Kapitel 4

„Unsere Akademie wird nicht umsonst auch als ‚Festung' bezeichnet. Niemand kommt ungewollte rein oder hinaus, das kann ich euch garantieren.", Ophelia schritt stolz voran und ihr hinterher folgten wir- die Neuen, wie eine kleine Gruppe von Entenküken.

Sie hatte uns bereits die Allee, welche aus Birken bestand, und den mit Kopfstein gepflasterten Weg gezeigt, welcher die einfachste Möglichkeit war die Akademie zu verlassen. Natürlich gab es viele weitere versteckte Fluchtmöglichkeiten.
Der Springbrunnen zentral vor dem Haupteingang bestand aus Arkanium, einem Metall, das in der Lage war  Abwehrzauber entgegenzuwirken und auf den Verursacher zurück zu schleudern.

Unsere kleine Klasse schritt die Stufen der Steintreppe hinauf und wir gingen in das Innere der Akademie.

„Insgesamt gibt es drei Stockwerke, plus den Glockenturm. Auf den verschiedenen Ebenen werden euch unterschiedlichste Lehrgebiete nähergebracht, welche ihr in eurer Ausbildung als Jäger meistern müsst. Aus der Vogelperspektive besteht das Gelände aus den waagerechten Wohnblöcken und dem L-förmigen Schultrakt."
 Aufmerksam versuchte ich mir die ungewohnte Umgebung einzuprägen. Rechts und links führten Treppen in die oberen Etagen, dieser Teil war nur überdacht und in einem anderen Stockwerk hätte man uns nun beobachten können. Weniger aufregend war nun der lange helle Flur, an welchen nur rechts und links die Klassenzimmer lagen und der schier endlos. Sicher erst in 100 Meter Entfernung machte er einen Rechtsknick.

 „Auf der untersten Etage werden theoretische Kurse stattfinden. Wie ‚Almonds Theorie' , ‚Biografien wichtiger Jäger', ‚Die Geschichte der Jäger', ‚Das Jäger Grundgesetzt' und ‚Feinde und Bedrohungen der Organisation' , nur um erstmal einige zu nennen." ,während wir den Flur entlangliefen sah ich, dass immer wieder bekannte Jäger an den Wänden ausgestellt worden waren, aber auch Bestabsolventen oder bereits Verstorbene Schüler hatten ihre Plätze gefunden.

„Calypsso schau mal hier.", meine rothaarige Mitbewohnerin winkte mich heran und deute mit dem Kinn auf ein altes Foto.

Ein schwarz weiß Foto zeigte eine junge Frau. Sie als hübsch zu bezeichnen wäre eine Untertreibung gewesen. Lange helle Locken rahmten ihren zierlichen Kopf und stolz präsentierte sie sich in ihrem Talar, der anzeigte, dass sie die Ausbildung absolviert hatte. Und nicht nur irgendwie, nein mit einer Punktzahl von 891 von 900. Und diese Spitzenabsolventin war keine andere als Fiona Benton. Meine Großmutter väterlicherseits.

Amelie schaute mich fragend an. „Sie ist meine Oma und nein ich habe nicht gewusst, dass sie hier ihre Ausbildung abgeschlossen hatte und auch nicht, dass sie zu eine der Besten gezählt hatte. Wir haben eher wenig Kontakt." Dafür war das Gespräch für mich beendet und Amelie schien dieses zu akzeptieren.

Obwohl die Eltern meines Vaters selbst Jäger waren, hatte wir eher weniger Kontakt zu ihnen. Um ehrlich zu sein waren mir Mums Eltern 1000-mal lieber. Mit ihrem veralteten Einstellungen hatten sie besonders bei meiner Mutter schön öfters angeeckt. Vor allem Fiona Benton machte kein Geheimnis daraus, dass sie ihre Schwiegertochter so gar nichts abgewinnen konnte.

Ich ließ die aufgewühlten Gedanken verschwinden und widmete mich wieder meiner Umgebung, in welcher ich mich in den nächsten Jahren zu Recht finden musste. Zwischen mehreren Räumen lagen kleine Lichtflure, mit großen Fensterfassaden. Ansammlungen von antiken Büchern, Ausgrabungen und Zitaten aus Almonds Kodex ließen die Flure etwas lebendiger wirken. In einem dieser Lichtflure blieben wir stehen.

