Never forgotten Mate (pt. 3/3) (Bakudeku)

(16.05.2021 - 4307 Wörter)

•Izuku•

Langsam öffnete ich die Tür und sah sofort in ein bekanntes Gesicht. 
Ich sah überhaupt jemand anderen, als mich in der Wohnung, weswegen ich sofort die Augen aufriss und in das monotone Gesicht von Shoto schaute. 

Direkt fingen meine Hände an zu zittern. Das war wirklich das letzte, worauf ich gehofft hatte.

Sein Blick durchbohrte mich förmlich und ich merkte, dass sich die Atmosphäre spürbar angespannt hatte.

„Wo warst du?", fragte Shoto kalt und verschränkte die Arme miteinander.

Mein Herz fing an zu rasen. Ich hatte Angst ihm die ganze Wahrheit zu erzählen, immerhin wusste ich nicht, wie er darauf reagieren würde.

„K-Kann ich nicht erstmal reinkommen?", meinte ich langsam und sah nervös in sein Gesicht.

Er sagte zwar nichts dazu, aber er lief ins Wohnzimmer, weswegen ich schnell meine Schuhe auszog und mit wackligen Beinen ihm hinterher ging.

Auf der Couch setzte ich mich neben ihn mit einem beträchtlichen Abstand.

Seinem Blick zu urteilen wusste er wahrscheinlich ganz genau was jetzt kommen würde.

„Also, ich will ehrlich mit dir sein. Dich anzulügen bringt nichts. Ich war bei einem Freund und er hat ganz plötzlich seine Brunst bekommen. Naja, ich... habe mit ihm geschlafen und bin jetzt höchstwahrscheinlich schwanger.", sagte ich schnell und hielt den Blick gesenkt.

Ich hörte, wie Shoto scharf die Luft einzog und wie er langsam aufstand. Mein Herz verkrampfte sich und ich presste die Lippen aufeinander.
Insgeheim redete ich mir ein, dass diese Gefühle von dem Dasein als Mate herkamen, aber tief in inneren wollte ich einfach, dass wir beide nicht zerstritten unsere eigenen Wege gehen.

Auch, wenn wir nun getrennt waren, ich wollte ihn nicht als Freundverlieren.

Geradeals er den Raum verlassen wollte, griff ich verzweifelt seine Hand und sah ihn mit großen Augen an.
Er drehte sich nicht einmal um, sondern ballte mit seiner Hand eine Faust, bevor er sich mit Wucht von mir losriss. 

"FASS MICH NICHT AN!", rief er und sah mich wütend an. 
Wegen seiner Reaktion zuckte ich zusammen und sah etwas ängstlich in seine Richtung. 

"Von dir hätte ich wirklich als letztes erwartet betrogen zu werden. Aber naja, gegen einen Alpha komme ich Beta wohl nicht an.", meinte er mit so viel Verachtung in der Stimme, dass es mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken jagte. 

Tränen brannten in meinen Augen, doch ich versuchte sie verzweifelt wegzublinzeln. Ich wollte ihm nicht zeigen, wie schwach ich in seiner Anwesenheit noch war. 

"Warte Shoto-", weiter konnte ich gar nicht reden, denn er hob die Hand und war kurz davor mir eine zu Scheuern. 

Entgeistert sah ich ihn an und betrachtete sein wütendes Gesicht. 
Er zitterte. Langsam ließ er die Hand sinken und ballte seine Hände wieder zu Fäusten, bevor er die Tür öffnete und nach draußen ging. 

"Ich will dich nie wieder sehen. Mir egal, was aus dir und dem Kind von diesem Bastard passiert.", zischte er wieder und knallte die Tür zu. 

Direkt als die Tür geschlossen war, fiel ich auf die Knie und hielt mir eine Hand vor den Mund, während die andere mein Shirt packte. Die Tränen konnte ich jetzt nicht mehr zurückhalten, also ließ ich ihnen freien Lauf. 

