1. Kapitel


H O P E

»Guten Morgen Miss Collins« begrüßte mich die Dame am Empfang mit einem überaus freundlichen Lächeln auf den Lippen. Sie war eine freundliche, nette Dame, die ich seit Tag eins in mein Herz geschlossen hatte.

Mit einem ebenfalls freundlichen Lächeln stolzierte ich an ihr vorbei, Richtung Lift, der mich in das Stockwerk bringen sollte, in welchem ich mein kleines, eigenes Büro besaß. Der Kaffee im Becher fühlte sich angenehm warm in meinen Händen an und verbreitete einen wunderbaren, genussvollen Geruch.

Während ich ungeduldig auf den Lift wartete, begrüßte ich zwei Arbeitskollegen, Stella McCartney und Cole Meyer. Während Cole ein sehr offenherziger Mensch ist, mit dem ich mich gerne einmal in meinen Pausen bei einem Kaffee unterhielt, hatte Stella eine recht hochnäsige Art und Weise, mit mir zu sprechen.

Erleichtert, als sich die Türen öffneten, trat ich in den Aufzug ein und drückte den Knopf mit der Nummer drei, bevor ich einen großen Schluck von meinem Kaffee nahm. Ich schloss genüsslich die Augen und spürte, wie sich die Wärme in meinem Inneren ausbreitete. Ich war absolut tiefenentspannt, würde dieser gewisse Jemand meine innere Ruhe nicht wieder zerstören.

Mit  schnellen Schritten eilte er auf den Aufzug zu, der sich an die Arbeit machte, die Türen zu schließen. In seinem maßgeschneiderten Anzug sah er fabelhaft aus und selbst seine verstrubbelten und in alle Richtungen stehende Haare machten ihn sexy.

Ich glaubte schon, er würde den Aufzug verpassen und den nächsten nehmen müssen - darüber wäre ich unglaublich dankbar gewesen -, doch er quetschte sich mit einer eleganten Bewegung durch den geöffneten Spalt.

Er stellte sich mit einem gewissen Abstand neben mich und nickte Stella und Cole zu, die ihn freundlich begrüßten - wie ich aus dem Augenwinkel beobachten konnte.

Ich richtete meinen Blick auf die geschlossenen Türen, um ihn nicht anzusehen oder mit ihm sprechen zu müssen. Er machte mich nervös und ich würde mir die Blöße vor meinen Mitarbeitern sicherlich nicht geben. Wenn er etwas zu besprechen hatte, konnten wir das auch unbeobachtet in seinem Büro klären - natürlich nur Geschäftliches.

Ich spürte, wie seine Blicke auf mir brannten, dass es sich anfühlte, als würde er mich durchbohren wollen.

Unter seinen Blicken wurde mir plötzlich furchtbar heiß. Ich rieb mir unbemerkt mit schwitzigen Händen über die schwarze Hose, die ich kombiniert mit einem eleganten Oberteil trug. Seine bloße Anwesenheit machte mich nervös und vernebelte mir den Verstand. Ich hatte Bilder im Kopf, die gar nicht existieren sollten und doch in der Realität geschehen waren.

Zu meinem Erstaunen ließ er recht schnell mit seinen Blicken von mir ab.

Neugierig schielte ich zur Seite, um sein seitliches Profil zu betrachten. Seine männlichen Gesichtszüge, die geschwungenen Lippen brachten mich fast um den Verstand. Er war wunderschön, unwiderstehlich und doch für mich verboten.

Ohne darauf vorbereitet zu sein, schielte er ebenfalls in meine Richtung. Darauf lächelte er und zeigte seine strahlend weißen Zähne. Peinlich berührt, dass er mich beim Starren erwischt hatte, wandte ich schnell meinen Blick ab und strich eine Haarsträhne hinters Ohr. Meine Verlegenheit in seiner Nähe war nicht mehr übersehbar.

Ich fragte mich, ob Stella und Cole, die hinter uns nahe an der Rückwand des Lifts standen, etwas mitbekommen haben und verschwörerische Theorien ausmalen könnten, die sie daraufhin in der gesamten Firma verbreiten. Allerdings war Cole nicht der Mensch dafür und Stella sicherlich mehr mit ihrem Handy oder damit, Cole anzustarren, beschäftigt.

