I22I

Diskussion
Jahr 2017, November - Korea

Ich weiß nicht wie er es macht, aber er lässt mein Herz ruhiger schlagen.

Minho Pov:

Ein wenig erschöpft von dieser Attacke, lasse ich mich langsam auf der Dachkante nieder und wende meinen Blick dabei nicht von Jisung ab. Ich weiß nicht, ob es so schlau wäre, wenn ich jetzt zu ihm hinüber gehen würde.

Was wenn dieses Gefühl, dieses Verlangen wieder zurück kommt? Ich will ihm nicht wehtun.

Schweigsam sehe ich weiter zu ihm hinunter, während er allmählich von seinem Bett aufsteht und sich zögerlich dem Fenster nähert. Er wirkt so, als wüsste er nicht, welche Gefahr ich für ihn darstelle.

Dabei bin ich mir sicher, dass Haena ihn mittlerweile über mich aufgeklärt hat. Sie war total entsetzt, als sie meine Augen gesehen hat, aber das ist ja auch verständlich.

Ihre Augen hingegen haben sie das letzte mal pink verfärbt. Das heißt sie ist ein Schutzvampir, der sich um nahstehende Personen wie eine Mutter kümmert. Jisung ist also sowas wie ein Sohn für sie.

Wenn ich ihm zu nahe komme, wird sie alles versuchen um ihn zu schützen. Ich bin zwar immer noch bei weitem stärker als sie, aber das würde bedeuten, dass ich auch ihr wehtun müsste und das will ich auch nicht.

„Wenn du mich jetzt die ganze Zeit nur angucken möchtest, dann kannst du wieder gehen. Ich brauche niemanden, der mich nicht in seinem Leben haben will!" Er sieht mich durch das geöffnete Fenster hindurch an und wartet geduldig auf eine Reaktion von mir.

„Du hast mich falsch verstanden." erwidere ich nach einem Moment des Zögerns, doch dies scheint Jisung nicht sonderlich zu überzeugen. Ich habe es wahrscheinlich tatsächlich geschafft sein Vertrauen zu mir zu brechen.

„Als ich gesagt habe, dass ich es bereut habe dich in mein Leben gelassen zu haben, meinte ich es nicht so, wie es sich anhört. Ja, ich hätte es verhindern sollen, aber nicht weil ich dich hasse. Du vertraust mir oder du hast mir vertraut, aber das solltest du nicht. Du bist ein Mensch und ich ein Vampir. Es liegt in meiner Natur Menschen wie dir wehzutun. Hätte ich dich nicht in mein Leben gelassen, dann wärst du jetzt sicher. Sicher vor mir. Das meinte ich."

„Warum hast du mir nie etwas davon erzählt? Ich hätte es verstanden, aber stattdessen verheimlichst du mir ja lieber alles. Ich hätte mich darauf einstellen können." erwidert er und hält den Fensterrahmen fest in seinem Griff.

„Du hättest dich nicht darauf einstellen können. Das kann man einfach nicht. Ich kann dir nicht sagen, was passiert, wenn ich die Kontrolle verliere. Alleine der Wahn nach deinem Blut hat mich hierher gebracht und ich konnte nichts dagegen tun. Es kontrolliert mich so sehr, dass ich nicht einmal mehr etwas dagegen tun wollte." erwidere ich und sehe etwas betrübt zu ihm hinunter. Ich wünschte es wäre nicht so.

„Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich keine Angst davor habe. Wenn etwas passiert, dann ist es so. Ich finde mich damit ab." kontert er, woraufhin ich ein leises Seufzen von mir gebe.

„Warum willst du so unbedingt das ich zurück komme? Ich kann dir nicht das bieten, was du brauchst. Es könnte passieren, dass ich dich umbringe und du willst mich trotz allem bei dir haben. Ich verstehe das nicht." Ich würde gerade selber so gerne zu ihm gehen und ihn einfach in den Arm nehmen, aber dies ist nach wie vor keine gute Idee.

„Warum genau bist du hier? Weil du mich sehen wolltest oder weil du mein Blut haben wolltest?" fragt er mich erwartungsvoll und sieht auch weiterhin zu mir hinauf.

„Beantworte mir meine Frage." erwidere ich leise murrend.

„Dann beantworte zu erst meine." Ich kann seinen Blick nicht deuten. Was will er von mir?

„Ich weiß es nicht. Beides vielleicht." seufze ich leise und senke meinen Kopf etwas.

„Hättest du wirklich mein Blut gewollt, dann wärst du nicht da oben stehen geblieben, als du mich gesehen hast." Vorsichtig lehnt er sich weiter aus dem Fenster, wobei ich besorgt die Hauswand hinunter sehe. Einen Sturz aus der Höhe würde er nicht überleben.

„Ich stehe hier am Fenster, weil ich dich zurück haben will. Minho ich liebe dich und ja, ich bin vielleicht ein naiver dummer Mensch, aber ich weiß, dass ich es bereuen werden, wenn ich jetzt nicht auf mein Herz höre."

Fortsetzung folgt...

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