Eine Falle
Joker's POV
Ich hatte bisher alles erreicht, was ich wollte. Nichts hatte sich mir in den Weg gestellt und so sollte es auch in Zukunft bleiben.
Harley war dort wo sie sich befand in Sicherheit und ich konnte mich gezielt auf meinen Plan konzentrieren. Frost war froh darüber, das alles so gut lief und sah dem Kampf gegen Batman schon freudig entgegen, ebenso wie ich.
Jasper und ich hatten vereinbart, dass er ab und zu nach Harley und Ivy schaute. In der Zwischenzeit überlegte ich mir eine Falle für diese dämliche Fledermaus. Batman hatte etwas, das mir gehörte und ich wollte es mir um jeden Preis zurückholen.
„Ist dir schon etwas eingefallen?", ertönte Jonny's neugierige Stimme aus dem Hintergrund und störte mich dezent beim Arbeiten. Er betrat den Raum. Knurrend drehte ich mich auf meinem Ledersessel zu ihm um und schüttelte den Kopf. „Wie wäre es denn mit dem Einkaufszentrum?", schlug mein Freund vorsichtig vor, er hatte anscheinend Angst mich zu verärgern. Zurecht.
„Das Einkaufszentrum wurde renoviert und der Bürgermeister hält zur Feier der Neueröffnung dort eine Rede.", fuhr Frost fort. Ich überlegte einen Moment lang. Es war keine schlechte Idee. „Ich werde es in Betracht ziehen.", meinte ich jedoch kühl. „Du solltest dich entscheiden, bald musst du Cold Ice treffen und ihr deinen Plan verraten.", sagte er.
Auch wenn ich es nicht gerne zugab und es nicht mochte, wenn man so mit mir sprach, konnte ich Jonny nur zustimmen. Bis zu dem Treffen mit Ice dauerte es nicht mehr lange und sie konnte ganz schön ungeduldig und unbequem werden, wenn ihr etwas nicht passte. Nicht, dass mir das etwas ausmachte. „Na schön. Wir werden das Einkaufszentrum überfallen, den Bürgermeister und einige andere Leute als Geisel nehmen. Batman muss einfach auftauchen.", entschied ich entschlossen.
Die letzten Male als ich versucht hatte, Batman heraus zu locken, kam er nicht. Er wusste genau, was ich von ihm wollte. Doch dieses Mal sollte es anders sein. Ice und ich vereinbarten miteinander, dass sie mir dabei helfen sollte. Im Gegenzug verlangte sie etwas von mir, was ich ihr nicht geben konnte. Aber davon hatte die Frau noch keinen blassen Schimmer. Man könnte fast sagen, dass ich sie zu meinen Zwecken ausnutzte.
Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass es an der Zeit war, aufzubrechen. Ich stand auf und streckte mich einmal kurz. „Frost, mach dich fertig. Gleich geht es los."
Nachdem ich mich in meiner Waffenkammer bewaffnet hatte und mir einen Gürtel mit einer Pistole und meinen zwei prächtigsten Sturmgewehren umhängte, verließ ich mit Jonny das Gebäude und wir stiegen in den Wagen ein, um gemeinsam zu dem Treffpunkt mit Cold Ice zu fahren.
Jonny saß am Steuer, ich auf dem Rücksitz, wo die Scheiben abgedunkelt waren. Ich spielte den kompletten Plan noch ein letztes Mal in meinem Kopf durch. Er schien nahezu perfekt.
Unsere Fahrt war nicht wirklich von langer Dauer, denn Frost hielt nur fünf Minuten später schon vor einer dunklen Gasse, unmittelbar neben dem Gotham Park an und ließ mich aussteigen.
In weiter Ferne erkannte ich Ice, eine schmale braunhaarige Frau, die gelangweilt auf einer der Müllcontainer saß. Noch waren ihre Haare dunkel. Sobald sie kämpfte, wurden sie weiß, das hatte ich schon mehrmals beobachtet. „Viel Erfolg!", rief mein Freund mir noch hinterher, als ich die Tür zuschlug und auf die Schurkin zuging. Sie sprang mit einem Ruck von dem Container und grinste mir entgegen.
