41. Kapitel

H O P E

Der Kuss war der Beste, den ich je in meinem Leben hatte. In ihm steckten all die Emotionen, die wir die letzten Wochen durchmachen mussten, und diese unglaubliche Erleichterung, uns nach all dem Chaos wiederzuhaben.

»Ich liebe dich auch« murmelte er und lehnte seine Stirn gegen meine. »Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben«

Mein Herz hüpfte und in meiner Magengegend kribbelte es bei seinen Worten. Ich schloss die Augen, um diesen Moment in vollstem Umfang wahrzunehmen und zu genießen, und musste kurzerhand lächeln.

Ich hätte nie für möglich gehalten, dass wir je wieder zurückfinden würden, nach allem, was zwischen uns passiert war. Genauso wie ich niemals gedacht hätte, dass ich jemals in eine ähnliche Situation wie Adam kommen würde, in der ich mich zwischen zwei wichtige Menschen in meinem Leben entscheiden musste. Ich hatte nie die Absicht, beiden wehzutun, aber am Ende waren beide verletzt: Derek, weil ich ihm von meinen Gefühlen für Adam erzählt und anschließend Schluss gemacht hatte, und Adam, weil ich ihm ständig Hoffnungen gemacht und ihn dann wieder zurückgestoßen hatte. Wenn ich nur eine Sekunde an den schmerzlichen Klang seiner Stimme und an seine Worte von vorhin dachte, zog sich mein Herz zusammen. So niedergeschlagen und verletzt hatte ich ihn noch nie erlebt. Umso glücklicher war ich bei seinem freudigen Jubeln am Telefon oder bei diesem breiten Grinsen, das er mir seit seiner Ankunft schenkte.

Wir standen noch eine ganze Zeit lang vor dem Haus und hielten uns in den Armen. Manchmal küssten wir uns, manchmal sahen wir uns auch einfach nur an oder lagen einander in den Armen. Als wir uns dazu entschieden, ins Haus zu gehen, sah ich zu Maddy. Sie saß die ganze Zeit auf der Veranda und hatte nun Freudentränen in den Augen.

»Ich freu mich so für euch« meinte sie und nahm uns beide hintereinander fest in den Arm. Dann verschwanden wir in das Hausinnere, wo uns auch sogleich seine Mum entgegenkam.

»Oh, es ist so schön, dich wieder hierzuhaben« sagte sie und schloss mich sogleich mit einem breiten Lächeln in ihre Arme. Ich war mir sicher, dass sie vorhin am Fenster stand und uns beiden genau beobachtet hatte und es deshalb keine Überraschung für sie war, mich hier zu sehen. Aber es störte mich nicht. Ich war einfach glücklich.

Nach einem kurzen Gespräch mit seiner Familie zog mich Adam mit sich nach oben in sein altes Zimmer. Für den ersten Moment war es merkwürdig, nach all den Jahren in diesem Raum zu stehen. Ich erinnerte mich an die High School Zeit zurück, als wir zusammengekommen waren und ich jede freie Minute in seinem Zimmer verbracht hatte. Ich erinnerte mich an die zahlreichen Stunden, in denen wir für die bevorstehenden Prüfungen gelernt hatten, Adam dabei immer wieder versucht hatte, davon abzulenken und ich krampfhaft versuchte, standhaft zu bleiben. Ich lächelte bei all den Erinnerungen, die durch meinen Kopf schossen. Gleichzeitig machten sie mich auch ein Stück weit traurig. Denn zu dieser Zeit stand das ganze Chaos, das ganze Drama noch vor uns und wir hatten nichtsahnend, was uns auf dem College passieren würde, herumgealbert und uns die schönsten Dinge ausgemalt.

»Alles okay?« fragte Adam, der direkt hinter mir stand. Ich nickte. Es war mehr als okay, hier zu sein. Mein Herz klopfte augenblicklich schneller, als ich seine Brust gegen meinen Rücken lehnen spürte. Alles fühlte sich an, als wäre ich wieder achtzehn und frisch verliebt in Adam.

