammengebrochen. Ich habe sofort einen Krankenwagen gerufen, der auch gleich kam, um dich dann ins Krankenhaus zu transportieren. Glücklicherweise ist die Stichwunde nicht sehr tief, aber sie musste genäht werden."
In seinen Augen standen Tränen. „Du hast so verdammtes Glück gehabt, sie hätte dich töten können", schniefte er.
Auch mir schossen jetzt Tränen in die Augen, vor allem, weil ich Niall so sah. Ich verkraftete es nicht, wenn er meinetwegen litt, denn ich liebte ihn über alles. Zärtlich drückte ich nun seine Hand, die sich warm und stark anfühlte.
„Ich liebe dich", flüsterte ich, während meine Wangen von Tränen benetzt wurden.
„Ich liebe dich auch, Angel", hauchte Niall, bevor er mich auf die Lippen küsste.
„Was..., was ist denn mit Tessa passiert?", erkundigte ich mich zögernd.
„Ich habe die Polizei angerufen, sie kümmern sich um sie", antwortete Niall ruhig. „Sie hat dich angegriffen, Angel. Sie wird sich wegen Körperverletzung verantworten müssen."
Das stimmte wohl, trotzdem musste ich schlucken. Immerhin hatte ich sie früher geliebt, doch davon war nichts mehr übrig geblieben. Es tat weh dran zu denken, was aus ihr geworden war und vor allem, dass sie mich angegriffen hatte. Aber gerade deswegen durfte ich nicht zögern, ich musste Anzeige erstatten, um sie ein für alle Mal aus meinem Leben zu verbannen. Vielleicht würde sie dann endlich lernen, dass sie nicht mehr über mich bestimmen konnte.
Meine ganze Liebe gehörte dem blonden Iren, der vermutlich seit Stunden an meinem Bett saß, um darauf zu warten, dass ich erwachte. Er war ein Geschenk, das Beste, was mir jemals hatte passieren können.
„Wie lange sitzt du denn schon an meinem Bett?", erkundigte ich mich, während unsere Finger sich ineinander verschlagen.
„Seit du aus dem OP Raum zurückgekehrt bist, also ungefähr eine Stunde."
Unser Gespräch wurde durch eine Krankenschwester unterbrochen, welche nun im Zimmer auftauchte. In ihrer Hand hielt sie ein Tablett, bestückt mit einer Kanne Tee und etwas zu essen.
„Na, Sie sehen ja schon ganz munter aus", sagte sie lächelnd und stellte das Tablett auf dem Nachtisch neben dem Bett ab.
Anschließend holte sie ein Fieberthermometer aus ihrem Kittel, welches dann in meinem Ohr landete und zu piepen begann.
„Sehr schön, eine ganz normale Temperatur", verkündete sie zufrieden, bevor sie einen kurze Blick auf die Infusion warf, welche fast durchgelaufen war.
„Sie können ruhig anfangen zu essen, aber bitte Vorsicht mit dem Tee, er ist noch heiß. Der Arzt wird nachher noch bei Ihnen vorbeischauen."
Nickend schielte ich nach dem Abendessen, dessen Anblick ein innerliches Seufzen in mir auslöste. Eine Pizza wäre mir jetzt lieber gewesen als Grießbrei, aber ich befand mich in einem Krankenhaus und nicht in einem Restaurant, da konnte man nicht wählerisch sein. Immerhin war der Grießbrei mit Zucker und Zimt bestreut, so wie ich ihn am liebsten mochte.
Nachdem die Schwester wieder verschwunden war, füllte Niall die Tasse mit Pfefferminztee, damit dieser ein wenig abkühlen konnte.
„Hast du Hunger?" Mit diesen Worten überreichte er mir die mit Grießbrei gefüllte Schüssel, wobei er sein Grinsen nicht verstecken konnte.
Doch wenn ich geglaubt hatte, dass Niall die Schüssel an mich weiterreichen würde, hatte ich mich getäuscht. Er nahm den Löffel, der noch auf dem Tablett lag, tauchte diesen in den Brei, rührte kurz um und begann mich zu füttern, wobei er sein Grinsen nicht abstellen konnte.
„Der erste Löffel ist für Louis, der vermutlich gleich hier aufkreuzen wird", sagte er.
„Echt?"
„Natürlich! Er macht sich schreckliche Sorgen um dich! Ich habe ihn angerufen, nachdem du ins Krankenhaus transportiert wurdest", erklärte Niall nun mit ernster Miene.
Eigentlich hätte ich mir das denken können, denn er war mein bester Freund, der mich niemals im Stich lassen würde. Niall schaffte es nicht einmal, mich mit Löffel Nummer zwei zu füttern, da klopfte es bereits an der Tür.
„Herein!", rief ich laut.