„Da bist du ja endlich. Wie lautet der Plan?", wollte die dunkelhaarige wissen. Ich schilderte ihr mein Vorhaben verständlich und sie nickte einverstanden. „So machen wir's. Das Fledermäuschen kann sich warm anziehen. Wann fangen wir an?" „Der Bürgermeister hält gegen 18 Uhr seine Rede. Kurz vor Schluss überraschen wir ihn." „Hast du deine Waffen dabei?" Grinsend nickte ich und deutete dabei auf meine beiden Sturmgewehre.
„Meine aller liebste AR-15 und die MPT-76, nagelneu und einsatzbereit."
Cold Ice und ich lauerten gespannt vor dem Einkaufszentrum und warteten nur darauf, dass der Bürgermeister seiner Rede ein Ende setzte. Mittlerweile wurde es immer dunkler.
Die Menge an Menschen war riesig, was für uns eine höhere Geiselrate bedeutete. „Stell dich darauf ein, gleich loszufeuern...", murmelte ich leise und zuckte schon mal mein Gewehr, während ich die Menschen im Auge behielt.
„Joker. Bevor es losgeht, würde ich gerne wissen, wann du deinen Teil der Abmachung erfüllst?" Sie sah mich eindringlich an. Ich seufzte genervt. „Bald.", log ich sie überzeugend an. Cold Ice brummte vor sich hin. „Sobald wir diese Batman-Aktion beendet haben, lieferst du mir sofort Harl-..."
Sie wurde von dem lauten Klatschen der Bürger unterbrochen. Das war unser Zeichen. Der Bürgermeister war fertig.
„Jetzt!", brüllte ich laut. Zusammen mit Ice rannte ich in das Zentrum und die ersten Schüsse von uns wurden verteilt. Die Menschen gerieten wie erwartet in Panik und versuchten, zu fliehen. Doch Cold Ice versperrte ihnen den Weg und drohte ihnen mit ihrem Maschinengewehr.
Ich nutzte die Gelegenheit und sprang nach oben, auf das Podest des Bürgermeisters, um ihn mir zu schnappen. „Joker! Du schon wieder!", stellte dieser überraschend fest und wollte sich vergeblich gegen mich wehren. „Ganz richtig. Ich bin wieder da.", lachte ich gehässig und richtete mein Sturmgewehr auf ihn. „Runter zu den anderen, oder ich schieße!"
Der Bürgermeister tat, was ich sagte und gesellte sich zu der Menschenmasse. Mit langsam Schritten folgte ich ihm. „Alle auf den Boden!", schrie ich dann, meine Waffe stets auf die Menschen gezielt.
Einer der Leute kam jedoch auf Cold Ice und mich zugerannt und wollte mir das Gewehr aus der Hand reißen. Er landete auf dem Boden. „Na na na, das gehört sich aber nicht.", meinte ich grinsend und zog den Mann an seinem Kragen zu mir. Anschließend drehte ich ihn um und hielt ihm seine Hände hinter dem Rücken fest.
„Ice, du sicherst das Obergeschoss!", befahl ich, sie nickte. „Noch jemand, der es gegen mich aufnehmen möchte?" „Ja. Ich.", ertönte eine dunkle, bekannte Stimme von weiter oben und augenblicklich landete Batman genau vor meinen Füßen. „Da ist ja der Held des Tages! Ich hab mich schon gefragt, wo du die letzten Wochen abgeblieben bist. Weißt du, ich hätte mir beinahe Sorgen um dich gemacht, Fledermaus.", stieß ich lachend hervor.
Den Mann, dessen Hände ich noch fest hielt, ließ ich prompt los und schleuderte ihn zur Seite. „Was willst du Joker?" „Du weißt ganz genau, was ich will!"
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