31. Dreh dich nicht um ...
Maeve P.o.V.
„Maria!"
Verdrängung, warum nicht?
„Komme!"
Unsere Stimmen hallen ohrenbetäubend im Treppenhaus, sodass es mich nicht wundern würde, wenn einer ihrer Nachbarn den Kopf aus der Tür stecken und uns anmeckern würde, wir sollten bloß unsere Klappe halten.
Mit einem Donnerknall kracht die arme Wohnungstür der Familie Alves ins Schloss, spätestens jetzt würde ich mich beschweren, aber nichts. Ich schätze die Leute hier kennen Marias Art mittlerweile.
Diese junge Frau schafft es sogar, dass ihre Schritte klingen, als würde ein Elefant herunter poltern und nicht eine gottesgleiche Portugiesin Schrägstrich Spanierin. In diesem Augenblick würde ich behaupten Maria wiegt vier Tonnen oder hat sich Holzbretter an die Fußsohlen geschnallt mit denen sie Stufe für Stufe herunter springt.
Doch als das muntere Wesen in mein Sichtfeld tritt zieren schlichte weiße Vans ihre schmalen Füßchen. Den Körper hat sie in ein erdbeerrotes Wickelkleid mit weißen Punkten gezaubert und sie strahlt mich breit an.
Beinahe vergesse ich meine gemischten Gefühle ihr gegenüber, aber nur bis sie den Mund aufmacht und sich für ihr Zuspätkommen entschuldigt.
Anfangs wollten wir uns um halb zwei in der Stadt, Covent Garden, treffen und meinen freien Tag voll auskosten. Um zehn vor halb zwei dudelte mein Handy fröhlich vor sich hin, bis ich abnahm und Maria mir am anderen Ende mit hektischer Stimme verkündete, sie wäre eben erst aus der Dusch gekommen, ob ich nicht zu ihr fahren wollte und dort warten.
Jetzt ist es zehn nach Zwei Uhr und ich kann nicht viel mehr als hilflos zu seufzen. Ich hatte mit fünf oder zehn nach halb Zwei gerechnet, aber vierzig Minuten sind sogar für Maria immer wieder eine Überraschung.
Das Verzwickte daran ist nur, dass man dem Wirbelwind mit den riesigen dunkelbraunen Rehaugen keine Sekunde böse sein kann, egal wie sehr man sich bemüht.
„Du siehst toll aus, Maevi.", flötet sie süßlich, fällt mir zum zweiten Mal um den Hals, in der Hoffnung meine Gefühle könnten sich wie Rauch verflüchtigen... mit Erfolg, wenn auch nicht wegen ihres miserablen Kompliments.
Neben ihr wirke ich in meinen schwarzen Skinny-Jeans und der blauen Bluse wie ein Mauerblümchen - etwas anderes ist in ihrer Gegenwart im Grunde auch nicht möglich.
Seufzend schenke ich ihr ein halbherziges Lächeln und einen vielsagenden Blick, ehe ich mich nach draußen in die frische Frühlingsluft ziehen lasse.
Es wundert mich fast, dass Maria keine Funken sprüht, so viel Energie wie sie verströmt. Woher kommt diese übertrieben gute Laune und kann ich davon etwas abbekommen?
„Na, wie siehts mit der Wohnung aus?"
„Der Termin ist nächste Woche, Mary." Ich werfe ihr einen prüfenden Blick zu und Marias Lippen verziehen sich zu einem breiten Grinsen, dass Entschuldigung schreit und dann sofort Fröhlichkeit weicht. „Hoppla. Freust du dich schon?"
Am liebsten würde „Ja" schreien, aber die zwei Buchstaben bleiben zäh in meinem Hals stecken.
Natürlich freue ich mich, aber mit jeder Stunde, Sekunde werden meine Zweifel größer.
Ich zweifle nicht an Mace oder seiner Ehrlichkeit, meinem Vertrauen in ihn oder dem Erfolg unseres künftigen Zusammenlebens, sondern an mir selbst. Offensichtlich war ich unfähig ein Mamutproblem zu übersehen, dass mit Leuchtschildern und lauter Sirene vor meiner Nase herumgetanzt ist, ein halbes Jahr.
„Maria... ich glaube ich sollte dir das sagen."
„Was denn? Das du jetzt kalte Füße bekommst? Och, Maeve! Glaub mir, dass wird toll. Ich lebe im Grunde auch irgendwie allein, so selten wie meu pai daheim ist... Aber du und Mace... ihr seid Zucker."