Sekunden später hechtete Louis, mit El im Schlepptau, in das Krankenzimmer, um direkt auf das Bett zuzulaufen.
„Meine Güte, was machst du denn für Sachen?"
Er nahm mich sofort in seine Arme, war jedoch sehr vorsichtig dabei. Auch El begrüßte mich liebevoll, bevor sie am unteren Ende des Bettes Platz nahm, während Louis am rechten oberen Ende saß. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht beobachtete er, wie Niall mich fütterte.
„So muss das sein! Das ist wahre Liebe!"
„Du klingst so theatralisch, dass einem schlecht wird", zog Niall ihn auf.
„Ach Quatsch!"
Sein nächster Satz ließ mich sofort aufschauen.
„Ich bin dafür, dass ihr beiden jetzt endlich zusammenzieht! Glaubt mir, es gibt nichts Schöneres, als mit jemandem zusammen zu wohnen, den man so sehr liebt, dass man ihn die ganze Zeit um sich haben möchte."
Bevor ich zu einer Antwort ansetzen konnte, kam Niall mir zuvor.
„Ich nehme auch deinen Papagei in Kauf", lautete seine Aussage, die mich zum Lachen brachte.
„Das weiß ich, schließlich habt ihr euch ja jetzt angefreundet."
„Also, was gibt es noch zu überlegen?", meinte Louis, der nicht locker lassen würde, das wusste ich.
Eigentlich gab es gar nichts mehr zu überlegen, denn ich wollte wirklich diesen Schritt wagen. Nichts konnte schöner sein, als morgens von Niall geweckt zu werden, sich von ihm bekochen zu lassen und seiner sanften Stimme zuzuhören, wenn er auf der Gitarre spielte und sang. Endlich wusste ich, wo ich hingehörte.
„Ich muss gar nichts mehr überlegen", brachte ich hervor. „Denn meine Entscheidung, zu Niall zu ziehen, steht."
Der blonde Ire umarmte mich innig, gleichzeitig flüsterte er mir ins Ohr: „Endlich! Ich kann es kaum erwarten!"
Der nächste Tag sollte einige Überraschungen für mich bereithalten. Als erstes kreuzte meine Mutter, mit meiner Granny im Schlepptau, im Krankenhaus auf. Niall hatte wohl beide über die Geschehnisse informiert und nun standen sie vor meinem Bett und machten sich Sorgen, obwohl ich ihnen versicherte, dass es mir gut ging. Tatsächlich hatte Tessa mit ihrer Messerattacke keine inneren Organe verletzt, die Stichwunde war nicht allzu tief, musste jedoch genäht werden.
Wenn das Messer allerdings tiefer eingedrungen wäre, hätte es ein können, dass die Lunge in Mitleidenschaft gezogen worden wäre. Doch da dies nicht der Fall war, konnte ich buchstäblich ruhig durchatmen.
Am Nachmittag stand mir dann eine noch größere Überraschung bevor, denn mein Dad war aus Nashville angereist, was mich zu Tränen rührte. Er war super besorgt, obwohl er bereits mehrmals mit Niall telefoniert hatte, der ihm versicherte, dass es mir gut ging.
„Wie lange bleibst du denn in London?", wollte ich wissen.
„Ein paar Tage. Sam passt auf die Bar auf, das klappt schon", erwiderte er ruhig.
In jenem Moment wurde mir bewusst, was für eine tolle Familie ich eigentlich hatte, denn obwohl sie alle über den Globus verstreut lebten, tauchten sie an meinem Krankenbett auf. Das galt selbstverständlich auch für meine Freunde. Sämtliche Jungs von One Direction statteten mir mit ihren Freundinnen am Abend einen Besuch ab und zum Schluss gab Trigger sich die Ehre.
„Ich soll dich von Angus grüßen", meinte er grinsend, nachdem er sich überzeugt hatte, dass es mir den Umständen entsprechend gut ging.
„Grüße ihn bitte zurück und sage ihm, dass ich ihn liebe", trug ich meinem Boss auf.
„Das hat Niall schon erledigt", entgegnete Trigger schmunzelnd. „Die zwei verstehen sich prächtig, es ist kaum zu glauben."
Niall war am frühen Morgen im Krankenhaus gewesen, hatte sich allerdings mit dem Hinweis, dass er erst am Abend wieder käme, verabschiedet. Ich wusste nicht, mit was er den Tag verbrachte, doch das würde er mir bestimmt später erzählen. So plauderte ich eine ganze Weile mit Trigger, der sich kurz bevor Niall endlich auftauchte, verabschiedete.
Es vergingen keine fünf Minuten, da betrat mein Freund das Zimmer, um mich freudig zu begrüßen.
„Hey, Süße, na wie viele Besucher hattest du heute?", erkundigte er sich mit einem spitzbübischen Grinsen im Gesicht.
„Dank dir, eine ganze Menge", kam es von mir, bevor wir uns innig küssten.
