#1 6

'Cause I don't feel bad about it. - Sleep - My Chemical Romance

Wir trennten uns im Raum. Eher gesagt drängten uns die Menschen auseinander und Jessica sah in meine Richtung, doch weder ich noch sie waren ganz in der Realität, weshalb sie mir winkte, ich es aber nicht erwiderte.

Pax nickte mir zu, was ich ebenfalls nicht zurückgab, doch ich lächelte ihn an.
Ich ging in den Nebenraum, um mir noch mehr zu besorgen. Mir war egal, dass mir alles egal war. Das war ein gutes Gefühl, aber ich wusste, was Drogen tun konnten. Trotzdem war es mir egal, denn sterben würde sowieso jeder. Da machte es nichts, früher zu gehen.
Ich sah, dass Pax sich und Jessica etwas aus einer Schachtel holte. Ich wusste nicht, was für eine Droge es war, aber sie sah teuer aus. Das durfte ich mir nicht entgehen lassen. Ich wollte sie.

Ich drängte mich zu ihm, wo auch schon einige standen.
Ich hielt meine Hand hin.
"Bist du dir sicher ?", flüsterte er und ich sah einen Funken Besorgnis. Jessica sah nicht hin, sondern lächelte einen anderen Typen an und unterhielt sich mit ihm, flirtete eher gesagt.
Mein Kopf drehte sich leicht, doch ich nickte.
Ich bekam eine kleine Tablette in die Hand gedrückt. Ein Typ neben mir meinte, dass es besser geht, wenn man es durch die Nase zieht.
Ich tat alles, als sei ich ein Mitläufer, doch alles was hier mit mir passierte, war gewollt.

Ich zerbröselte die Tablette auf dem Tisch und beugte mich vor. Mir ging es mies bei dieser Sache, aber ich war jung und wollte alles ausprobieren, auch wenn es gefährlich war. Ich lebte für Gefahren. Wie wollte man ein schönes Leben haben, wie wollte man Erfahrungen machen, wenn man nicht alles ausprobierte ?
Ich zog das Pulver durch meine Nase und hustete, schnappte nach Luft, als würde ich ersticken.
Doch sofort erzitterte ich, als es in meinen Kopf schoss.
Diese Euphorie und Energie war so unglaublich, dass ich anfing, zu lachen, doch es war viel zu laut. Ich konnte mich selbst nicht hören. Nur mein Herz raste in einer Geschwindigkeit, die ich nicht für möglich hielt.
Das Selbstbewusstsein stieg mir ebenfalls hoch, sowie dieses erregende Gefühl in meinem Körper. Verdammt, war ich geil auf Pax.
Er war auf der anderen Seite und sah mich mit demselben Verlangen an. Mir war so heiß. Ich fühlte mich wie Feuer und er lockte mich mit seinen Flammenhänden zu sich.
Während ich durch die Menge zu ihm ging, zog ich mein Shirt hoch und schmiss es in die Menge, die es jubelnd auffing und zerriss, als sei es von einem Rockstar. Vielleicht bildete ich mir das ein.

Alles, was ich berührte, nahm ich so krass wahr, dass ich zuckte, doch es war nicht aus Angst. Diese Sensitivität war stark und ich fühlte, wie meine Nerven angezündet wurden, als seien sie Schnüre einer Bombe.

Bevor ich zu ihm gelang, griff er unter meinen Po und zog mich zu sich, um mich hoch zu nehmen. Er lief irgendwohin, in einen dunklen Raum, in dem keiner war. Dieses Haus war ein Labyrinth und ich war dankbar dafür, dass uns niemand störte.
Gott, ich wollte es so sehr. Es war mir egal, was war. Ich war hier mit ihm und durfte mir diesen Moment nicht kaputt machen.
Ich sah überhaupt nichts, doch er schien sich in dem Raum auszukennen und legte mich auf ein Bett.
Sein Atem war nah an meinem Mund, seine Hände an meinen Oberschenkeln. Ich rang nach Luft, sah diese unglaublich schönen Sterne, als sei ich dort, wo ich hingehörte.

Ich zog seinen Kopf zu meinen Lippen runter und seine Zunge spielte mit meiner, doch seine Lippen berührten meine immer noch nicht.
Sein Grinsen konnte ich selbst in der Dunkelheit spüren. Mein Mund öffnete sich zu einem breiten Lächeln.

