13. Kapitel
Ich konnte es nicht fassen.
Blake küsste mich! Ich träumte nicht, er tat es wirklich!
Perplex starrte ich ihn an und betrachtete seine geschlossenen Lider. Ich konnte mich nicht rühren, dafür war ich viel zu überrumpelt.
Aber das schien Blake nicht zu stören.
Unbeirrt zog er meine Unterlippe zwischen die seinen und küsste mich sanft weiter. Als wäre es das normalste der Welt.
Meine Knie zitterten und unbewusst krallte ich mich an Blakes T-Shirt fest.
Er schien das wohl als ein positives Signal meinerseits aufzufassen, denn er schlang kurz darauf seine Arme um meine Hüfte und drückte mich an sich.
Wenigstens konnte ich jetzt nicht mehr fallen.
Der Kuss zog sich quälend langsam voran und ich konnte nicht wirklich sagen, ob es mir gefiel, oder ob ich Blake eine knallen sollte.
Er war ein begnadeter Küsser, keine Frage. Aber... warum? Warum tat er das? Er hasste mich doch?!
Gerade als ich meinen Entschluss gefasst hatte, und meine Hände an Blakes Brust legte, um ihn von mir zu stoßen, zog er meine Unterlippe zwischen seine Zähne und knabberte daran.
Ich erstarrte. Unwillkürlich schloss ich meine Augen. Gab mich den Gefühlen hin, die in diesem Moment meinen Körper durchfluteten.
Wie in Trance erwiderte ich seinen Kuss.
Blake stieß ein leises Knurren aus und drückte sich noch fester gegen mich. Reflexartig schlang ich meine Arme um seinen Nacken und fuhr mit meiner linken Hand durch sein dichtes, dunkles Haar.
Blake neigte den Kopf etwas zur Seite, schob seine Zunge vor und teilte damit vorsichtig meine Lippen.
Mir entschlüpfte ein leises Stöhnen und würde Blake mich nicht gerade um meine Besinnlichkeit küssen, würde die Peinlichkeit dieser Situation viel schwerer auf meinen Schultern lasten.
Aber im Moment war mir das egal. Durch Blakes Lippen auf meinen, waren meine Sorgen wie weggeblasen.
Ich ließ mich einfach fallen.
Blake ließ seine Hände nach unten wandern. Er umfasste die Unterseite meiner Oberschenkel und hob mich hoch.
Wie von selbst schlang ich meine Beine um seine Hüfte, ohne unseren Kuss zu unterbrechen.
Ich weiß nicht ob es der Restalkohol war, der mich da gerade vorantrieb, doch ich wollte nicht großartig darüber nachdenken. Eigentlich wollte ich gerade gar nicht denken.
Nicht an Ava und Harper. Nicht an Patrick. Und vor allem nicht daran, dass das Ganze hier für Blake nichts weiter als ein Spiel war.
Ich presste meinen Mund fester auf seinen und ließ meine Zunge mit der seinen tanzen.
Kleine, elektrische Impulse durchzuckten meinen Körper und verstärken das Kribbeln in meinem Bauch so stark, dass mir beinahe schlecht davon wurde.
Meine Hände wanderten weiter durch sein Haar. Die einzelnen Strähnen fühlten sich so unglaublich weich zwischen meinen Fingern an.
Während ich mit meiner rechten Hand immer noch durch Blakes dunkles Haar wuschelte, fand meine andere ihren Weg in seinen Nacken, wo ich ihn vorsichtig kraulte.
Blake stöhnte wohlwollend auf.
Langsam setzte sich Blake in Bewegung. Mit torkelnden Schritten durchquerte er das Wohnzimmer und kurz darauf knallte mein Rücken gegen eine Tür.
„Tschuldigung", nuschelte Blake gegen meine Lippen, ohne den Kuss großartig zu unterbrechen.
Als mich Blake in sein Zimmer trug, löste ich mich schweratmend von ihm, um nach Luft zu schnappen.
Keuchend betrachtete ich Blakes Gesicht.
Mit geröteten Wangen und geschwollenen Lippen sah er mich an. Sein Blick war verdunkelt vor Verlangen.
Ohne mir mehr Beachtung zu schenken, beugte er seinen Kopf vor, um meinen Hals zu liebkosen.
