All because of you (Bakudeku)

(26.04.2021 - 6891 Wörter)

⚠️Achtung: Selbstverletzung, Suizidverhalten.⚠️

Wer mit depressiven Gedanken nicht so gut umgehen kann, für den wäre das Kapitel eher weniger was.

(Und bitte denkt nicht, dass ich depressiv oder so bin... ich hatte nur Bock sowas mal zu schreiben...sorry wenn ich das nicht so gut beschreiben kann)

Bitte nicht allzu ernst nehmen, es ist nur eine Geschichte. Ich hoffe ich greife damit auch niemanden an, wenn ich mir das Recht rausnehme sowas zu schreiben, obwohl ich das selber nicht so empfinden kann wie die Betroffenen...

•Izuku•

Ich erinnerte mich noch genau an seine Worte. 

"Glaub einfach ganz fest daran, dass du in deinem nächsten Leben mit Spezialität geboren wirst und spring vom Schuldach." 

Kacchans Worte gingen mir seit dem Tag nicht mehr aus dem Kopf. Immer wieder dachte ich daran und zog es in Erwägung.

Jeden Tag dachte ich daran, was wohl passieren würde, wenn ich einfach nicht mehr da wäre. Ob er wohl traurig wäre? Ob er bereuen würde, wie er mit mir umgegangen ist? Ha, von wegen. Der Typ hasst mich. So einen wie mich würde er nie im Leben vermissen. Wieso sollte er auch. 

Und so saß ich jetzt hier. Mit einer Klinge in der Hand auf dem kalten Boden unseres Badezimmers. 

Beim Anblick des scharfen Messers spürte ich rein gar nichts. In meinem Kopf stellte ich mir schon mehrere Male vor, wie ich es tat, aber ich fand dafür einfach keine Überwindung. 

An sich sollte das doch gut sein. Zeigt wenigstens, dass ich noch nicht vollständig kaputt war. 

Aber nach dem was heute war, würde ich nicht einmal davor zurückschrecken mir den kompletten Arm damit zu zerstören. 

Mein Kopf war leer und mir traten wieder Tränen in die Augen, als ich daran dachte, was heute passiert war. 

Ein Schurke tauchte vor mir auf und ich erwartete sehsüchtig darauf gerettet zu werden. Ich hatte Angst zu sterben. Ich wollte leben und mein Bestes geben. 

Dann kam All Might. Der Superheld, der mich an meinem Traum festhalten ließ, obwohl ich wusste wie gering die Chance ist. 
Der Superheld, dem ich mein komplettes Vertrauen schenkte. 

Doch selbst von ihm wurde ich zurückgewiesen. Auch mein Idol hatte mir klar gemacht, dass ich in der Welt der Helden nichts zutun hatte.

Seine und Kacchans Worte hallten wie ein Echo in meinem Kopf. Am liebsten hätte ich geschrien, aber dann hätte sich meine Mutter wieder Sorgen gemacht. 

Wäre es nicht für alle besser, wenn ich wirklich einfach nicht mehr da wäre? 
Es war einfach frustrierend. 

Meine Mutter hat sich auch dafür entschuldigt, als wäre es ihre Schuld, dass ich keine Spezialität hatte und so ein Versager war, der ich heute bin. 

Langsam setzte ich die Klinge an mein linkes Handgelenk. 
Was würde jetzt wohl passieren, wenn ich zudrücke und schneide? Wird es wehtun? Wieviel Blut werde ich wohl sehen? Würde ich davon sterben? 

Alles Fragen, die mich in diesem Moment beschäftigten, die aber auch meinen Kummer für einen kurzen Moment vergessen ließ.

Auch wenn ich keine Angst davor hatte, war ich dennoch nervös, aber auch neugierig. 

Also entschied ich mich der Neugierde nachzugeben und drückte zu. 

Erstaunlicherweise tat es nicht weh. Meine Ohren rauschten von dem ganzen Adrenalin, was in mein Körper gepumpt wurde. 
Als ich dann die ersten Blutstropfen sah und wie sie ganz leicht auf den Boden tropften, fühlte ich mich irgendwie befreit. 

Die komplette Last war wie auf einen Schlag verpufft und ich begann zu lächeln.
Ich war irgendwie... erleichtert.  

Trotzdem füllten sich meine Augen binnen Sekunden mit Tränen und mein Sichtfeld verschwamm. 
Die Tränen tropften ebenfalls auf den Boden und vermischten sich mit den Blutstropfen. 

Für einen kurzen Moment fühlte ich mich befreit von dieser Welt, bis wenig später die Realität wieder zurück kam. 

Fühlte sich so etwa der Tod an? So befreiend? 

Wenn ja, dann wollte ich das am Liebsten sofort wahr machen und an diesen Ort zurückkehren, aber irgendwie wollte ich diese Welt auch doch nicht verlassen. 

Sind die Erinnerungen an diese Welt auch noch so traurig, so gibt es eben auch schöne Erinnerungen, die mich an diese Welt gefesselt halten. 

Mit Tränen in den Augen und einem plötzlich schmerzenden Handgelenk stand ich wieder auf und holte mir aus dem Schrank das Verbandszeug. 

Ich holte mir einen Verband raus und wickelte ihn um mein Handgelenk. Es war kein besonders tiefer Schnitt, der wohl in den nächsten Tagen wieder heilen wird, aber trotzdem tat es irgendwie weh. 

Ich sah auf den Boden und betrachtete das Blut, bis ich mir etwas Toilettenpapier nahm und es wegwischte und im Klo runterspülte. 

Jetzt sah es so aus, als wäre nie etwas gewesen. Als wäre ich niemals mental zusammengebrochen. 

In den Spiegel schauend wischte ich mir die letzten Tränen aus dem Gesicht und verließ dann das Badezimmer. 

Ab morgen würde es wieder so sein wie immer. Niemand würde wissen, wie kaputt ich innerlich bin und niemand würde Notiz von mir nehmen. 

Meine traurige Realität. 

