Kapitel 16
Heey, ich weiß ich bin zwei Stunden zu spät, aber das Kapitel wurde länger als geplant und ich musste das meiste davon an meinem Handy schreiben, weshalb ich ein bisschen länger gebraucht habe.
Übrigens, ich freue mich sehr sehr über eure Kommentare, auch wenn ich manchmal ein bisschen Zeit benötige um zu antworten. Aber ich freue mich sehr und jedes Mal wenn ich sehe, dass ich ein neues Kommentar habe, freue ich mich total und hoffe, dass die Geschichte gut ankommt. Ich rufe euch mal hiermit dazu auf, mir eure ehrliche Meinung zu sagen. Kritik ist natürlich auch erwünscht, ich würde gerne wissen, was ich besser machen könnte.
Danke an alles Leser, Voter und Kommentierer <3 Ich liebe euch alle und ohne euch hätte ich wahrscheinlich keine Motivation mehr<3
Ach an alle die Lost Heart lesen, es tut mir so Leid, dass letzten Donnerstag kein Kapitel kam. Nur war ich den ganzen Tag nicht zuhause, am Freitag bin ich zu meinem Vater gefahren und gestern war ich wieder nicht zuhause. Ich versuche entweder Mittwoch also heute zu updaten oder aber ihr kriegt Donnerstag und vielleicht Montag ein Kapitel. Habe aber am Samstag Geburtstag, weshalb ich dann vielleicht noch Gäste habe und ich will niemanden zur Seite drängen, damit ich schreiben kann. Ich versuche allerdings mein bestes <3
Viel Spaß beim Kapitel <3
xxx
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Harry's Pov
"Gemma meinst du echt das ist eine gute Idee?", fragte ich verzweifelt und fummelte an meinem etwas zu großem Shirt herum. Sie seufzte nur als Antwort und zupfte an meinem Ärmel herum und krempelte ihn ein bisschen nach oben. Im großen Wandspiegel vor mir konnte ich sehen, wie sie ihre Augenbrauen verzog.
"Was ist los? Sehe ich so schlimm aus?", panisch schaute ich zu ihr und erntete mir nur ein lautes Grunzen.
"Harry sei doch mal selbstbewusst! Du sieht gut aus! Ich mach dir nur noch deine Haare und dann bist du bereit für dein Date.", grinste die Blonde. Date?! Ich rollte meine Augen und schüttelte den Kopf.
Gemma verstand nicht, dass Louis und ich nur Freunde waren. Außerdem wusste sie nicht mal, dass er mein Lehrer war. Wie könnte ich ihr das denn auch erklären? 'Ja ehm Gem? Ich müsste dir da noch was über Louis anvertrauen, keine Sorge ist nichts großes, er ist bloß mein Englischlehrer und ich bin verknallt in ihn. Hoffentlich wird was aus uns, huh?' Nein, das konnte ich auf keinen Fall machen.
Sie würde mich wahrscheinlich für verrückt erklären und vielleicht würde sie sogar Mum und Robin was erzählen. Damit wäre einfach alles ruiniert. Also sollte sie erstmal ruhig im Glauben bleiben, dass Louis einfach ein normaler Freund war.
"Gem, er ist nur ein normaler Freund. Wir treffen uns ganz normal und es ist kein Date.", murmelte ich leise und verhinderte rot zu werden. Das würde ihr bloß wieder Stoff zum Reden geben.
Gemma tzte nur und nickte unüberzeugt.
"Wenn du das meinst... komm jetzt und setz dich hin." Ich tat wie mir befohlen und ließ mich vor ihrem großen, nussbraunem Schminktisch wieder. Vor mir stand ein großer Spiegel und auf dem Tisch lagen Kosmetikartikel, die Gemma täglich benutzte.