Der Boden war kalt, doch das interessierte mich gerade nicht. Es fühlte sich so an, als würde mein kompletter Körper in Flammen stehen, so sehr tat es weh von ihm gehasst zu werden.
Jetzt war ich wirklich alleine. Kacchan und auch Shoto waren nicht bei mir. 

Wahrscheinlich hatte ich das einfach verdient. Immerhin hatte ich beide angelogen und beide dadurch verletzt. Vielleicht war es letztendlich einfach besser so. 

Plötzlich wurde mir schlecht und ich stand schwerfällig auf, bevor ich ins Badezimmer rannte.
Alles in mir zog sich zusammen, als ich mich übergab. 

Für die Morgenübelkeit bei einer Schwangerschaft war es definitiv zu früh, also schob ich es einfach auf den plötzlichen Stimmungswechsel. 

Müde ließ ich mich auf den Boden gleiten und sah mit verschwommenem Blick ins Leere, bevor ich erschöpft die Augen schloss. 

~~~~

~Katsuki~

Wütend verließ ich das Krankenhaus und ging zu dem angrenzenden Park. Ich war sauer und verletzt. Mir war klar, dass meine Reaktion vielleicht übertrieben war, aber ich war einfach so unfassbar verletzt, dass die Wut und Frustration mit mir durchgegangen sind. 

Klar, er hatte mir mehr als geholfen gestern und ich hatte ihn so krass zugerichtet und bin dann auch noch abgehauen. 
Ich hatte sein verletztes Gesicht gesehen und bin trotzdem gegangen. Langsam bereute ich es auch, einfach weil ich ihn dort nicht alleine lassen wollte. Und trotzdem wollte ich es auch nicht.

Er hatte einen Mate. Ich hatte von vornherein keine Chance bei ihm. Das wusste ich von Anfang an, aber trotzdem habe ich mir nach gestern Hoffnung gemacht. 
Es war mehr als frustrierend. Wieso hat er mir überhaupt die Chance gegeben, wenn er bereits einen Mate hat. Ich versteh es einfach nicht. Er ist so unfassbar süß, aber gleichzeitig auch so entsetzlich grausam. 

Egal, wie lange ich durch den Park ging, meine Frustration wurde nicht weniger. 
Langsam ging ich in die Knie und fasste mir in die Haare. Wie lange war ich eigentlich schon hier? Es fühlte sich definitiv sehr lange an. Die Sonne hatte bereits ihren höchsten Punkt erreicht, was mir ungefähr zeigte wie lange ich schon hier war. 

Immer noch mit einem mulmigen Gefühl im Magen ging ich zurück ins Krankenhaus und blieb vor Deku seiner Zimmertür stehen. Was sollte ich denn bitte sagen, wenn ich ihn sehe? Sollte ich mich entschuldigen? Immerhin habe ich ihm ziemlich verletzende Dinge an den Kopf geworfen. 

Ich atmete einmal tief ein, bevor ich die Türklinke griff und das Zimmer betrat. Doch zu meinem erstaunen war dort niemand mehr. Das Bett war zerwühlt und alle Klamotten, die ich hierhin mitgenommen hatte, waren weg. 

Deku war weg. 

Ich ballte die Hände zu Fäusten und wollte am Liebsten gegen die Tür schlagen, aber ich riss mich zusammen. Das war also seine Antwort. 
Schnell verließ ich das Krankenhaus und ging den schnellsten Weg zu mir nach Hause. 

Direkt als ich meine Wohnung betrat stieg mir der Geruch von Dekus Pheromonen in die Nase. Sofort hielt ich mir eine Hand vor den Mund und öffnete jedes erdenkliche Fenster. 

Ich musste es mit ihm vergessen, immerhin habe ich alles versaut gehabt. Hätte ich ihm diese Dinge nicht an den Kopf geworfen, wäre er sicher noch dort geblieben. Aber auch ich habe ihn verletzt. 
Vielleicht tut uns beiden etwas Abstand ganz gut. Auch wenn ich nicht glaube, dass aus uns noch was werden könnte. 

Was wohl sein Mate zu der ganzen Sache sagt? 

Nachdem ich alle Klamotten von Deku weggeschlossen habe, schmiss ich mich erledigt aufs Bett und legte einen Arm auf meine Augen. 
Ich war müde und erschöpft, auch  wenn ich nicht genau wusste wieso. 

Nach einiger Zeit schlief ich dann doch mit einem letzten Gedanken an Deku ein. 

