Meine Tochter , die Ponyplayerin
Achtung in diesem Buch kommt Erotik und BDSM vor
Ich raste in meinen silbernen Citroën die Strada de Sang entlang. Ich liebte Geschwindigkeit und fühlte mich, als würde ich selbst die Autobahn entlang rennen. Die Welt rauschte an mir vorbei und ich sah nur grünliche Schemen, an meinem Fenster vorbei huschen.
Ich starrte geradeaus und fokussierte all meine Sinne auf die Straße. Meine Augen juckten und ein prüfender Blick in den Rückspiegel verriet mir, dass meine rote Ires hervorgetreten war.
Lächelnd wandte ich mich wieder nach vorne. Meine Sinne nahmen unglaublich viel wahr. Ich hörte die Autos auf der entgegengesetzten Spur. Sogar kurze italienische Gesprächsfetzen bekamen ich mit.
Ich fühlte mich frei. In einer Woche würde ich so etwas nicht mehr tun können.
Da war ich bereits in meinem Heimatland Frankreich.
Meine Mundwinkel fielen förmlich nur bei den Gedanken an "Eure Hoheit" ab.
Aber ich konnte die Einladung meiner Cousine nicht ausschlagen. Die Verbannung meinerseits aus dem französischen vampirischen Königreich der Sonne, war extra aufgehoben worden.
Aure hatte zwar noch nicht auf meine SMS geantwortet. Aber sie ging gewiss davon aus, dass ich kommen würde. Ich hingegen hatte mich noch nicht entschieden.
Ich nahmen den "Kreisel der Lust" wahr und ich trat auf die Bremse und drosselte das Tempo auf eine normale Geschwindigkeit herunter.
In, für meinen Geschmack viel zu lahmen Tempo, passierte ich den Kreisel und sah kurz auf die riesige Statue des Lorenzo Drago auf der Insel.
Ein Lächeln entwich mir. Lorenzo hatte das hier alles aufgebaut. Er war mein Arbeitgeber, Exfreund und auch noch der Vampir, der mich einst unsterblich machte.
Ich war froh, dass ich aus dem Schloss von ihm und seinen Brüdern ausgezogen war. Er war seit dem 19. Jahrhundert immer noch nicht über unsere Trennung hinweg.
Ich wandte mich von seinem steinernen Gesicht ab und bog in die Ausfahrt zum De Sang la vita del Sangue ein.
Das La vita del Sangue war ein Bordell und meine Arbeitsstelle.
Es gehörte zu der Firma De Sang, die einige Clubs und Bordelle in Europa führten. Die Firma war von Lorenzo gegründet worden und der Name kam von Marquis de Sang. Ich lenkte meinen Citroën durch das 16. Mumizien in Rom. Das Mumizien Divichi war der Vampirstadtteil der Hauptstadt Italiens.
Die Strada de Sang war rechts von einem Block aus Hochhäusern und Geschäftsgebäuden gesäumt und links lag der piccolo Dragopark, mit seiner kleinen Mauer auf dem sich Drachenstatuen befanden. Die Bäume des Parks wehten im Wind und ich fand ihr Knarzen und das Zischen der Blätter jedes Mal beruhigend. Der kleine Drachenpark war dafür bekannt, das man dort regelmäßig auch Outdoorspieler meiner Arbeitsstelle antraf.
Als ich den Drachenpark passiert hatte, kam ich bei einer Kreuzung an und musste aufgrund einer roten Ampel halten. Die Ampel besaß Grün, orange und rot. Plötzlich blinkte Orange zweimal auf und ein Schemen huschte über die Straße. Für jeden Menschen wäre er nicht wahrnehmbar gewesen. Aber für mich war er das. Es war gewiss ein Vampir gewesen.
Die Ampel schlug auf grün um und ich fuhr weiter.
Ich folgte weiter der Strada de Sang und kam in ein Wohngebiet. Etliche große Wohnhäuser und einige Villen säumten meinen Weg.
Darin schliefen besonders gute Stammkunden des Bordells. Es war für Jene gedacht, die etwas Privatsphäre mochten. Die Kunden konnten in den Höfen der Häuser parken und so tun als wohnten sie hier oder besuchten Jemanden. Die Wohnungen konnte man bis zu vier Wochen buchen. Die Kunden konnten sich dann ihre gewünschte sexuelle "Vergnügung" direkt in diese Wohnung bestellen. Es gab sogar Apartments mit Spielzimmer, für Jene die meiner sexuellen Begierde frönten.
Ich fuhr jetzt nur langsam, da hier 30iger Zone war. Plötzlich bog eine Kutsche aus einer Einfahrt auf die Straße ein.
Sie war komplett schwarz und eine Fahne mit den Buchstaben "BDSM" befand sich hinten an der Kutsche.
Ein Mann saß mit weißer Rokokoperrücke auf dem Kutschbock. Er trug einen cremfarbeme Weste mit vielen Knöpfen. Ich erkannte das Kleidungsstück sofort als einen Justcourb. Ein Kleidungsstück der Epoche Rokoko. Da spielte ein Vampir mal wieder Vergangenheit.
Mein Volk und auch die italienischen Vampire, hielten massiv an der historischen Epoche fest, in der sie geboren worden waren.
Ich vermisse kein bisschen das 18. Jahrhundert. Zu viel Leid war in diesem Jahrhundert Frankreich passiert. Das Einzige, was ich vermisste, waren meine Eltern.
Ich wandte mich von dem Mann ab und betrachtete das was vor der Kutsche war. Sie wurde keineswegs von Pferden gezogen.
Das war in dieser Gegend auch selten.
Nein, vor der Kutsche waren sechs Menschen gespannt.
Aber sie sahen aus wie Pferde. Die schwarzen Ledermasken über ihren Köpfen hatten eine Pferdeschnauze und die entsprechenden Ohren.