Hastig lächle ich ihr zu und senke den Blick wieder auf unsere Schuhe. „Nein, nein, nicht das..."
„Leanne?"
„Irgendwie..."
Plötzlich bleibt Maria stehen und reißt mich mit so viel Schwung zurück, dass ich beinahe gegen sie rassle, hätte ich nicht genügend Selbstbeherrschung. Ihr ernster Ausdruck lässt mein Herz ein Stück tiefer sinken. Weiß sie auch schon Bescheid? Oh Gott, hoffentlich glaubt sie nicht, ich hätte es ihr verschwiegen und sie angelogen...
„Maeve...du und Anni seid die ehrlichsten und offensten Personen, die ich kenne. Egal was zwischen euch vorgefallen ist, ich bin mir sicher, irgendwann wird es wieder, okay?"
„Maria, darum es nicht wirklich... sondern um Pierce."
„Pierce?"
Die Verwirrung steht ihr buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Sie verzieht die Augenbrauen so komisch, dass ich verzweifelt grinsen muss.
Ich atme tief durch, dann nehme ich allen Mut zusammen. „Leanne hat mir erzählt, warum sie so eigenartig war... Es geht um Pierce und... er, also... er, ich..."
Seit wann stammle ich wie eine Dreijährige herum, die auf frischer Tat mit dem Löffel im Nutellaglas ertappt wurde? Ehrlich und direkt, das wollte ich. Eigentlich wollte ich diesen Tag genießen, Leanne, Pierce und all die unangenehmen Dinge aus meinem Geist streichen. Aber es betrifft Maria auch irgendwie und ich halte es schlichtweg nicht aus, ihr all das zu verschweigen. Das wäre falsch!
Maria greift vorsichtig nach meiner Hand und schenkt mir ein warmes Lächeln, als ich sie überrascht ansehe. „Pierce mag dich, mehr als mögen... Ich weiß schon. Das merkt man und ich habe mit ihm einmal über dich gesprochen. Er hat es zwar nicht zugegeben, aber er hat mir gesagt, dass er nur dein Glück will und alles unterstützt. Mach dir keinen Kopf, für mich ist das okay. Ich finde ihn nur heiß."
Die Luft umspielt freudig meine Zunge, trocknet meinen offenen Mund begeistert aus, bis ich es schaffe ihn zu schließen und wieder nach Worten ringe.
Maria hat es geahnt? „Aber, du hast nichts gesagt...", stottere ich vollkommen verwirrt. Ich hätte erwartet, dass Maria mir so etwas direkt sagt, mich vielleicht zur Rede stellt, ob ich mir dem bewusst wäre, aber das?
Sie schüttelt sanft den Kopf. „Ich weiß... ich wusste es ja nicht sicher und ich wollte ihn nicht in Bedrängnis bringen, du hast es offenbar nicht gesehen und außerdem warst du dann mit Mace zusammen. Ihr zwei seid... naja ein kleines Traumpaar."
Ich starre sie weiterhin sprachlos an.
„Ich ahne es... Leanne hat es erfahren und ihm versprochen nichts zu sagen oder?"
Stumm nicke ich und schlucke die Trockenheit herunter. „Ja... er hat zwar anscheinend gesagt, sie könnte es mir sagen, aber natürlich... sie fühlte sich irgendwie verpflichtet und sie hatte Angst, ich wäre sauer auf ihn."
„Dachte ich mir... bist du?"
„Nein, wieso sollte ich? Pierce ist mein bester Freund."
Ich weiß, warum ich sauer sein könnte. Es ist nicht ehrlich so etwas zu verschweigen oder falsch, weil er sich an mich ranmachen könnte, aber Pierce ist niemand von dieser Sorte.
Pierce ist eine ehrliche Haut.
„Dann ist das mit dir und Leanne... geklärt?"
„J-ja, ich glaube schon. Ich hatte nur Angst, dass du... vielleicht sauer...-", beginne ich behutsam, doch Maria unterbricht mich mit schallendem Gelächter. „Oh Maeve. Quatsch! Natürlich nicht. Niemals, nicht wegen sowas."
„Wirklich?"
„Klar, wir sind beste Freunde."
***
Es ist lange her, dass ich so losgelöst war. Im Grunde fehlt nur noch, dass Mace etwas mehr Zeit hätte, aber das wird sich sicherlich bald ändern.
Trotzdem kann nichts und niemand das Grinsen aus meinem Gesicht verscheuchen.
