H O P E
Maddy brach zusammen. Ihre Beine gaben auf und sie sackte langsam zu Boden, wo sie weiter schluchzte. Adam erhob sich ruckartig von seinem Platz und beeilte sich, bei ihr zu sein. Er nahm sie in die Arme und tröstete sie, doch ihn übermannte ebenfalls die Trauer. In seinen Augen glitzerten Tränen und als er zurück zu seinem Platz ging, nachdem er Maddy an ihren gebracht hatte, sah ich eine einzelne Träne auf seiner Wange.
Mein Herz zog sich bei dem Anblick zusammen. Ich ertrug es kaum, ihn so von Trauer und Schmerz zerfressen zu sehen, auch wenn er die ganze Zeit versuchte, von außen stark zu sein.
Der Pfarrer fuhr fort. Er sprach vom Tod und vom Jenseits. Ich hörte ihm nicht zu, sondern musste die ganze Zeit an Adam denken. Ich wollte ihm helfen, aber ich wusste nicht wie. Ich schielte in seine Richtung und bemerkte, wie er seine Hand hob, um die Träne schnell aus seinem Gesicht zu wischen. Dann sah er wieder stur geradeaus und setzte diese emotionslose Miene auf, wie er es immer tat, wenn er am meisten verletzt war.
Als der Sarg nach draußen getragen wurde, verließen alle die Trauerhalle und versammelten sich wieder vor dem Grab, indem sogleich Nicks Leichnam verschwinden wird. Ich schluckte schwer, als ich seinen Namen und sein Geburts- und sein Todesdatum las. Er musste viel zu früh von uns gehen und das hatte er nicht verdient. Und Maddy auch nicht.
Der Tod war schrecklich. Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, denn es war eine schreckliche Vorstellung, wenn die Menschen, die wir am meisten liebten, von der einen Sekunde auf der anderen für immer verschwanden und wir mit der Ungewissheit leben müssen, ob ihr Geist weiterlebte oder nicht.
Ich konnte kaum mitansehen, wie Maddy gestützt von ihrer Mutter an das Grab herantrat und ein wenig von der Erde auf seinen Sarg herumstreute. Sie sagte etwas Unverständliches, dann stellte sie sich zurück auf ihren Platz und vergrub ihr Gesicht in der Schulter ihrer Mum, während ihr Dad die ganze Zeit seine Hand auf ihre Schulter legte.
Jonas, Scott und Damian traten nacheinander vor und taten das gleiche. Dann war Adam an der Reihe. Er machte zögerlich einen Schritt nach dem anderen. Sein ganzer Körper stand unter Anspannung, als hätte er jeden Moment Angst, die Kontrolle zu verlieren. Er schien krampfhaft alle Tränen zurückzuhalten, weil er nicht vor versammelter Mannschaft weinen wollte. Er kniete sich, warf Erde nach unten und sagte zu Nick gerichtet: »Mach's gut, Bruder. Wir sehen uns irgendwann wieder«
In mir stiegen Tränen auf und ich spürte, wie sie aus meinen Augen heraustraten und über mein Gesicht rollten. Als Adam dem Grab den Rücken zuwandte und zurück zu seinen Freunden lief, trafen sich unsere Blicke. Seine emotionslose Miene wurde weicher und ich erkannte so etwas wie Sorge und Mitgefühl in seinen Augen. Er sah mich wie damals an, wenn ich traurig war. Er wirkte dann immer so, als täte es ihm weh, mich traurig zu sehen. Es fühlte sich gut an, so von ihm angesehen zu werden. Wie damals, als noch alles gut zwischen uns war.
Auch ich kam Nicks Grab näher und warf Erde auf sein Sarg. Mir entwich ein leises Schluchzen, als ich hinab zu seinem Sarg sah und mir vorstellte, wie sich sein lebloser Körper hinter dem schweren Holz verbarg.
Derek tröstete mich, aber insgeheim hätte ich mir gewünscht, in solch einem Moment von Adam in den Arm genommen zu werden und nicht von Derek. Und dieser Gedanke schmerzte und weckte Schuldgefühle in mir auf. Das war nicht fair gegenüber Derek.
