Never forgotten Mate (pt. 1/3) (Bakudeku)
(08.05.2021 - 3643 Wörter)
~Izuku~
Sanfte Lippen legten sich auf meinen Nacken und eine Hand glitt langsam unter mein Shirt. Mit einem ergebenen Lächeln genoss ich den Moment und bekam eine Gänsehaut.
Jedes Mal, wenn er mich so berührte konnte ich nicht anders als mich ihm hinzugeben.
Der Wecker holte mich aus meinem Traum raus und zeigte mir so wieder die grausame Realität.
Langsam drehte ich mich in unserem Bett um und starrte auf eine leere Bettseite, Shotos Seite.
Wie lange ist es her, seit wir das letzte Mal zusammen aufgewacht sind? Seit wir das letzte Mal irgendwas miteinander unternommen haben?
Immer wieder machte ich mir Gedanken darüber, was der Grund dafür sein könnte, dass er mich so ignoriert.
Was habe ich falsch gemacht? War ich bis jetzt kein guter Mate? Bin ich nicht mehr genug für ihn?
Es frustrierte mich immer mehr mir diese Fragen zu stellen und sie letztendlich dann nicht einmal verneint zu bekommen.
Ich fühlte mich jeden Tag immer einsamer. Als wäre es schon gar keine Wirklichkeit mehr, dass wir zusammen waren.
Wie jeden Tag stand ich alleine auf und machte mich alleine für den Tag fertig. Am Tisch saß ich auch alleine, so wie immer.
Shoto musste jeden Tag früh auf Arbeit, deswegen sah ich ihn so selten. Am Anfang fand ich das auch gar nicht schlimm, aber es wurde immer mehr und jetzt bekam ich ihn fast gar nicht mehr zu Gesicht.
Und mit jedem Tag wurde es schmerzhafter zu sehen, wie wir uns auseinanderlebten. Aber ich wollte die Hoffnung noch nicht aufgeben, immerhin liebte ich Shoto und wollte unbedingt wieder zu unseren glücklichen Zeiten zurückkehren.
Entschlossen nahm ich mir meinen Laptop und schaute, was für mich in Frage kommen könnte, bis ich auf die Werbeanzeige eines Fitnessstudios stieß.
In den letzten Monaten, in denen wir zusammen waren, hatte ich körperlich schon ziemlich abgebaut, weil ich nach der UA in einen normalen Bürojob gewechselt bin und mich dann tatsächlich mehr auf unsere Beziehung konzentriert habe, statt irgendwas anderes gemacht zu haben.
Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich die Zeit nicht vermisse, wo wir noch kuschelnd auf dem Sofa gesessen haben und einen Film geschaut haben. Meistens ist es nicht beim kuscheln geblieben, aber das wurde dann später wenigstens zu schönen Erinnerungen.
Nur leider fühlte es sich so an, als würde die Zeit längst vorbei sein, in denen wir Erinnerungen aufgebaut haben. Immer mehr dachte ich daran, dass Shoto bald selber nur zu einer Erinnerung werden würde und ich hasste es mir sowas vorzustellen. Aber wenn man der Realität ins Auge sieht, würde jeder so reagieren.
Viel zu oft dachte ich an eine Trennung. Aber er war eben mein Mate, so leicht wäre eine Trennung nicht. Außerdem wollte ich wirklich alles andere als mich von Shoto zu trennen. Egal wie kalt er mich behandeln würde, ich denke ich würde ihn immer lieben.
Und trotzdem gab es dafür nie eine Garantie, dass es mit uns nicht doch irgendwann enden wird. Dieser Gedanke brachte mir die Tränen zurück in die Augen. Die letzte Zeit schluckte ich sie immer runter, obwohl ich wusste, dass es nicht gut war. Aber ich wollte stark bleiben. Ich wollte einfach noch an den letzten Funken Hoffnung glauben, den unsere Beziehung hatte, obwohl ich wahrscheinlich der Einzige von uns beiden war, der ihn noch sah.
Ich wusste nicht einmal, wie Shoto noch über uns dachte. Um die Gedanken endlich alle zu vergessen, entschloss ich mich kurzerhand in dieses Fitnessstudio zu fahren und schnappte mir meine Tasche und die Autoschlüssel, bevor ich das Haus verließ.
Draußen war schönes Wetter. Innerlich lachte ich, selbst das Wetter hatte bessere Laune als ich.
