Kapitel 2


Blut schaute zu Bussardfeder, der aber vollkommen auf seine beiden Gegnerinnen konzentriert war. „Kommt mit!", murmelte er leise und drehte sich um. Rubinsee lief ihm hinterher, rechts und links von ihr die beiden anderen Kater. Der dunkelrote Tigerkater trabte zwischen mehreren kleinen Büschen hindurch, wich einer großen Brombeerhecke aus und quetschte sich durch einen schmalen Spalt im Fels. „Wo gehen wir hin?", fragte Rubinherz verwundert, als Blut den mittleren von drei Gängen wählte. „Wir sind gleich da!", miaute er bloß. Ein Sonnenstrahl blendete sie urplötzlich. Sie trat in eine riesige Höhle die durch ein großes Loch in der Decke beleuchtet war. An den Felswänden wucherten dunkelgrüne Ranken empor und Rubinsee hörte das leise Plätschern einer entfernten Quelle. „Wow!", sagte sie. „Wo genau befinden wir uns?" Blut musste grinsen. „In unserem Lager. Dort drüben, neben dem hellen, runden Stein können wir uns unterhalten. Ihr könnt euch schon mal niederlassen, aber ich muss noch unseren Vater holen!" Er verschwand in einem Berg aus Steinen und Rubinsee vermutete, dass das der Bau der Krieger war, solange es bei Streunern überhaupt so etwas wie „Ränge" gab. Sie folgte dem hellen und dem dunklen Kater zu dem außergewöhnlich runden Stein. „Wie heißt ihr?", fragte die Kätzin neugierig. „Ich bin Tropfen und das ist Stein", maunzte der hellere Kater. Die drei Katzen warteten kurz, bis Blut mit einem alten, hellgrau getigerten Kater zurückgekehrt war, dann sagte Rubinsee: „Mein Name ist Rubinsee und meine Mutter Humpeltatze. Früher hieß sie Mohnspross." Der ältere Kater trat einen Schritt auf die Kätzin zu und murmelte: „Du siehst genauso aus wie deine Mutter!" Die dunkelrote Tigerkätzin verneigte sich leicht. „Du solltest gehen, Rubinsee, ich denke dein Begleiger vermisst dich!", sagte Stein und sie zuckte zusammen. Sie hatte Bussardfeder ganz vergessen! „Stimmt, begleitet mich jemand noch zurück?", bestätigte sie und Tropfen nickte. Die beiden trotteten durch das Höhlen-Gewirr zurück. „Danke, sonst hätte ich wahrscheinlich nie nach Hause gefunden!", bedankte sich Rubinsee. „Gern geschehen. Aber du verrätst deinem Clan nichts, oder?", miaute Tropfen. Seine Schwester schüttelte den Kopf. „Tschüss!", rief sie, dann verschwand sie im Gebüsch. „Da bist du ja!", schrie Bussardfeder erfreut als er die wenig verletzte Rubinsee sah. Er selbst hatte am ganzen Körper Verletzungen. Besonders seine Schulter sah so aus, als würde sie noch größere Probleme machen, aber von den beiden Kätzinnen war weit und breit nichts zu sehen. Rubinsee stützte Bussardfeder und zusammen schafften sie es zurück zum Lager.

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