Neue, alte Freunde

Harley's POV

Rrrriiiing. Stöhnend streckte ich mit geschlossenen Augen meinen Arm aus und versuchte vergeblich, meinen lauten Wecker zu erreichen, um ihn auszuschalten. Oder aus zu prügeln. Ich wusste nicht einmal, weshalb er gestellt war. Und das sogar noch um 7 Uhr morgens. Ein leises Kichern ertönte und zögerlich öffnete ich meine ermüdeten Augen. Cassandra saß vor mir auf der Bettkante und hielt mein Handy in der Hand, sie spielte grinsend damit und schien wirklich sehr viel Spaß zu haben. Verschlafen erhob ich mich und sah das Mädchen böse an.
„Stell den Ton aus! Was soll Peter von uns denken?!", befahl ich grimmig.
Peter war der Motel Besitzer, in dem wir ab und zu schliefen. Ein sehr höflicher Mann, völlig ohne Vorurteile. Cassandra schaltete den Klingelton ab und lächelte mir zu. „Guten Morgen Schlafmütze." „Ugh. Wieso bist du bloß immer so fröhlich?", fragte ich sarkastisch und stand letztendlich auf, um mich ins Badezimmer zu begeben. „Und wieso bist du immer so... Harley-mäßig?", gab Cassandra lachend zurück und warf sich auf mein Bett zurück.
Ich schloss die Tür hinter mir und machte mich erstmal frisch. Anschließend packte ich meinen Koffer reisefertig und auch Cassie hatte ihre Sachen zusammen gepackt.
„Verabschieden wir uns noch von Peter?" „Ich denke, er schläft noch. Aber er weiß ja, dass wir bald wieder kommen. Abschiede sind nie wirklich für immer, Cassandra..", antwortete ich meiner kleinen Freundin und half ihr, den Koffer nach unten zu tragen. Wir stiegen in unser neues Auto ein und fuhren los.

Es war eine lange Fahrt und um ehrlich zu sein wusste ich noch nicht, wohin es gehen sollte. Was war unser Ziel? Zum Glück war ich nicht alleine, Cassandra war eine treue Begleiterin. Mit ihr waren Roadtrips immer schön. Die Sonne schien langsam aufzugehen und es wurde von Minute zu Minute immer wärmer.
„Was willst du hören?", fragte Cassandra mich, als sie gerade dabei war, das Radio anzumachen.
„Hmm.. Irgendwas rockiges.", meinte ich lächelnd, woraufhin sie die Musik anschaltete.

Es war ein heißer Nachmittag, wir fuhren immer noch die Landstraße entlang. „Uhm, Harley? Wann kommen wir denn an?" Ahnungslos zuckte ich mit den Schultern. „Ich schaue mal, welche Restaurants in der Umgebung sind. Mein Magen knurrt.", murmelte Cassie und griff schnell nach meinem Handy.
Oh nein! Wenn ich eins hasste, dann war es, wenn Menschen einfach mein Handy benutzten. Ich drehte mich zu Cassie um, um es ihr aus der Hand zu nehmen. „Harley, Vorsicht!", rief sie laut und ehe ich mich versah, stießen wir mit einem anderen Auto zusammen.
Seufzend lehnte ich mich zurück und wartete, bis der Besitzer des anderen Wagens ausstieg und zu mir kam. „Mist..." Eine große, braunhaarige Frau mit leuchtend blauen Augen klopfte an die Fensterscheibe. Ich öffnete die Tür und stieg aus, stand der Frau nun gegenüber. Sie kam mir sehr bekannt vor. Ihre Gesichtszüge erinnerten mich an eine alte Freundin.
„Es tut mir wirklich leid.", entschuldigte ich mich bei ihr, woraufhin sie nur lächelte. „Der Schaden ist nicht so groß, das wird schon.", meinte sie freundlich. Erleichtert atmete ich auf. „Bist du nicht Harleen?", kam es dann wieder von ihr und sie sah mich fragend an. „Uhm..." Diesen Namen hatte ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gehört. Es war mein Name. Woher kannte diese Frau meinen Namen?
„Ja, das bin ich. Aber ich bevorzuge Harley Quinn." „Oh mein Gott, Harleen! Ich bin's, Isabel!", quietschte sie aufgeregt. Erst dann studierte ich sie noch einmal genauer. Isabel Iceman. Sie war meine beste Freundin, bevor wir die Schule verlassen hatten. „Oh Gott. Es ist so lange her. Du hast dich kaum verändert, aber ich bin nicht mehr die Selbe.", sagte ich lächelnd. Mit hochgezogener Augenbraue blickte sie mich an und ihre rechte Hand fuhr durch meine pinken Strähnen. „Stimmt. Du hast verfilzte Haare.", bemerkte Isabel.
Ich verdrehte meine Augen. „Hast du nicht von den Verbrechen in Gotham City gehört? Von mir, Harley Quinn?" „Jeder kennt Harley Quinn.", kam es schließlich von Cassandra, die mittlerweile ebenfalls ausgestiegen und zu uns gekommen war. Isabel lachte. „Natürlich kenne ich die Geschichte. Das Verbrecherpärchen, Harley und Joker.", antwortete sie grinsend.
Autsch. Das. Tat. Weh.
Aber ich ließ mir wie immer nichts anmerken und lachte mit. „Ja, das ist... Vergangenheit." „Vergangenheit? Wieso das denn? Gotham City braucht dich. Hast du nicht von Cold Ice gehört?" „Cold Ice?", hakte ich überrascht nach. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wovon sie sprach. Doch Isabel klärte mich auf: „Die Birds of prey kümmern sich darum, aber sie warten auf dich. Cold Ice lässt die ganze Stadt erfrieren, niemand weiß, was sie will und warum sie hier ist. 4 Menschen sind bisher gestorben."
Wow. Ein Verbrechen in Gotham City, und ich war ausnahmsweise nicht daran beteiligt? Wie konnte ich so etwas nur verpassen. „So wie es aussieht, fahren wir wieder zurück.", meinte ich zu Cassie und griff nach ihrer Hand. „Bist du bereit für ein neuen Kampf, Kleine?" Cassandra nickte entschlossen.

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