Kapitel 17

Rubin war verwirrt. Warum machten sich die Hauskätzchen Sorgen um ein Zweibeinerjunges? Der jüngere der Katzen schaute sie interessiert an. „Wer ist das?" Doch Mizzi war schon hinter der schwarzen Kätzin her gerannt. Der andere schwarze Kater, der etwas älter war als Rubin sah den jungen Kater fragend an. „Wir müssen die Zweibeiner auf das Junge aufmerksam machen!" Die dunkelrote Tigerkätzin blieb nervös stehen, während die vier Hauskatzen um eine Ecke verschwanden. Verständnislos scharrte sie im Moos, was zwischen den Steinplatten unter ihren Pfoten herausquoll. Sie hörte entferntes Geschrei eines jungen Zweibeiners und eine Katze aufgeregt miauen. Mizzi lugte um ein Zweibeinernest. „Komme gleich! Ups... warte... jetzt hat der Zweibeiner uns gehört!" Ihr Kopf verschwand wieder. Rubin schlich näher. Viel Zweibeinermüll und Essenreste lagen zwischen zwei Zweibeinernestern. Ein Zweibeinerjunges brüllte wie am Spieß und ein Zweibeiner hielt die Pfote des jüngeren. Die schwarze Kätzin maunzte besorgt. „Geht es ihm gut?" Rubin spitzte die Ohren. Wie erkannte die Kätzin, dass das Zweibeinerjunge männlich war? Der Zweibeiner redete beruhigend auf die Katzen und das Junge ein. Jedenfalls glaubte Rubin das, sie konnte ihn ja nicht verstehen. Mizzi kam auf sie zu. „Alles wieder gut. Aber darf ich vorstellen: Oskar und Lili, Geschwister, Junge von zwei Streunern mit Lilis und Blackys Sohn Schleicher!", meinte die graue Kätzin fröhlich mit einem lächelnden Seitenblick auf den jüngeren Kater. Dieser schwellte die Brust. „Aber ich kann ganz viel! Ich bin nicht nur "der kleine Sohn"!" Rubin lachte leise. Dann schaute Mizzi plötzlich nervös. „Oh nein! Wir müssen sofort zu Wolf! Wir müssen doch heute noch ankommen!" Sie rannte los und die dunkelrote Tigerkätzin folgte ihr eilig.

Den Donnerweg überquerte sie zum Glück diesmal ohne Probleme. Bei Mizzis Zweibeinernest ließ die freundliche Kätzin Rubin allein weitergehen. „Tschüss! Wir sehen uns!" Die Beiden trennten sich. Auf dem Rückweg jagte Rubin noch etwas, bis sie auf Wolf traf. „Oh, Rubin! Geht es dir gut?" Sie nickte. „Ja, und ich habe sogar noch eine Amsel mitgebracht! Haben Stern und Sun noch Hunger?", fragte sie ihn. „Vielleicht. Gehe doch einfach zur Höhle und frage sie selbst! Oder... ich muss sowieso zurück. Ich gebe es ihnen einfach!" Rubin gab Wolf ihren Fang und schaute, wo genau sie sich eigentlich befand. Sie merkte, das der Fuß des einen Berges garnicht mal so weit entfernt war. Sollte sie ihn erkunden? Oder war es zu gefährlich, dort könnte es möglicherweise Adler geben. Sie beschloss, doch Wolf zur Höhle zu folgen, denn es wurde langsam dunkel. Heute hatte sie so viele nette und unfreundliche Katze kennengelernt!

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