„Auf der zweiten Etage finden alle Kurse rund um Waffen- Kampfsportkenntnis, sowie Abwehrtechniken, Gifte und Munition statt. Die letzte Etage, mit unserer Aula, in welcher sie ihre Prüfungen ablegen werden, beinhaltet alle Kurse, welche sich mit Übernatürlichen Wesen, Kräften und Dingen befassen. Von alltäglichen Dingen, wie Vampiren, bis hin zu magischen Steinen und Kräutern, werden sie dort alles lernen. Und vor allem, wie sie die Schwachpunkte der Kreaturen finden und nutzen können."

Ich sah Amelie an, welche sich gerade ein Zitat durchlas: „Der Mensch ist die Krone der Schöpfung." Etwas überheblich- meiner Meinung nach.

„Alle Schulräume finden sie im langen Arm des L's. Hinter dem Bogen" sie deutete auf das Ende des Ganges, wo er einen Knick nach rechts machte „liegen Bibliothek und Mensa. Wir gehen dort nun kurz durch, um dann auf den Außenbereich des Geländes zu gelangen, folgen sie mir bitte."

In der Cafeteria saßen einige Schüler und aßen ihre Brote. Sie bestand aus einer kompletten Glasfront und gewährte uns einen Blick auf den Rest des Campus.

Nervös bemerkte ich, wie viele uns in ihren dunkelblauen Schuluniformen musterten. Eine Gruppe von Mädchen kicherten, während einige Jungs die Augenbrauen hochzogen.  Hübsch mit makellosen Gesichtern und alle hatten dieses Lächeln, welches Cheerleader einem gerne präsentierten und gegenüber ihnen die Sportler, die Jungs, welche einem so gerne den Kopf verdreht hatten. Ich war also wieder auf der High-School gelandet, vielen Dank auch, ich dachte den grausamen Teil meines Lebens hatte ich hinter mir gelassen.

Als wir endlich den Speisesaal verließen, deutete uns von der Treppe herab rotes Kopfsteinpflaster den Weg. Wie eine rote Sonne zogen sich die Strahlen als Wege zu den anderen Instanzen, sei es die große Sporthalle, die Laufbahn, der Schießplatz oder das Gewächshaus. Doch am beeindruckensten war das Zentrum der Sonne. Denn im Mittelpunkt des Campus stand eine mindestens 3 Meter hohe Statur von Griffin Almond aus Marmor.

 „Wie sie sehen ist das hier der von uns allen geliebte und verehrte Griffin Almond. Genau 3 Meter ist er hoch und anhand von Beschreibungen rekonstruiert wurden."

Seine Mimik wirkte starr und angestrengt blickte er auf das Buch in seinen Händen- natürlich sein eigener Kanon. Die Brille im Gesicht ließ den Mann weise erscheinen und das lange, zu einem Zopf gebunden Haar machte den alten Mann sympathisch. Ganz seiner Zeit entsprechend trug ein Leinenhemd, mit einem langen Umhang welcher bis zu den Waden reichte. Ich hatte mir nie ein Bild von Griffin Almond gemacht, doch konnte ich mich mit dieser Darstellung anfreunden. Er wirkte frisch, geradezu jugendich. Ich hatte eher einen alten , müden Mann erwartet, der so aussehen würde, als häte er sein komplettes Leben zerdacht. Doch dieses Statur hier, entsprach dem Gegenteil, denn so wie er hier stand, konnte er metaphorisch noch Jahrhunderte überleben.

  „Viele unserer Studenten küssen dem gutem Mann vor einen wichtigen Prüfung den rechten Schuh, denn das soll Glück bringen. Versucht es gerne einmal in einem halben Jahr selbst und dann werdet ihr ja sehen, ob es stimmt." lächelnd ruhte Ophelias Blick auf der Statur.

Sie schien ihn gerade zu zu verehren. Ich verspüte eine gewissen Anerkennung für ihn, doch mir würde es niemals in den Sinn kommen, einen Sterblichen zu vergöttern und erst recht nicht seinen Schuh zu küssen. Geistesabwesend schüttelete ich den Kopf, doch als ich mich umsah, erkannte ich, dass der gleiche Ausdruck in vielen Gesichtern meiner Mitschüler lag- sie schienen ihn also genauso anzubeten. Selbst Amelie neigte würdevoll ihren Kopf- vor einer Statur. Wie absurd das aussah, musste ich wohl nicht beschreiben. Nach einer gewissen Schweigeminute unterbrach Ophelia die Stille.

"Ich werde euch jetzt noch Ausschnitte des Außengeländes zeigen, bitte folg mir.