„Ich hielt es für nötig, deine Eltern, deine Granny, deinen Boss und deine engsten Freunde zu informieren", sagte Niall trocken und ließ sich dann auf meinem Bett nieder.
Als wir uns in die Augen schauten, begann mein Herz schneller zu klopfen. Er war so fürsorglich, so liebenswert und gab mir das Gefühl, dass er immer für mich da sein würde. Allerdings veränderte sich sein Gesichtsausdruck nun ins Ernste.
„Angel, ich habe heute einige Dinge erledigt, über die ich mit dir sprechen muss", begann er, ohne den Blick von mir abzuwenden.
„Über was denn?", lautete meine neugierige Frage.
„Ich war heute bei der Polizei, weil ich eine Aussage machen musste."
Nachdenklich nickte ich. Niall war ja praktisch Zeuge des Vorfalls gewesen, somit wunderte mich das nicht. Seine nächsten Sätze ließen mich wissen, dass die Sache mit Tessa allerdings noch größere Ausmaße annehmen würde.
„Die Polizei wird dich auch noch vorladen, sie gehen davon aus, dass du Anzeige erstatten wirst. Deshalb habe ich einen kompetenten Anwalt aufgesucht, der uns bei der Sache unterstützen wird."
„Das hast du alles heute erledigt? Kein Wunder, dass du so lange weg warst", entfuhr es mir.
„Ich nehme dir so viel Arbeit wie nur möglich ab", erklärte Niall und küsste mich anschließend auf die Stirn.
„Außerdem soll ich dich von Angus grüßen", fügte er noch hinzu, begleitet durch ein triumphierendes Grinsen, als ob er sagen wollte, dass es keine Probleme mehr zwischen ihm und dem Papagei geben würde.
Das konnte mir nur Recht sein, deshalb antwortete ich nun: „Es ist toll, dass ihr beiden euch so gut versteht. Ich hoffe, das bleibt so, wenn wir zusammen wohnen."
„Das hoffe ich auch."
Niall blieb noch bis um kurz vor Mitternacht im Krankenhaus, da ich auf einer Privatstation lag, interessierte es niemanden, wann meine Besucher kamen und gingen. Nachdem er gegangen war, dachte ich eine ganze Weile nach. Über Tessa, über mein Leben, über das Davonlaufen vor Problemen. Letzteres wollte ich nicht mehr, ich wollte endlich Klarheit schaffen, es wurde Zeit, Tessa die Stirn zu bieten.
Zwei Tage später machte ich meine Aussage bei der Polizei und suchte später gemeinsam mit Niall den Anwalt auf, welchen er beauftragt hatte, sich der Sache anzunehmen. Es würde auf eine Gerichtsverhandlung hinauslaufen, das war mir jedoch vorher klar gewesen. Bis zum Beginn der Verhandlung, in einigen Wochen, würde Tessa in Untersuchungshaft bleiben.
Ich hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde, doch ich besaß auch nicht wirklich Zeit, um mir darüber Gedanken zu machen, denn ich war mit der Umzugsplanung beschäftigt. Eine Wohnung aufzulösen brachte weitaus mehr Arbeit mit sich als gedacht, obwohl Niall, Trigger und Louis mir stets zur Seite standen.
Einen Großteil der Möbel brauchte ich nicht mitzunehmen, denn Nialls Wohnung war ja komplett, und vor allem sehr geschmackvoll eingerichtet. Dinge wie Lampen, Spiegel, das große Sofa und auch das Bett wollte ich verkaufen. Die Einbauschränke und die Küche blieben logischerweise drinnen. Trotzdem musste ich noch genügend Dinge zusammenpacken.
Meine komplette Kleidung, einiges an Geschirr und vor allem den Papageienkäfig galt es zu transportieren. Zu diesem Zweck mietete Niall einen kleinen Transporter, schleppte mit Louis, Harry, Zayn und Liam die ganzen Kisten nach unten und nachdem alles eingeladen war, ging es zu seinem Apartment.
Ich konnte es kaum erwarten, den Platz auszusuchen, der für Angus' Käfig perfekt zu sein schien. Letztendlich durfte er im Wohnzimmer thronen, dort hatten wir ihn immer im Auge und er fühlte sich nicht alleine.
Mein DJ Equipment wurde in Nialls Arbeitszimmer untergebracht, und auch das Geschirr fand seinen Platz in den Küchenschränken. Ich war mehrere Tage nur mit Einräumen beschäftigt, doch es machte auch Spaß zu sehen, wie sich die Kisten langsam entleerten.
Erst als alles fertig war, holten wir Angus aus Triggers Wohnung ab. Ich wollte nicht, dass er die ganze Hektik um uns herum mitbekam, das verwirrte ihn nur. Außerdem mussten wir ihm Zeit lassen, sich in aller Ruhe an ein neues Zuhause zu gewöhnen.