Müde legte ich mich ins Bett und schlief wenig später auch ein. 

~~~~~

So wie ich müde ins Bett gegangen bin, so müde stand ich auch wieder auf. 

Meine Motivation für diesen Tag war absolut im Keller. 

Gerade als ich aus dem Bett aufstehen wollte und mich abstützte, spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem Handgelenk. 
Schnell schaute ich auf meine Hand und aufs Bett, wo einige rote Flecken zu sehen waren. Der Verband, den ich gestern rumgewickelt habe, war vollständig in Blut getränkt. 

Ab diesem Moment bekam ich Panik. Was, wenn meine Mutter das sieht? 
Langsam ging ich zu meiner Zimmertür und öffnete sie einen kleinen Spalt, um zu gucken, ob meine Mutter irgendwo ist. 

Wenn sie das sehen würde, würde sie sich nicht nur Sorgen machen, sondern direkt mit mir zum Psychiater. 
Ich geb ja zu, dass ich psychisch krank bin, aber zum Arzt muss ich deswegen noch nicht... denke ich. 

Im Badezimmer schloss ich die Tür und ging zum Waschbecken, wo ich den Verband vorsichtig löste. 

Die Wunde war offen und es kam bei jeder Bewegung ein bisschen Blut raus. 
Da ich gleich zur Schule musste, wickelte ich mir einfach einen neuen Verband drum und machte diesen etwas fester als vorher. Wird schon schief gehen. 

Ich hörte Geräusche aus der Küche, weswegen ich schnell zurück in mein Zimmer verschwand und die Blutflecken auf meinem Bett mit der Decke versuchte zu verstecken. 

Aus dem Schrank suchte ich mir meine Schuluniform und zog diese Über, darauf bedacht den Verband so gut es ging darunter zu verstecken. 

"Guten Morgen Izuku, hier, dein Essen.", sagte meine Mutter, als ich mit meinen Sachen die Küche betrat. 

Ich lächelte ihr so gut es ging zu und nahm die Dose entgegen, die sie mir hinhielt. 

Das Lächeln meiner Mutter war definitiv genauso gekünstelt, wie das von mir. 

Ohne ein weiteres Wort ging ich in den Flur und zog mir meine Schuhe an. 
Jeden Morgen ging ich immer etwas früher zur Schule, um Kacchan und den anderen nicht zu begegnen. 

"Ok Mum, ich werd dann mal los.", sagte ich monoton und zeigte ihr wieder mein bestes Fake-Lächeln.

"Alles klar mein Schatz, hab einen schönen Tag."
Auch sie hatte wieder ihr bestes Lächeln aufgesetzt.

Unmotiviert und etwas nervös verließ ich die Wohnung und machte mich auf den Weg zur Schule.  

Ich hasse es. Dieses Leben, diese ständige Schauspielerei und die Tatsache, dass ich nicht einmal einen Freund hatte, dem ich das alles anvertrauen konnte. Eigentlich hat das Leben für mich schon längst an Sinn verloren. 

Kurz vor der Schule fing ich wieder an zu Lächeln und versuchte es so gut wie möglich aufrecht zu erhalten. 

So ging ich ins Klassenzimmer und setzte mich auf meinen Platz. Mein Blick ließ ich gesenkt, als die Anderen, einschließlich Kacchan den Raum betraten und sich auf ihre Plätze setzten. 

Kacchan sagte zwar nichts, aber ich spürte trotzdem seinen stechenden Blick auf meinem Rücken. 
Meine Hand zitterte und ich konnte sie, womöglich aufgrund der Verletzung, kaum bewegen. 

Vielleicht war das letztendlich doch eine ziemlich dämliche Idee. 

Am Anfang war es wirklich angenehm, aber im Nachhinein bereute ich es schon. Und wahrscheinlich war ich so dumm und würde es immer wieder machen. 

~~~~~

"Hey Nerd, komm nach der Schule mit mir mit.", flüsterte mir Kacchan bedrohlich ins Ohr, als die Pause begann. 

Sofort riss ich die Augen auf und fing an zu zittern. Da wartete auch schon die nächste Tracht Prügel auf mich. Und wieder wusste ich nicht warum. Hab ich es denn in irgendeiner Art und Weise verdient? 

Leider verging dieses Mal die Unterrichtszeit wie im Flug, so dass ich wenig später schon hinter Kacchan hinterher lief. 
Keiner von uns beiden sagte etwas. Ich lief einfach nur stumm hinter ihm hinter ihm her. 
Meine Hände zitterten und ich presste die Lippen aufeinander. 

In einer kleinen Gasse, die direkt neben der Sporthalle war, blieb er stehen und sah mich aus seinen tiefroten Augen an.

Diesmal erkannte ich keine Emotion in seinen Augen. Sonst waren sie immer hasserfüllt oder mit Ekel gefüllt. Es war nie etwas Gutes gewesen, doch jetzt sah er mich einfach nur monoton an. 

"Was ist los mir dir?", fragte er komplett kalt. 

Bei seinen Worten zuckte ich zusammen und mein Griff um meinen Rucksack wurde fester. Ich hatte keinen blassen Schimmer wovon er da redete, weswegen ich einfach nur den Kopf senkte. 
Hätte ich jetzt was falsches gesagt, wird letztendlich nur schlimmer. Und bei ihm war mit Sicherheit alles falsch. 

"JETZT ANTWORTE GEFÄLLIGST!!", rief er und kam mir einen Schritt näher. 

Sofort zuckte ich ein weiteres Mal zusammen und fing wieder an zu zittern. 

"Was soll denn sein? Mit mir ist doch alles in Ordnung." Ich traute mich nicht in sein Gesicht zu sehen, das hätte ihn sicherlich noch wütender gemacht.

Er hatte immer einen Grund mich fertig zu machen, auch wenn es nichts war. 

"Das stimmt nicht. Ich seh doch, dass es dir nicht gut geht!"

Für einen Moment war ich erstarrt. Was hat er da eben gesagt? Macht er sich... Sorgen? 

Da ich ihm das irgendwie nicht glauben wollte, schaute ich nach oben und sah immer noch in sein monotones Gesicht. 