"Wolltest du nicht zu Jessica?", lächelte ich. Es war dumm, überhaupt zu fragen.
"Scheiß auf Jessica.", hauchte er und drückte seine Lippen fest auf meine. Seine Zähne bohrten sich sanft in meine Unterlippe, was mich erschaudern ließ.
Gott, war das falsch, aber es fühlte sich so gut an, dass es richtig sein musste. Ich hatte noch nie jemanden geküsst, nicht mit diesem Gefühl, sondern mit Angst.
Was ich hier fühlte war so, als würde ich meine Hand öffnen, in der meine Sebstbeherrschung war. Mein Stolz und alles, was ich jemals in mir hatte, das wurde alles von meiner Handfläche genommen.
Alles fühlte sich so intensiv auf meiner Haut an, sogar die Bettdecke an meinem Rücken, doch alles was ich wirklich fühlte waren seine Lippen und die Wärme durch seine Jeans, als ich meine Beine um ihn schlang.
Ich griff in seine Haare und er küsste mich immer drängender. Es sollte mir Angst machen, doch ich wollte immer mehr.

Seine Lippen küssten meine Oberlippe, meine Unterlippe und alles, was man überhaupt küssen konnte.
Dann war es hell, aber es war wie ein fernes Laternenlicht.

Ich bekam gemischte Gefühle. Seine Lippen waren auf meinem Bauch, das fühlte ich. Aber wessen Lippen waren es ?

Seine Hand streichelte meine Wange.
Er schlägt mich. "Halt die Fresse."
Ich keuche, als sich seine Hand sanft um meinen Hals legt.
Ich ersticke, als er seine Hand um meinen Hals legt und zudrückt.
"Sei leise."
Er bewegt sich fest in mir, und es tut so weh. Immer wieder und wieder tut er es, und jedes Mal sterbe ich ein bisschen mehr.

Ich fühlte ihn zwischen meinen Beinen, aber wen ? Seine Hände glitten zwischen meine Oberschenkel. Hatte er meine Hose ausgezogen ?
Sie war noch da.
Ich tastete nach seiner Brust. Sie war muskulös und heiß.
Pax.
"Pax ?", zitterte ich leicht. Wieso zitterte ich ?
Sein Atem war laut. "Ist alles okay?", fragte er und beugte sich vor. "Du hast gerade garnicht mehr reagiert."
"Tut mir Leid."
"Ich sagte du sollst die Fresse halten.", seine Hände sind auf meinen Oberschenkel und er gleitet weiter runter. Ich versuche, mich zu wehren und zu treten, aber es geht nicht. Er drückt zu und schlägt mich. Er hat Gefallen an meinem Schmerz und an meinem Leid. Das soll endlich vorbei sein. Ich halte es nicht aus. Die Tränen sind Wasserfälle, ich kann sie nicht stoppen.
Ich zappel wie wild und weine, schubse den Bastard von mir, aber er versucht meine Hände festzuhalten. "Wieso weinst du ? Wioleth, bitte hör auf zu weinen. Du weißt, dass ich nicht mit weinenden Mädchen klarkomme."
Ich rang nach Luft. Es war nach wie vor dunkel, deshalb wehrte ich mich immer noch gegen alle Berührungen.
Alles was mich jetzt berührte, machte mir Angst und versetzte mich in Panik.
"Fass mich nicht an.", schluchzte ich.
Ein Horrortrip. Es war der Horrortrip.
Ich schloss meine Augen, versuchte die Drogen aus meinem Kopf zu bekommen. Ich hatte einen Verfolgungswahn, ich lief um mein Leben, aber es war dunkel.
Pax holte mich ein. "Beruhig dich, Wioleth."

Er umarmte mich und ich fühlte mich furchtbar eingeengt in seinen nackten Armen. "Fass mich nicht an!", brüllte ich und biss ihn in den Arm.
"Verdammt.", zischte er. "Was ist bloß los mit dir ?"

Ich fand die Tür und lief hinaus in das bunte Licht. Meine Jacke lag auf der Treppe und ich zog sie über.
Er lief mir hinterher.
"Du bleibst schön hier.", lacht er bissig und drückt mich auf den Boden.

Bitte nicht. Ich war draußen, was eine schlechte Idee war, aber ich musste hier weg. Seine Arme drückten mich auf den Boden, doch hinter mir war niemand.
Ich sah Sterne auf dem Boden verteilt, setzte mich auf, um sie aufzuheben, aber sie wollten nicht zu mir. Ich krabelte weinend über den Boden. Ich wollte wieder ich sein. Bitte.

Ich jammerte erbärmlich in mich hinein und würgte endlich. Meine Arme gaben unter mir nach und ich fiel in mein Erbrochenes, aber das machte mir nichts, denn langsam sah ich nichts mehr, nur Männer in schwarzen Anzügen und Maske, bis ich schließlich ganz die Besinnung verlor.

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