Ich konnte mir einen zufriedenen Seufzer nicht verkneifen, als er seine samtweichen Lippen über meine Haut wandern ließ, bis er an der empfindlichen Stelle hinter meinem Ohr ansetzte und vorsichtig zu saugen begann.
Reflexartig schloss ich die Augen und ließ meinen Kopf in den Nacken fallen, damit Blake einen besseren Zugriff auf meinen Hals hatte.
Blake taumelte weiter durch sein Zimmer und kurz darauf sank er auf die Matratze nieder.
Er löste seine Lippen von meinem Hals, nur um sie gleich darauf wieder auf meinen Mund zu drücken.
Unruhig ließ Blake seine Hände über meinen Körper wandern. Vom Rücken zu den Hüften, über den Bauch und dann wieder zu den Schultern nach oben.
„Blake", stöhnte ich leise gegen seine Lippen. Mit einer fahrigen Bewegung fasste ich nach seiner Hand und schob sie bestimmt unter meinen Pullover.
Blake hielt inne, als seine kalten Fingerspitzen auf meine nackte Haut trafen. Es dauerte nur wenige Herzschläge, bis er sich mutig voran wagte.
Mit sicheren Bewegungen zog er eine Linie von meinem Bauchnabel hoch zu meinem Rippenbogen.
Mir fuhr ein Schauer über den Rücken, als er seine Hand weiter nach oben wandern ließ und ungeduldig am Stoff meines BHs zog.
Ich schlang meine Beine fester um seine Hüfte und rutschte ein Stück nach vorne.
Als ich seine Erregung zwischen meinen Beinen spüren konnte, erschauderte ich.
Blake stieß ein leises Knurren aus, ehe er sich von mir löste und mir mit einer schnellen Bewegung den Pullover über den Kopf zog.
Erschrocken quickte ich auf, als mich die kalte Luft in seinem Schlafzimmer umfing, doch Blake gab mir gar nicht die Chance, zurück in meinen warmen Pullover zu kriechen.
Ohne weiter darauf zu achten, warf er mein Oberteil einfach von sich und betrachtete mich mit lüsternen Blicken.
Plötzlich fühlte ich mich völlig unwohl. Der Art und Weise wie Blake mich begutachtete, verunsicherte mich zutiefst.
Als er sich dann auch noch vorbeugte und geschickt den Verschluss meines BHs öffnete, kam ich nicht darum herum mich zu fragen, mit welchen Mädchen er mich wohl vergleichen würde, sobald er meine Oberweite zu Gesicht bekam.
Mit wie vielen Frauen ist er schon so weit gekommen? Wie viele Kerben schmücken wohl seinen Bettpfosten?
Bevor Blake die Träger meines BHs von meinen Schultern streifen konnte, zuckte ich zurück.
Verwirrt sah Blake auf.
„Macy?", murmelte er mit rauer Stimme. Er streckte seine Hand aus und strich mir die kastanienbraunen Haare hinters Ohr. „Was ist los?"
„Das ist nur ein Spiel für dich, oder?", entgegnete ich mit zittriger Stimme und verschränkte schützend meine Arme vor der Brust. „Es bedeutet dir nichts, hab ich Recht?"
Blakes Gesichtszüge wurden weicher, als er mich eingehend betrachtete.
„Du denkst zu viel nach, Kiddo", meinte er lediglich und beugte sich etwas nach vorne.
Ohne mich aus den Augen zu lassen, fischte er meinen Pullover von seinem Zimmerboden auf und reichte ihn mir.
Wortlos zog ich ihn mir über den Kopf.
Blake lehnte sich etwas zurück und stützte sich mit seinen Händen auf der Matratze ab.
„Komm her, Kiddo. Schalt einfach einmal ab."
Ehe ich reagieren konnte, zog mich Blake in eine Umarmung. Sofort fühlte ich mich geborgen und das, obwohl diese ganze Situation mehr als bizarr war.
Blake ließ sich, zusammen mit mir, zurück aufs Bett sinken. Seine linke Hand strich beruhigend über meinen Rücken, während die andere meinen Hinterkopf graulte.
Unwillkürlich schmiegte ich mich enger an ihn und bettete meinen Kopf auf seiner Brust.
Diese Umarmung fühlte sich so tröstlich und sicher an, dass ich auf der Stelle einschlafen könnte.