Da das Fitnessstudio gar nicht so weit von Shotos Firma entfernt war, wollte ich eigentlich mal die Gelegenheit nutzen und bei ihm vorbei schauen, aber als ich daran dachte, wie er das letzte Mal reagiert hatte, verwarf ich den Gedanken wieder und fuhr direkt zum Fitnessstudio.
Nach einiger Zeit und einem halben Nervenzusammenbruch im Stau, kam ich dann auch endlich auf dem Parkplatz an und stellte mein Auto recht nah am Eingang hin.
Etwas nervös war ich in dieser Situation schon. Irgendwie fühlte es sich eben so an wie ein verzweifelter letzter Versuch die Beziehung zu retten. Zwar war es mehr als offensichtlich, dass Shoto und ich uns nicht mehr so nah waren wie vor ein paar Monaten und andere mir wahrscheinlich die Trennung empfehlen würden, aber ich wollte Shoto noch nicht aufgeben. Dafür liebte ich ihn noch zu sehr.
Mit leicht zitternden Händen ging ich ins Fitnessstudio und stellte mich vor die Rezeption. Man konnte Musik hören und ein Fernseher mit einem Musikvideo lief, wahrscheinlich zum Zeitvertreib.
Für den ersten Eindruck war es definitiv sehr gemütlich hier und ich fühlte mich direkt wohl.
Aus der nächsten Ecke kam ein ziemlich muskulöser Blondschopf. Sein schwarzes Shirt war so eng angelegt, dass man perfekt jeden einzelnen Muskel daraus erkennen konnte.
Bei dem Anblick musste man wirklich aufpassen nicht zu sabbern, so heiß sah das aus. Als ich in sein Gesicht schaute, trafen mich rote Augen und ich konnte nicht anders als sie für eine Weile einfach nur anzustarren. Allein durch seine Augen und seine Statur konnte man erkennen, dass er ein Alpha war, von den dezenten Pheromonen seinerseits fang ich gar nicht erst an.
"Ähm... kann ich dir helfen?", fragte er vorsichtig und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. Seine Stimme verschlug mir erstmals die Spreche und es breitete sich eine leichte Gänsehaut auf meiner Haut aus.
"Oh... tut mir leid, ich wollte hier anfangen Sport zu machen und ein paar Muskeln aufzubauen... Wäre das hier möglich?", fragte ich und könnte mich direkt für diese Frage schlagen. Was sollte man denn sonst anderes in einem Fitnessstudio wollen?
Etwas verwirrt sah mich mein Gegenüber an, fing dann aber wenig später an zu grinsen.
Sein Blick musterte mich von oben bis unten, was mir aber keineswegs unangenehm war.
"Okay, dann würd ich sagen zeig ich dir erstmal alles und dann reden wir über den Rest.", lachte er und zeigte in die Richtung, wo die etwas lautere Musik herkam.
Schnell nickte ich und griff etwas fester um meine Tasche. Sein Lächeln wurde gefühlt mit jedem Schritt den ich machte breiter.
"Also ich bin Katsuki Bakugou und bin hier Personal Trainer. Und damit alles gleich klar ist, ich bin ein Alpha. Und wer bist du?"
Allein seine Präsenz jagte mir schon ein Schauer über den Rücken. Außerdem waren seine Pheromone auch in dem winzigen Ausmaß schon so unfassbar stark, dass es mich fast um den Verstand brachte.
Er ist zwar nicht der erste Alpha, der mir begegnet, aber der Erste, den ich so stark wahrnahm. Shoto war eben auch nur ein Beta und hatte somit fast gar keine Pheromone.
"Ich bin Izuku Midoriya und ich bin ein Omega.", sagte ich leise und verfestigte meinen Griff um die Tasche ein weiteres Mal.
Er blieb sofort stehen und schaute mich verwirrt und etwas entgeistert an.
"Du bist echt ein Omega? Ich hätte gedacht du bist ein Beta, weil du kaum Pheromone versprühst. Aber ok, wir werden schon den passenden Trainingsplan für dich finden.", sagte er wieder mit einem Grinsen und ging weiter in ein Büro, in das ich ihm folgte.
"Willst du was trinken?", fragte er und blieb vor einer riesen Auswahl an Sportdrinks und Wasser stehen.
Ich schüttelte nur den Kopf und setzte mich auf den einen der Stühle.