»Wenn du willst, kannst du heute Nacht hierbleiben. Du kannst auch etwas von meinen Sachen zum Schlafen haben« meinte er und kratzte sich am Hinterkopf, als ich mich zu ihm umdrehte. Er wirkte unsicher, was ich darüber dachte, was total süß aussah. »Klar«

Er lächelte. Ich erwiderte es, bevor ich mich wieder umdrehte und mich in seinem alten Zimmer umsah. Es sah genauso aus wie damals, nur dass es deutlich aufgeräumter war. Sein Bett war gemacht und seine Klamotten waren auch nicht mehr über den ganzen Fußboden verteilt. Ansonsten hatte sich hier rein gar nichts verändert. Selbst das Foto von uns beiden, das ich ihm zum Geburtstag geschenkt hatte, stand immer noch auf dem Nachttisch.

»Was ist das?« fragte ich und deutete auf eine Kiste auf seinem Schreibtisch, die ich zuvor noch nie gesehen hatte.

»Da hab ich gestern all meine Erinnerungen an dich reingetan« murmelte er und wirkte dabei nachdenklich. »Eigentlich wollte ich alles wegschmeißen, aber so weit war ich noch nicht«

Ich nickte langsam und schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter, als ich mir vorstellte, wie er gestern Nacht womöglich über alles nachgedacht hatte. Wie es ihm wahrscheinlich das Herz gebrochen hatte, all die alten Erinnerungen an unsere gemeinsame Vergangenheit zu sehen und wegzuräumen. Ich wollte gar nicht daran denken, wenn mir die Erkenntnis, dass ich Adam zu sehr liebte, um einfach weitermachen zu können, erst später gekommen, Adam längst weggewesen wäre und mit mir endgültig abgeschlossen hätte - so wie er es vorgehabt hatte, wenn ich nicht rechtzeitig angerufen und ihm meine Liebe gestanden hätte.

»Willst du es sehen?« fragte er und ich nickte. Die nächste halbe Stunde verbrachten wir also damit, in alten Erinnerungen zu schwelgen. Wir saßen auf dem Boden und überall waren die alten Sachen aus der Kiste verstreut. Er hatte alle Fotos, Eintrittskarten und sogar meine alten Aufschriebe darin verstaut. Außerdem entdeckte ich in dieser Kiste ein paar alte Kleidungsstücke von mir sowie mein Lieblingspullover von ihm, den ich ständig getragen hatte.

Später, als es langsam dunkel wurde, packte Adam alles wieder zusammen. Ich verschwand währenddessen im Badezimmer, um mich einer kurzen Dusche zu unterziehen und das T-Shirt und die Jogginghose, die Adam mir von seinen Sachen gegeben hatte, anzuziehen. Da mir die Jogginghose am Bund jedoch viel zu weit war, legte ich sie ihm zurück in seinen Koffer.

Ich spürte den intensiven Blick, mit dem er mich musterte, als ich aus dem Badezimmer kam, doch ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, was für eine Wirkung er damit auf mich hatte. Dann verschwand ich wieder im Badezimmer, ließ aber diesmal die Türe offen stehen.

»Ich werde die Tage meine Sachen bei Derek holen und erstmal zurück zu meiner Mum ziehen« erzählte ich ihm, während ich meine Haare aus dem Zopf löste und durchkämmte. Ich dachte daran, wie es wohl sein mochte, wenn ich Derek wieder gegenüber stehen würde. Ob er mich hasste?

»Soll ich mitkommen?« fragte er nach.

»Nein. Das wäre das Mieseste, was ich jetzt Derek antun könnte« erwiderte ich daraufhin sofort. Nicht, dass ich Adam nicht bei mir haben wollte, aber ich wollte das Derek nicht antun, mich mit Adam zusammen zu sehen, vor allem nicht so kurz nach unserer Trennung.

»Du hast Recht« murmelte Adam nachdenklich. Vielleicht stellte er sich gerade vor, wie er sich dabei fühlen würde. Oder er erinnerte sich an den Moment, als er vor meiner Wohnungstür stand und mich und Derek zusammen gesehen hatte. Das war wahrscheinlich genauso schmerzhaft.