Ich verstehe mich wieder mit Leanne, mit Maria ist alles geklärt und sie ist nicht sauer, Pierce... ich schätze das wird sich von selbst erledigen oder wir werden irgendwann - wenn wir bereit sind - darüber reden.
Mace und ich werden nächste Woche eine Wohnung besichtigen...
So muss sich wunschlose Glücklichkeit anfühlen. Es ist traumhaft. Mit Mace kitschigen Worten: „Die Farben sind kräftiger, die Menschen lächeln alle und das Herz schlägt federleicht in der Brust, von Zuckerwatte umgeben."
Fraglich, wie Maria und ich in der Abendkleider-Abteilung gelandet sind. Wir wollten eigentlich nur unsere Sommergarderobe aufstocken. In meinem Schrank herrscht gähnende Leere und Mace Shirts zu klauen ist keine Dauerlösung, auch wenn es in unserer Wohnung dann um einiges leichter wird.
Jedenfalls stöbern wir uns den Weg durch die traumhaften Kleider. Von marineblau bis puderrosa und kirschrot ist alles dabei. Außerdem ist mir aufgefallen wie begeistert Maria von orangen Kleidern ist. Davon gibt es exakt vier Variationen, allesamt gleichen sie dem Farbton einer überreifen Mandarine. „Meinst du das würde auffallen?"
Sie hält sich das schlichteste von allen vor den Körper: breite Träger, runder Ausschnitt, oben anliegend und unten fällt es federleicht in einer A-Linie. Vermutlich würde meine Hand zwischen ihr Knie und den Saum passen. „Ist das eine ernste Frage?" Ich mustere sie belustigt und Maria strahlt mich mit ihren perlweißen Zähnen an. „Hmm, vielleicht?"
Die wenigsten Menschen können es sich leisten in Orange aufzukreuzen, aber Maria... bei ihr habe ich das Gefühl sie wurde eigens dafür geboren. Womöglich ist dieser Kleiderständer nur für sie.
„Ist es deine Größe?"
Sie fummelt im Kleid herum und zerrt ein giftgrünes Etikett heraus, quer darüber klebt ein roter Aufkleber und ich frage mich ernsthaft, warum man dieses Kleid so schreien lassen möchte. „XS, wird eng, aber könnte gehen..."
Man kann an Marias Mimik den Großteil ihrer Emotionen ablesen und wenn ich eines über sie gelernt habe, dann, dass sie ein Feuer in ihren Augen entwickelt, wenn sie etwas unbedingt will - und das bekommt sie dann auch.
Jenes Feuer glüht so schillernd wie das Kleid.
„Wir suchen dir jetzt auch noch was."
„Aber wir wollten mit Leanne sho-"
„Nichts da, wir gehen mit ihr ein anderes Mal. Außerdem musst du ja nichts kaufen, aber probieren wir wohl drin sein.", schneidet sie mir entschlossen das Wort ab und schnappt sich mit der freien Hand die meine.
Vielleicht hat Maria einen siebten Sinn für Abendmode oder allgemein was Kleider anbelangt, aber so zielstrebig wie sie uns einen Weg zu den grünen Kleidern bahnt ist faszinierend.
„Lang oder kurz? Hmm, ich glaube lang?"
Zögerlich nicke ich. Von grünen Kleidern war ich noch nie wirklich angetan. Nicht zuletzt wegen den permanenten „Merida"-Vergleichen, denen ich mich damit aussetze.
Vielleicht war die Abneigung vorher schon da, aber seit der Film erschienen ist hat sie sich auf jeden Fall bestärkt.
„Vertraust du mir?"
Noch ein zögerliches Nicken. Das hat nichts mit Vertrauen zu tun, sondern mit Modegeschmack. Mag sein, dass Maria diesen besitzt, aber sie besitzt nicht das Wissen über den Spott.
Sorgfältig schiebt sie Bügel für Bügel beiseite. Kermit-Grün, Lindgrün, Pastellgrün, Mint und... zieht ein waldgrünes Exemplar heraus mit dünnen Spaghettiträgern und seidigem Glanz. Schlicht. „Probier das bitte. Du musst es ja nicht nehmen.", versucht sie erneut und ich seufze ergeben. „Okay."
Mit guter und gemischter Miene marschieren wir zu den Umkleiden. Merida, ich komme...
„Maldito, das ist ja enger als die Stützstrümpfe minha avó!"
Ich grinse still vor mich hin und mustere mich derweil selbst im Spiegel. Wie gesagt, ich sehe aus wie Merida nur in modern und mit weniger krausem Haar, aber der Ursprung bleibt derselbe. „Mostre-me!", fordert meine liebe Freundin und ich linse vorsichtig durch den Vorhang. „Komm schon, hier ist keiner."