~~~

Zwei Wochen war es jetzt her, dass ich Deku das letzte Mal gesehen habe. Weder er, noch ich haben sich gemeldet. 
So langsam gab ich die Hoffnung auf ihn jemals wiederzusehen. Klar, ich habe ihm gesagt, dass er sich nicht melden soll, aber er ist doch eigentlich nicht die Person, die sich an solche Dinge hält. 

Ich hoffe, ich habe ihn mit meinen Worten nicht so sehr von mir gestoßen, dass er sich nie wieder bei mir melden will. 

Unsicher nahm ich mein Handy in die Hand und ging auf Dekus Kontakt. Ob ich ihn von mir aus anrufen sollte? Doch dann erinnerte ich mich wieder an meine Worte und steckte das Handy wieder weg. Innerlich war ich immer noch nicht mit dem Gedanken klar gekommen, dass er einen Mate hatte, also wollte ich mich noch nicht bei ihm melden. Außerdem würde ich sicherlich eine Abfuhr oder ähnliches von ihm oder seinem Mate bekommen. 

Schnell stieg ich ins Auto und fuhr zur nächstgelegenen Bar. 
Ich brauchte jetzt einfach Ablenkung. 

In der Bar an sich war ich früher eigentlich mal Stammkunde. Seit ich Deku kennengelernt hatte, ist es ziemlich im Sand verlaufen und ich war immer seltener hier. 

"Hey Katsuki, was führt dich denn hier her. Lange nicht gesehen.", begrüßte mich der Barkeeper. Wir kannten uns ziemlich lange, deswegen nannte er mich auch beim Vornamen. Ich erinnterte mich sogar an die Zeit, wo er die Bar gerade erst eröffnen wollte. 

"Tja, ich brauch Ablenkung. Gib mir doch einfach irgendwas starkes.", meinte ich und setzte mich  auf einen der Barhocker. 

Wir redeten ein bisschen und lachten eine ganze Menge. Das brauchte ich. Die letzten zwei Wochen war ich ziemlich trübseelig und hab kaum gute Laune gehabt. Blöd für die Personen, die ich trainiere, die haben alles abbekommen. 
Ich überlegte mir sogar mich dafür zu entschuldigen, aber den Gedanken verwarf ich schnell wieder. Immerhin wusste ja jeder wie ich eigentlich drauf bin. 

Ich bin nur so weich geworden, weil Deku in mein Leben gekommen ist. Aber ich war ja jetzt hier, um genau das zu vergessen. 

"Darf ich mich dem Lachen anschließen?", fragte jemand, der sich direkt neben mich setzte. 

"Oh hey Shoto. Heute wieder hier? Du solltest dich langsam mal mit deinem Mate vertragen.", sagte der Barkeeper und stellte ihm direkt eine Flasche Bier hin. Scheinbar war er nicht das erste Mal hier, sonst würde der Barkeeper nicht so vertraut mit ihm umgehen. 

Mein Blick ging sofort zu der unbekannten Stimme und sofort sah ich in zwei verschiedene Augen. Eigentlich waren sie schon echt besonders... aber nicht so besonders wie Dekus. 

"Hah, naja, ich glaub ich brauch noch etwas Zeit.", meinte er und nahm direkt einen großen Schluck aus der Flasche. 

"Probleme in der Beziehung? Dann sind wir ja schon zu zweit.", lachte ich und hielt kurz meine Flasche nach oben. 