"Woher... weißt du das?", fragte ich vorsichtig und stellte mich in seiner Anwesenheit ausnahmsweise mal aufrecht hin. 

Er wich sofort meinem Blick aus und wollte gerade wieder an mir vorbei gehen, als ich ihn unbewusst an der Hand zurückzog. 

Als ich realisierte, was ich da getan hatte, ließ ich sofort seine Hand los und stolperte einige Schritte nach hinten. Natürlich war ich patzig genug und stolperte so, wo ich nach hinten fiel. 

Doch ich fiel nicht. Kacchan fing mich auf und sah mir nun tief in die Augen. 

"Also echt, dir ist wirklich nicht mehr zu helfen. Du warst heute einfach so verdammt blass und du hast ständig gezittert, da dachte ich es geht dir nicht gut. Pass gefälligst besser auf dich auf.", sagte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. 

Er stellte mich wieder ordentlich hin und verschwand dann auch ganz schnell wieder hinter der nächsten Ecke. 

Was war das denn jetzt? War das überhaupt Kacchan? Er hat sich noch nie so verhalten. So... nett.

Sofort musste ich lächeln und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

War das jetzt ein Zeichen, dass ich dieser Welt vielleicht doch noch etwas bedeute? Innerlich musste ich lachen, dass ich sowas doch tatsächlich in Erwägung zog. 
Wahrscheinlich nahm ich das alles einfach wieder viel zu ernst, aber in diesem Moment wollte ich einfach daran glauben, dass es nicht hoffnungslos war.

Mit einem Lächeln im Gesicht machte ich mich auf den Weg nach Hause. Es war wahrscheinlich das erste Mal, dass ich mit einem Lächeln nach Hause gehen konnte.

Doch Kacchan war heute das erste Mal freundlich, was mich mehr freute als es sollte. 
Insgeheim war mir bewusst, dass das eine einmalige Sache war und das morgen wieder alles beim alten sein wird. 

Aber ich wollte noch ein Weilchen länger an die schöne Vorstellung glauben von einem schönen Leben ohne jegliche Probleme. 

Und als hätte mich genau in diesem Moment das Glück verlassen, griff jemand nach meiner Hand und zog mich in eine dunkle Gasse ganz in der Nähe. 

Direkt fing ich an zu zittern. Zu sehr erinnerte es mich an Dinge, die früher passiert waren. 
Vorsichtig sah ich nach oben und sah in die Gesichter von Kacchans Freunden. Es waren die Jungs, die immer mit ihm zusammen abhingen und mich anstelle von Kacchan verprügelten. 

"Hey Nerd, Katsuki war wohl zu weich mit dir heute, da müssen wir dir doch zeigen, wo es lang geht.", sagten sie und kamen auf mich zu. 

Ich schloss einfach nur die Augen und versuchte meinen Kopf zu schützen. Wenn man dort etwas sehen würde, wäre meine Mutter wieder krank vor Sorge. 

Ab dem ersten Schlag bekam ich nichts mehr mit. Die Schmerzen war ich gewohnt, also nahm ich es einfach so hin. 

Sie traten mir in den Bauch, auf die Arme, die Beine und wiederholten es. Ich dachte für einen kurzen Moment die Realität vergessen zu haben, aber das Universum meinte es mit mir wohl nicht so gut. 

Als einer der Jungs meine verletzte Hand nahm, zischte ich und versuchte sie reflexartig zurückzuziehen, aber sie waren eben zu stark. 

Sie zogen die Uniform so weit nach unten, dass sie den Verband, der mittlerweile wieder rot geworden war, sehen konnten. 

"Ha. Hast du etwa versucht dich umzubringen? Schade das es nicht geklappt hat.", lachte er und ließ meine Hand los, bevor sie sich ihre Sachen nahmen und verschwanden. 

Ich drehte mich auf dem dreckigen Boden auf den Rücken, der sofort anfing zu schmerzen. Durch die Schmerzen in meinem Bauch war es auch mal wieder ziemlich schwer zu atmen. 

Es war also am Ende doch nur meine reine Vorstellung, die diese Welt lebenswert machte.

Wieso immer ich? Hat es die Welt irgendwie auf mich abgesehen?
Am Liebsten hätte ich geweint, einfach um dem Schmerz seinen Raum zu lassen, aber ich konnte nicht. Die Tränen wollten einfach nicht. 

Mit einem schmerzverzerrtem Stöhnen stand ich auf und nahm meine Tasche, dann ging ich wieder nach Hause. 
Meine Mutter war noch auf Arbeit, deswegen musste ich mir darüber wohl erstmal keine Sorgen machen. 

Der Tag war versaut. Da passierte mir schon eine einigermaßen gute Sache und wenig später wird gerade das wieder zerstört. 

Es würde sich nichts ändern, egal wie sehr ich mich anstrengte. Kacchan und seine Freunde würden sich nie ändern. Ich wäre auf ewig jemand, der sich von anderen herumkommandieren lässt. 

Und ich habe definitiv nicht die Kraft dazu das zu ändern. Aber ich weiß auch nicht wie lange ich diese Situation noch durchhalten soll. Weder mein Körper, noch meine Psyche würden das noch länger durchhalten. 

Ich setzte mich neben mein Bett und zog meine Beine an mich heran. Vorsichtig machte ich den Verband an meinem Arm ab und sah mir mein blutiges Handgelenk an. 

Gestern hatte es sich gut angefühlt gehabt, doch jetzt sah ich einfach völlig emotionslos auf den kleinen Schnitt.
Wie wäre es wohl, wenn ich es zu Ende bringen würde? 
Aktuell würde mir außer meine Mutter eh niemand einfallen, die mich vermissen würde. Dann wäre das wenigstens eine Erleichterung dieser Welt. 

Vorsichtig strich ich mit meinen Fingern über den leicht verkrusteten Rand des Schnittes. Es schmerzte ein wenig. Aber das war noch nichts im Vergleich mit dem, was die Jungs vorhin gemacht haben. 

Gedankenverloren starrte ich mehrere Minuten auf meinen Arm, bis mir wieder Tränen in die Augen liefen. 
Das mussten wohl die angestauten Gefühle sein, die ich hatte.