Mit einem Lächeln auf den Lippen nickte er und setzte sich gegenüber von mir hin.
~~~
Nachdem Katsuki und ich uns über alles mögliche unterhalten haben, verließen wir den Raum und gingen in die Richtung, wo die laute Musik herkam und die Trainingsgeräte waren.
Er zeigte mir, wo die Umkleiden waren und wo ich mich umziehen konnte.
Dort zog ich mich in Ruhe um und kam wenig später in einer lockeren Jogginghose und einem lockeren Shirt aus der Umkleide, wo Katsuki bereits auf mich wartete.
Grinsend schaute er von seinem Display auf und ging auf eines der Trainingsgeräte zu.
Plötzlich kam eine Frau von hinten auf Katsuki zu und bat ihm um Hilfe. So nett wie er war, gab er die natürlich auch und vertröstete mich mit einem "bin gleich wieder da".
Auch wenn ich keinerlei Berechtigung dazu hatte, wollte ich irgendwie, dass er zu mir kommt.
Denn irgendwie konnte ich bei ihm Shoto so weit vergessen, dass es nicht mehr wehtat.
Ich schob es letztendlich einfach auf die Tatsache, dass er ein Alpha war und mein Mate eben nur ein Beta.
Wie es sich wohl anfühlen würde, einen Alpha an seiner Seite zu haben?
Schnell schüttelte ich den Kopf und versuchte den Gedanken zu verwerfen.
Ich war glücklich so wie es war, naja, jedenfalls vor unserem ziemlichen Auseinanderleben. Aber das was immerhin der Grund, warum ich das überhaupt machte. Um Shoto irgendwie zurückzugewinnen.
Mein Gefühl sagte mir zwar, dass es noch ein sehr weiter Weg werden würde, aber ich wollte es unbedingt in Kauf nehmen.
Er war alles was ich hatte und alles was ich benötigte.
Das wollte ich mir nicht so einfach nehmen lassen.
Entschlossen schaute ich das Trainingsgerät vor mir an und versuchte irgendwie rauszufinden, wie man das betätigte.
Ich brauchte doch nicht unbedingt Katsuki dafür!
Vorsichtig fasste ich die Stangen vor mir an und befestigte die Schlaufen um meine Hände, bevor ich langsam die Sicherung für die Gewichte befreite.
Da ich nur leider absolut nicht daran gedacht hatte, dass man die Gewichte selber einstellen musste, war es logischerweise viel zu schwer für mich und das Gerät zog mich ruckartig nach oben.
Sofort verspürte ich einen leichten Schmerz in meiner Schulter aufgrund der schnellen Bewegung.
Ich wollte loslassen, aber meine Hände hingen in den Schlaufen fest und hielten mich so in der Luft.
Weil der Schmerz in der Schulter langsam schlimmer wurde und zu allem Übel auch noch ein Krampf dazukam, fand ich die Situation plötzlich alles andere als förderlich.
Mit einem kurzen, aber vielsagenden Schrei lenkte ich alle Aufmerksamkeit auf mich.
Ich hoffe jetzt einfach nur auf Hilfe, sonst auf nichts.
Nach wenigen Sekunden kam auch Katsuki auf mich zu und hob mit mich Leichtigkeit hoch, sodass ich mich aus den Schlaufen befreien konnte.
Würde man unsere Kraft mal vergleichen, wäre er haushoch der Gewinner.
Aber so war das wahrscheinlich eben. Omega sind von Natur aus schwächer als Alpha.
Ich wurde leicht rot, als mich Katsuki immer noch an der Taille festhielt, auch nachdem er mich bereits losgelassen hatte.
Mit einem besorgten Gesichtsausdruck drehte er mich zu sich und nahm meine Handgelenke, wo bei Beiden eine leichte Rötung zu sehen war.
"Alles in Ordnung? Du hättest auf mich warten müssen, dann hätte ich dir alles erklärt. Sorry, ich hätte nicht weggehen dürfen.", sagte er etwas von der Rolle und inspizierte meine Schulter.
"Nein nein, mir tut es leid. Ich dachte ich krieg das hin, also hab ichs ausprobiert. Ist ja zum Glück nichts weiter schlimmes passiert.", sagte ich mit einem Grinsen im Gesicht und veranschaulichte ihm mit ein paar Bewegungen, dass auch meine Schulter nichts abbekommen hatte.