"Haha, ja. Dieser Platz ist einfach am Besten dafür geeignet den ganzen Kram zu vergessen."

"Kann ich nur zustimmen... Aber eigentlich sollte ich mich gar nicht beschweren. Ich bin ja derjenige, der ihn vergrault hat.", sagte ich leise und fuhr mir einmal durch die Haare. 

Er fing an zu lachen und hielt mir die Hand hin. 

"Ich bin Shoto Todoroki. Schön dich kennenzulernen. Ich kann deine Situation echt gut nachvollziehen. Wahrscheinlich habe ich meinen Mate zu lange ignoriert und mich für die Arbeit eingesetzt, sodass er sich einsam gefühlt hat. Kein Wunder das er mir fremd gegangen ist.", lachte er, während ich seine Hand ergriff. 

"Ich bin Katsuki Bakugou. Naja, fremdgehen ist aber auch echt keine tolle Sache." 

"Kann ich es ihm verübeln? Er war immer allein, da war es nur absehbar. Ich war echt ein schlechter Mate... Naja, jetzt ist er wahrscheinlich schwanger und bekommt das Kind von jemand anderem. Das ist das einzige, worüber ich noch nicht ganz hinweg komme.", meinte er. Sofort riss ich die Augen auf und sah ihn von der Seite aus an. 

War er etwa der Mate von Deku? Sollte ich ihn fragen? Er hat mir so viel von ihm erzählt, obwohl er mich gar nicht kannte, da kann ich ja wohl auch seinen Namen fragen. 

"Ähm... darf ich fragen wie er heißt?", fragte ich leise und bekam direkt einen kritischen Gesichtsausdruck zu sehen, bevor sich seine Miene erweichte und er etwas verlegen zur Seite schaute. 

"Er heißt Izuku.", meinte er so leise, dass man es kaum verstehen konnte. Doch ich hörte es ganz genau und sofort setzte mein Herz einen Schlag aus.

"Du.... Du bist der Mate von Deku?", fragte ich leise mehr zu mir selbst, als zu ihm. 

Erst schien er nicht ganz zu verstehen, aber nach wenigen Sekunden war ihm wohl ein Licht aufgegangen und er sah mich ebenfalls mit aufgerissenen Augen an. 

Noch bevor er etwas sagen konnte, legte ich panisch meine Hände auf seine Schultern.

"Wie geht es ihm? Ist alles in Ordnung? Er war letztens einfach aus dem Krankenhaus nach Hause gegangen, obwohl es ihm nicht gut ging. Außerdem hat er sich kein einziges Mal bei mir gemeldet. Das ist so untypisch für ihn. Wie geht es ihm?", fragte ich und kam mit jedem Wort gefühlt näher an ihn ran, bis er mich etwas von sich wegschob. 

"Was meinst du damit er war im Krankenhaus? Was hast du mit ihm gemacht?", stellte er die Gegenfrage. 
Langsam wurde ich wütend und musste mich sehr zurückhalten nicht auszurasten. 

Jetzt verstand ich alles. Sein Mate war nie für ihn da, also hat er woanders Zuneigung gesucht. Ich war so unglaublich wütend auf mich selbst, dass ich mich selber schlagen könnte. Und trotzdem biss ich die Zähne zusammen. 

"Ich war in meiner Brunst und er hat versucht mich durch sich zu beruhigen. Deswegen ist er jetzt wahrscheinlich schwanger. Er konnte kaum alleine stehen und ist so komplett alleine aus dem Krankenhaus abgehauen. Es ging ihm alles andere als gut.", beantwortete ich seine Frage und sah ihm nun direkt in die Augen. 

"Haha, kein Wunder, dass er mich nicht mehr will. Bei so einem Temperament wäre wahrscheinlich sogar ich schwach geworden.", murmelte er und sah auf den Boden. 