Frustriert von dem Ganzen lief ich ins Badezimmer und schloss mich ein. 

Aus der hintersten Ecke des Schrankes holte ich meine kleine Reservetasche heraus. Dort waren alle Klingen drinnen, die ich jemals aufbewahrt hatte. 

Langsam nahm ich eine der Klingen in die Hand und hockte mich wieder vor die Badewanne. Als ich mir der Situation bewusst geworden war, wurde mein Kopf komplett benebelt, als hätte ich irgendeine Droge genommen. Trotzdem wollte ich mich auf das hier und jetzt konzentrieren. 

Den Grund, warum ich das alles machte, meine Wut auf alle, die daran beteiligt sein würden. Dem Wissen, dass mich niemand vermissen wird und bei meiner Beerdigung nur meine Mutter anwesend sein wird. 

Alles machte mich furchtbar wütend und das frustrierte mich. 

Mein Kopf war leer und meine Sicht begrenzte sich auf das kleine Bisschen vor mir.

Ich sah die kalte Klinge in meiner Hand und die pochende Vene in meinem Arm. Ich wusste es würde mir schaden, wenn ich dem Drang jetzt ein weiteres Mal nachgeben würde, aber das war mir in dem Moment egal.

Langsam ging ich mit der Klinge zu meinem Arm und führte sie vorsichtig die Haut entlang. Ich fühlte keinen Schmerz, als ich die ersten Blutstropfen sah. Es fühlte sich an wie pure Erleichterung.

Und so führte es vom ersten zum zweiten und zum dritten Schnitt, so das der Fußboden wieder in einem tiefen Rot getränkt war.

Jetzt fühlte ich mich wieder gut. Abgeschnitten von der Realität in meiner eigenen kleinen Welt. Ohne die Helden, die Menschen und ohne Kacchan.  

Erst als meine Sicht verschwamm und die Tränen ihren Weg auf den Boden fanden, bemerkte ich was für ein Häufchen Elend ich eigentlich war. Und die Tatsache, dass ich auch nicht sterben wollte. 

Ich redete mir immer ein es würde alles gut gehen, wenn ich nicht mehr da wäre, aber ich hing doch mehr an diesem Leben als gedacht. 

Dieses tiefe Gefühl doch nicht zu sterben und die Angst was passiert, wenn ich wirklich sterben sollte, hinterließen bei mir eine Gänsehaut. 

Müde vom weinen verband ich mir wieder meine Arme, die dieses Mal definitiv brutaler zugerichtet waren, bevor ich das Blut und alle Beweise wegwischte und ins Zimmer ging. 

