Geschenk

Harley's POV

Ivy hielt mir einen sehr langen Vortrag darüber, die Hoffnung nicht aufzugeben. Sie war fest davon überzeugt, dass wir hier zusammen raus kamen.
Letztendlich lag sie wieder in der hintersten Ecke und schlief friedlich, während ich an der Tür stand und nur darauf wartete, dass Jonny oder einer von J's Leuten sie öffnete. Ein wenig Sorgen machte ich mir allerdings um Cassandra. War sie bei Isabel? Ich hoffte, es ging ihr gut und wer weiß, vielleicht würde sie mich finden.
Vielleicht war sie zu den Birds of Prey gelaufen und hatte ihnen von meinem Verschwinden erzählt.

Stunden später, als ich immer noch wachsam an der Tür lauerte, hörte ich plötzlich wie sich ein Schlüssel umdrehte. Die Tür wurde geöffnet und Frost trat langsam ein.
„Jonny!", quietschte ich begeistert. „Ich bin froh, dich zu sehen." Er nickte und lächelte mir freundlich zu. „Es freut mich auch, Miss Quinn."  „Wo warst du denn die letzten Tage? Und was hat J mit Ivy gemacht?", wollte ich von ihm wissen und blickte dabei kurz nach hinten zu meiner noch immer schlafenden Freundin.
Jonny seufzte. „Er hatte mir verboten, mit dir zu reden. Und was Ivy anging... Sie wollte ausbrechen. Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass sie von ihm bestraft wurde.", antwortete er ernst und stellte anschließend einen kleinen Karton auf dem Boden ab. Ich begutachtete das Paket vor meinen Füßen.
„Was ist das?", fragte ich neugierig. „Der Grund, weshalb ich hier bin. Der Joker hat mich zu dir geschickt, um dir etwas zu geben. Du sollst es öffnen, wenn ich weg bin." Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „J macht mir ein Geschenk? Jetzt wird es aber seltsam.", meinte ich amüsiert. Jonny schmunzelte und schenkte mir noch ein letztes Lächeln. „So, ich muss dann auch wieder gehen. Wir sehen uns." Er drehte sich um und drückte die Türklinke herunter.
„Jonny, warte!", rief ich ihm noch schnell hinterher. „Hm?" „Wann dürfen wir hier raus? Was hat J mit uns vor?" „Das wirst du früh genug erfahren. Ich darf dir dazu nicht mehr sagen.", gab er mir zurück, ehe er auch schon wieder verschwand und die Tür hinter sich abschloss.

Ich saß bei Ivy und sah ihr beim Schlafen zu. Sie war sichtlich müde und fertig vom vorherigen Tag, ich konnte es ihr nicht verübeln. Eine Bestrafung von J hatte es in sich, das wusste ich am besten.
Mein Blick schweifte nach vorne zur Tür, an der das Paket stand, dass Jonny hier abgelegt hatte. Sollte ich es öffnen? Ich fragte mich, weshalb J mir etwas schenkte. Das alles ergab keinen Sinn, weckte allerdings immer mehr meine Neugierde.
Ich krabbelte über den Boden zu dem Karton und griff nach ihm. Er war mit nur einem dicken Klebeband umwickelt, welches ich ohne große Anstrengung abriss. Nachdem ich den Karton aufklappte und den Inhalt sah, war ich schockiert.
Darin lag ein Kleid. Mein schwarz-goldenes Kleid von damals. Wieso besaß J es noch und warum gab er es mir zurück? Vorsichtig hob ich es heraus und drückte es an mich. Es roch nach ihm.

„Harls? Was tust du da?", hörte ich plötzlich Ivys verschlafene Stimme. Sie war wohl gerade aufgewacht und kam zu mir rüber. „Was hast du denn da? Ich kenne das Kleid irgendwoher.", meinte sie anschließend. Ich nickte ihr zu.
„Es ist meins, aus der Zeit, in der J und ich..." „Und er hat es dir wieder gegeben?", fragte sie verwirrt. „Ja." Meine Freundin schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Fall bloß nicht auf seine Tricks herein, Süße. Du weißt doch, wie er ist. Er spielt anscheinend gerade wieder ein Spielchen mit dir." „Vielleicht..." Mir fiel eine kleine Karte auf, die aus dem Kleid gefallen war. Ivy sah mich mahnend an, doch ich nahm sie in die Hand und las.

Zieh das Kleid an. Morgen wird Jonny dich abholen und dich zu mir bringen. Du begleitest mich auf ein wichtiges Meeting."

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