"Ich bring dich zu ihm. Es sieht so aus, als hättet ihr mehr zu besprechen, als ich mit ihm.", sagte er und legte etwas Geld auf den Tresen, bevor er mich am Arm hinter sich her nach draußen zog. 

"Er hat sich auch bei mir zwei Wochen nicht gemeldet. So langsam mach ich mir auch Sorgen. Da ist es ganz gut, wenn wir zu ihm fahren.", meinte er und stieg in eines der Taxen, die vor der Bar standen. Wortlos stieg ich ebenfalls ein und schaute aus dem Fenster. Es war still zwischen uns beiden, bis wir bei der genannten Adresse ankamen. 

Sofort staunte ich über das riesige Haus, was vor meinen Augen erschien. Niemals hätte ich gedacht, dass Deku in so einem Haus wohnt. 

Staunend folgte ich Todoroki, der vor einer Tür stehen blieb und sie öffnete. 
Langsam ging ich in die dunkle Wohnung, bevor ich einen seltsamen Geruch wahrnahm. Aber es wir nicht irgendeiner, es waren die Pheromone von Deku. 

Todoroki schien das ganze kein bisschen auszumachen. Er lief ausdruckslos durch die Wohnung und rief seinen Namen. 

"Seltsam, ist er einkaufen?", fragte er scheinbar eher sich selbst statt mich.

"Nein, er muss hier sein. Seine Pheromone sind frisch.", sagte ich und öffnete ohne nachzudenken den nächsten Raum. Auch wenn es nicht mein Haus war, war mir die Privatsphäre gerade mehr als egal. 
Ich spürte einfach, dass irgendwas nicht stimmte. Mein Bauch zog sich zusammen, als ich mir die verschiedensten Szenarien ausdachte. 

"Warte, vielleicht schläft er.", sagte Todoroki und zog mich zu einem Zimmer, dessen Tür leicht offen stand. Aus diesem Raum nahm ich die Pheromone verstärkt wahr, also rannte ich dort hin und riss die Tür auf. 

Er lag tatsächlich im Bett in einer Embryonalstellung und schien schwer zu atmen. Als ich seine Hand nahm zitterte diese und war leicht feucht. Auf seiner Stirn sammelten sich Schweißperlen. Immer wieder, wenn ich seine Hand nahm, wanderte sie sofort zu seinem Bauch und hielten ihn mit zitternden Händen fest. 

Ich versuchte ihn wachzurütteln, aber es half alles nicht, bis ich ihn einfach im Brautstyle hochnahm und Todoroki einen vielsagenden Blick zuwarf. 

"Kannst du fahren? Er muss sofort ins Krankenhaus.", sagte ich scharf und ließ ihn so einmal zusammenzucken. Mir war gerade alles egal. Ich hatte nur Deku im Kopf und wie er sofort ins Krankenhaus gebracht wird. 

"J-Ja, ich kann fahren. Folge mir.", sagte er schnell und rannte nach draußen in die Garage. 

Wir stiegen ins Auto und fuhren mit vermutlich viel zu hoher Geschwindigkeit ins Krankenhaus.
Die ganze Fahrt über hatte ich Angst. So viel, dass auch meine Hände angefangen haben zu zittern und ich ungeduldig auf meiner Lippe herumkaute. 

Am Liebsten hätte ich geschrien und geweint, so sehr setzte mich diese Situation unter Druck, doch ich musste jetzt stark sein. Ich dachte daran, wie schlimm diese zwei Wochen für ihn gewesen sein mussten. Er litt wahrscheinlich jeden Tag und ertrug die Schmerzen. Kein Wunder, dass er sich nicht gemeldet hatte. 

Wütend ballte ich meine Hand zu einer Faust und hielt Deku noch fester. Inzwischen hatte er aufgehört zu zittern, aber dafür zeigte er auch keine anderen Anzeichen mehr. Das einzige, was mir Sicherheit gab war sein Herz, dass glücklicherweise noch regelmäßig schlug. 