Unsere kleine Gruppe bewegte sich auf dem ersten Strahl und wir kamen auf die gigantische Sporthalle zu. Sie hatte mehrere Etagen, ausfahrbare Tribünen und ein modernes Equiment. Anders als in meiner alten Schule wurde hier mehr Wert auf Kraftsport gelegt. Gewichte und Boxsäcke waren in fast jeder Ecke zu finden und mehrere Schüler powerten sich auf den Drückebänken aus. Ausdauer dagegenwurde auf der großen Außenbahn trainiert. Sie lag in der Nähe der Sporthalle und verlief in einem große Oval.

„Eine Runde sind 500 Meter, außerhalb des Unterrichts könnt ihr selbstverständlih selbsständig trainieren und auch einige euere Lehrer werdet ihr hier antreffen. Auch im Winter kann unserer Laufbahn genutzt werden, da der Boden beheizt wird." Nett, dachte ich, denn dieses Angebot würde ich auf jeden Fall nutzen, auch wenn ich eher der Cross Strecken Läufer war, doch über eine beheizte Laufbahn konnte man sich nicht beschweren. 

Mindestens genauso beeindruckend war der Schießplatz. Während Amelie sich die Ohren zuhielt, konnte ich gar nicht genug von dem lauten Knallen bekommen.Wie lange war es jetzt her, dass ich das letze mal eine Waffe in der Hand hatte? Ich konnte es gar nicht erwarten, mein erstes Training zu haben.

„Hier dagegen dürft ihr nur unter der Beaufsichtigung einses Betreuers schießen. Solltet ihr Zusatztrainingsstunden brauchen, dann wendet euch an euren Lehrer, meistens lehnen sie eine nette Bitte nicht ab.", Ophelia schrie, denn eine Gruppe von 5 machte sich liegend mit Kleinkalliebern an den Zielscheiben zu schaffen.

Dass ich sie beneidete musst ich nicht erwähnen. Eine Hand berührte meine Schulter und erschrocken drehte ich mich um, und starrte in das grinsende Gesicht von Amelie.

Sie kam nah an mein Ohr, um dann hineinzuschreien: „ Der Rechte Schütze ist Ben Darwert. Vielleicht kennst du ihn, er hat schon einige Preise als bester Schütze abgesahnt." Nickend hielt ich mir mein Ohr, denn die Rothaarige hatte ein ziemlich lautes Organ.

Dann fiel mein Blick auf Ben, welcher gerade seinen Ohrschutz abnahm. Seine Schultern waren in einer Taningsjacke verpackt, auf welcher ein A die Brust zierte. Er wirkte nicht sonderlich breit, eher wie ein Athlet, ich kontne mir vorstellen, dass er ziemlich flink war und Technik anstatt Kraft nutzte. Sein schelmisches Lächeln wurde von braunen Haaren umrundet. Als er dann auf uns zukam, wandte ich den Blick schnell ab.

Tatsächlich hatte ich noch nie etwas von Ben Darwert gehört, nur sein Nachname war mir bekannt. Wie auch nicht, denn die Darwerts gehörten zu einer der einflussreichsten Jägerfamilien, welche auch als riesige Waffennarren bekannt waren. Hast du einen Darwert als Feind, sieht es schlecht für dich aus. Hat dieser auch noch eine Waffe in der Hand, bist du tot.

,,Nah Ophelia gibst du mal wieder den Welpen eine Einführungstour?" ohne genau hinzuhören erkannte ich, dass er mit ihr flirtete. Und ,dass er uns als Welpen bezeichnete machte ihn nur noch unsympathischer.

„Gib mir mal ein paar gute Name." fragend schautete er meine Betreuerin an, die ihn mit ihrem Lächeln zu verschlingen versuchte.

Murmelnd suchte sie unsere Gruppe ab. „Einige Familien kennst du vielleicht. Wir hätten einen Almond, dann eine Balisor und -" ihr grauer Blick fand mich und fixierend schaute sie mich an „eine Benton."

Vielen Dank auch, dass ich auf meinen Nachnamn reduziert wurde. Seine grünen Augen fanden meine und er nickte mir zu. Ich wusste, dass sich unsere Eltern nicht ausstehen konnten. Nein, um fair zu sein, meine Mutter konnten sie nich ausstehen.

Provizierend hob ich eine Augenbraue ohne auch nur einen Mundwinkel zu bewegen. Der Darwert sollte mir ja vom Leib bleiben, denn eine Kugel konnte ich gerade nich in meinem Körper gebrauchen.