Ich würde Blake gerne noch so viele Fragen stellen.
Warum er plötzlich so fürsorglich war. Warum er mich geküsst hatte. Ob er dasselbe Kribbeln im Bauch fühlte, wie ich. Ob ihm das Ganze hier etwas bedeutete.
Und wie es in Zukunft weiter gehen sollte.
Doch ich fürchtete mich, deshalb blieb ich still und lauschte lediglich seinem ruhigen Atem, bis mir langsam die Augen zufielen.
Am nächsten Morgen wurde ich von einem angenehmen Duft geweckt.
Mit geschlossenen Augen rollte ich mich auf den Rücken und schnupperte in die Luft. Hmmm... Kaffee!
Müde rieb ich mir über das Gesicht und öffnete träge die Augen.
Eine Wand, getränkt mit dunkler Farbe, schimmerte mir entgegen. Irritiert runzelte ich die Stirn.
Das sah aber nicht nach Harpers Zimmer aus.
Mit einem Mal schossen mir die Ereignisse der vergangenen Nacht durch den Kopf.
Der Kuss! Ich hatte Blake geküsst! Eigentlich sogar mehr als das!
Stöhnend schlug ich mir die Hand gegen den Kopf und rollte mich im Bett herum, sodass ich mein Gesicht in dem Kissen vergraben konnte.
Sofort umhüllte mich Blakes markanter Duft.
Das konnte doch wirklich nicht wahr sein! Wie konnte ich mich nur auf so einen Mist einlassen? Immerhin war es mehr als offensichtlich, dass sich Blake nicht mehr als ein bisschen Spaß von mir erhofft hatte.
Und ich hatte mich ihm sofort an die Brust geworfen. Wie alle anderen Mädchen war ich sofort gesprungen, als Blake lediglich mit dem Finger geschnippt hatte.
Missmutig spähte ich über das Kissen hinweg und nahm mir etwas Zeit, um Blakes Zimmer eingehender zu betrachten.
Vermutlich war heute mein letzter Tag in der WG und ich würde nie wieder die Chance bekommen, einen raschen Blick auf Blake Adams Rückziehort zu werfen.
Die Wände von Blakes Zimmer waren gerade zu erdrückend. Dank der grauschwarzen Farbe wirkten sie ziemlich hoch und ließen den Raum noch kleiner wirken, als er wirklich war.
Ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, dass sich irgendjemand bei solch einer trüben Farbe wohlfühlen konnte. Selbst die Decke war in diesem kummervollen Schwarz gestrichen.
Schnell ließ ich meine Augen weiter durch das Zimmer wandern, in der Hoffnung, irgendeinen Funken von Freude in dieser grauen Masse zu finden.
Und tatsächlich lenkte ein kleines schwarzes Kästchen meine Aufmerksamkeit auf sich.
Ich kannte solche Dinger. Sie zauberten unzählige Lichtpegel an die Decke und tanzten in sanfter Manier durch den Raum.
Früher hatten Ava, Harp und ich damit immer einen Sternenhimmel in unser Zelt gezaubert.
Mühevoll rappelte ich mich in Blakes breiten Doppelbett auf und versuchte, nicht daran zu denken, mit wie vielen Mädchen er sich zwischen diesen Laken wohl schon gewälzt hatte.
Ich verzog angewidert das Gesicht und stieg mit nackten Sohlen über den Kleiderhaufen hinweg, der den gesamten Boden bedeckte.
Ich konnte gar nicht sagen, welche Farbe das Parkett von Blakes Zimmer hatte.
Das Kästchen stand auf Blakes Schreibtisch, welcher, im Gegensatz zum Rest des Zimmers, halbwegs ordentlich gehalten wurde.
Das dunkle Holz wurde kaum beschädigt und unzählige Büche wurden sorgfältig darauf gestapelt.
Neugierig hob ich eines mit düsterem, fast schon mysteriösen, Einband hoch.
‚Astrologie - Ein Weg zu sich selbst'.
Erstaunt hob ich eine Braue. Blake interessierte sich für Astrologie?
Ich legte das Buch vorsichtig zur Seite, damit ich die Titel der restlichen Werke erkennen konnte.
Tatsächlich. Nur Bücher zum Thema Astrologie.
Wow. Das klang so gar nicht nach Blake.
Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf das kleine Kästchen und betrachtete es nachdenklich.
Wenn Blake wirklich so vernarrt in die Astrologie war, würde es durchaus erklären, warum er etwas besaß, dass den Sternenhimmel nachstellen konnte.
Vorsichtig schaltete ich das Gerät an und augenblicklich strahlte eine weißes Licht aus der schwarzen Box, welches jedoch sofort von dem gleißenden Tageslicht, dass durch die Fenster drang, verdrängt wurde.
Enttäuscht ließ ich die Schultern sinken und stellte das Kästchen wieder ab.
Ich ließ meinen Blick weiter durch Blakes Zimmer schweifen. Jetzt wo ich bereits eine seiner Vorlieben kennenlernen durfte, war ich neugierig auf mehr.
Was hatte der toughe Blake Adams noch zu verbergen?
Ich würde meinen linken Fuß darauf verwetten, dass ich gleich auf eine geheime Plüschtiersammlung stoßen würde.
Meine Augen blieben an Blakes Kleiderschrank hängen. Er war aus demselben Holz gefertigt, wie der Schreibtisch, sah aber schon ziemlich älter und gezeichneter aus.
Sollte ich wirklich in den Klamotten von Harpers Mitbewohner herumschnüffeln?
Bei meinem Glück würde ich augenblicklich auf Blakes Unterwäsche stoßen.
Ich schüttelte entschieden den Kopf und warf einen unruhigen Blick Richtung Tür.
Was würde wohl passieren, wenn ich Blakes Zimmer verließ?
Wer war zuhause? Ob Harper schon in der Uni war? War überhaupt irgendjemand in der Wohnung?
Und wie sollte ich mich verhalten, wenn ich auf Blake traf?
Ich war mir ziemlich sicher, dass die Ereignisse von gestern Nacht nicht von Bedeutung sind.
Zumindest nicht für Blake. Bei mir sah das leider ein bisschen anders aus.
Ich weiß das es falsch und naiv war, aber mein dämliches Herz interpretierte Blakes Verhalten ganz anders, als mein Kopf es tat.
Wenn ich nur an gestern dachte, schlug mein Herz gleich um ein paar Takte schneller.
Ich seufzte leise auf und strich mir missmutig die Haare aus dem Gesicht.
Na super. So wie es aussah, hatten Blakes Küsse gestern bei mir Spuren hinterlassen. Spuren, die ich absolut nicht gebrauchen konnte.
Wie konnte ich mich nur in den Typen verlieben, der mich auf die Straße setzten wollte? Meinen betrunkenen Zustand ausgenutzt hatte und nur dann nett zu mir war, wenn es ihm zum Vorteil war?
Wollte ich schon wieder dasselbe durchmachen, wie mit Pat? Hatte mein Herz wirklich gar nichts bei dieser schmerzreichen Prozedur gelernt?
Musste es sich gleich dem nächsten Mistkerl anbieten?
Traurig schlug ich die Hände vors Gesicht.
Die Küsse von gestern hatten nichts zu bedeuten. So war Blake eben - Immer auf eine unverbindliche Affäre aus.
Ich war für ihn nichts weiter, als ein kleines Betthäschen, dass im letzten Moment den Schwanz eingezogen hatte.
Ich sollte mir gar nicht erst Hoffnungen machen, dass er bei all den Liebkosungen irgendetwas gefühlt haben konnte.
Entschlossen trat ich an die Tür und öffnete sie. Sofort wurde der Duft von frischen Kaffee stärker. Beinahe konnte der tröstliche Geruch meine Sorgen vertreiben.
Ich entdeckte Blake sofort.
Er lehnte, lediglich mit einer rotschwarz karierten Boxershorts bekleidet, an der Theke und nippte an einer großen Tasse.
Er hatte mir den Rücken zugewandt, weshalb er mich nicht bemerkte.
Ich wollte weitergehen. Würdevoll zu Harpers Zimmer schreiten und meine Sachen zusammensuchen, damit ich diese Wohnung verlassen konnte, bevor Blake mich dazu aufforderte. Doch ich blieb stehen.
Wie gebannt starrte ich auf seinen Rücken und konnte nur daran denken, dass ich noch niemals in meinem Leben die Rückseite eines Mannes derart anziehend gefunden hatte.