Zaghaft streife ich den Vorhang beiseite und gebe ihr damit freie Sicht auf Meridas Kleid.
Zugegeben, Maria sieht göttlich aus... Eng, aber sie kann das.
„Caro Deus... Du siehst umwerfend aus.", murmelt Maria vor sich. Ich habe sie lange nicht mehr so viel auf Portugiesisch reden hören...
Ich würde lügen, wenn ich behaupte, ich sähe nicht märchenhaft aus, aber die Betonung liegt auf Märchen-haft und es ist nicht mein Ziel als „Highland-Girl" herum zu stolzieren. „Maria, lieber nicht. Du weißt warum...", grummle ich matt und sie nickt schließlich nach einem endlosen Zögern. „Okay, ich such dir noch eins. Bitte?"
Mein tausendster Seufzer, aber ich stimme zu und schäle mich aus dem Satin-Traum. Es hat mir gefallen, keine Frage, aber...
Wie ein edler oranger Pompon hüpft Maria nur Sekunden später zu mir herein und ich muss mir auf die Zunge beißen, nicht laut aufzuschreien. Die Kabine war auch ohne sie schmal, doch jetzt...
Yoga sie Dank.
„Hab ich vorhin schon gesehen, aber ich wollte dich im Grünen zuerst sehen."
Im Grunde ist es dasselbe, nur in einem Feuermelder-Rot, der nach Aufmerksamkeit lechzt. Ich werfe ihr einen kritischen Blick im Spiegel zu, doch der scheint sie herzlich wenig zu interessieren, mit einem Satz ist sie wieder draußen und flötet fröhlich: „Ich zieh mich mal um. Oh, und ich nehm meines."
***
'My Queen.' Mace roter Herz-Emoji lässt mein Herz mindestens eine Millionen Mal schneller schlagen.
„Und?"
Erwartungsvolle braune Augen liegen auf mir, während wir in einem Starbucks-Shop auf unseren Kaffee warten.
Ein stilles Lächeln liegt auf meinen Lippen, doch Maria verzieht sofort ihren Mund zu einem breiten Grinsen. „Oh, es gefällt ihm... Du solltest es wirklich nehmen, Maevi."
Ich wiege meinen Kopf hin und her. Mace schreibt...
'Wo seid ihr?'
'Picadilly-Circus, wir sind gleich bei der Statue... Wie läuft die Arbeit?'
„Ja... schon, aber es ist so... auffällig."
„Und? Orange auch! Komm schon, wir haben nur einen Abschluss-Ball, willst du wirklich in deinem langweiligen blauen Jumpsuit auftauchen? Was sagt Mace dazu?"
Rasch senke ich den blick und wippe auf meinen Füßen herum. „Naja, ich habe Mace noch nicht gefragt, ob er mitmöchte. Ich weiß nicht einmal ob er Zeit hat.", nuschle ich leicht beschämt.
Es ist eine Schande, dass ich Angst vor seiner Antwort habe. Ich meine, es sollte mir nichts ausmachen, wenn er „Nein" sagt oder keine Zeit hat, aber genau davor fürchte ich mich. So kitschig es klingt, aber ich möchte diesen Moment mit ihm teilen und nicht mit irgendwem von unserer Schule auf dem Tanzparkett herum tippeln.
„Maeve!", stöhnt Maria prompt und zwingt mich damit sie anzusehen. „Er wird garantiert keine Zeit haben, wenn du es ihm erst einen Tag vorher sagst. Wir haben noch einen Monat, vielleicht kann er sich die Zeit freischaufeln?"
Ich weiß, dass sie recht hat.
Manche Lösungen hören sich so leicht an, so logisch und trotzdem versteckt sich dahinter immer die Bedingung Mut zu haben.
Unsere Namen werden aufgerufen, weswegen ich mir meine Antwort ordentlich zurechtlegen kann.
Je früher ich ihn frage, desto wahrscheinlicher kommt er mit...
„Maevi, ich versteh dich nicht. Mace liebt dich doch, wovor genau hast du Angst?"
Die Sonne blendet mich, sobald ich den ersten Schritt aus dem Geschäft setze. „Ich weiß nicht? Vielleicht, dass er keine Zeit hat?"
„Aber das ist doch das geringste Problem. Zeit kann man sich nehmen. Wovor hast du wirklich so Panik?"
