#1 8

I just want to feel your lips against my skin. - Is There Somewhere - Halsey

1 Woche später

Ich sah ihn rumstehen, in der Ecke mit seinem Gras und einer Schachtel in der Hose. Er rauchte wie ein Gott, ein kleines Tattoo auf seinem Arm, als er seine Ärmel hochzog. Er hatte die Augen gesenkt, überlegte wahrscheinlich, während er sich das Zeug in die Lunge zog.
Jeder hatte seine Gründe, sich selbst zu zerstören und ich wollte wissen, was seiner war.
Das Leben war kurz, aber ich wollte es jetzt beenden.
Wieso stand ich hier noch ?

Er stand dann vor mir, mit diesem Blick. Ihm ging es beschissen, keine Frage. Er hatte eine rote Nase, die nicht aussah, als hätte er geweint und doch sah er unerträglich traurig aus.
"Ich wollte sie nicht nur eifersüchtig machen. Ich wollte dich schon immer küssen, Wioleth und ich will es gerne nochmal wiederholen, ohne wie ein Arschloch zu wirken."
Er strich sich durch die Haare, müde und blasser denn je.

Ich wollte ihm sagen, dass ich damit klar kam, dass er immer Drogen nahm. Dass ich ihm zuhören würde, dass ich alles sein würde, nur nicht eine Jessicakopie. Er wollte nur das. Er sprach mit niemanden, so wie ich es nicht tat und das war nicht gut, das merkte ich selbst. Er regte mein weniges Mitleid an, das dort war.
Es war interesssant, dass ich so für ihn empfand. Warum war es so merkwürdig, mit ihm zu reden, ihn anzusehen, neben ihm zu stehen ?

Ich wollte ihn für mich haben und es kotzte mich an, dass mein Stolz es zuließ. Ich ging an ihm vorbei in die Schule.
Ich konnte ihn nicht gewinnen lassen. Er raubte mir mein Stolz und gab mir stattdessen etwas, was ich garnicht gebrauchen konnte - Gefühle.
Ich wusste nicht, was ich damit anfangen sollte. Sie waren nicht direkt dort, doch ich fühlte mich ganz anders als sonst. Sie mussten irgendwo tief in meiner schwarzen Seele liegen.

Diese Situation und das ganze Leben an sich war dumm. Warum passierte das ? Wieso stand er immer noch bei Jessica ?
Wieso küsste er sie so, wie er es bei mir getan hatte ?

Ich durfte nicht einmal darüber nachdenken, aber ich wollte mit ihm ausgehen. Das wollte ich wirklich. Ich wollte reden und zwar mit ihm, nur mit diesem Arsch dem ich nicht trauen konnte.

Mein Kopf war jetzt nur noch ein Haufen verknoteter Faden in den verschiedensten Farben.
Ich konnte nicht mehr denken.

Mona und Brandon blendete ich aus, als ich mich auf den Boden setzte.
Seine Lippen hatten sich angefühlt wie der Himmel, doch würde ich das auch in einem nüchternen Zustand denken ?

Das Verlangen war so stark, dass ich meinen Stolz erneut fallen lassen würde. Ich war nicht verliebt, ich war verliebt in die Tatsache, verliebt zu sein. Ich wollte ihn lieben und verstehen, aber ich wusste, dass ich ihn nicht lange bei mir behalten würde. Ich musste mich also nicht so anstrengend.
Die große Frage war doch, was er tun würde. Definitiv würde er mich anfassen wollen.
Er würde keine Rücksicht darauf nehmen.
Aber scheiß drauf. Vielleicht war es ein Fehler, aber ich war bereit.

•°•°•°•°•°•

Ich zog ihn an seinem Ärmel zurück. Jessica war schon gegangen.

"Kannst du mich mitnehmen?"
Er runzelte die Stirn und lächelte dann träge. Ich belastete ihn wahrscheinlich, doch er nickte schon und ging zum Auto.
Ich musste mein altes Ich finden und kein altes Ich hatte Menschen ausgenutzt. Doch jetzt tat er mir Leid und ich hasste mich dafür, dass er mir nicht egal sein konnte. Ich schmeckte den bitteren Nachgeschmack der Eifersucht, als ich daran dachte, dass er mich nur benutzt hatte, doch das was passiert war nahm ich auch nicht sonderlich ernst.
Was hatte ich erwartet ? Es war Pax und auch wenn ich ihn noch nicht ganz kennengelernt hatte, wusste ich doch, dass er kein süßer Kerl war und sich wie ein Gentleman verhielt.

Sein Auto stank nach Tabak, so wie er immer roch, wenn er an mir vorbeiging.
Er schien mir nicht in der Lage zu sein, zu fahren. Von mir aus konnte er aber auch ein Autounfall bauen, das war mir nun auch egal ob ich körperlich starb.

Er blinzelte und fuhr dann los. "Soll ich dich nach Hause fahren ?"
Ich schüttelte den Kopf.
Er seufzte. "Wohin dann ?"
"Irgendwohin."
Sein raues Lachen verpasste mir eine Gänsehaut. "Das hatten wir doch schon und du weißt, wie das geendet hat."
"Ja, damit, dass du mich wie ein Arschloch hast sitzen lassen."
Er umklammerte sein Lenkrad fest, aber er lachte.
"Eigentlich bin ich nicht wirklich in der Stimmung, aber wir können kurz nach SubWay und essen holen."
Ich hatte unglaublichen Hunger, deshalb übersah ich die Sturheit mal wieder für ihn und nickte.
"Glaub nicht, dass das ein Date ist."
"Tu ich nicht."
"Schön.", entgegnete ich und sah aus dem Fenster.
Das Lachen ertönte diesmal lauter und er bog um die Ecke. "Ach komm. Können wir uns nicht einfach vertragen ? Wenn du nicht so stur wärst, wäre ich vielleicht nicht so ein Arsch."