Es wurden abschließende Worte gesagt, dann war die Trauerfeier beendet. Die Leute blieben in kleinen Gruppen stehen und unterhielten sich. Manche machten sich bereits auf den Weg zum Ausgang, andere blieben am Grab und schienen sich noch verabschieden zu wollen.
»Geht's dir gut?« fragte Derek und sah mich besorgt an. Wie soll es mir schon gehen, nachdem einer meiner Mitschüler, der beste Freund meines Ex-Freundes und auch einer meiner guten Freunde vor wenigen Minuten begraben wurde? Aber ich wollte ihm keine unnötigen Sorgen bereiten, also nickte ich und schenkte ihm ein schwaches Lächeln, das sich nicht wirklich echt und überzeugend anfühlte.
Ich sah mich um und entdeckte plötzlich eine Person, die mir bekannt vorkam. »Ashley?«
Die zierliche Person drehte sich überrascht um und sah mich aus erschrockenen Augen an. Sie wirkte verändert und doch genauso wie damals. Ihre Haare waren dunkler gefärbt und kürzer. Sie wirkte insgesamt natürlicher und ruhiger.
»Hope?« erwiderte sie, genauso überrascht, aber gleichzeitig auch sehr unsicher. Wir hatten nie sonderlich ein gutes Verhältnis gehabt, hatten uns nie ausgesprochen oder vertragen, weswegen es für uns beide eine merkwürdige Situation war, uns nun, auf Nicks Beerdigung, gegenüberzustehen. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich Jonas, wie er sie ebenfalls bemerkt hatte und erschrocken anstarrte.
»Wie geht es dir?« fragte ich vorsichtig nach. Ich wusste nicht, was ich sonst zu ihr sagen sollte. Wir hatten nie ein vernünftiges Gespräch miteinander geführt. Sie hatte mich früher lediglich vorgeführt oder beleidigende Worte an den Kopf geworfen. Ansonsten war ich wie Luft für sie.
»Ähm... ganz gut, schätze ich« murmelte sie und schaute sich unsicher um.
»Und dir?... Wie läuft's mit Adam?« Ich schluckte schwer. Ich hasste es, über Adam und unsere Trennung zu sprechen, obwohl es schon Jahre her ist und ich längst wieder an einen anderen Mann vergeben war. Aber die letzten Tage hatten mich daran erinnert, dass ich darüber noch nicht ganz drüber hinweg zu sein schien. Dass ich nicht endgültig abgeschlossen und losgelassen hatte.
»Adam und ich, ... wir sind nicht mehr-« meinte ich leise und blickte traurig in die Richtung, in der er mit seinen Freunden stand. Er wirkte bedrückt, schien seinen Freunden gar nicht richtig zuzuhören und als sich unsere Blicke für einen winzigen Moment kreuzten, entdeckte ich den schmerzvollen Ausdruck in seinem Gesicht.
»Oh, das tut mir leid. Ich hätte euch gewünscht, dass ihr glücklich werdet« erwiderte sie daraufhin.
»Ähm ja... das ist übrigens Derek« beeilte ich mich zu sagen, als ich mich erinnerte, dass er direkt neben mir stand und womöglich alles genau mitgehört hatte. Es war komisch über den Ex zu sprechen und von anderen gesagt zu bekommen, dass sie mich gerne mit Adam weiterhin als Paar gesehen hätten, während mein neuer Partner daneben steht und alles mithören musste.
Ich schnappte mir seinen Arm und zog ihn näher, setzte ein kleines Lächeln auf, um meine Nervosität und Unbehaglichkeit zu überspielen, und stellte einander vor. Wir wechselten noch ein paar Worte, ehe sie einen Anruf von ihrem Chef erhielt und schleunigst zurück in die Firma, in der sie arbeitet, musste.
»Es tut mir leid, wie ich mich damals verhalten hatte. Ich weiß, ich hätte das schon viel eher tun sollen, aber ...« meinte sie noch, bevor sie sich auf den Weg zum Ausgang machte.
»Schon gut« unterbrach ich sie und schenkte ihr ein Lächeln. Für mich war es wirklich okay. Ich wollte nicht nachtragend sein und auf mich machte sie einen ehrlichen Eindruck.