Der Aufzug kam zum Stehen, die Türen öffneten sich langsam. Wir waren im dritten Stock angekommen. Voller Erleichterung verließ ich als Erste den Lift und konnte es kaum erwarten, mein Büro zu betreten, in welchem mich kein Mann aus der Bahn werfen konnte.

»Miss Collins?« rief er mit lauter Stimme. Für einen Moment zog ich es in Erwägung, weiterzulaufen, als hätte ich ihn nicht verstanden, doch ich besann mich eines Besseren. Mit einem tiefen Ausatmen machte ich auf dem Absatz meiner High Heels kehrt und blickte direkt Richtung Lift, aus dem er ausstieg und mit schnellen Schritten den Abstand zwischen uns verringerte. Mit jedem Schritt, dem er mir näher kam, nahm er mir Raum zum Atmen. Seine moosgrünen Augen ließen mich vergessen, was ich tun oder sagen wollte.

»In zehn Minuten in meinem Büro« Weil ich nicht im Stande war, zu sprechen, nickte ich bloß. Zufrieden entblößte er mit einem charmanten Lächeln seine Zähne, bevor er sich mir abwandte und direkt auf sein Büro zu schlenderte.

Tief einatmen, Hope, redete ich mir selbst ein und versuchte, mein unkontrolliertes Atmen zu normalisieren. Er will sicherlich nur etwas Geschäftliches besprechen

Ich redete mir die Worte so oft ein, dass ich irgendwann im Stande war, es selbst zu glauben.

In meinem kleinen, gemütlichen Büro angekommen entdeckte ich sofort den großen Stapel mit den Unterlagen, die Mr.Chambers, mein Chef, noch unterschreiben musste. Ich hatte es gestern völlig vergessen, und, um ehrlich zu sein, war es mir auch recht gewesen, ihm an diesen Tag nicht zu begegnen.

Seufzend stellte ich meine Tasche und meinen Kaffeebecher auf meinem Schreibtisch ab, bevor ich mich auf meinen Stuhl fallen ließ und mich meinem Laptop widmete. Ich hatte noch einige unbeantwortete E-Mails, auf welche ich sogleich eine Antwort schrieb, darunter versteckte sich auch eine E-Mail von meiner Mum, die gerade auf einer Reise ist und mir ein paar Bilder geschickt hatte. Ich lächelte, als ich sah, wie sie glücklich in die Kamera lächelte, im Hintergrund eine wundervolle Aussicht aufs Meer.

Ich würde gerne noch eine Antwort darauf schreiben, doch ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass dafür keine Zeit übrig blieb.

Ich überlegte, wie ich das Gespräch mit meinem Chef verhindern könnte, doch mir erschien keine plausible Möglichkeit, wie das funktionieren sollte, wenn ich doch seine Sekretärin war. Widerwillig schnappte ich mir also die Unterlagen und verließ mein Büro. Auf dem Weg begegnete ich Stella, die an einem der Kopierer stand und auf ein Dokument wartete, das gedruckt wird. Sie lehnte sich frustriert gegen das Gerät, weil es nach ihrem Geschmack zu lange dauerte, und pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Als sie mich erblickte, schenkte sie mir ein Lächeln und winkte mir sogar für einen kurzen Moment zu. Automatisch trat ein schwaches Lächeln auf mein Gesicht. Sie zeigte sich von einer netten Seite, doch ich hatte das ungute Gefühl, dass sie nicht der Mensch war, den sie mir versuchte, zu präsentieren. Vielleicht war es ihre allgemein hochnäsige Art, ihre seltsamen Blicken oder ihre schnippischen Kommentare, die mich bei ihren Nettigkeiten stutzig machten. Außerdem tuschelte sie wie verrückt hinter dem Rücken über andere, wenn diese nicht anwesend waren, weswegen ich gar nicht wissen möchte, was sie schon alles über mich gesagt hatte. Um ehrlich zu sein, erinnerte sie mich ein wenig an meine High School Zeit, an Ashley und ihr Freunde. Nur, dass Stella den Anstand besaß, mich nicht vor anderen bloßzustellen.