Da ich mehr als schläfrig war, ging ich ins Bett und schlief auch wenig später ein. 

~~~~~~~~

Ich muss wohl sehr müde gewesen sein, denn als ich wach wurde, war es wieder morgen. Nur hatte ich heute besonders wenig Lust auf Schule. Jede Bewegung schmerzte an meinem Körper. Ich wollte gar nicht in den Spiegel gucken, weil ich wusste, dass mich ein Meer aus blauen Flecken erwarten wird. 

Dennoch konnte ich ja wohl kaum zuhause bleiben, ohne meiner Mutter erklären zu müssen, wieso. Also stand ich gequält auf und ging ins Badezimmer, wo ich erstmal duschen ging und mich dann fertig für die Schule machte. 

Ich war müde. Obwohl ich gestern so viel geschlafen hatte, war ich immer noch müde. Gegessen hab ich auch schon länger nichts mehr. Nicht, das wir nichts haben, aber mir war nie danach und irgendwie habe ich es vergessen. 

Wortlos ging ich in die Küche, wo ein kleiner Zettel auf dem Tisch lag. 

"Ich bin für einige Tage auf einem Seminar, sorry das ich nichts gesagt habe, war spontan und du hast gestern so schön geschlafen. Hab dich lieb - Mum" 

Den Zettel zerknüllte ich und schmiss ihn in den Müll. Ich war nicht sauer, sowas passierte schließlich fast jede Woche einmal. Nur wusste ich ganz genau, dass sie nicht auf einem Seminar ist, sondern bei ihrem neuen Freund. 

Sie denkt ich hätte die Knutschflecken auf ihrem Hals nicht mitbekommen. Aber es nur mit einem Pflaster zu überdecken ist nicht unbedingt die beste Methode es vor mir geheim zu halten. 

Außerdem finde ich es doch gut, dass sie wieder glücklich werden kann. Dann hätte sie es sicher wieder leichter, wenn ich irgendwann mal nicht da bin. 

Irgendwie war die Situation wieder unfassbar traurig, aber trotzdem musste ich lachen. 

Ich war eben der Kaputte von uns Beiden.
Frustriert ging ich wieder in die Knie und versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen.

Auch wenn mein Leben noch so scheiße ist, aktuell musste es weitergehen. Meiner Mutter zuliebe.
Sie war das Einzige, was mich noch an diese Welt band.

Ich zog mir wieder meine Schuluniform an und ging diesmal ohne ein Lächeln in die Schule.
Es würde nichts bringen. Außerdem könnte ich heute wahrscheinlich nicht einmal was vortäuschen. So gut war ich darin auch nicht.

Im Klassenzimmer legte ich meinen Kopf auf den Tisch und schloss die Augen.
Der Tag soll bitte so schnell wie möglich vorbei gehen.

Kacchan kam heute nicht, warum auch immer. Das interessierte mich auch nicht. Viel wichtiger war, dass diese Idioten mich den ganzen Tag im Visier hatten. Sie bewarfen mich mit irgendwelchen Dingen oder riefen mir Beleidigungen zu.
Mit sowas konnte ich wenigstens noch umgehen, besser als verprügelt zu werden.

Den ganzen Tag hatte ich die Möglichkeit über mein Leben nachzudenken. Ob es überhaupt wert war zu existieren. Schließlich war ich einfach nur eine Belastung für alle, da wäre wahrscheinlich die Beste Lösung gleich zu verschwinden. 

Mein Arm tat weh und ausnahmsweise war der Schmerz so unerträglich, dass ich mich kaum konzentrieren konnte und den Arm nur minimal bewegen konnte. 
Noch ein Grund dem Ganzen schnell ein Ende zu machen. 

Zuhause angekommen kam mir direkt das hektische Gesicht meiner Mutter entgegen. 

"Oh, hey Schatz. Ich muss direkt wieder los. Ich hatte gestern etwas vergessen, also bin ich nochmal hier. Diesmal bin ich etwas länger weg, tut mir leid. Ich hab dir Geld auf die Theke gelegt für Essen und so. Naja, wir sehen uns... hab dich lieb.", sagte sie, nachdem sie sich schnell die Jacke angezogen hatte und ihre Tasche schnappte. 

Sie strich mir einmal über den Kopf und verschwand dann wieder nach Draußen. 

Was bitte war gerade passiert? 

Ich stand mehrere Minuten so und rührte mich nicht, während ich in die jetzt leere Wohnung schaute. Meine Mutter ist gegangen... ohne mich. 

Mir stiegen Tränen in die Augen und ich wusste nicht einmal warum. Vielleicht weil es jetzt keinen Grund mehr gab, der mich davon abhielt diese Welt zu verlassen. 

Ich kniete mich wieder hin und ließ meinen Tränen freien lauf. Wer würde denn bitte kommen, um mich jetzt zu trösten? Niemand. Nichts band mich an diese Welt. Niemand würde sich darum scheren, falls ich sterben sollte. 

Diese Tatsache war mir schon lange bewusst, aber es tat trotzdem weh sich dies einzugestehen. 

Ich war sowieso nie für diese Welt geeignet. Seit ich denken kann ist das Leben eine Qual gewesen, aber ich hab mich damit abgefunden, dass es irgendwann besser werden könnte. Nur wusste ich insgeheim ganz genau, dass es niemals besser werden würde. 

Langsam lehnte ich mich an die Wand und schaute auf die Fotos mir gegenüber. Sie waren alle mit einem Glücklichen Ich, was nie existiert hat. Aber ich wollte niemandem Sorge bereiten, deswegen hab ich immer so getan, als wäre alles in Ordnung. 

Ich hielt mich an diesen Momenten fest. Aber die waren eben auch nicht für die Ewigkeit. Und jetzt hatte ich niemanden mehr mit dem ich neue schöne Erinnerungen schaffen konnte. 

Mein Entschluss stand fest. Diese Welt war nichts  für mich, also hatte ich hier auch nichts mehr verloren. 

Entschlossen ging ich ins Badezimmer und holte aus der hintersten Ecke meine Klingen. 

Das war das erste Mal, dass ich mir so sicher war. Mit einem ehrlichen Lächeln sah ich in den Spiegel und sah meine geschwollenen roten Augen an. Ich fühlte mich plötzlich so frei. Allein der Gedanke daran hinterließ bei mir schon ein Gefühl des Glücks. 

Und dennoch waren Zweifel im Spiel. 
Meine Hand zitterte und meine Augen tränten wieder, obwohl ich mich gut fühlte. 

Vielleicht war das der letzte Wille eines Menschen und der Körper versucht aus Instinkt ihn vor der Gefahr zu schützen. 

Es fühlte sich so an, als würden meine Gefühle Karussell fahren. Aber das war mir in dem Moment so egal.

Langsam setzte ich die Klinge an. Aber dieses Mal nicht so wie jedes Mal, sondern anders. So, dass es wirklich jemanden töten könnte. 

Ich bemerkte wie mir die Tränen die Wangen herunter flossen, aber ich ignorierte es und konzentrierte mich auf das hier und jetzt. 

Byebye Welt 

~~~~~~~~

•Kacchan•

Genervt ging ich nach Hause und hatte meine Hände in die Hosentaschen gesteckt.

Ich hatte mir doch heute eigentlich was ganz anderes vorgenommen. Wieso konnte ich es ihm nicht sagen? Schon seit Jahren quäle ich mich damit ab und dachte ich hätte endlich den Mut dazu.

Vor ein paar Wochen hatte ich mir eingestanden, dass ich in den Nerd verliebt bin und heute wollte ich es ihm eigentlich sagen. Was muss er auch für ein niedliches Gesicht machen? 

Es tat mir immer in der Seele weh zu sehen, wie er von den anderen behandelt wird. Aber ich konnte ja wohl schlecht sagen, dass sie aufhören sollen, weil ich in ihn verliebt bin. 

Nur fiel mir auf, dass diese Denkweise echt egoistisch von mir war. Ich sollte ihn am Besten einfach von den Typen fernhalten. 

Jedes Mal, wenn ich ihn nur ansah, fing mein Herz an schneller zu schlagen. 
Wieso musste es von allen Menschen unbedingt er sein? Er ist ein Junge und sollte mir eigentlich völlig egal sein, aber das ist er nicht. 

Ich will ihn beschützen und an seiner Seite sein. Früher war er mir immer auf die Nerven gegangen und er ist mir auf Schritt und Tritt gefolgt. 
Sein Lächeln nervte mich immer und ich hab ihn wegen seiner fröhlichen Art immer von mir abgestoßen. 

Mit der Zeit ist ihm wohl klar geworden, was für ein mieser Kerl ich bin, denn er hat aufgehört in meiner Nähe zu sein. Aber mir ist auch aufgefallen, wie leer seine Blicke geworden sind, wie emotionslos er anfing zu schauen und wie gespielt sein Lächeln geworden ist. 

Immer wieder wenn ich mich daran erinnerte zog sich mein Herz zusammen und ich stellte mir die Frage: War ich die Person, die ihn so zerstört hat? 

Und trotzdem habe ich mich nicht getraut ihm zu helfen und mich ihm zu nähern. Ich hatte Angst vor dem, was passieren könnte, also ließ ich es. 

Ich seufzte und ging direkt hoch in mein Zimmer, als ich endlich zuhause angekommen war. 

Jetzt hatte ich viel Zeit zum nachdenken. Meine Eltern waren zu meinen Großeltern für ein paar Tage gefahren. Hieß für mich, dass ich morgen definitiv nicht zur Schule gehen würde. 
Da musste ich mir nicht die Qual geben Deku zu sehen und wieder ein schlechtes Gewissen zu bekommen. 