»Okay, dann geh ich mal, bevor mir mein Chef noch den Kopf abreißt« sagte sie dann zum Abschluss mit einem nervösen Lächeln. Sie winkte uns beiden zu, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand anschließend in Richtung Ausgang.
»Wer war das?« fragte Derek neugierig nach. Ich sah Ashley einen Moment lang hinterher und konnte nicht glauben, dass ich mit ihr gerade ein vernünftiges Gespräch geführt hatte, indem sie mich weder niedermachte noch vor anderen blamierte. Es war im ersten Moment merkwürdig, aber irgendwie freute ich mich, auch mit ihr alles geklärt zu haben.
»Eine damalige Mitschülerin« antwortete ich ihm gedankenverloren.
»Wollen wir los?« Ich sah mich um und bemerkte, dass die meisten Leute mittlerweile verschwunden waren. Nur noch wenige standen vor seinem Grab, darunter Derek und ich.
»Ich verabschiede mich noch schnell von Damian. Ich komm gleich nach« Er nickte, drückte mir einen Kuss auf die Wange und folgte dann den restlichen Leuten zum Parkplatz. Ich atmete tief ein, machte mich auf ein weitere Situation, in der ich Adam gegenüberstehen würde bereit, doch stellte danach enttäuscht fest, dass er bereits verschwunden war. Jonas, Scott und Damian standen ohne ihn da.
»Ich wollte mich nur kurz von euch verabschieden« sagte ich zu den dreien, ohne mir dabei die Enttäuschung anmerken zu lassen. Damian zog mich sofort in eine Umarmung. Er wirkte mitgenommen von dem Tag. »Wenn was ist, melde dich. Ich bin immer für dich da, okay?«
Er nickte und lächelte mich an. »Derek ist nett. Ich freu mich für euch wirklich sehr«
»Danke« murmelte ich, bevor ich mich auch von den anderen beiden mit einer kleinen Umarmung verabschiede.
»Sehen wir uns morgen?« fragte Scott nach, bevor ich auf dem Absatz kehrt machte. »Klar, den leckeren Kuchen lass ich mir nicht entgehen« Er lächelte, dann machte ich mich endgültig auf den Weg zu Derek, der sicherlich schon ungeduldig im Auto auf mich wartete.
Ich lief an den vielen Gräbern vorbei, die schön mit Blumen und Kerzen geschmückt waren. Hinten an einer kleinen Grünanlage, auf der immer noch teilweise Schnee lag, entdeckte ich eine hölzerne Bank, auf der Adam saß. Er hatte seinen Ellbogen auf den Knien abgestützt und die Hände unter seinem Kinn zusammengefaltet. Er starrte stur geradeaus, wirkte nachdenklich und bedrückt. Ich blieb stehen und spürte das Verlangen, zu ihm zu gehen und für ihn da zu sein. Mein Verstand sagte mir, ich solle weitergehen und ihn in Ruhe lassen, aber ich wollte darauf nicht hören. Also lief ich über die kleine Wiese und blieb vor der Bank stehen. Er bemerkte mich nicht ... oder er wollte mich nicht bemerken. Er wandte seinen Blick nicht zur Seite, um mich anzusehen, sondern starrte stur geradeaus. Er wirkte immer noch angespannt.
»Hi« brachte ich mühselig hervor. Meine Hände fühlten sich schwitzig an und ich spürte, wie mein Herz wild gegen die Brust hämmerte, so nervös war ich in diesem Moment. »Kann ich mich setzen?«
Als er langsam nickte, ließ ich mich neben ihm auf der Bank nieder und starrte ebenfalls geradeaus. Man sah die vielen Gräber, darunter auch Nicks. Allein bei dem Gedanke musste ich schwer schlucken.
»Es tut mir leid, was mit Nick passiert ist« fing ich vorsichtig an, zu reden. »Das ist sicherlich nicht leicht für dich« Er sagte nichts, aber ich spürte, wie sehr er sich zusammenriss, keine Gefühle herauszulassen. Er hielt es krampfhaft zurück, aber ich bemerkte die bebenden Lippen und die gläsernen Augen. Es fiel ihm immer schwerer.