Er sah zu mir und wirkte sichtlich erleichtert.
Ebenfalls mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, zeigte er mir noch einige weitere diverse Trainingsgeräte.
Nach knapp zwei Stunden waren wir mindestens jedes einmal durchgegangen und ich wusste wie man sie benutzt.
Wahrscheinlich dauerte es auch nur so lange, weil wir so viel geredet haben.
Ich wusste jetzt immerhin, dass er genauso alt war wie ich.
Das Einzige, was ich nicht wusste, mich aber von allen am Meisten interessierte war, ob er Single ist.
Nur aus reiner Neugierde.
Etwas müde und ausgelaugt ging ich in die Umkleide und zog mich um.
Als ich fertig war, ging ich zur Tür und wollte gerade gehen, als ein gewisser jemand meinen Namen rief.
Sofort drehte ich mich um und sah in das Gesicht von Katsuki.
Da die Sonne schien und die Sonnenstrahlen direkt in sein Gesicht fielen, sah es nochmal um einiges Attraktiver aus.
Seine roten Augen fingen an zu leuchten und sein Oberkörper kam noch viel mehr zur Geltung.
Er sah einfach unfassbar gut aus.
Katsuki faselte etwas von nächster Woche, was ich aber irgendwie in den Hintergrund verdrängte.
Ich war gerade viel zu beschäftigt damit ihn anzustarren.
Mir war es nicht einmal peinlich ihn so zu Mustern, denn mir gefiel was ich sah, auch wenn ich es im Nachhinein niemals zugeben würde.
Plötzlich zog Katsuki die Augenbrauen zusammen und bewegte sich langsam auf mich zu, bevor er die Hände vor meinem Gesicht winkte.
"Hey, Erde an Izuku!", sagte er scherzhaft, was mich etwas zusammenzucken ließ.
Ich hatten doch tatsächlich angefangen etwas zu sabbern. Sofort wischte ich es mir weg und sah wieder wie gebannt in sein Gesicht.
Diesmal aber mit etwas mehr Ernsthaftigkeit.
"Da ich denke, dass du mir nicht die Bohne zugehört hast, erklär ich es nochmal. Aktuell bist du in der Probewoche, danach gilt es als Vertrag.", sagte er sachgemäß und stemmte die Hände an seiner Hüfte ab, weswegen seine Muskeln noch weiter hervortraten.
Es fiel mir ehrlich ungeheuer schwer mich nicht davon ablenken zu lassen.
Für einen kurzen Moment dachte ich, dass er das extra macht, als würde er ganz genau wissen, was für eine Wirkung er auf mich hat.
"Und ähm... wenn du nichts dagegen hast... könntest du mir deine Nummer geben? Nur falls sich irgendwas ändert... ich geb dir auch meine, wenn du irgendwie Fragen hast oder so...", stammelte er vor sich hin, was mich breit grinsen ließ.
Er war so nervös, dass es schon wieder echt süß war.
Ich fing an zu lächeln und nickte. Ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben, hielt er mir sein Handy hin und ich gab meine Nummer ein. Von seinem Handy aus rief ich mich an, um dann auch seine Nummer zu haben.
An sich sah ich es nicht als falsch an mit jemand anderem die Nummern auszutauschen, es waren ja immerhin keine anderen Gefühle im Spiel.
Trotzdem hatte ich danach irgendwie ein schlechtes Gewissen.
Als wir uns verabschiedeten stieg ich ins Auto und fuhr nach Hause.
Ich redete mir selber die ganze Zeit ein, dass es nicht falsch war mit ihm die Nummern auszutauschen.
Was Shoto wohl dazu sagen würde?
Auf meinem Handy war keine einzige Nachricht von Shoto zu sehen.
Das letzte Mal haben wir uns gestern Abend gesehen, aber da war er so fertig von der Arbeit, dass er sofort ins Bett gegangen war.
Ich konnte mich kaum noch an unsere gemeinsame Zeit erinnern. Klar, wir schlafen jede Nacht im gleichen Bett, aber wann hatten wir uns das letzte Mal geküsst oder Sex gehabt? Es gab ja nicht einmal einen Abschiedskuss.
Ich als sein Mate spürte seine Ablehnung nur umso mehr. Obwohl, als Ablehnung konnte man es nicht bezeichnen, wir machten nur einfach nichts mehr miteinander.
Immer wenn ich daran zurückdachte bildete sich ein Knoten in meinem Magen.