Und trotzdem wachte er nicht auf. Er schlief und zeigte mir eine so unfassbar zerbrechliche und empfindliche Seite. Es weckte meinen Beschützerinstinkt und ließen mich erschaudern. Nie wieder wollte ich ihn so sehen. Ab jetzt wollte ich für ihn da sein und ihn nie wieder loslassen. 

Nach einiger Zeit kamen wir beim Krankenhaus an. Noch bevor das Auto wirklich stand rannte ich raus und in die Eingangshalle des Krankenhauses. 

Ich rief nach Hilfe, die ich glücklicherweise auch sofort bekam. Sie fragten mich was passiert ist und ich antwortete ihnen alles was ich wusste. Dass er sich zwei Wochen nicht gemeldet hat, eventuell schwanger ist und er einen Mate hat. 

Sofort schoben sie mir eine Liege zu, wo ich ihn drauflegte, bevor er auch sofort wieder weggeschoben wurde. 

Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich ihn durch die Tür sehen konnte, wie ihm eine Maske aufs Gesicht gehalten wurde. 

"Es wird alles gut.", sagte Todoroki, den die Situation auch nicht ganz kalt ließ. Er zitterte und ihm standen die Tränen in den Augen. 
Auch wenn er bis jetzt vielleicht kein guter Mate war, hat er Deku doch geliebt. 

Innerlich hoffte ich, dass aus den beiden nichts mehr wird. Aber trotzdem wünschte ich ihm nur das beste und wenn das bedeutet, dass er mit Todoroki zusammen bleibt, werde ich es akzeptieren. 

"Es wäre vielleicht besser, wenn du sein Mate wirst, statt ich.", sagte er mit gesenktem Blick. 
Mit großen Augen schaute ich zu ihm und sah seine geballten Fäuste. 

"Ich war kein guter Mate, außerdem erwartet er dein Kind. Von mir kann es nicht sein. Deswegen will ich dich bitten gut acht auf ihn zu geben. Und ich versichere dir, ich werde nicht zwischen euch stehen. Wenn er mich wirklich noch geliebt hätte, hätte er sich sicher nicht mit dir eingelassen, dafür ist er zu ordentlich."

Ich konnte an seiner Tonlage deutlich hören, dass er sich ziemlich zusammenriss. 
Vorsichtig legte ich eine Hand auf seine Schulter und lächelte. 

"Keine Sorge. Wenn Deku mich denn noch will, dass werde ich versuchen der beste Mate zu sein.", versicherte ich ihm.

Er lächelte ein letztes Mal, bevor er sich in den Wartebereich setzte und wartete. 

Es dauerte auch gar nicht lange, bis der Arzt herauskam und uns zu sich rief. 

"Also, wer ist der Mate?", fragte er und sah uns kritisch an. Todoroki hob die Hand und sah nervös zu ihm.

"Wann hatten Sie das letzte Mal Sex mit ihrem Mate?", fragte er völlig ohne Scham. Sein Gesicht war vollkommen ernst, also würde er das Gespräch wohl nicht unnötig lustig machen. 
Todoroki lief rot an und senkte den Blick. 

"E-Etwa vor vier Monaten?", sagte er nervös. Sofort riss ich die Augen auf und sah geschockt zu Todoroki rüber. 

"Dann hören Sie mir mal zu. Scheinbar haben Sie das Prinzip eines Mates nicht verstanden. Mates, vor allem die Omegas können nicht sehr lange von ihrem getrennt bleiben. Falls es doch passiert können Panikattacken oder Schwächeanfälle auftauchen. Durch Geschlechtsverkehr verhindert man dies. Scheinbar waren Sie zu lange von ihm getrennt und der Entzug verstärkt die Effekte. Es steht recht schlecht um Ihren Mate. Die einzige Möglichkeit wäre, wenn Sie jetzt sofort ihre Pheromone an ihn weitergeben oder... ich sage wie es ist... der Vater des Kindes wird der neue Mate und ja, der kleine Omega ist schwnager. Da er ein Alpha ist, werden die Pheromone von ihm den Omega wieder stabilisieren.", meinte er streng und sah etwas genervt zu Todoroki. 