"Willst du deine Haare ein bisschen nach oben haben?", fragte sie mich und zeigte es mir, indem sie meine vorderen Haare ein wenig nach oben hielt. Ich fand zwar, dass es gut aussah, aber irgendwie wirkte es zu aufgestylt. Ich war schließlich auf keinen Date sondern auf einem normalen Treffen zwischen Freunden.
"Eigentlich soll es bloß ein bisschen zur Seite..." Quetschte ich zwischen meinen Zähnen hervor und achtete darauf, nicht in ihre Augen zu sehen. Die würdne mich wieder dazubringen, das zu tun was sie wollte. Ihre Hundeaugen waren einfach unschlagbar, eben genau wie meine.
Gemma tzte erneut und hielt sich aber trotzdem an meinen Wunsch. Mit einem kleinen schwarzen Kamm und ein bisschen Haarspray schaffte sie es meine Haare lässig und dennoch gut aussehend zu stylen. Ich sah sogar ein bisschen älter aus als sonst, was definitiv ein Bonus war.
"Danke Gemma...", grinste ich verlegen und stand von meinem Platz auf. Sie verdrehte ihre Augen und zog mich in eine kurze Umarmung. "Ist doch kein Problem, für mein Bruderherz tue ich fast alles.", lachte sie und ich hauchte erneut ein leises danke.
Gemma schüttelte lachend den Kopf und klopfte mir auf den Rücken.
"Na dann, musst du nicht langsam los?", fragte sie und zeigte dabei auf ihre Handyuhr. Es war bereits zwanzig vor vier und um viertel nach wollte ich bei Louis sein. Er hatte mir angeboten, mich abzuholen, doch ich wollte das nicht. Es ließ mich nur noch jünger aussehen und deshalb entschied ich mich lieber mit dem Bus zu fahren.
Würde auch nicht länger dauern, höchstens fünfzehn Minuten.
Auf den Weg zur Haustür war ich ein bisschen überrascht, keine Nervosität zu spüren. Naja, vielleicht nicht 'keine' aber zumindest schlug mein Herz noch in einem akzeptablen Rhythmus und auch meine Beine zitterten nicht; sie hielten mich noch ohne Probleme. Natürlich war ich mir sicher, dass sobald ich im Bus saß, spätestens vor seiner Wohnung, ich wahrscheinlich nicht mehr klar denken konnte vor lauter Nervosität.
Ich spürte bereits als ich zur Tür raus ging, und die fünf Minuten bis zur Bushaltestelle lief, wie mein Herz anfing schneller zu flattern. Mein Bauch fühlte sich komisch an, als würde irgendein Druck auf meine Bauchdecke ausgeübt werden. Hoffentlich würde es nicht allzu schlimm werden, wenn ich dann erst mal bei Louis war.
Als ich nach dem kurzen Fußweg die Bushaltestelle sah, stand mein Bus bereits da. Ich verschnellerte meine Schritte und kam noch rechtzeitig beim Bus an. Der Busfahrer schaute mich strafend an, denn gerade als ich rein wollte hatte er bereits anfangen wollen die Türen zu schließen. Ich lächelte ihn mit roten Wangen an und bezahlte das Busticket.
Der Bus war noch fast leer und ich ließ mich auf einen leeren Platz ziemlich in der Mitte fallen, direkt an der Ausgangstür. Ich holte mein Handy heraus und steckte mir meine Kopfhörer ins Ohr, um während der Fahrt, trotz dass sie kurz war, Musik zu hören. Musik half mir schon immer wenn ich nervös war und es beruhigte mich die ruhigen Klänge und die sanften Stimmen zu hören. Leise sang ich die Worte, naja murmelte und flüsterte sie mehr als dass ich sie sang. Ich schaute währenddessen aus dem Fenster, nahm alle Eindrücke in mich auf und versuchte nicht an später zu denken. Der bloße Gedanke daran, dass ich gleich in Louis' Wohnung sein würde, machte mich verrückt. Ich übertrieb hoffentlich nicht, war es angemessen so viel Angst davor zu haben? Ich wollte nicht wie ein nervöser Trottel rüberkommen.