Ein schwarzes Tattoo schlängelte sich von seinem Oberarm über die Schulter und glitt seinen Rücken hinab.
Ich neigte den Kopf etwas zur Seite, um das Motiv besser erkennen zu können.
War das ein... riesiger Kreis? Mit einem X in der Mitte?
Irritiert blinzelte ich, aber nein, der Kreis war tatsächlich da.
Nachdenklich runzelte ich die Stirn.
Was der Kreis wohl bedeutete? Und warum nahm er eine solch große Stelle ein? Wäre es nicht einfacher gewesen, ihn lediglich am Schulterblatt oder am Oberarm anfertigen zu lassen? Warum hatte Blake beschlossen, sich dieses simple Motiv über den ganzen Körper tätowieren zu lassen?
In diesem Moment schien Blake mich zu bemerken.
Er drehte den Kopf in meine Richtung, ehe er sich vollends zu mir umwandte.
„Du bist wach", bemerkte er und musterte mich eingehend.
Ich konnte seine Stimme nicht deuten. Sie klang rau und kratze etwas in der Luft, aber sie beherbergte keinerlei Informationen darüber, was Blake gerade dachte.
Bereute er gestern Nacht so weit gegangen zu sein? Ich wusste es nicht.
Auch sein Gesichtsausdruck war eine unbelebte Maske.
„Ja", erwiderte ich zögerlich und strich mir unsicher die Haare nach hinten.
Blake löste seinen Blick von mir und warf einen kurzen Blick auf die Kaffeekanne, in der immer noch eine tiefschwarze Brühe vor sich hin dampfte.
Langsam sah er mich wieder an.
„Hör zu, Macy. Wegen gestern."
Abwehrend hob ich die Hände.
Ich wollte seine Ausrede wirklich nicht hören. Seine lahme Entschuldigung und das es niemals so weit hätte kommen dürfen. Das es für ihn nichts bedeutete und dass er hoffte, dass es mir genauso ging.
Ich wollte nicht einfach nur hier stehen und seinen geheuchelten Worten lauschen.
Er sollte nicht denken, dass ich naiv genug gewesen war, um zu glauben, dass ihm das Ganze wirklich etwas bedeutet hätte.
„Ist schon gut!", fuhr ich ihm schnell dazwischen und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.
Blake runzelte die Stirn und stellte die Tasse auf den Tresen ab.
„Bist du sicher? Eigentlich hätte ich gedacht, dass du darüber reden willst", meinte er irritiert und furchte fragend die Stirn.
Unwillkürlich blieb mein Blick an der Narbe hänge, die Blakes Augenbrauen durchtrennte. Woher er die wohl hatte?
Schnell schüttelte ich den Kopf.
„Reden?", fragte ich und stieß ein leises Lachen hervor. „Worüber denn? Ich weiß doch, dass das nur eine einmalige Sache war. Ist schon in Ordnung, wirklich. Es ist ja nicht so, als ob ich mir mehr erhofft hätte, oder so."
Ich lachte noch einmal nervös und betete, dass irgendetwas oder irgendjemand mich zum Schweigen bringen könnte.
Diese Situation war mehr als unangenehm.
Blake bedachte mich mit einem komischen Blick und mustere mich eingehend.
Ich hatte das Gefühl, dass er mir kein Wort glaubte.
„Es ist wirklich okay, Blake", beteuerte ich abermals. „Es ist ja nicht so, als ob mir die Küsse irgendetwas bedeutet hätten."
Etwas bewegte sich in Blakes blauen Augen, als diese Worte meinen Mund verließen.
Ein Schatten, der seine strahlende Iris für einen kurzen Moment verdunkelte. Doch nur wenige Herzschläge später war er wieder derselbe.
„Nichts bedeutet, hm?", hakte er nach und klang dabei fast schon verletzte.
Jedoch zuckte er nur eine Sekunde später mit den Schultern und kehrte mir wieder den Rücken zu.
„Ich denke, ich hol dann Mal meine Sachen", murmelte ich leise und zog die Schultern hoch.
„Ja", stimmte mir Blake nach einer Weile tonlos zu. „Tu das."
Ich weiß ich bin ziemlich spät dran, aber dennoch wünsche ich euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und hoffe, dass der erste Tag von 2019 toll für euch verlaufen ist! :)
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