"Ich nehme die zweite Variante. Ich will ihn retten. Außerdem-", weiter konnte er gar nicht reden, weil er vom Arzt unterbrochen wurde. 

"Nicht so viel reden, mehr machen. Kommen Sie mit, ich werde Sie zu dem jungen Herrn begleiten.", sagte der Arzt schnell und verließ auch schon den Raum. 

Etwas belustigt sah ich in die Richtung des Arztes, der mich am Kragen nahm und hinter sich her schleppte. 

Egal, wie ernst die Situation gerade war, das toppte es für den Moment. 

Als wir in einem Zimmer ankamen, sah ich Deku mit einem Tropf und einem Sauerstoffgerät um die Nase liegen. Sofort zog sich alles erdenkliche in mir zusammen und ich wollte ihn einfach nur noch in den Arm nehmen. 

"Da er ohnmächtig ist, wird er wohl nicht viel vom Biss mitbekommen. Wenn Sie jetzt sagen, dass wir ihn gar nicht gefragt haben und alles... es ist mir egal. Ich will Menschenleben retten und das ist hier der einzige Weg. Also beeilen Sie sich.", sagte er genervt und schloss die Tür hinter sich. 

Schnell ging ich auf ihn zu und nahm erstmal seine Hand. 
Ich konnte ihn gleich mein nennen. Allein der Gedanke machte mich schon glücklich. 

Langsam hob ich ihn an und näherte mich seinem Nacken. Ich war so furchtbar aufgeregt, dass es mir fast meinen kompletten Mut nahm. Doch wenn ich daran dachte, dass Deku es vielleicht nicht überleben würde, wenn ich es nicht tue, gab mir wieder den nötigen Mut. 

Sein Nacken war so weiß, dass es sich fast an den Rest im ganzen Krankenhaus anpasste. Wegen der Überlegung musste ich grinsen, aber ich konzentrierte mich relativ schnell wieder auf die wichtigen Dinge. 

Vorsichtig legte ich meine Lippen an und gab ihm einen Kuss, bevor ich so fest ich nur konnte zubiss. 
Sofort schlug Deku die Augen auf und stöhnte schmerzerfüllt auf. Als ich von ihm abließ, wischte ich mir etwas Blut von den Lippen, was von der Bisswunde kam. 

Schnell schaute ich zu Deku, der die Augen zusammenkniff, sie aber langsam wieder öffnete. 
Erst sah er mich und dann Todoroki verwirrt an. 

Er ging mit seiner Hand langsam zu seinem Hals, wo er etwas Blut verwischte und mich nun völlig entgeistert ansah. 

Erleichtert darüber, dass er wieder aufgewacht war, schlang ich meine Arme um ihn und zog ihn in eine lange und intensive Umarmung. 

"Warte Kacchan... Was ist hier eigentlich los? Ich dachte ich lag zuhause und-", scheinbar fiel ihm die ganze Situation wieder ein, weswegen er mich verlegen von sich schob. 

"Da das erledigt ist, gehe ich jetzt. Herzlichen Glückwunsch zu ihrem neuen Mate und Glückwunsch zur Schwangerschaft.", sagte er monoton und verließ augenblicklich den Raum. 

Todoroki kam nun direkt neben mich und setzte sich betrübt aufs Bett. 

"Tut mir leid, Izuku. Ich war wohl kein guter Mate. Keine Sorge, ich hab dir verziehen. Ich hoffe wir können noch weiter Freunde bleiben. Und du Katsuki, pass bloß auf Izuku auf. Ihm soll nicht nochmal sowas passieren. Glückwunsch euch beiden. Ladet mich mal ein, wenn das Baby da ist.", sagte er, bevor er eine Hand auf Dekus Schulter legte und kurz darauf auch schon das Zimmer verließ. 