Manchmal wurde es auch einfach so schlimm, dass ich gar nicht von der Arbeit nach Hause gehen wollte. Einfach weil ich wusste, dass dort niemand auf mich warten wird.
Immer wieder füllte mich dieser Gedanke mit Frustration.
Ob ich dem ganzen nicht einfach doch nachgeben sollte? Wäre es nicht für uns beide besser, wenn wir es beenden?
Gerade als sich in meinen Augen wieder Tränen anfingen zu bilden, fing mein Handy an zu Vibrieren.
Es war kein Anruf, nur eine Nachricht, aber ich war umso neugieriger, von wem sie war.
Mein Bauch fing etwas an zu kribbeln und meine Hände griffen fester ums Lenkrad, als mir der Gedanke kam, dass es Shoto sein könnte.
Doch als ich endlich nachgucken konnte, war es nur Katsukis Nachricht.
Wäre auch zu schön um wahr zu sein.
Etwas traurig tippte ich auf Katsukis Nachricht.
Hey, bald ist ja hier so ein Feuerwerk. Hättest du da Zeit? Nur wenn du magst. Meine Freunde gehen alle schon mit ihrer Freundin und ihrem Freund, also wäre ich alleine...
Mit einem weiteren Grinsen schaute ich auf die Nachricht.
Katsuki war wirklich der einzige, der echtes Interesse an mir zeigte und das wusste ich wirklich zu schätzen.
Ohne großartig drüber nachzudenken tippte ich Lächelns eine Zusage und stieg aus dem Auto aus, um endlich ins Haus zu gehen.
Auch wenn ich der festen Überzeugung war die Beziehung mit Shoto zu retten, war in mir dennoch dieser kleine Funke, der sagte, dass es nichts mehr zu retten gab.
Und je mehr ich darüber nachdachte, desto größer wurde dieser Funke.
Vor der Wohnung blieb ich stehen. Meine Hand verkrampft sich etwas um den Türgriff.
Plötzlich kamen Erinnerungen hoch, die längst vergessen waren. Shoto wartete auf mich und umarmte oder küsste mich als Begrüßung.
Wieso ausgerechnet jetzt? Wollte mein Kopf oder mein Herz mich in irgendeiner Art und Weise quälen?
Tränen stiegen mir wieder in die Augen, aber irgendwie musste ich auch lachen.
Meine Reaktionen sahen fast schon so aus, als wären wir längst getrennt, dabei wollte ich doch stark bleiben.
Wie lange würde ich das noch durchhalten, ohne vollständig daran kaputt zu gehen?
Eine kleine Tränen rollte mir über die Wangen, aber ich entschloss mich sie wegzuwischen und mit einem Lächeln in die Wohnung zu gehen.
Auch wenn dort niemand auf mich wartete.
~~~~
Es war nun knapp zwei Wochen her, seit ich das erste Mal im Fitnessstudio war.
Kacchan, so nannte ich ihn nach unserem zweiten Treffen, und ich waren uns deutlich näher gekommen.
Tief in mir drinnen wusste ich, dass es falsch war mich ihm zu nähern, aber Shoto hatte nach wie vor keinerlei Motivation irgendwie was mit mir zu unternehmen.
Vor gerade einmal drei Tagen hatte ich versucht ihn etwas zu verführen. Einfach um dem schlechten Gewissen, dass ich etwas mit Kacchan machte, entgegenzuwirken.
Doch auch dieser Versuch war alles andere als erfolgreich. Als ich vorgeschlagen hatte auf ein Date zu gehen, hat er mir seinen kompletten Kalender vorgelesen, um mir möglichst klar zu machen, dass er definitiv keine Zeit für mich hatte.
Es tat weh so von ihm abgelehnt zu werden, aber ich konnte daran sowieso nichts ändern.
Einen anderen Tag dachte ich, dass wir nach der Arbeit zusammen baden könnten und dann mal wieder mehr machen, aber auch der Versuch schlug fehl.
Eigentlich konnte man unsere Beziehung fast schon als beendet ansehen, aber ich traute mich nicht es ihm zu sagen.
Ich würde wieder anfangen zu weinen und würde meine Meinung ändern, wenn er sagt, dass er sich ändern will.
Auch wenn es nur leere Worte waren, gaben sie mir Hoffnung.
Wahrscheinlich wollte ich sie gerade deswegen nicht hören.