»Du musst jetzt nicht stark sein« flüsterte ich sanft und legte meine Hand vorsichtig auf seiner Schulter ab. Es fühlte sich komisch an, ihn zu berühren. Ich spürte dieses altbekannte Gefühl von einem Kribbeln in meiner Hand, das sich langsam über meinen Arm ausbreitete. »Lass es raus«
Die Mauer fiel. Als er seinen Kopf in meine Richtung drehte, bemerkte ich, dass die Fassade bröckelte und er tatsächlich losließ, um seine Gefühle rauszulassen. In seinen Augen sammelten sich Tränen, die nach und nach über seine Wangen rollten. Ich spürte den Schmerz bei dem Anblick, ihn so traurig zu sehen, dass mir beinahe selbst die Tränen gekommen wären.
»Ich vermisse ihn« flüsterte er mit seiner rauen Stimme.
»Ich weiß« Ohne länger darüber nachzudenken, ließ ich Nähe zu. Ich zog ihn zu mir und schlang meine Arme um ihn. Mein Kopf landete auf seiner Brust und er stützte sein Kinn auf meinem Kopf ab. Ich spürte, wie er am ganzen Körper zitterte, während ich weiter versuchte, ihn zu trösten und für ihn da zu sein. Wir verharrten eine Weile in dieser Position und es fühlte sich gut an, ihm wieder so nahe zu sein.
Irgendwann räusperte er sich, nahm Abstand zu mir und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. »Sorry«
»Das muss dir nicht leid tun« versicherte ich ihm und sah ihm direkt in die Augen. Sie glänzten noch etwas von den Tränen, die in den letzten Minuten geflossen waren. Als wir uns so tief in die Augen sahen, fühlte es sich wie damals an, als wir noch ein Paar waren. Er hatte mich immer mit diesem Blick angesehen, als wäre ich so besonders, dass mir kein Mädchen der Welt das Wasser reichen könnte.
Ich wollte den Moment genießen, weiter auf mein Herz hören, indem ich ihm einfach nahe war und diese Blicke zuließ, aber immer Wieder drängte sich das schlechte Gewissen gegenüber Derek dazwischen. Schnell wandte ich also meinen Blick ab und räusperte mich. Ich brauchte einen Moment, um mich wieder zu ordnen, weil mich dieser Blick völlig aus der Bahn gerissen hatte. Adam schien es ähnlich zu gehen. Er fuhr sich mit den Händen nervös durchs Haar.
»Danke« murmelte er dann irgendwann in diese Stille, die sich über uns gelegt hatte. »Es hat gut getan, einfach mal alles herauszulassen« Seine Mundwinkel zuckten, was mir ebenfalls ein kleines, ehrliches Lächeln entlockte.
Ich richtete meinen Blick wieder nach vorne und musste an seine Worte vorhin denken.
»Ich vermisse ihn auch. Es war immer lustig mit ihm« sagte ich und erinnerte mich an einige gemeinsame Tage, die wir verbracht hatten.
»Oh ja, vor allem seine tollpatschige Art« fügte er hinzu.
»Weißt du noch, als er in der achten an der Wand neben der Tür gewartet hatte, um Damian den Mülleimer über den Kopf zu werfen, aber den ganzen Müll ausversehen Mrs. Stuart übergeworfen hatte, weil er dachte, es wäre Damian, der durch die Tür kam?« erzählte ich schmunzelnd, als ich an sein erschrockenes Gesicht sah, als er plötzlich bemerkte, dass die Person unter dem Mülleimer nicht Damian, sondern unsere damalige Klassenlehrerin Mrs. Stuart war.
Adam lachte rau. Es tat so gut, ihn wieder lachen zu hören, dass mein Herz automatisch schneller schlug und das flatternde Gefühl in meinem Bauch zurückkehrte.
»Ja, oder kurz vor unserem Abschluss, als er und Maddy erst vor kurzem wieder zusammengekommen waren und er ihr machomäßig zugezwinkert und mit den Händen auf sie gezeigt hatte und damit die offen stehende Tür nicht gesehen hatte, weswegen er direkt dagegen gelaufen ist« erzählte er mit einem breiten Grinsen und ich stieg in sein Lachen ein. Es war schön und gleichzeitig traurig, an die alten Zeiten zu denken. Vor allem, weil ich dabei gleichzeitig daran dachte, dass wir beide gemeinsam als Paar hinter Nick gelaufen waren und er seinen Arm um mich geschlungen hatte.