Nun waren Deku und ich alleine. Ich musste Lächeln bei der Vorstellung, dass Deku und ich jetzt wirklich Mates waren. Es war noch so surreal, dass ich es gar nicht fassen konnte. Obwohl es wirklich die Realität war. 

"Hey Kacchan... Stimmt es... , dass wir jetzt Mates sind?", fragte er und sah mich mit dem wohl niedlichsten Gesicht in dem ganzen weiten Universum an, sodass ich kurz die Augen schließen musste, um einen ordentlichen Gedanken fassen zu können.

"Ja... wir haben dich in eurem Zimmer gefunden und dann sind wir hier her. Dann hat der Arzt Todoroki vor die Wahl gestellt und ich hab dich dann letztendlich gebissen. Also ja, wir sind jetzt Mates.", versuchte ich in Kurzform zu erklären. 

Deku fing direkt an zu lachen. Sein Lachen bereitete mir Schmetterlinge in den Bauch und unwillkürlich musste ich auch lächeln. 
Kurz darauf legte er die Arme um meinen Hals und zog mich so zu sich runter, bevor er unsere Lippen miteinander verband. Ein kleines Feuerwerk explodierte in mir und sofort erwiderte ich den Kuss. Vorsichtig legte ich meine Arme um seine Taille, um ihn noch näher zu mir zu ziehen. 

In diesem Moment war alles perfekt. Ich war bei der Person, die ich liebte und war mit ihm durch ein viel stärkeres Band als die Ehe verbunden. 
Ich war glücklich. 

Widerwillig löste ich mich von ihm. Er legte seinen Kopf auf meine Brust und schlang die Arme um mich. Ich genoss die Umarmung und die Nähe und freute mich über jede Sekunde.

"Ich liebe dich.", flüsterte ich leise und strich ihm über den Rücken. 

Er lachte nur und sah mir grinsend ins Gesicht.

"Ich liebe dich auch." 

Endlich konnte ich sein fröhliches Lächeln wiedersehen. Die letzten zwei Wochen zeigte mir mein Kopf den traurigen Ausdruck seiner Augen, als ich ihn im Krankenhaus alleine ließ. 
Doch jetzt sah ich sein strahlendes Lächeln und das machte mich glücklich. 

"Tut mir leid, dass ich dir von Shoto nichts erzählt habe..", sagte er und senkte den Blick wieder. 

"Ach, alles gut. Letztendlich hab ich ihn ja ohne Absicht doch getroffen.", lachte ich. 

Deku sah mich verwirrt an und ab dem Zeitpunkt erzählte ich ihm alles, was passiert war und er erzählte mir alles von seiner Beziehung. 
Noch einige Stunden später saßen wir dort und redeten. 

Es fühlte sich gut an endlich alles zu wissen. Das gab mir die Gewissheit, dass ich ihm wirklich wichtig war. 

Lächelnd gab ich ihm einen Kuss auf die Stirn. 
Er streichelte seinen Bauch und sah nun auch mich lächelnd an. 

"Wir werden Eltern.", lachte er. 

"Jaa und ich freu mich schon auf eine Miniversion von dir.", lachte ich zurück, bevor ich ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen gab. 

"Ich freu mich schon." ~


~~~~~~

Soooo, die Story ist jetzt auch vorbei... tut mir ehrlich leid, wenn mir dieser Teil nicht so gelungen ist, aber ich wollte es endlich fertig haben... 

Dies wird fürs erste das letzte Kapitel dieses Buches sein. Da ich gerade viel um die Ohren habe und nicht weiß, ob ich jemals wieder an diesem Buch weiterarbeiten werde, hab ich beschlossen es nach diesem Kapitel fürs erste zu beenden. 

Es wird nicht für immer sein, aber für den Moment. 

Danke an alle, die diese Story gelesen haben :) 

LG @me



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