Das Lächeln erstarb und mein Puls stieg rapide, als sein Büro zum Vorschein kam. Durch die nicht vorgeschobenen Jalousien konnte ich Mr. Chambers auf seinem Chefsessel sitzen sehen. In seiner Hand hielt er einen Stift, den er mit seinen Fingern drehte. Er schien sich zu langweilen.

Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus, um mich zu beruhigen. Doch ich merkte recht schnell, dass das nichts brachte. Meine Hand ballte sich zu einer Faust und klopfte anschließend vorsichtig gegen die Tür.

»Herein« seine tiefe Stimme versetzte mir Herzklopfen. Schneller, als sonst.

Mit meiner Hand umklammerte ich das kühle Metall der Türklinke. In Zeitlupe drückte ich diese nach unten und trat in das Zimmer.

»Da sind Sie ja« Seine Mundwinkel zuckten, nachdem er mich erblickte, und seine Augen strahlten. Nachdem ich die Türe hinter mir geschlossen hatte, näherte ich mich schüchtern seinen Schreibtisch, um ihm die Unterlagen zu überreichen. In meinem Kopf herrschte ein großes Chaos, ich wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte.

»Bevor ich's vergesse: Das sind noch die Unterlagen, die sie unterzeichnen müssen« brachte ich letztendlich mit unsicherer Stimme heraus. Mein Chef nickte mit neutraler Miene, blätterte durch die Papiere und setzte seine Unterschrift unter jedes Blatt, welches eine erfordert.

Mein Blick verharrte währenddessen auf seine Haare, die sich unfassbar weich anfühlten, fuhr man mit der Hand durch diese. Eine kleine Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht, die ihn nicht zu stören schien. Sein Blick erhob sich so schnell, dass ich nicht rechtzeitig reagieren und meinen Blick von ihm abwenden konnte. Seine moosgrünen Augen starrten in meine, keiner sagte oder tat etwas, welches den Moment hätte zerstören können.

»Sie wollten mich sprechen?« fragte ich leise, nachdem ich den intensiven Blickkontakt von meiner Seite unterbrach. Mr. Chambers räusperte sich und fuhr sich mit der Hand durch die Haare - er wirkte so, als wäre er für einen Augenblick in einer anderen Welt gewesen und müsse sich nun neu sortieren.

»Richtig« meinte Mr. Chambers nach einer kurzen Pause, in der er schwieg und ich meine alte Angewohnheit, auf die Lippe zu beißen, zurückkehrte. Er erhob sich aus seinem Stuhl und steuerte selbstsicher um den Tisch herum auf mich zu. Hilflos schaute ich weg, damit ich ihn nicht ansehen musste. Er machte mich nervös, so nervös, dass ich das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen. Er kam mir so nahe, dass ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spürte, der ausschließlich nach Minze roch. Wie Adams. Nur, dass der rauchige Geruch fehlte.

Ich war irritiert, dass ausgerechnet in diesem Moment, die Erinnerungen an Adam zurückkehrte, meine erste große Liebe, die ich nie vergessen werde. Wie könnte ich Adam nur vergessen, wenn er mir einmal das gegeben hatte, was mir sonst keiner geben kann. Ich schluckte schwer. Es waren schon so viele Jahre vergangen, in denen wir uns weder gesehen, noch voneinander gehört hatten. Der Kontakt hatte sich nach unserer Trennung und letztendlich nach unserem Collegeabschluss verloren, und wahrscheinlich würde ich ihn auch nicht wiedersehen. Adam hatte sich früher immer davon geträumt, Footballspieler zu werden, in der Stadt zu leben, in der er bei einer Footballmannschaft spielen konnte (Deren Name hatte ich vergessen). Vielleicht saß er genau da, in einem Penthouse, hatte sich seinen Traum mit dem Footballspielen ermöglicht, auch wenn ich ihm durch das College Steine in den Weg gelegt hatte, und war glücklich. Vielleicht war er in einer Beziehung oder womöglich schon verheiratet, mit einer Frau, die ihn auf langer Zeit glücklicher machte, als ich es damals konnte.