"Ich lasse mich nicht einfach vögeln, deshalb bist du so mies. Weil du nicht sofort bekommst was du willst."
Er lächelte selbstsicher. "Irgendwann schon."

Wir holten uns unser Essen ab und es herrschte eine Harmonie, die angenehm war.
Er wollte mich herauslassen, aber ich fuhr mit ihm zu seinem Platz, auch wenn es riskant war.
Ich kam nicht mehr von ihm los.

Es war ein Waldstück, von dem man auf die Stadt hinuntergucken konnte. Ich stand eher auf Natur, doch ich konnte mir den Ausblick nachts schön vorstellen. Die Lichter würden funkeln, so wie es meine Sterne auch taten.
Ich würde hier vielleicht immer wieder hinkommen.

"Was sagst du ?", flüsterte er. Er war eine ganz andere Person für mich, als er friedlich dastand, nicht mit der selben kalten Haltung. Er leckte sich über die Lippen, seine Augen waren wie Feuer.
Ich lehnte mich neben ihn an sein Auto und sah in die Stadt, doch alles was ich sah, war Leere.
"Es ist okay."
"Ich komme nachts hierhin.", murmelte er und setzte sich auf die Haube. "Wenn ich - ach nein. Das willst du vermutlich nicht hören. Du glaubst mir nicht."
"Das kannst du nicht wissen, wenn du es mir nicht sagst."
Er atmete durch und spielte mit seinen Händen.
Ich wollte sie ruhig halten, damit er nicht nervös war. Ich hatte lange nicht mehr mit ihm geredet, nicht seit der Nacht und den Tag danach. Sonst hatte er mich nur angeguckt, manchmal gezwinkert, wenn er gute Laune hatte, doch in letzter Zeit war er nicht mehr so wie er.

Es nervte, ich weiß. Aber ich konnte nicht aufhören, an ihn zu denken. Sonst dachte ich nur an mich. Nicht einmal Mona spielte eine große Laune, obwohl ich gut aufpasste wegen ihrem neuen "Freund."

Ich hielt Abstand, als ich mich ebenfalls auf die Haube setzte und ihn ansah. Diese Nähe engte mich ein und ich fühlte mich wieder unwohl, aber trotzdem wollte ich seine Hände halten, da es mich nervös machte, wie er sie raufte.
"Ich komme zum Nachdenken her. Und manchmal sehe ich, wie tief diese Klippe geht. Ein kleiner Schritt und es könnte alles zu Ende sein, weißt du ? Dieser Schmerz."
Warum war mir das nicht vorher aufgefallen ? Diese Nervosität, der Hunger. Er hatte etwas genommen. Er würde nie so etwas einfach so sagen.

"Ich weiß.", antwortete ich.
Er sah auf meine Lippen hinab. "Wenn ich daran denke", er tippte an meine Lippen und ich zuckte unwillkürlich zusammen , "dann geht es mir schon besser."

Ich lehnte mich von ihm weg.
Das war doch widerlich. Versuchte er romantisch zu sein ? Ich konnte es nicht abhaben, wenn jemand so sprach. Aber bei ihm hörte sich alles gut an
"Du bekommst es nicht so einfach.", ließ ich mein richtiges Ich sprechen. Ich durfte mich nicht so verändern.

Aber als er sich zu mir lehnte, wehrte ich mich nicht.
Seine Lippen küssten meine nur sanft und es war berauschend, diese Mischung aus Angst und Verlangen.
Er drückte sie nochmal leicht auf meine.
Es war schwer, meine Hände bei mir zu behalten und nicht hier und jetzt seine Sachen vom Leib zu reißen. Du verlierst noch den Verstand.

Ich fühlte mich so schwerelos, als er mich berührte, und beinahe vergaß ich, wie falsch das war. Mal wieder.
Er küsste nicht wild, es war irgendwie leidenschaftlich. Das war es - der Vergleich, die Unterschiede von damals und jetzt.
Ich vergaß, wer ich war und was passiert war. Pax legte meinen Beschützerinstinkt lahm.

"Mein Gott.", hauchte er an meine Lippen. "Ich kann das nicht machen."

•°•°•°•°•°•

Ich hasse diese Geschichte irgendwie. Das geht in eine komische Richtung, und es nervt. Natürlich schreibe ich alles sponan, ich denke nie eine Geschichte ganz durch. Wäre ganz schlau wenn ich noch eine schreiben will haha.
Nun ja, ich schaue mal, ob ich sie zu Ende schreibe. Denn ich schreibe scheiße, wenn ich kein Bock habe, und Zeit habe ich auch kaum.
Unter Druck ist es also schwer, kreativ zu sein, aber ich will nicht rumheulen. Hoffe einfach, dass ihr trotz dieser abgefuckten Scheiße nicht das Interesse an der Story verloren habt.

Was ist eure Lieblingsfarbe und warum ? Habe lange nichts mehr gefragt haha

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