Ich lehnte mich zurück und holte mir die Fernbedienung, um den Fernseher einzuschalten. 

~~~~~~~~

Am nächsten Tag stand ich erst gegen zwölf Uhr auf. Irgendwie tat es schon echt gut einen Tag Schule zu schwänzen. Gestern war ich auch erst kurz vor zwei ins Bett gegangen. 

Gähnend stand ich auf und ging runter in die Küche, wo ich mir eine Schüssel Müsli fertig machte und mich wieder auf die Couch setzte. 

Im Fernsehen lief nichts spannendes, also schaute ich auf mein Handy und sah einige Nachrichten von den Idioten aus meiner Klasse, die ich genervt wegschob und ignorierte. 

Was Deku wohl gerade machte? Heute war der Tag, wo die Schule relativ früh endete, also müsste er jetzt mindestens schon zuhause sein. 

Mein Handy klingelte, weswegen ich genervt sah, dass es wieder einer der Idioten war. 
Aber da ich sie eben nicht ewig ignorieren konnte, nahm ich ab. 

"Hey Katsuki, was los, du warst heute gar nicht da?", fragte der Typ lachend. 

"Hatte kein Bock, Problem damit?", ich klang deutlich genervt, vielleicht legte er dadurch schneller auf. 

"Nein nein, ich doch nicht. Ich wollte nur fragen, warum du uns gestern und heute so alleine gelassen hast. Ohne dich macht es weniger Spaß den Nerd zu verprügeln." Sofort riss ich die Augen auf und der Löffel fiel mir aus dem Mund. 

"Ihr.... habt ihn verprügelt?", fragte ich wütend und am anderen Ende wurde es sofort still. 

"Hey, kein Grund gleich wütend zu werden. Nächstes Mal machen wir das wieder mit dir. Er hat diesmal gar nicht geweint. Aber stell dir vor. Der Nerd ritzt sich doch tatsächlich. Vielleicht sah er deswegen so krank aus heute. haha", sie fingen alle an zu lachen, während sich in mir die pure Wut schürte. 

Da redete ich schon davon, dass ich ihn beschützen will und dann das? 

"Wenn ich euch noch einmal in seiner Nähe sehe, seid ihr sowas von Tod!", rief ich wütend und legte sofort auf. 

Ich rannte ins Zimmer und zog mir taugliche Klamotten an, bevor ich mir mein Handy und die Schlüssel schnappte und die Wohnung verließ. 

Er wird sich doch nicht nochmal was antun, oder? Obwohl, bei seinem Gesichtsausdruck, den er immer hat, wäre das gar nicht mal so abwegig. 

Ich rannte in die Richtung seiner Wohnung. Glücklicherweise war er nicht sehr weit von mir entfernt gewesen. 
Mit jedem Schritt, den ich machte zog sich mein Herz weiter zusammen und ich biss mir auf die Unterlippe. Ich hoffte so sehr, dass er in Ordnung ist und sich nicht irgendwas antat. 

Gerade hatte ich wirklich Angst, die mir die Tränen in die Augen schoss. 
Wenn jetzt was passierte, würde ich mir definitiv die Schuld geben, weil ich die Person war, die ihn immer so krass mobben ließ und die ihn weggestoßen hat, obwohl er vielleicht die Hilfe gebraucht hätte. 

Meine Hände fingen an zu zittern und ich ballte meine Hände zu Fäusten. Auch wenn nach fünf Minuten rennen meine Lunge wehtat, rannte ich weiter. Ich durfte jetzt keine Zeit verlieren. 

Vor seiner Haustür blieb ich stehen und klingelte. Die Sekunden vergingen wie Stunden und da niemand die Tür öffnete, klopfte ich dagegen und rief Dekus Namen. Doch niemand öffnete. Nicht einmal seine Mutter. 

Da ich jetzt ziemlich Panik bekam, trat ich gegen die Tür und öffnete sie so. 

Schnell stürmte ich in das erste Zimmer, was zu sehen war und ich erkannte direkt, dass das sein Zimmer sein musste. Überall All Might Poster und Bilder und auf seinem Bett... Blutflecken an der Seite. 
Sofort riss ich die Augen auf und sah mich um. 

Gerade als ich sein Zimmer verließ, hörte ich etwas runterfallen und ging schnell zu dem Raum, aus dem das Geräusch kam.

"DEKU? BIST DU DA DRIN?", fragte ich, doch bekam keine Antwort. 

Die Tür war abgeschlossen, also blieb mir auch hier nichts anderes übrig als die Tür ebenfalls einzutreten. Ich hoffe jetzt einfach, dass er nicht direkt hinter der Tür saß, sonst würde es schlecht für ihn aussehen. 

Direkt als ich die Tür eintrat, kam mir der Geruch von etwas metallischem in die Nase. 
Ich sah zur Seite und sah, wie Deku auf dem Boden in einer immer größer werdenden Blutlache lag. Sofort stürmte ich auf ihn zu und hob ihn hoch. 

Sein kompletter Arm war aufgeschnitten und es trat immer mehr Blut heraus. 

Mein Herz zog sich zusammen und ich zitterte am ganzen Körper. 

Ich hatte gerade mehr als Angst. 

Schnell schnappte ich mir ein Shirt, was im Wäschekorb lag und riss es so, dass ich mit dem Stück Stoff seinen Arm genug abschnüren konnte. 
Ich musste ja irgendwie die Blutung stoppen. 

Da Deku ohnmächtig schien, war es sinnlos zu versuchen mit ihm zu reden. Ich holte mein Handy raus und rief einen Krankenwagen. 

Seine Augen waren rot, er hat also geweint und sein anderer Arm war von kleineren Schnitten übersäht. 

"Scheiße... warum machst du nur sowas.", fragte ich und sah in das verheulte Gesicht von ihm.
Er war so dünn und schien sich damit wirklich zu quälen. Wieso war ich nicht früher darauf gekommen? Ich hätte ihm helfen können, dann wäre es nie soweit gekommen. 