Leider war die Fahrt schon viel zu kurz vorbei, die fünfzehn Minuten kamen mir eher rüber wie fünf aber sowas war ja bekannt. Wenn man nervös war, ging die Zeit eh viel zu schnell vorüber während sie sich wie Stunden anfühlte, wenn man sich auf das bevorstehende Ereignis freute. Ich drückte auf den 'Stoppknopf' und stellte mich bereits vor die Tür. Sobald der Busfahrer anhielt und die Tür auf glitt sprang ich raus, dachte gar nicht daran einfach weiterzufahren und Louis zu schreiben, ich hätte Grippe bekommen. Außerdem hätte er es mir wahrscheinlich eh nicht geglaubt, da ich ja kerngesund in der Schule war.
Er hatte mir während des Unterrichts, sogar drei mal zu gelächelt. Ich wurde natürlich nur rot und versuchte meine warm werdendes Gesicht hinter meinem Buch zu verstecken. Luke hatte mich zum Glück mit blöden Witzen abgelenkt, wir verstanden uns schon ziemlich gut, dafür dass wir uns erst seit so kurzer Zeit kannten. Wegen der Schularbeit saßen wir jede Stunde nebeneinander und bemerkten dabei, dass wir genau den gleichen Humor hatten. Niemand sonst fand mich witzig, weshalb ich mich umso mehr darüber freute, dass Luke mich witzig fand.
Als ich dann den Bus wegfahren sah, realisierte ich es. Ich bemerkte, dass ich nur wenige Momente davon entfernt war, auf Louis zu treffen. Alleine etwas mit ihm zu unternehmen. Als Freunde. Mein Bauch fühlte sich an als würde er gedreht werden und ich spürte eine leichte Übelkeit als ich mich umsah. Louis wohnte in einer relativ schönen Umgebung und viele Einfamilienhäuser sowie Zweifamilienhäuser standen dort. Ich schaute nach rechts wo ich das Straßenschild sah. Schluckend nahm ich mein Handy wieder und öffnete Louis' und meine Nachrichten.
'Hey ich bin jetzt bei deiner Bushaltestelle, holst du mich ab?-H'
Nicht mal eine Minute später fühlte ich das Vibrieren meines Handys.
'Na klar :) bin in zwei Minuten da x'
Ich schluckte wieder und starrte auf das 'x'. Es bedeutete Kuss und er hatte es an mich geschrieben. Er beendete seine Nachricht an mich mit einem 'x'.
Die Schmetterlinge in meinem Bauch flatterten spürbar herum und halfen mir bei der Übelkeit nicht wirklich. Ich war so nervös, dass ich mein Handy beim Wegstecken fast fallen ließ. Ich konnte meine Finger nicht mal mehr richtig bewegen, da sie durch das ganze Kribbeln fast taub waren.
Bevor ich auch nur ansatzweise in der Verfassung war, Louis gegenüber zu treten, fuhr bereits sein schwarzes Auto vor. Meine Augen weiteten sich als es direkt vor mir anhielt. Nervös öffnete ich die Beifahrertür und setzte mich zögernd auf den Sitz. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, wagte ich es Louis anzusehen. Seine weichen braunen Haare hatte er zur Seite gestylt und er hatte einen dunkelblauen Adidas Pulli an, dazu trug er eine schwarze, relativ enge Jeans.
Seine blauen Augen strahlten und auf seinen rosa Lippen lag ein breites Grinsen.
Ich setzte selber ein kleines Lächeln auf, als er die Hand zur Begrüßung hob. Er war einfach so süß!
"Hey Harry...", murmelte er und grinste mir weiterhin zu. Oh Gott, warum strahlten seine Augen nur so sehr. Es war einfach nicht fair, wie sollte man sich da noch auf etwas anderes konzentrieren? Zum Beispiel darauf zu antworten. Denn als ich bestimmt drei Minuten später immer noch nicht geantwortet hatte, entfuhr Louis ein leises Kichern.