»Ich werd am besten Damian fragen, mir zu helfen« Ich setzte mich neben ihn aufs Bett und warf die Bettdecke über meine Beine. Dann gab ich ihm einen kurzen Kuss auf den Mund. Es fühlte sich so gut an, wieder neben ihm zu sitzen und ihn jederzeit küssen zu können. Ich hatte es echt vermisst, ihm so nahe sein zu können.

»Es tut mir leid« meinte Adam plötzlich. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und runzelte die Stirn. »Weshalb?«

»Ich war die ganze Zeit so egoistisch, dass ich nie gemerkt habe, in was für eine Lage ich dich damit gebracht habe« erklärte er und sah mich mit schuldbewusstem Blick an. »Ich war schon damals so drauf und hab immer nur an mich gedacht, aber nie, was für dich das Richtige wäre«

Ich schluckte schwer, als ich sah, was für ein schlechtes Gewissen ihn plagte. Er schien viel über die Vergangenheit nachgedacht zu haben, aber auch wenn er Fehler gemacht hatte, so durfte er sich nicht an allem die Schuld geben.

»Ich bin froh, dass du nicht gleich aufgegeben hast« erwiderte ich und meinte es absolut ernst. »Klar, in dem Moment war es eher belastend, aber ich glaube, wenn der Kuss nicht gefallen wäre, dann würde ich jetzt immer noch bei Derek sein und allen etwas vormachen«

Adam sagte daraufhin nichts. Er zog mich näher an sich heran und malte Kreise auf meinem Handrücken. Ich schloss die Augen und genoss diese zarte Berührung seiner Finger mit meiner Hand. Es blieb eine ganze Weile still zwischen uns. Jeder schien seinen Gedanken nachzugehen.

»Adam?« sagte ich irgendwann und sah zu ihm auf. Er betrachtete weiterhin mit nachdenklicher Miene meine Hand. »Mhm?«

»Mach dir nicht so viele Gedanken über Vergangenes. Wir haben beide Fehler gemacht« Er sah zu mir auf und als sich unsere Blicke kreuzten, brauchte ich erst einmal einen Moment, um mich wieder zu sammeln. Der Blickkontakt mit ihm brachte mich wie damals so aus dem Konzept, dass mein Kopf wie leer gefegt ist.

»Ich liebe dich« sagte ich. Dann küsste er mich. In meinem Inneren explodierte ein riesiges Feuerwerk. Meine Haut kribbelte, als er sich über mich beugte und seine Hände meinen Körper entlangfuhren. Ich hörte auf, über irgendwelche Leute und irgendwelche Situationen nachzudenken. In diesem Moment zählten nur wir zwei.

• • •

Es war das schönste Gefühl, am nächsten Morgen in Adams Armen aufzuwachen. Gestern Nacht waren wir uns so nahe und er hatte mich mit jeder einzelnen Berührung um den Verstand gebracht. Ich lächelte, doch es erstarb sogleich, als ich einen Blick auf die Uhr warf. Ich hätte seit einer halben Stunde in der Firma sein müssen.

»Fuck« fluchte ich flüsternd, um Adam nicht aufzuwecken. Ich versuchte, mich aus seinen Griffen zu befreien, was gar nicht so einfach war, denn als ich seinen Arm von mir wegschieben wollte, brummte er und zog mich noch näher an sich heran. Als ich es dennoch geschafft hatte, schlich ich mich in sein Badezimmer, um in Windeseile zu duschen. Ich schlüpfte in meine alten Sachen von gestern und gab ihm zum Abschied noch einen Kuss auf die Wange, bevor ich die Treppen nach unten lief und das Haus verließ.

Auf dem Weg zur Firma wurde mir dann kotzübel. Wenn ich daran dachte, von nun an jeden Tag mit Derek zu arbeiten, mit dem Wissen, ihm das Herz gebrochen zu haben, drehte sich mein Magen um und ich wollte mich nur noch übergeben. Vielleicht war es einfach keine gute Idee, weiterhin für ihn zu arbeiten.