Und jetzt? Jetzt saß ich hier in Kacchans Wohnung auf dem Sofa und starrte ins Leere.
Er hatte mich zu sich eingeladen und da ich den Tag eh nicht anders bei mir zuhause verbracht hätte, passte es doch.
Und je öfter ich bei Kacchan war, desto kleiner wurde mein schlechtes Gewissen.
Das Einzige, was mich nur plagte war die Tatsache, dass Kacchan nichts von Shoto wusste.
Kacchan kam ins Wohnzimmer mit zwei Flaschen Bier und einer Schüssel Chips, die er auf den Tisch stellte, bevor er zum Fernseher ging und einige DVDs aus dem Schrank holte.
"Welche willst du heute sehen?", fragte er mit dem Rücken zu mir gedreht und suchte weitere Filme aus dem Regal.
Immer wenn ich hier war, fühlte ich mich toll, geborgen. Auch, wenn wir nur Freunde waren fühlte ich mich wohl bei ihm.
"Wie wäre es mit nem Horrorfilm? Ich hab schon ewig keinen mehr gesehen.", sagte ich lachend und schnappte mir einige Chips aus der Schüssel.
"Ehrlich? Ich dachte das ist nicht so dein Fall.", meinte er überrascht und holte aus der hintersten Ecke des Schrankes einen Film raus.
"Naja, ich bin ja auch nicht aus Zucker. Außerdem bist du ja hier.", lachte ich und sorgte sofort dafür, dass er rot wurde und sich wegdrehte.
Ich musste lächeln. So hat Shoto früher auch immer reagiert. Inzwischen sind das nur noch alte Erinnerungen aus der Vergangenheit. Doch jetzt war ich hier, um neue Erinnerungen zu schaffen. Auch, wenn sie nicht von Shoto kommen.
Tief in mir drinnen versucht sich die tiefe Verbitterung breit zu machen, die ich so lange verspürte. Aber aus irgendeinem Grund wird sie immer weiter zurückgedrängt.
Ob das wohl daran liegt, dass ich langsam wieder glücklich werde? Ob es an Kacchan liegt?
Wer weiß. Auf jeden Fall wollte ich die Zeit solange genießen wie möglich. Wenn Kacchan jemals erfahren sollte, dass ich bereits einen Mate habe, wird er sich von mir distanzieren.
Ich sprang auf und legte die Arme um Kacchans Hals, während ich lachen musste.
"Kein Grund gleich rot zu werden.", meinte ich und wurde augenblicklich umgedreht, sodass ich jetzt auf dem Boden lag.
Kacchans Gesicht war bis aufs letzte bisschen rot und er hatte die Augen leicht geschlossen.
Plötzlich roch ich etwas süßliches. Diesen Geruch hatte ich noch nie zuvor gerochen.
"D-Deku, ich denke du musst gehen.", sagte er gequält und wollte gerade wieder aufstehen, als ich ihn festhielt. Bei dem Spitznamen musste ich erst lächeln, aber gleich darauf wurde mir der Ernst der Lage bewusst.
Meine Muskeln gaben urplötzlich nach und meine Augen fielen fast schon von alleine zu. Mein Lächeln versiegte und ich ließ ihn sofort los, sodass meine Hand schlaff auf den Boden fiel.
Ich konnte kaum atmen und wollte am liebsten abhauen, aber mein Körper bewegte sich keinen Millimeter.
Unbewusst versprühte ich meine Pheromone, als würde sich mein Körper verteidigen wollen.
"K-Kacchan...", versuchte ich zu sagen, doch meine Stimme versagte und ich versuchte angestrengt die Augen auf zu halten.
Das Einzige, was ich noch sah, waren die goldenen Augen von Kacchan, der sich gequält durch die Haare ging, bevor ich das Bewusstsein verlor.
~~~~
Das hier ist eine kleine Widmung, weil sich die Person so Mühe gegeben hat mein Buch zu verbreiten. Als kleinen Dank habe ich diese Story geschrieben.
Die Hauptidee kommt von ihr. Im Grunde habe ich die Idee etwas abgewandelt, weil ich sonst nicht wusste, wie ich den Übergang hätte planen sollen.
Sorry, ich hoffe du bist mir nicht böse . ^^
Schaut gerne bei Ihrem Profil nach und checkt ihre Story ab. Die ist echt mega. xD
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top