„Nimm die Augenbraue runter, dich schauen schon alle an." Amelie klang belustigt, doch ich dachte gar nicht daran. Erst als wir uns aufmachten den Schießplatz zu verlassen wandte ich den Blick ab und konnte spüren, wie seine Augen mich verfolgten.
Meinem Vater wäre diese Aktion peinlich gewesen, meiner Mutter dagegen so gar nicht.

Einer der letzten Strahlen führte unsere Gruppe zu einem kleinen Gewächshaus. Es war nicht sondelich groß, aber dafür war sein Inhalt von magischem Ausmaß. Als Ophelia die durchsichtigte Tür zur Seite schob, konnte man die Magie geradezu spüren. Wie eine Wand traf sie mich und es umgab uns alle eine Spannung, die auf der Haut prickelte.

„Wow." staunend drehte ich mich im Kreis und auch Amelie kam aus dem Wundern nicht mehr heraus. Wo man auch hinschaute sah ich die verschiedensten Kräuter, Farne, Blumen und sogar Bäume. Die meisten Pflanzen wirkten normal, nur ging von ihnen ein gewisses Glühen aus. Man konnte es nicht sehen, dafür sehr deutlich spüren.

„Einige von euch haben wahrscheinlich schon bemerkt, dass es sich bei diesen Gewächsen, nicht um solche handelt, die im heimischen Garten zu finden sind. Normalerweise ist die Magie in alltäglicher Umgebung nicht spürbar, doch da sie hier in geballten Ausmaß vorzufinden ist, fühlt man sie, ja wenn ihr genau hinschaut ist sie sogar sichtbar."

Ich kniff die Augen zusamen un starrte auf die Pflanzen und tatsächlich , im Raum flogen winzige durchsichtige Funken.
Als einer meiner Mitschüler gerade einen blau – grünen Farn anfassen wollte, schlug Ophelia ihm energisch die Hand weg. Erschrocken blickten wir sie an.

„Wenn sie das gemacht hätten, Mister Forber, so hätten sie in weniger als einer Minuten zuckend und sabbernd auf dem Boden gelegen. Danken sie mir später." Ihre Aussage brachte mich nur dazu weiter weg zu rücken.

„Hier meine lieben Jäger, stehen unteranderem die 10 giftigsten Pflanzen der Welt. Jedoch sicher verstaut hinter Panzerglas. Doch auch so ein kleines Gewächs wie dieses hier, kann sie toxisch vergiften. Also bevor sie etwas anfassen, lieber zweimal hinschauen. Wie auch auf dem Schießplatz werden sie hier nur unter Beaufsichtigung , vorallem im Unterricht, hineinkönnen. Es dient jedoch auch ihrer eigenen Sicherheit.", lächelte sie uns an.

„Eigentlich haben sie nun den Großteil des Campus gesehen, nur noch eine einzelne Stelle möchte ich euch noch zeigen." Ohne zusätzliche Ergänzung ging sie aus dem Gewächshaus, verschloss hinter uns die Tür und lief, im Gegensatz zu den Malen zuvor, nicht über die Streifen, sondern über den glatt gemähten Rasen. Immer weiter entfernten wir uns vom Campus und gingen auf den Wald zu, welcher die Akademie umgab.

Dunkle Tannen und Kiefern strahlten uns entegegn und so ganz genau wusste ich nicht wo das hinfühen sollte. Kurz vor dem großem Sicherheitszaun, der Akademie und Wildnis abgrenzte, blieben wir stehen. Im Zaun war eine Metalltür,die nicht ganz so groß wie das Eingangstor war, doch einen passabler Durchgang darstellte.

„Auch wenn es nicht so scheint befinden wir uns nun an einen der Knotenpunke der Akademie. Tatsächlich wird dieser Durchgang viel öfter als das Haupttor genutzt. Mit Hilfe eines Fingerabdrucksensors können Sie passieren. Und dahinter befindet sich nun die pure Wildnis." Dramatisch machte sie eine Pause und ich musste mir ein Schnaufen verkneifen

„Nun ja nicht die Pure. Denn im Umkreis von 50 km kontrolliert die Akadmei die Populationen magischer Wesen, um es genauer auszudrücken regulieren wir sie und wenn ich wir sage, dann meine ich sie. In vielen praktischen Kursen werdet ihr euch realen Übernnatürlichem stellen müssen. Doch keine Angst, sie laufen euch nicht ganz so einfach über den Weg und man muss schon nach ihnen suchen, um sie zu finden." Ein Schauer lief über meinen Rücken. Nicht durch Angst bedingt, nein die Vorstellung wirklich auf Jagt zu gehen und zu Trainingszwecken zu töten, löste ein ungutes Gefühl in mir aus.