Missmutig betrat ich die Firma und stieg in den Aufzug. Ich versuchte dabei, nicht daran zu denken, wie Derek und ich uns kennengelernt hatten. Wie ich bereits bei meinem Bewerbungsgespräch einen kleinen Crush auf ihn hatte, mir diese Gedanken aber verboten hatte, weil er erstens mein Vorgesetzter und demnach tabu für mich war und weil ich zweitens sowieso nicht bereit war, mich auf einen anderen Mann einzulassen. Wie wir uns bei der Arbeit unbemerkt immer näher kamen. Wie er mich gebeten hatte, die Mittagspause mit ihm zu verbringen, weil er etwas Geschäftliches mit mir zu besprechen hatte, wir jedoch kein einziges Wort über die Arbeit verloren. Wie wir letztendlich bis spät abends für ein Projekt durchgearbeitet hatten und es dann geschehen war, dass wir uns geküsst hatten und ich mit zu ihm nach Hause gefahren war, um die Nacht dort zu verbringen.

Ich schüttelte den Kopf bei all den Erinnerungen und versuchte, das ohnehin schon viel zu große schlechte Gewissen nicht noch größer werden zu lassen. Ich zitterte am gesamten Körper, wenn ich jedoch daran dachte, ihm bald gegenüberzustehen und ihm in die Augen schauen zu müssen. Ich hatte Angst und doch konnte ich es kaum erwarten, in seinem Büro zu sein und das klärende Gespräch zu ihm zu suchen. Ich hatte einen Entschluss gefasst und umso schneller ich mit Derek darüber gesprochen hatte, umso besser würde es mir gehen.

Fest entschlossen klopfte ich deshalb wenig später an der Tür seines Büros. »Herein« brummte er mit einem gereizten Unterton. Ich schluckte schwer, verharrte einen Moment in meiner Bewegung, bevor ich die Türklinke herunterdrückte und die Tür öffnete. Derek sah nicht auf, aber dadurch, wie sein Kiefermuskel plötzlich zu zucken begann und sich seine gesamte Körperhaltung verkrampfte, war ich mir sicher, dass er aus dem Augenwinkel heraus oder sonst irgendwie mich bemerkt hatte.

»Derek, ich muss mit dir sprechen« begann ich zu sagen und räusperte mich.

»Mr. Chambers« korrigierte er mich. Ich wusste daraufhin nicht, was ich sagen sollte. In seiner Stimme schwang so viel Wut, aber auch Enttäuschung mit sich, dass ich für einen Moment Angst hatte, mit jedem weiteren Wort und egal mit welchen ihn noch mehr zu verletzen.

Meine Hände zitterten und mein Herz schlug doppelt so schnell. Ich sah ihn nicht an, weil es mir das Herz zerbrechen würde, in seinen Augen diesen Schmerz zu sehen und dabei genau zu wissen, dass ich dafür verantwortlich bin.

»Ich hab nachgedacht« fing ich an und erschrak bei dem unsicheren Klang meiner Stimme. »Ich glaube, es ist besser, wenn ich hier nicht länger arbeite«

Ich hatte lange überlegt, ob ich diesen Schritt gehen sollte. Es war nicht einfach, in einer Stadt wie dieser einen solchen Job zu bekommen, aber ich wusste auch, wie schwierig es von nun an sein würde, mit Derek zusammenzuarbeiten und wollte das keinem von uns beiden antun. Noch dazu die ständigen Blicke meiner Kollegen, wenn sie von unserer Trennung Wind bekämen.

»Die Kündigung sollte nicht von der Sache abhängig gemacht werden. Ich bin cool mit allem« meinte er daraufhin. Er wirkte plötzlich so emotionslos und unterkühlt, als würde es ihm rein gar nichts ausmachen, dass wir uns getrennt haben und ich mit meinem Ex wieder zusammen bin. Doch seine Augen zeigten mir etwas ganz anderes, als ich doch einen Blick in seine Richtung wagte.

