#4 4
Nach der Schule hielt er seine Hand nach mir ausgestreckt, doch ich spielte weiter die beleidigte Kuh und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich stand bei Mona und sprach mit ihr, doch sie war anscheinend dafür, dass ich mit Pax ging, weil sie ihn kurz ansah und mir dann mit einem Nicken sagte, dass ich mich nicht so benehmen sollte. Zumindest interpretierte ich das so.
Ich sah ihn nicht an, doch die Anspannung umgab ihn wie ein elektrischer Drahtzaun und die Schüler umgingen ihn. Was war an ihm so Angst einflößend ? Natürlich war er nicht normal. Er hatte diesen harten, kalten Blick, als würde er nicht zögern jemanden zu töten wenn er es wollte. Das traute ich ihm sogar zu, aber ich hatte keine Angst vor ihm, auch wenn dieses Vertrauen immer noch ein großes Problem war. Doch mir würde er niemals wehtun. Körperlich zumindest.
Mona sah auf, als ein Auto in die Einfahrt fuhr, als konnte sie schon an den Reifen auf dem Boden hören, dass es Paul war. Sie lächelte breit und umarmte mich fest, bevor sie ging. Sie mochte Pax ganz offensichtlich immer noch nicht, aber sie wollte auch nicht, dass ich so fies zu ihm war. Jedenfalls machte sie keine Anstalten, sich von ihm zu verabschieden.
Ich drehte mich zu Pax um und ging auf ihn zu. Doch ich erreichte ihn nicht, stattdessen stieß ich mit einem Schüler zusammen. Ich entschuldigte mich nicht, das tat ich nie. Der Junge erwiderte auch nichts, aber er lächelte mich entschuldigend an und ging zu seinem Motorrad.
"Hey!", meinte Pax und der Junge drehte sich verwirrt um. "Ja, du da. Komm her."
Ich sah zu Pax auf und schüttelte den Kopf. Sein Gesicht war wie Stein - total regungslos und kalt. Ich legte meine Hand auf seine Brust, die bebte und er zog mich fest an sich, viel zu fest. "Pax-"
"Entschuldige dich bei meiner Freundin."
Der Junge runzelte die Stirn ängstlich und versuchte sichtlich eine selbstbewusste Stellung einzunehmen.
"Sorry, Mann.", sagte er zu Pax und sah mich dann an. "Tut mir Leid wegen gerade."
"Keine große Sache.", sagte ich nervös, weil Pax' plötzlich raste. Was war schon groß dabei ?
Der Junge drehte sich hastig um und will schon gehen, als sie Pax von mir löst und den Typen an der Schulter packt.
"Pax!", rief ich ihm nach und setzte mich in Bewegung. Verdammt.. Was war bloß mit ihm los ?
Seine Hand landete fest auf der Wange des Jungen und er schien für einige Sekunden zu fliegen, bevor er auf den Boden krachte.
Ich hielt Pax an den Schultern fest und versuchte ihn wegzuziehen, doch er schüttelte mich einfach ab wie eine lästige Fliege.
"Hör auf!", kreischte ich und versuchte mich zwischen sie zu drängen.
Das Schlimme daran war, dass der Typ sich garnicht wehrte. Als wüsste er, dass er keine Chance hatte.
Ich bekam die Angstgefühle, als ich das sah. Diese Gewalt, diese Gleichgültigkeit und diese Blindheit. Ich sah in Pax tatsächlich diesen Mann, der mir damals so viel genommen hatte, obwohl er es nicht war.
Ich stand für einen Moment einfach still und sah zu, wie er den Jungen auf den Boden prügelte, bis er sich kaum nich regte. Und erst dann kamen andere Schüler dazu und halfen, Pax wegzuzerren, doch er schien total vertieft in die Situation, dass er nichts um sich wahrnahm.
Als sie ihm außer Reichweite zerrten, kam ich auf ihn zu und schubste ihn auf die Bank, was er nun zuließ, obwohl sein Blick immer noch auf das gerichtet war, was er getan hatte.
Er war blind, er sah mich nicht. Er atmete schwer und schwitzte, was ihn nicht besonders interessierte, weil er wieder aufstand, als einige Schüler den anderen in das Schulgebäude trugen.
"Jetzt pass mal auf, Pax.", knurrte ich und drängte ihn wieder auf die Bank. Er hatte nichts abbekommen, er hatte keinen einzigen Kratzer.
Er spuckte auf den Boden und kramte zittrig nach seiner Zigarettenschachtel, als sei ich nicht da.
Ich konnte jetzt wohl nicht viel machen.
"Pax.", sagte ich dann leiser. "Ich weiß nicht, ob ich das kann."
Er zuckte die Schultern und zündete seine Zigarette.
"Was ? Nein, Pax, rede jetzt mit mir."
Er stand auf und sah weiter auf den Boden. Ich war eine kühle Person, doch er hatte überhaupt keine Gefühle. Er war einfach nur aggressiv und blind vor Wut.
"Ist dir das egal ?"
"Ja. Mach schon Schluss. Oder soll ich es tun ? Geht schneller."
"Klar.", sagte ich überraschend gelassen. Jetzt spielte es sowieso keine Rolle.
"Okay. Ich wollte sowieso nicht mehr."
Ich nickte einfach und griff meine Tasche, die auf dem Boden lag, als ich versucht habe ihn zu beruhigen.
"Ist schon okay. Du verdienst selbst eine Person wie mich nicht.", entgegnete ich und wandte mich ab, was mir irgendwie nicht schwer fiel. Mir war sofort klar, dass es nicht funktioniert. Deswegen war es mir jetzt auch so egal, dass ich ihn stehen ließ.
So schnell konnte alles kaputt gehen. Einige Worte konnten ein Leben verändern. Doch ich hätte nicht erwartet dass das so einfach ging.
•°•°•°
Ich wusste echt nicht was ich sonst tun sollte. Ich muss die Geschichte interessant halten und die beziehung nervt mich gerade hahaha. Habe schon lange nicht geupdated und es tut mir leid wenn ihr ein längeres oder besseres kapitel erwartet habt aber heutzutage kann man nichts mehr von mir erwarten, meine kreativität ist tot und ich habe wirklich viele worte vergessen haha. Naja seid mir einfach nicht böse
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