"Oh... Ehm... Hi?", ich klang so nervös, meine Stimme zitterte und war definitiv nicht sicher. Auf jeden Fall musste Louis bemerkt haben, dass ich ihn ein bisschen zu sehr mochte. Welcher normale Freund wurde auch schon so nervös, wie ich es bei Louis wurde?
Ein paar Sekunden sagte keiner von uns etwas, wir sahen uns einfach nur stumm in die Augen, hatten beide ein kleines Lächeln auf den Lippen. Fast vergaß ich, dass es kein Date war und erst als ich mich selber daran erinnerte, dass wir nur Freunde waren, konnte ich mich aus dieser 'Trance' befreien. Ich hustete einmal und brachte so auch Louis wieder zurück. Das schöne Schweigen verwandelte sich eher in eine peinliche Stille. Wir beide hatten keine Ahnung was wir sagen könnten, alles würde die Situation wahrscheinlich mehr verschlimmern als verbessern.
"Eh... Wollen wir vielleicht was essen fahren? Ich hab ziemlich Hunger und danach könnten wir ja zu mir... Also... Nur wenn du willst, natürlich.", brach Louis schlussendlich die unangenehme Stille. Ich war ihm sehr dankbar dafür, ich hätte nie den Mut aufgebracht und dann hätten wir die Stunden einfach nur schweigend abgesessen und wahrscheinlich nie wieder zusammen was gemacht.
"Ja... Das klingt doch gut.", antwortete ich nur, noch immer ein bisschen peinlich berührt und ziemlich nervös. Doch Louis lächelte mir zu und startete den Wagen. Er fuhr wieder auf die Straße und für den Rest des Weges zum Restaurant herrschte erneut das Schweigen. Diesmal allerdings war es weder peinlich noch schön, es war einfach normal. Niemand fühlte sich gezwungen etwas zu sagen. Tatsächlich beruhigte mich die Stille sogar ein wenig.
Wir hielten vor einem etwas moderneren Gebäude, welches in einem sehr hellen weiß gestrichen war. Es befand sich ein recht großer Parkplatz direkt neben dem Restaurant , auf welchen Louis auch das Auto hinstellte. Nachdem Louis den Motor abgeschaltet hatte, schauten wir uns erneut in die Augen, bevor wir den Kontakt brachen indem wir beide aus dem Auto stiegen. Zu zweit schlenderten wir nebeneinander zur großen Tür, die ins Restaurant führte.
Vom netten Kellner am Einfang wurden wir auch gleich zu unseren Plätzen geführt, die am Fenster lagen. Es war ein einfacher Tisch mit zwei Stühlen, die gegenüber voneinander standen. Louis grinste und hielt mir den Stuhl hin, ich lachte leise und setzte mich, versuchte nicht schon wieder rot zu werden.
Louis ließ sich auf dem anderen Stuhl nieder und brach dabei keine Sekunde unseren Augenkontakt. Irgendwann kam der Kellner wieder und brachte uns Speisekarten.
"Ich glaube ich nehme den Hamburger...", grinste Louis und wieder musste ich mich daran erinnern, dass das ganze hier kein Date war. Ich durfte einfach nicht in diese Traumwelt abrutschen.
"Jaa eh... Ich auch.", lächelte ich gezwungen und legte meine Karte auf die von Louis. Der Kellner kam ein paar Minuten später wieder um unsere Bestellungen aufzunehmen und die karten mitzunehmen.
"Sooo.. Schon komisch irgendwie, dass wir jetzt Freunde sind... Oder?", Louis schaute mich ein bisschen nervös an und ich konnte nicht anders und spürte ein stechen in meiner Brust. Freunde. Nicht mehr und auch nicht weniger. Egal wie sehr ich es mir innerlich wünschte, wir waren Freunde. Nichts sonst.