„Sie werden also im Unterricht diesen Zaun passieren. Doch können Sie auch jederzeit selbst raus. Durch den Sensor wird Ihre Abwesenheit registriert, daher wissen wir bescheid, wer wann wo ist. Doch unbeaufsichtigt begeben sie sich auf eigene Gefahr auf das Gelände, was ausdrücklich nicht mehr zur Akademie gehört. Ganz Mutige nuzen diese Wege übrigens auch als Joggingstrecke.", lachend zwinkerte sie, doch ich war mir sicher ihr letztes Angebot auszuprobieren, denn Angst hatte ich vor den Dingen im Wald nicht wirklich, nur eine große Portion Respekt.

„Und noch eine wichtige letzte Sache, bevor wir den Rest besprechen." Ophelie kniete sich hin und verwirrt beobachtete ich, wie sie mit ihren Händen über den Rasen fuhr.

Sie schien gefunden zu haben, nach was sie suchte, denn ein Grinsen überkam ihre Lippen. Ihre Finger umschlossen etwas und ich sah, wie sie an einem Griff zog. Und tatsächlich klappte sie den Boden nach oben- nein nicht direk den Boden, sondern eine Falltür, welche von Rasen bewachsen war.

„Kommt her." Sie winkte uns ran und wir versammelten uns um dem Loch, welches im Boden war, nur wenige Meter vom Zaun entfernt. Neugierig schaute ich in die Tiefe und erkannte eine Leiter, die weit nach unten ins Schwarze führte. Sehr weit.

„Das ist einer der vielen Eingänge in das Untergrund Tunnelsystem der Akademie. Und es wird auch der Einzge sein, welchen ich euch zeigen werde. Sollten Sie einmal zu Erpessungszwecken festgehalten werden, so sollten sie schließlich nicht das gesamte Sicherheitsnetz der Akademie verraten." Es sollte wahrscheinlich ein Witz sein, doch mein Mundwinkel zuckt noch nicht einmal einen Millimeter.

„Zwanzig Meter weiter unten befindet sich ein dichtes Verkehrsnetz. Zu Fuß, mit dem Auto oder Bus können Sie mit Hilfe des Tunnelssystems die nähsten Städte erreichen. Natürlich ist das hier auch einer der Hauptnotausgänge, sollte einmal die Akademei evakuriert werden. Doch können Sie ihn auch ständig nach Absprache nutzen. So ganz eingeschlossen sind sie hier also nicht. Viele Jäger nutzen ihn auch an den Wochenenden."

Ein Lachen ging durch die Menge und schmunzelnd schloss Ophelia die Luke wieder. Wenn man es nicht wusste, war sie wirkich unscheinbar. Belustigt überlegte ich mir, wann ich mich das erste mal vom Gelände schleichen werde.

Schweigend gingen wir zurück zum Campus und vor dem Haupteingang ließ sie uns einige Minuten warten, bis sie anschließend begleitet von zwei anderen Frauen zurück kam. In ihren Armen waren mindestens zwei Dutzend bunte Mappen, welche sie nun an uns ausgaben.

„Bewahren sie diese Unterlagen sicher auf, denn darin befinden sich Ihre Stundenpläne, Jägerausweis und Hefte, mit Informationen zu den verschiedenen Kursen.  Die Uniformen müssten sich mitlerweile in Ihren Räumen vofinden. Heute haben Sie noch einmal frei und morgen beginnt der Unterricht um 8 Uhr, wenn es keine Fragen gibt, würde ich unsere Rundgang hier beenden." Unter Beifall winkte Ophelie ein letztes Mal und verschwand anschließend im Gebäude.

Suchend ließ ich meinen Blick über meine Mitschüler schweifen auf der Suche nach Amelie. Schließlich wollte ich mit ihr den Rest des Tages planen, doch ich fand sie nicht. Erst beim zweiten Hinsehen erkannt ich einen Rotschopf, welcher zum Mädchenwohnraum joggte und verwirrt sah ich ihr nach. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich ihren überstürzten Aufbruch verstand.

Natürlich- Einsteins Tarnung war aufgeflogen.

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