Es waren allesamt Frauen. Das Lackkostüm, was sie trugen, wurde von einem Schweif und Hufehandschuhe vervollständigt.
Als ich das vorderste Pferdchen an sah, blickte ich in große braune Augen. Ich kannte diese Augen. Das Gefühl war so deutlich, dass ich es nicht ignorieren konnte. Das war Marinella.
Ich trat abrupt auf die Bremse und erschrocken stoppten die Frauen ebenfalls.
"Was ist los! Weiter!", rief der Mann auf der Kutsche.
Ich öffnete die Tür meines Citroëns und stieg aus.
"Los meine Ponys. Das is nur ein Kerl der unseren Anblick seltsam findet.", sagte der Mann in italienisch und schlug mit eine lange Reitgerte auf die Frauen ein. Die Peitsche traf Marinella an der Schulter und sie ging stöhnend in die Knie.
Das war zu viel. In dem Moment war mir egal, ob sie dem Spiel hier zu gestimmt hatte oder nicht. Der Vater in mir konnte das nicht dulden.
Der SMler holte noch einmal aus.
Ich war in Sekunden bei Marinella und fischte die Schnur der Peitsche aus der Luft, ehe sie die Mädchen traf.
"So geht man nicht mit seinen Subs um.", brüllte ich den Mann an.
"Was mischen Sie sich ein. Hauen sie ab! Sie verstehen davon nichts. Diese Mädchen sind Prostituierte und haben diesem Ausflug zu gestimmt. Eine Sklavin muss mit Schlägen rechnen.", knurrte der Mann.
Wenn die sechs Pferdchen dem wirklich zugestimmt hatten, hatte ich kein Recht, da einzugreifen und ihnen den Spaß zu verderben. Aber schon allein in welchem Ton der Mann über seine vorübergehenden Pets sprach, machte mich rasend.
Es war mir scheißegal, ob ich ihm seine Session verdarb. Niemand durfte Marinella so behandeln.
Meine Augen kribbelten und ich hatte mühe meine Wut im Zaum zu halten. Am liebsten würde ich ihn von der Kutsche herunterzerren und an sein Gefährt Fesseln und ihm meine neunschwänzige Katze auf den Rücken donnern, so lange biss er nur noch wimmernd in den Seilen hing.
"Es geht nicht um das peitschen!", fauchte ich knurrend.
Meine Eckzähne fuhren sich weiter aus. "Es geht darum, das sie die in ihrer Obhut stehenden Frauen nicht mit Respekt behandeln, den sie verdienen. Sie haben nicht innerhalb einer fiktiven Rolle so gehandelt. Eine Sub ist trotz ihrer Unterwerfung genauso viel Wert wie der Dom. War diese Reaktion abgesprochen?" Ich drehte mich zu den Frauen um.
Marinella nahm die Stange auf die sie herum gekaut hatte, und die zu der Maske gehörte, aus dem Mund.
"Adam! Er hat uns gebucht. Er hat auch Peitschenbenutzung angekreuzt. Es ist für mich okay, so angeschrien zu werden und auch der Schlag war…" Sie blickte nach hinten zu dem Kerl. "Er hätte uns vorwarnen müssen. Aber ich hab gewusst, dass er im Laufe des Ausritts zuschlagen würde. Also beruhige dich. Du bist und bleibst mein Lieblingsfreier."
Ich schluckte und die Anspannung und Sorge fiel von mir ab.
Sie hatte es gewollt.
"Also war das abgesprochen, das er die Peitsche nutzt?"
Marinella rollte mit den Augen.
"Ja, war es. Du bist mein Lieblingsfreier. Aber ich habe auch andere Kunden. Das hier ist mein Beruf und du weißt, dass ich Pferdchen mag. Auch mit allem, was dazugehört. Also auch die Reitgerte. Ich weiß, dass du mich liebst. Aber du musst akzeptieren, dass du nicht der Einzige bist, der mich in Anspruch nimmt."
Ich sah zu Boden.
Dachte sie wirklich, ich war in sie verliebt?
"Zum Hundernsten Mal! Ich liebe dich nicht, Mari. Ich habe dich nie angefasst. Lorenzo würde mir den Kopf abreißen."
Es tat weh ihr nicht die Wahrheit hinter meinem Bedürfnis Zeit mit ihr zu verbringen zu sagen. Aber ich hatte mich damals entschieden. Und das musste ich jetzt durch ziehen.
"Da hast du recht! Papa würde dich in Stücke reißen, wenn du was mit mir anfängst. Sein Exfreund und seine Tochter." Marinella lachte.
Ich grinste ebenfalls.
Es tat weh, sie jemand anderen Vater nennen zu hören. Aber Lorenzo war der beste Schutz, den ich mir nur wünschen konnte. Hätte ich diese Rolle, wäre sie Schmach und Anfeindungen von meinem eigenen Volk ausgesetzt und wäre sie als die Tochter des zweiten Kronprinzen der Vampire Frankreichs das Ziel von sämtlichen Feinden meines Landes und auch persönliche Feinde könnten ihr was antun.
Das könnte ich mir niemals verzeihen.
Marinella strahlte mich an und griff dann meinen Arm. Liebevoll strich sie über meinen Jackenärmel.
"Komm nach der Mittagspause in mein Zimmer, mon Amie!", flüsterte sie auf Französisch.
"Oui, mon Amour!", antwortete ich ebenfalls in meiner Muttersprache.
Sie lächelte und winkte den anderen Frauen. Dann zog sie mit ihnen den Wagen an mir vorbei.
Der Mann sah mich mit rotem Gesicht an und steckte die Peitsche am Wagen fest.
Ich grinste. Der würde nicht so schnell noch mal zu schlagen.
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