"Schon ja... Aber naja... Solange wir uns verstehen sollte es ja nicht schlimm sein.", stimmte ich trotz des Stechens zu. Louis lachte leise und nickte.
Wir unterhielten uns die ganze Zeit bis das Essen kam. Über Gott und die Welt, über die Zukunft, er erzählte mir warum er Lehrer geworden ist und im Gegenzug erzählte ich ihm von meinem Traumberuf. Ich erzählte ihm, dass Gemma mich unterstützte und ich mich nicht mehr so sehr schämte, worauf er mir die Hand auf meinen Arm legte und nur erwiderte, dass ich mich nie hätte schämen müssen. Louis erzählte mir davon, dass es ihm früher auch nicht besser ging, er erzählte von seiner Angst aber er sagte auch, es würde besser werden umso älter ich werde. Natürlich vertraute ich ihm und nickte dankend.
Wir hatten gar nicht bemerkt, wie der Kellner plötzlich an unserem Tisch stand und unsere Teller vor uns abstellte. Er lächelte uns zu und ging dann zum nächsten Tisch herüber.
Louis und ich fingen gleich an zu essen, lobten das Restaurant und nahmen uns vor auf alle Fälle noch einmal vorbeizukommen. Doch wir hatten so viel Spaß, dass wir gar nicht bemerkten, wie die Zeit verflog. Ehe wir es wussten, waren wir fertig mit unseren Hamburgern und der Kellner war wieder da um uns abzukassieren.
"Ich bezahl.", sagte Louis in einem strengen Ton, als er sah wie ich dabei war mein Portmonee herauszuziehen. Ich zog eine Augenbraue frech hoch, durch die ganzen Gespräche fühlte ich mich schon viel wohler in Louis' Nähe, ich konnte sogar Späße mit ihm machen ohne rot anzulaufen.
"Nein schon gut, wir teilen uns das.", grinste ich frech und holte einen Zehnerschein hervor. Louis schaute mich herausfordernd an und gab dem Kellner sein Geld. Ich nahm die Herausforderung an und überreichte meinen Zehner.
"Ich glaube es nicht...", kicherte Louis empört, "das hast du nicht echt gemacht gerade, oder?"
"Doch, doch das habe ich. Wieso? Hast du was dagegen?", fragte ich genauso herausfordernd wie er zuvor.
Louis nickte nur und stand auf. Er zog mich an meinem Arm ebenfalls hoch und lief mit mir zusammen aus dem Restaurant. Überrascht kam ich erst nicht hinterher und war kurz davor zu stolpern, doch zum Glück hielt Louis mich fest.
"Was soll das werden?", fragte ich kichernd und erntete mir einen sanften Klaps auf den Po von Louis.
"Nichts nichts... Irgendwann wirst du noch merken was du davon hast. Jetzt gehen wir in den Park okay?", verwirrt starrte ich sein Gesichtsprofil an. Er schien es ernst zu meinen, da er nicht dieses freche, belustigte Grinsen aufgesetzt hatte.
"Ehm okay?", stimmte ich einfach zu und ließ mich von Louis sanft in sein Auto schubsen. Louis setzte sich natürlich auf den Fahrersitz und startete wortlos den Wagen. Auf der Uhr am Armaturenbrett konnte ich erkennen, dass es bereits nach sieben war. Wow, die Zeit mit Louis war ja wirklich einfach verflogen!
Wir fuhren ungefähr für zehn Minuten, bis wir an dem großen Stadtpark Halt machten. Louis stieg schnell aus und bevor ich überhaupt die Chance hatte aus zu steigen, hatte Louis mir bereits die Tür geöffnet und hielt sie mir offen, wie ein wahrer Gentleman. Klar, es war kein Date und das hatte ich auch nicht vergessen, doch Louis machte es einem echt schwer, mit dem Freunde sein. Er verhielt sich einfach wie auf einem Date, zumindest stellte ich mir so ein Date vor. Nicht dass ich es wusste, da ich ja noch nie ein Date hatte, aber so sah ich es immer in Filmen und deswegen fand ich eben, dass Louis sich wie auf einem Date verhielt.