Ich schob die Gedanken wieder beiseite, weil sie zu der jetzigen Situation nicht passten und sie außerdem nicht mehr in mein Leben gehören sollten. Und doch waren sie da und blieben im Hintergrund, so sehr ich auch versuche, sie aus meinem Kopf zu verbannen.

»Zum einen bitte ich Sie, all meine Termine nach 17 Uhr abzusagen, auch das Essen mit Mr. Parker« Ich nickte und überlegte, was er so Wichtiges vorhatte, dass er alle Termine und das wichtige Essen mit einem Geschäftspartners seines aktuellen Projekts abzusagen. Allerdings fragte ich nicht nach, weil es mich schlichtweg nicht zu interessieren hatte.

»Und was wäre das andere?« fragte ich stattdessen und sah in seine leuchtenden Augen. Seine Mundwinkel hoben sich - es war ein wirklich schönes Lächeln.

»Zum anderen wäre da ein Abendessen mit Ihnen bei mir zuhause« Seine Hand hob sich und strich über meine Wange. Mir stockte der Atem, Bilder und Erinnerungen von vorgestern tauchten vor meinem inneren Auge auf. Meine Haut, die er mit seinen Fingern berührte brannte feurig, ich erinnerte mich an alles, was in der Nacht vorgestern geschehen war. Ich konnte nicht leugnen, dass mir seine Berührung gefiel, aber es fühlte sich nicht richtig an. Er war mein Chef, mein Vorgesetzter, und ich seine Sekretärin, seine Angestellte, wie alle anderen hier Arbeitenden auch. Ich wollte nicht mehr gemocht oder gar bevorzugt werden, nur weil ich „schlau" genug war, um auf solche Dinge einzulassen und meinen Chef zu verführen. Es war nie meine Absicht gewesen, mich in ihn zu verlieben oder für ihn begehrenswert zu sein.

Doch das Verlangen war so groß, dass ich es nicht verhindern konnte.

»Heute, um 7« fügte er hinzu, seine Lippen berührten sachte mein Ohrläppchen, auf welches er einen Kuss hauchte, bevor er sich wieder nach hinten lehnte und mich mit seinen Augen anstarrte. In ihnen brannte das lodernde Feuer voller Verlangen. Ich wollte mich dagegen entscheiden, ihm sagen, dass es nicht richtig wäre und wir nicht mehr als zwei Menschen, die zusammenarbeiten, sind, doch das war gar nicht so einfach. Mein Herz sträubte sich dagegen und ich hatte Bedenken, ich würde es vermissen, aber nicht wieder zurückbekommen. Wenn ich ihn jetzt von mir stoßen würde, könne ich das nicht mehr rückgängig machen und er würde sich sicherlich nicht noch einmal auf mich einlassen.

Ich wollte ihn sehen, nicht hier bei der Arbeit, sondern privat. Ich wollte mit ihm das tun, worauf wir gerade Lust hatten, ohne, dass wir uns zurückhalten mussten, weil uns jederzeit ein Arbeitskollege begegnen könnte.

Mr. Chambers hob fragend eine Augenbraue, nachdem ich nach langer Zeit immer noch keine Antwort von mir gegeben hatte.

»Okay« Sein umwerfendes Lächeln erschien auf seinen Lippen, bei dem ich dahinschmelzen könnte. Ich wusste nicht, ob das die richtige Entscheidung war, aber bis jetzt hatte ich nicht das Gefühl, dass ich meine Antwort bereuen würde. Ehrlich gesagt, freute ich mich sogar ein wenig, ihn heute Abend zu sehen und ihn besser kennenzulernen.

Mein Chef kehrte mir daraufhin den Rücken zu und schlenderte zurück zu seinem Schreibtisch, hinter dessen er sich auf seinen Chefsessel fallen ließ. Sein perfekt sitzender Anzug betonte seine breiten Schulter. Ich hätte noch stundenlang hier stehen, ihn anstarren und bewundern können, doch ich wandte mich schnell ab, damit es nicht peinlich werden würde. Mr. Chambers war ein Mann, der genau wusste, was für eine Wirkung er mit seinem Erscheinungsbild hatte, sodass man es ihm nicht ständig unter die Nase reiben musste. Bei Adam war das nicht viel anders gewesen: Er wusste auch, dass er gut aussah und ihm alle Mädchen zu Füßen lagen. Und doch hatte er damals mich gewählt. Das einsame, schüchterne Mädchen, das niemand wollte.