Ihm erging es ähnlich. Er wirkte plötzlich wieder nachdenklich und traurig gestimmt, ließ seinen Kopf hängen und saß zu Boden. Ich stupste ihn mit der Schulter an und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Er lächelte mit diesem charmanten Lächeln zurück, das mich wieder wie damals als Teenager fühlen ließ. Mein Herz schlug verdammt schnell und das flatternde Gefühl breitete sich immer weiter aus.
Ich wollte ihm sagen, dass ich es schön fand, mit ihm hier zu sitzen und wie damals so sorgenlos und unbeschwerlich zu reden und zu lachen. Irgendwie spielte ich sogar mit dem Gedanken, zu sagen, dass ich das vermisst hatte. Dass ich ihn vermisst hatte.
Aber das Schicksal meinte es nicht gut mit uns. Tessa kreuzte auf und stellte sich vor uns.
»Da bist du ja, Schatz. Deine Eltern wollen los« meinte sie. Sie musterte mich argwöhnisch, dann wandte sie sich wieder Adam zu. Ich fühlte mich plötzlich völlig fehl am Platz, hier mit Adam, meinem Ex, auf der Bank zu sitzen, während seine Verlobte vor uns stand. Es erinnerte mich wieder daran, dass die alten Zeiten vorbei waren, wir uns auseinandergelebt und neue Partner füreinander gefunden hatten. Es erinnerte mich daran, dass es falsch war. Ich beeilte mich aufzustehen und spürte dabei, Adams Blicke auf mir ruhen. Er wirkte überrascht über mein ruckartiges Aufstehen.
»Ich geh dann mal« meinte ich und warf abschließend einen letzten Blick in Adams Richtung. »Mach's gut, Adam«
Ich hatte bereits auf dem Absatz kehrt gemacht, um schleunigst von hier zu verschwinden, da hielt mich Tessa zurück. »Ach Hope, wirst du eigentlich zu unserer Hochzeit kommen?« Ein Schlag in die Magengrube. Ein ganz fieser Schlag.
»Du hast doch unsere Einladung bekommen?« Jap, die lag auf dem Küchentisch in meiner alten Wohnung. Ich hatte dort gestern den Briefkasten geleert und erschreckend festgestellt, dass ich unter all den Rechnungen eine Einladung zur Hochzeit von Adam und Tessa versteckte. Das hatte mich vollkommen aus der Bahn geworfen, mir Bauchschmerzen bereitet, aber gleichzeitig auch deutlich gemacht, dass Adam nicht vorhatte, Tessa in nächster Zeit zu verlassen. Und das ließ mich noch einmal ganz schön zweifeln, ob ich mich in allem nicht doch nur übertrieben hineingesteigert hatte und die Dinge nicht so zu verstehen waren, wie ich und Brooke geglaubt hatten. Sonst würde er doch kaum wenige Tage später Hochzeitseinladungen verschicken, oder?
»Ähm .. doch, hab ich« stammelte ich nervös und sah zu Adam, der mich emotionslos ansah. Ich wusste nicht, wie ich seine Blicke zu verstehen hatte und ob das alles ein Spiel für ihn war, aber für mich war das mehr als verletzend, vor den beiden zu stehen und nach dieser Einladung gefragt zu werden, nachdem er mich Tage zuvor geküsst hatte und mir diese Worte, die fast wie eine Liebeserklärung klangen, gesagt hatte.
»Ich muss dann los« beeilte ich mich zu sagen. Ich sah noch, wie Adam den Mund öffnete, um etwas zu sagen, doch ich gab ihm keine Chance, sondern machte auf dem Absatz kehrt und lief mit schnellen Schritten davon.
Ich spürte, wie mein Herz sich zusammenzog. Es war keine gute Idee gewesen, auf mein Herz zu hören. Ich hätte ihn in Ruhe lassen und auf direktem Wege zu Derek gehen sollen.
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