Maria kennt mich besser als ich mich selbst... „Keine Ahnung. Ich will nicht, dass er mich für eine Glucke hält oder kitschig, weil ich ihn dabei haben möchte."
Wir bleiben mitten auf dem Picadilly Circus stehen und Maria schmunzelt mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Du weißt aber schon, dass DU dich immer über IHN und seine Kitsch-Veranlagung beschwerst, oder? Jetzt mal ehrlich, er wird dich niemals für eine Glucke halten, nur weil du ihn bei deinem Abschluss in deiner Nähe haben möchtest."
„Meinst du?"
Ja, tut sie. Wie gesagt, die Angst selbst ist völlig unlogisch, aber dieser winzige Zweifel...
„Frag ihn, na los. Vorher gehen wir hier nicht weg!"
Er schreibt nicht mehr, er ist auch nicht mehr online.
'Hast du am 30. Schon was vor...? Ich weiß, ich sollte dich das persönlich fragen, aber wir sehen uns zurzeit nicht so oft und ich wollte fragen, ob du mit zu meinem Abschluss-Ball magst. Du hättest einen sexy Feuermelder als Begleitung.'
Meine Finger fliegen in Windeseile über die Tastatur. So schnell habe ich glaube ich noch keinen Text geschrieben. Die Nervosität pumpt wie Blut durch meine Adern.
Senden.
Die Art, wie ich es geschrieben habe, erinnert an jemanden, der schrecklich nervös ist mit seinem Schwarm zu schreiben. Ich glaube niemand würde mir glauben, würde ich erzählen wir sind ein halbes Jahr schon zusammen.
„So, geschafft." Mit einem erleichterten Ausatmen lächle ich Maria an und lasse mein Handy in der dünnen Manteltasche verschwinden.
Allerdings sind Marias Augen nicht voller Stolz und Freude, sondern kreischen regelrecht vor Schreck, Entsetzen. Alles spiegelt sich darin, nur nichts Schönes.
„Mary?" Sie schluckt kräftig, so kräftig als wollte sie einen ganzen Brokkolikopf hinunterwürgen. „Maria, hey, was ist los?", bohre ich weiter, aber sie starrt immer noch stumm an mir vorbei. Blankes Entsetzen!
Also muss irgendetwas weltbewegendes hinter mir passieren. Doch noch ehe ich meinen Kopf herumdrehen kann, packt sie mich unsanft an den Schultern. Erschrocken schnappe ich nach Luft und blinzle sie verstört an. „Nein! Ähm..." Marias Atmung ähnelt meiner nach einem Hundert-Meter-Sprint. „Dreh dich nicht um..."
„Wieso denn nicht? Mary... was ist los? Wovor hast du Angst?" Diesmal stelle ich wohl diese Frage und bin wieder im Begriff dorthin sehen zu wollen, wo eben noch ihre Aufmerksamkeit lag.
„Nein. Maeve... ich... wow, ich habe keine Worte, aber...Wow." Sie stottert schlimmer als ein kaputtes Fließband.
Was auch immer passiert ist, Maria in diese Lage zu versetzen gleicht einem Ding des Unmöglichen.
„Maria!", versuche ich es erneut, doch sie will nicht von mir ablassen.
Ich spüre wie sich ein völlig absurdes Lachen in meiner Kehle vorpirscht und schließlich meine verdutzten Augen erreicht, meine Mundwinkel nach oben biegt und ich los pruste. „Oh man, ich hatte gerade wirklich Angst um dich. Hast du ein Gespenst gesehen?"
Vermutlich eine Schutzreaktion, ehe ich wütend werde oder mir ernsthaft Sorgen um Maria machen muss.
Ihr Lächeln ist eine einzige gefrorene Maske, künstlich wie Plastik.
„Haha, ja, sicher klar...", krächzt sie und es kommt mir vor als würde sie Schleifpapier in ihrem Hals ausgelegt haben.
Plötzlich rappt Eminem munter aus ihrer schwarzen Tasche und dieser kleine Moment Unachtsamkeit ist meine Chance. Was auch immer Maria dermaßen verstört h-...
___________________________________________
N°2 von 4
Meinungen?🤔
Habt ihr eigentlich Shipnames für die Charaktere hier?
XOXO eure Maggie 🧡
👆 Selena Gomez: I love her😍 Wer noch?
Ps. folgt mir auf Instagram: @sxmelittlestories (wie hier auf Wattpad); ← Alles rund um Bücher; von Wattpad, Updates oder John Green und Dani Atkins🤗💕
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top