Verdammt. Ich versuchte, Adam aus meinem Kopf zu schlagen, weil ich Sehnsucht nach meiner Jugendliebe nicht auch noch gebrauchen konnte. Ich musste mich auf meine Arbeit und Mr. Chambers konzentrieren, der mir wirklich das geben konnte, was ich brauchte. Auch wenn ich wusste, dass er niemals Adam ersetzen könnte. Das kann keiner.

»Miss Collins?« Ich drehte mich abrupt zu meinem Chef um, der mit seinen Augen meinen Körper entlang fuhr. Ich fühlte mich mehr als unwohl unter seinen stechenden Blicke.

»Sie haben die Unterlagen vergessen« meinte er und legte seinen Kopf schief.

»Oh« Ich lief die Schritte zurück, um den Stapel zu nehmen, den er mir entgegen hielt. Unsere Fingerspitzen berührten sich dabei und ich hatte das Gefühl, Stromschläge jagten durch meinen Körper. Wir verharrten in unserer Bewegung und starrten uns gegenseitig in die Augen. Doch mit einem Mal ließ er die Unterlagen los. Ich drückte diese fest gegen meinen Körper. Ich hatte nicht die nötige Kraft, mich von meinem Platz loszulösen und von hier zu verschwinden. Seine Augen zogen mich in einen endlosen Bann. Mein Kopf war wie leergefegt.

Mr. Chambers hingegen hatte keine Probleme von der einen Sekunde zur nächsten sein Interesse und seine Aufmerksamkeit mir gegenüber in Desinteresse zu verwandeln. Er nahm seinen Blick von mir und drehte sich mit seinem Stuhl in die Richtung, in welche er die Tür und die Glasscheibe betrachten konnte.

Ich wusste, dass es eine Anspielung darauf war, dass ich sein Büro verlassen sollte, weswegen ich meinen Blick zu Boden senkte und zur Tür lief.

Ich fragte mich, wie er sich so schnell in einen anderen Menschen verwandeln konnte. Zuerst hatte er mich zum Abendessen eingeladen und mich angestarrt, als gäbe es keine andere, die ihm das geben konnte, was er brauchte, und dann ignorierte er mich und gab mir eine Abweisung, als wäre ich es nicht wert, sich mit mir weiterhin abzugeben. Vielleicht wollte er auch einfach nur Sex, um wieder beweisen zu können, dass er alle haben kann. War ich vielleicht doch nur dafür gut genug?

Adam war nie so gewesen. Er hatte mich immer so liebevoll angesehen und mir nie das Gefühl gegeben, dass er mich nicht bei sich haben wollte - mal abgesehen von unserem großen Streit voller Missverständnisse. Nein, Adam hatte mich nicht ausgenutzt, egal, wie oft ich den Gedanken anfangs in Erwägung gezogen hatte. Er hatte mich wirklich geliebt, aufrichtig geliebt, und tief in meinem Inneren wünschte ich mir, dass diese Liebe nicht vergangen war. Dass er sie immer noch tief in sich trug und wir wieder das sein konnten, was wir einmal waren. Zwei Menschen, die nur den anderen brauchten, um glücklich und zufrieden zu sein.

Ich schloss die Türe hinter mir und lehnte mich mit dem Rücken dagegen. Ich atmete tief aus, weil dies geschafft wäre, und schloss für eine Sekunde meine Augen, bevor ich mich auf den Weg zu meinem eigenen Büro machte. Es war eine Menge Arbeit zu erledigen.

Ohne es verhindern zu können schaute ich beim Vorbeigehen durch die Scheibe in sein Büro. Er saß noch immer mit dem Stuhl zur Seite gedreht und begegnete meinem Blick. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck und seine Blicke, die mich die ganze Zeit fixierten, weder beschreiben noch deuten. Es war komisch und doch wirkte er nicht so, als würde er sich nicht für mich interessieren oder mich abweisen wollen. Vielmehr, als würde er mich wirklich mögen.

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Tags: #romantik