#3 4

Why'd you only call me when you're high ? - Arctic Monkeys

Wir küssten uns unbeherrscht, ließen uns nur von der Lust kontrollieren, die überall hinwanderte.
Seine Hände griffen meinen Po und er verteilte mir weiter Küsse auf meinem Hals. Und ich verlogenes Miststück dachte nur an Pax, nicht an Claude, der hier war und mich wollte und dafür seinen Freund verarschte.
Ich ließ meine Augen weitesgehend geschlossen und fühlte mehr und mehr, je besser ich mich in die Situation mit Pax hineinversetzen konnte. Das war Pax. Ich sagte es mir immer wieder. Hier war Pax.
Und das war nicht der seelische Drang und das Verlangen, sondern das Vermissen und - ja - die Liebe. Ich vermisste ihn so sehr.

Ich schmiegte mich enger an Claude, als er sich lösen will. Ich war noch nicht fertig. Ich wollte Pax noch ein wenig mehr bei mir haben. Wir waren außer Atem, aber ich hörte nicht auf und hielt sein Gesicht fest, um ihn zu lenken.
"Stop.", brachte er zwischen den Küssen hervor. "Hör auf.", keuchte er.
Ich gab ein verneinendes Brummen von mir und bewegte mich auf seinem Schoß, was er mit einem Stöhnen quittierte. "Wioleth."
Es scheinte das Licht der Erkenntnis in mir, die Klarheit brach durch und der dichte Nebel der Drogen zog sich zurück. Ich bin nicht fertig.
Das durfte ich nicht. Ich war praktisch gesehen Jungfrau. Ich wollte meine richtige Unschuld mit meiner großen Liebe verlieren, was kompletter Schwachsinn war. Jeder behauptete das und endete als Schlampe, da es Liebe nicht gab. Es war nur Einbildung.
In dieser Welt würde ich keinen vernünftigen Menschen finden, also konnte ich schon jetzt vögeln so oft ich wollte und wann ich wollte.

Ich schob meine Hände unter sein Shirt und sah ihm beim bittersüßem Leiden zu. Er verhielt sich wie ein Sklave und wow, dieses Spiel gefiel mir besser als ich es mir erträumt hatte. Ich hatte die Macht über seinen Körper.
"Du willst es doch auch.", flüsterte ich.
"Ich bringe dich nach Hause.", sagte er mit all seiner Kraft. "Das wird nicht nochmal passieren."
"Wir sind noch nicht fertig.", hauchte ich an seinen Hals und er schauderte, als ich Küsse auf seiner Schulter verteilte. Ich sah den Körper, der sich unter den Anziehsachen verbarg und fühlte erneut Schuld dafür, was ich hier tat. Ich vermied jeden Blickkontakt mit Claude und dachte immer noch an Pax.
"Küss mich.", verlangte ich. Er wollte es nicht tun und doch schlug sein Herz so fest, dass ich es an meiner Brust fühlen konnte.
Seine Lippen waren auf meinem Nacken und ich fühlte mich geliebt, so schrecklich es auch klang. Ich wollte nur davon leben. Von Gänsehaut und Schaudern und heißem Atem und Knutschflecken.
Er drückte mich fester auf seinen Schritt und war kurz davor, seine Selbstbeherrschung und seine Treue zu Pax zu verlieren. Männer konnten noch so nett und liebevoll sein - wenn es um Sex ging, taten sie alles.
"Sag mir, dass du das nicht willst. Sag mir, du willst nach Hause. Sag mir, dass ich gerade einen Fehler mache. Halt mich davon ab, Wioleth. Bitte", raunte er.
"Nein.", grinste ich und schob seine Hände unter mein Shirt. Er stöhnte lustvoll und gleichzeitig qualvoll. Ich folterte ihn.

"Hör auf.", zischte er. Er fand sich wieder. Seine Augen leuchteten entsetzlich und waren voller Erkenntnis.
Er schob mich unsanft von sich und versuchte, mich so schnell wie möglich loszuwerden, damit er nicht in Versuchung kam.
Er schluckte hart und strich sich den Schweiß vom Nacken. "Ich fahre dich nach Hause.", keifte er wütend und fuhr abrupt los.
Wahnsinns Beherrschung. Das hätte ich bestimmt nicht hinbekommen.

Er fuhr schnell um jede Ecke, ich schaukelte im Auto, weil er so schlampig fuhr.
"Claude-"
"Sei still."
"Aber-"
"ICH SAGTE SEI STILL!", brüllte er und hämmerte auf dem Lenkrad.
Er erinnerte mich so dermaßen an Pax. Pax hatte seine Wut nicht nur einmal an irgendeinen unschuldigen Schüler rausgelassen und herumgebrüllt.

Nach einigen Minuten waren wir schon bei Mona und er bremste wieder scharf, weshalb ich fast gegen das Armaturenbrett geknallt wäre.
Ich stieg hastig aus und schämte mich so sehr, dass ich verschwinden wollte.

Nach einigen Schritten rief er mich zurück. "Vergiss deine Tasche nicht.", knurrte er und warf mir die Tasche hart zu, die ich fast hatte fallen lassen.
"Warte doch.", sagte ich und lief zum Auto zurück. "Es tut mir Leid-"
"Du bist auf Droge und ich habe das ausgenutzt. Mieser kann ich mich jetzt auch nicht fühlen. Wenn Pax das erfährt-"
"Ich bin nicht sein Besitz, okay ? Ich tue was ich will mit wem ich will und das solltest du auch."
Er seufzte ungedulig. "Es geht doch überhaupt nicht darum."
Er trommelte nervös auf dem Lenker. "Ich fahre jetzt und komme auch nicht mehr wieder. Mein Job ist getan."
"Dein Job, ja ?", lachte ich bitter. "Schön, dann verpiss dich endlich."

Er verzog schmerzlich sein Gesicht, doch ich hatte keine Zeit für Mitgefühl. Mein Egoismus ging sichtbar mit mir durch.
"Ich verstehe, wieso Pax dich so liebt. Du hast was."
"Was soll das sein ?"
"Du weißt, wie man Menschen dazu bringt, sich selbst das Herz zu brechen."
"Was-"
Aber er raste schon davon, die Lichter seines Autos verblassten langsam in der Dunkelheit und ich stand da, um dem leeren Nichts noch lange hinterher zu sehen.

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