Ich schaute auf meine zitternden Hände, die komplett rot waren von dem Blut und fasste mir an den Kopf. Das ist alles meine Schuld. Hätte ich ihn nie so behandelt, ihm beleidigt oder anderes. Hätte ich ihm nur von Anfang an meine Gefühle gestanden. Dann wäre alles anders gekommen. 

Schnell setzte ich meine Finger an sein Handgelenk und prüfte den Puls. Er war noch da... aber für wie lange? 
Noch nie im meinem Leben hatte ich solche Angst wie jetzt. Die Angst jemanden zu verlieren, der einem viel bedeutet. 

Tränen flossen meine Wangen hinunter und ich nahm Deku in den Arm. 
Wie lange hat er damit wohl schon zu kämpfen gehabt? Wenn es seitdem wäre, wo er angefangen hat sich so emotionslos zu verhalten, dann war das ja wirklich schon echt lange.

Vorsichtig strich ich ihm einige Haare aus dem Gesicht und legte meine Lippen auf seine Stirn. 

"Jetzt lass ich dich nicht mehr los, du bist nicht mehr alleine. Bitte wach schnell wieder auf.", flüsterte ich und drückte ihn fest an mich. 

Bis der Krankenwagen und die Sanitäter eintrafen lag ich so mit ihm im Badezimmer. 

Die Sanitäter fragten mich was passiert sei und ich sagte ihnen alles was ich wusste. 

Sie nahmen Deku mit und weil ich mich als sein Freund ausgab, durfte ich sogar mit. 

Die ganze Fahrt über beobachtete ich Deku, wie er eine Infusion am Arm trug und mit der Sauerstoffmaske auf dem Mund bewusstlos auf der Liege lag. 

Ich wollte ihn nicht so sehen, aber wenn ich der Grund war, dass er sich umbringen wollte, dann musste ich mich definitiv dieser Situation stellen. 

Im Krankenhaus angekommen wurde erstmal seine Mutter informiert und ich wartete solange im Wartebereich, als Deku behandelt wurde. 

Es dauerte auch gar nicht so lange, bis einer der Ärzte zu mir kam.

"Sie sind ein Freund von Izuku Midoriya?", fragte er und sah skeptisch meine Hände an. 

"Ja, ich hab ihn so gefunden. Wie geht es ihm? Er stirbt doch nicht, oder?", fragte ich hektisch. 

"Nein, er hat zwar eine Menge Blut verloren, aber nicht genug, um wirklich ernsthaft in Lebensgefahr zu sein. Wären Sie nicht gewesen, wäre er wahrscheinlich gestorben. Er kann sich glücklich schätzen einen solchen Freund zu haben. Aber weswegen ich hier bin... Es scheint so, als hätte er starke Depressionen. Die waren wohl auch der Auslöser dieser ganzen Taten. Wüssten Sie vielleicht einen Auslöser für die Depressionen?"

Meine Hände ballten sich wieder zu einer Faust. Ich wusste ganz genau, was der Grund war, aber es war mir mehr als peinlich das zu sagen. 

"Ich weiß, dass er in der Schule gemobbt wurde, mehr weiß ich nicht.", meinte ich und schaute auf den Boden.

"Ok, alles klar. Wenn Sie wollen, können Sie zu ihm. Es wird wohl noch etwas dauern bis er wach wird, aber er ist stabil. Gerade geht noch die Infusion durch und die Wunden sind auch versorgt. Wir sind froh, dass er nicht zusätzlich noch Tabletten oder so genommen hat.", meinte er und ging wieder zurück in sein Arztzimmer oder so. 

Gerade als ich seinen Raum betreten wollte, hörte ich Schritte hinter mir und wurde danach direkt überrannt.

"Katsuki, warum bist du denn hier? Oh mein Gott, wie siehst du denn aus? Wo kommt das ganze Blut her? Oder... ist es das... Blut von Izuku?", fragte sie erschrocken und wich zurück. 

Sie fing an zu zittern und hielt sich eine Hand vor den Mund, während ich langsam nickte.

"Der Arzt meinte es sei jetzt alles in Ordnung. Er wacht sicher bald auf. Ich wollte gerade zu ihm.", sagte ich und lächelte leicht. 

Sofort griff sie nach meiner Hand und zog mich in eine Umarmung. Etwas überrumpelt stand ich nun da. 

"Danke, dass du meinen Sohn gerettet hast. Ich wusste von allem, aber ich habe den Mund gehalten, weil er sich mir sonst noch mehr verschließen würde. Ich bin froh, dass du für ihn da bist.", murmelte sie und drückte mich noch etwas näher an sich. 

Nach einiger Zeit ließ sie los, bevor wir gemeinsam in sein Zimmer gingen und uns neben sein Bett setzten. 

Ich ging während seine Mutter neben ihm saß ins Badezimmer, um mir überall das Blut abzuwaschen. Selbst im Gesicht waren einige Stellen mit Blut. 
Peinlich, dass ich so rumgelaufen bin... Aber es gab in dem Moment sowieso Wichtigeres. 

Irgendwie war ich müde. Das Ganze war so anstrengend, dass mir die Augen sogar im stehen fast zufielen. 

Langsam ging ich wieder ins Zimmer und setzte mich auf einen der Stühle neben seinem Bett. 
Er war blass und seine Arme waren in Verbände gewickelt. Traurig sah ich nach unten und rieb mir einmal über die Augen. 
Ich werde ihn nie wieder so alleine lassen...

Um wenigstens ein wenig schlafen zu können legte ich meinen Kopf auf die Decke neben Dekus Hand und griff danach, bevor ich die Augen schloss. 

Relativ schnell schlief ich ein, während ich Dekus Hand hielt. 

"Lassen wir die Beiden alleine. Sie sind gerade so süß.", flüsterte seine Mutter, weswegen ich lächeln musste. 