»Derek ...«

»Mr. Chambers« korrigierte er mich erneut. »Da wir unseren privaten Kontakt abgebrochen haben, bin ich für Sie von nun an nur Mr. Chambers«

Ich schluckte schwer. Der Schmerz in seinen Augen und diese Stimme, als sei er unnahbar, schmerzten. Nicht, weil ich unsere Trennung bereute, sondern weil ich die Schuld an dem Ganzen trug. Vielleicht wäre es nie so ausgegangen, wenn ich von Anfang an ehrlich gewesen wäre. Ich hätte es zwischen uns niemals so weit kommen lassen sollen, jedenfalls nicht, seitdem Adam hier aufgetaucht war und meine alten Gefühle wieder hochkamen, gemischt mit denen, die ich gleichzeitig für Derek empfand.

»Okay, Mr. Chambers. Ich werd dann mal meine Sachen zusammenpacken und Ihnen die Kündigung zuschicken« meinte ich und versuchte dabei, genauso professionell zu klingen wie er. Natürlich gelang mir das nicht einmal halb so gut wie ihm.

Er sah mich nicht mehr an und ich fühlte mich plötzlich völlig fehl am Platz, sodass ich mich umdrehte und zurück zur Tür lief.

»Eine Frage hab ich noch« meinte er plötzlich, als ich bereits dabei war, die Türklinke nach unten zu drücken. Egal, was es für eine Frage sein würde, ich war es ihm schuldig, also drehte ich mich um und wartete darauf, dass er mir diese stellte. Sein Blick war standhaft auf mich gerichtet und diesmal strahlten auch seine Augen eine Ausdruckslosigkeit aus.

»Hast du mich je geliebt?« Seine Stimme wurde zum Ende hin kratzig und brüchig. Er räusperte sich. So stark er auch vor mir vorgeben mochte, ich wusste, dass die Trennung nicht spurlos an ihm vorbeiging und ich ihn wahrscheinlich so sehr wie noch nie jemand verletzt hatte. Und dieses Wissen tat unglaublich weh. Er hatte das nicht verdient.

»Natürlich habe ich das« antwortete ich und meinte jedes einzelne Wort ernst. Ich hatte ihn geliebt, bis zum Schluss unserer Beziehung. Nur reichten diese Gefühle irgendwann nicht mehr aus. Irgendwann liebte er mehr als ich.

»Meine Gefühle für dich waren niemals gelogen. Das Einzige, was ich dir in den letzten Wochen verschwiegen hatte, war, dass ich auch für Adam wieder Gefühle hatte und ich sie irgendwann nicht mehr ignorieren konnte« fuhr ich fort. Er nickte, ohne dabei die Miene zu verziehen.

»Es tut mir leid. Ich hatte nie die Absicht, dir wehzutun« murmelte ich nach einer kurzen Pause, in der wir uns nur schweigend ansahen und ich versuchte, aus seinem Blick irgendeine Emotion herauszulesen. Doch Derek hatte seine Emotionen genauso gut versteckt wie Adam damals. Da war nichts mehr herauszulesen.

»Du verdienst jemand Besseres« sagte ich leise. »Eine, die dich genauso liebt, wie du es tust«

»Vielleicht kann ich aber nie wieder jemanden so lieben wie dich« Seine Fassade bröckelte. Ich sah plötzlich all den Schmerz in seinen Augen. Seine Stimme war plötzlich so brüchig und schwach, als würden plötzlich alle Emotionen auf ihn herab prasseln.

Ich presste meine Lippen aufeinander, um nicht loszuheulen. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ich verzog vor Schmerzen das Gesicht, während sich die Tränen in meinen Augen sammeln. »Ich bin nicht die Richtige für dich«

»So fühlt es sich aber an« flüsterte er leise. Das gab mir den Rest. Ich hasste mich in diesem Moment so sehr. Ich hasste es, wenn ich schuld daran war, dass Menschen wegen mir einen solchen Schmerz spüren mussten. Ich kannte das Gefühl, das ihn gerade plagte, zu gut. Ich hatte es die restlichen Jahre auf dem College, in denen ich von Adam getrennt und ihn immer wieder mit anderen Mädchen und ganz besonders mit Tessa gesehen hatte.

»Es tut mir leid« flüsterte ich heiser. Dann drückte ich die Türklinke nach unten und verschwand aus seinem Büro. Mehr ertrug ich in diesem Moment nicht.

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Tags: #romantik