Niall und ich beobachteten, wie Angus sich neugierig umschaute, als er auf seiner Stange in der neuen Umgebung saß.
„Angel", krächzte er aufgeregt.
„Ja, Süßer, ich bin hier! Wir wohnen jetzt mit Niall zusammen, hast du verstanden?", erklärte ich geduldig.
„Niaaaaaaaaaaaaaaalllllllll! Erdbeeren!", kam es prompt von Angus.
„Oh, es scheint, er hat Hunger", bemerkte mein Freund und hechtete sogleich in die offene Küche, um Angus' Lieblingsfrüchte aus dem Kühlschrank zu holen.
Sorgfältig wusch er diese und servierte sie anschließend in einer kleinen Schale.
„Hier, Angus, lass es dir schmecken."
Als Niall eine der Erdbeeren zwischen Daumen und Zeigefinger hielt, nahm Angus die Frucht überaus vorsichtig entgegen. Ich konnte es kaum fassen, wie wunderbar nun alles klappte. Es gab keine Feindseligkeiten mehr zwischen den beiden und Angus akzeptierte es auch, dass wir abends auf dem Sofa lagen und kuschelten, während er im Käfig saß. Mein Leben schien perfekt zu sein und doch gab es einen Punkt, der mir noch schwer im Magen lag. Die Gerichtsverhandlung.
Diese fand Anfang April statt. Schon den ganzen Morgen trug ich ein flaues Gefühl in mir, welches sich immer weiter ausbreitete. Wenn Niall nicht gewesen wäre, hätte ich vermutlich alles abgesagt, doch er war mein Fels in der Brandung. Es gab ja nichts, wovor ich mich zu fürchten hatte, denn Tessa war die Angeklagte. Trotzdem fühlte es sich komisch an, gegen jemanden aussagen zu müssen, den man in der Vergangenheit geliebt hatte.
Unruhig wanderten meine Augen hin und wieder zu ihr, als sie mit gesenktem Kopf im Gerichtssaal saß. Mein Status als Zeugin und gleichzeitig Klägerin bedeutete, dass ich sehr genau vernommen wurde. Insgeheim hoffte ich, dass ich mich noch an alles erinnern konnte, was wichtig zu sein schien. Das aufblitzende Messer spielte eine große Rolle, ebenso die Wunde, welche sie mir zugefügt hatte.
Als Niall seine Aussage machte, lag alles klar auf der Hand. Das Gericht befand Tessa für schuldig. Ich konnte nicht sagen, dass ich mich freute, als wir uns endlich erheben durften, weil der Richter die Verhandlung für geschlossen erklärte, doch ich war erleichtert.
Endlich war es vorbei, endlich konnte ich meine Vergangenheit abstreifen und loslassen. Niemand würde mich je wieder unterdrücken und ich würde vor keinem mehr davonlaufen.
Niall hatte so viel Gutes in meinem Leben bewirkt. Er zeigte mir, dass es sich lohnte, um seine Liebe zu kämpfen und das man niemals aufgeben sollte. Ihm hatte ich zu verdanken, dass ich nun den richtigen Weg beschritt, von welchem mich keiner mehr abbringen konnte. Seit unserem ersten Zusammentreffen spürte ich, dass Niall etwas Besonderes für mich war, eine Sucht, die ich nicht loslassen konnte, weil mir dann etwas fehlte. Ich brauchte ihn, wie die Luft zum Atmen und ihm erging es umgekehrt genauso.
„Ich liebe dich", flüsterte er, als wir Stunden später in seiner Wohnung standen und uns umarmten.
Langsam fanden sich unsere Lippen zu einem Kuss der immer heftiger wurde, bevor Niall mich schließlich ins Schlafzimmer trug.
„Eigentlich ist es unfair", murmelte er zwischen zwei Küssen.
„Was denn?"
„Der arme Angus sitzt ganz alleine im Wohnzimmer, er braucht doch auch ein weibliches Wesen, um sich zu amüsieren", meinte Niall grinsend, dessen bereits nackter Oberkörper sich gegen meinen presste.
„Heißt das, dass du einen zweiten Papagei kaufen willst?", fragte ich ein wenig überrascht.
„Ich habe ein hübsches Mädchen für ihn ausgesucht", flüsterte Niall.
„Du verarscht mich doch!"
„Niemals!"
Sein schelmisches Zwinkern, das er mir nun schenkte, ließ alles offen.
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Puh, alles nochmal gut gegangen! Außerdem wohnen Angel und Niall jetzt zusammen. Seid ihr gespannt, ob Niall wirklich einen weiblichen Papagei für Angus ausgesucht hat?
Das nächste Update kommt am Dienstag!
Vielen lieben Dank für euren konstanten Support!
LG, Ambi xxx
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