~~~~~~

Jemand strich über meinen Kopf und meinen Rücken, was mich sofort aufschrecken ließ. 

Deku sah mich direkt erschrocken und mit angsterfüllten Augen an, bevor er wegsah und seine Knie an sich zog. 

In diesem Moment war ich wie erstarrt. Doch kurz darauf fing mein Herz wieder an schneller zu schlagen und meine Augen fingen an zu Tränen. 

Ich griff nach seiner Hand und zog ihn sofort in eine Umarmung. Ich war so erleichtert darüber, dass er wieder wach war, dass ich gar nicht realisierte, was ich gerade tat. 

Schnell löste ich mich wieder mit einem hochroten Kopf von ihm. 

"Tut mir leid... ich...", ich wollte gerade etwas sagen, als ich wieder zu Deku guckte und ihm die Tränen wieder übers Gesicht liefen. 

Ich riss die Augen auf und bekam wieder kein Wort raus. Er versteckte sein Gesicht hinter seinen Händen, die immer noch in Verbände gewickelt waren. 
Sofort machten sich wieder die Schuldgefühle bemerkbar und ich setzte mich frustriert auf den Stuhl. 

"Weißt du... es war echt hart dich da auf dem Boden zu sehen.", sagte ich leise und bemerkte erst in dem Moment, dass auch mir die Tränen übers Gesicht liefen. 
Jetzt wo er wach war, konnte ich die ganzen Dinge, die passiert sind nicht mehr ignorieren. 

Er sagte nichts dazu, sondern fing nur noch lauter an zu schluchzen. Wieder tat es mir irgendwie weh ihn so zu sehen. Ich wollte nicht, dass er traurig war oder sich jemals wieder alleine fühlt. Doch was konnte ich schon großartig dagegen unternehmen. Ich war immerhin der Auslöser für all das. 

"Tut mir leid.", sagte er leise und schniefte einmal. 

"Mach das bitte nie wieder. Wenn es dir nicht gut geht, sag es jemandem. Sag es mir! Ich will dich beschützen können. Ich hab mich benommen wie das letzte Arschloch, das gebe ich zu, aber kannst du mir nicht eine Chance geben? Ich will dir beweisen, dass ich nicht nur der sein kann, der dich in diese Situation gebracht hat, sondern ich will eine Stütze für dich sein, damit du da wieder raus kommst. Ich will, dass du an meiner Seite bist und ich will für dich eine Person werden, der du alles erzählen kannst.. Ich liebe dich.", rief ich mit gesenktem Kopf und krallte mich in meinen Knien fest. 

Mir liefen immer noch die Tränen das Gesicht runter, als Deku plötzlich eine Hand auf meine legte und mein Kinn hochhob. 

Er heulte immer noch, aber diesmal nicht mit seiner traurigen Miene, sondern mit einem fröhlichen Gesichtsausdruck. Das war das erste Mal seit langem, dass ich ihn wieder lächeln sah. 

Seine Augen strahlten mich das erste Mal an, was mich direkt ein weiteres Mal ihm verfallen ließ. 
Auch wenn ich ihn gerne in meinen Armen halten wollte, musste ich mich zurückhalten. 

"Okay. Ich gebe dir die Chance. Ich hab ja nichts zu verlieren.", murmelte er und sein Lächeln wurde breiter. 

Mein Herz überschlug sich ein weiteres Mal und ich konnte diesmal nicht anders, als ihn am Nacken zu packen und an mich heran zu ziehen. 
Sofort legte ich meine Lippen auf seine und schloss die Augen währenddessen. 

In meinem Bauch schien ein Feuerwerk explodiert zu sein, was mich in den Kuss hineinlächeln ließ. 

Und statt mich abzuweisen legte Deku seine Arme um meinen Nacken und erwiderte den Kuss. 

Gerade war ich mehr als glücklich. Die Person, die ich liebe ist an meiner Seite und die Distanz zwischen uns war mit einem Mal verschwunden. 

Seine Anwesenheit beruhigte mich und ich konnte mich beruhigt an ihn lehnen. 

Er war das Einzige, was ich gerade brauchte. 

Als wir uns voneinander lösten sah er mich mit strahlenden Augen an und lächelte. Wie sehr ich sein Lächeln liebte. 
Ich würde diese Person mit Sicherheit nie wieder loslassen. 

Jetzt war es an mir diesen Menschen wieder glücklich zu machen und seinem Leben einen ordentlichen Sinn zu geben. 

Wer weiß, was die Zukunft noch bringen würde, aber ich wollte am liebsten den Rest meines Lebens an seiner Seite verbringen. 

Nach einer weiteren innigen Umarmung legten wir uns beide nebeneinander aufs Bett, während ich ihn an mich zog und ihm sanft über den Rücken streichelte. 

"Kacchan, danke. Ohne dich wäre ich jetzt tot... du hast mir einfach mein Leben gerettet...", sagte er und sah mich wieder mit einem seiner Zuckersüßen Blicke an. 

"Ich hoffe du fühlst dich nie wieder so schlecht, dass du dich umbringen willst.", meinte ich leise, während ich ihm einen leichten Kuss auf die Stirn gab. 

"Ich würde dich noch tausende Male retten. Dafür liebe ich dich zu sehr." 

Deku wurde rot und versteckte sein Gesicht in meiner Jacke, sodass er sich darin dann reinkuscheln konnte. 

Er sagte nichts mehr dazu, sondern kuschelte sich einfach an mich. Jetzt konnte ich ihn beschützen. 

Nach einiger Zeit merkte ich, wie er in meinen Armen eingeschlafen war, weswegen ich direkt lächeln musste und ihm wieder einen kurzen Kuss auf die Stirn gab, bevor ich mit einem Arm um ihn ebenfalls einschlief. 

The End


Und so lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende...

Dieses Mal was anderes ohne Smut, aber mit deutlich mehr "fluff" hätte ich gesagt... :P 

Ernste Szenen oder halt Alltag kann ich irgendwie nicht so gut beschreiben, also verzeiht es mir bitte.

Wenn ihr wollt, schreibe ich dazu noch einen Teil 2, auch wenn es nicht direkt vorgesehen war.

Trotzdem hoffe ich ihr hattet Spaß und lest weiter :) 

Ich freue mich über Kritik oder Feedback, gern auch per direkt.

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