Auch wenn das niemals stimmen konnte, denn ich war ja immer noch sein Schüler, doch irgendwie machte er es mir einfach schwer.
Tatsächlich wurde es nur schlimmer als Louis meine Hand ergriff und mich so durch den Park zog. Zuerst blieben wir auf dem Kiesweg, aber Louis zog uns dann einfach direkt in die Wiese. Normalerweise war der Park immer gut besucht, doch da es bereits dämmerte und auch ziemliche Kälte herrschte, waren nur wenige Leute hier. Und die, die da waren befanden sich mehr in der Parkmitte, dort wo die ganzen Bänke waren, während Louis und ich uns einfach auf der Wiese hinsetzten.
"Ist dir kalt?", fragte Louis in die Stille des Abends herein, er hatte wohl bemerkte, wie ich anfing zu Zittern. Es war zwar nicht total kalt, aber der Wind war doch schon ziemlich kühl und jedesmal wenn es wieder einen Windzug gab, stellte sich auf meinen Armen eine Gänsehaut auf. Eigentlich wollte ich nicht, dass Louis es sah, da es mir peinlich war, aber nun konnte ich ja nichts mehr dran ändern.
"Ein bisschen.", gab ich also mit kleinlauter Stimme zu. Louis kicherte leise und begann sich seinen Adidas Pulli über den Kopf zu ziehen. Ein bisschen vom T-Shirt, welches er drunter trug, wurde mit hoch gerissen und legte mir so den blick frei, auf seinen perfekten Bauch. Das Stück Haut, das ich sehen konnte, war braun gebrannt und es zeichneten sich auf jeden Fall Muskeln ab.
Schnell schloss ich meinen Mund, als ich bemerkte, dass er mir auffällig offen stand. Die Röte schlich sich natürlich sofort in mein Gesicht zurück und dankend nahm ich einfach den Pulli entgegen, als Louis ihn mir gab.
"Ist dir jetzt nicht kalt?", fragte ich, aber zog noch im gleichen Augenblick den Pulli über. Ich konnte einfach nicht anders, als zu bemerken, wie sehr er nach Louis roch. Dieser Zimt-Vanille Geruch war nur schwer zu übersehen und unbemerkt roch ich an dem dicken Stoff. Louis schien es wirklich nicht zu bemerken, was mir Hoffnung gab, dass er noch nicht gesehen hatte, wie sehr ich ihn eigentlich mochte.
Das und der Fakt, dass er mir seinen Arm um die Schulter legte und die Lücke zwischen uns schloss, indem er herüberrutschte. Er würde sich doch niemals so verhalten, wenn er mich komisch finden würde, oder?
Hoffentlich war er kein Arsch, der nur meine Gefühle ausnutzte, weil es witzig war. Aber ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, dass Louis so etwas tun würde. Dafür war er ein viel zu lieber Mensch, der sich viel zu sehr um andere kümmerte.
"Besser so?", fragte Louis und schaute mir in die Augen. Oh nein, er hatte doch etwa nicht bemerkt, dass ich ihn anstarrte?
"Ja...", murmelte ich leise und kuschelte mich ein bisschen fester an Louis und in seinen Pulli.
Eine angenehme Stille formte sich zwischen uns beiden. Wir schauten einfach nur in den dunkler werdenden Himmel. Ich bemerkte wie meine Augen immer schwerer wurden und es wurde immer schwerer, mich aufrecht zu halten.
Irgendwann, nach einer Zeit, die ich einfach nicht einordnen konnte, da ich schon so weggetreten war, kuschelte ich mich ein bisschen weiter an Louis. Ich schloss meine Arme um seine Hüfte und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Ich wusste nicht was ich da tat, ich war schon so müde und realisierte gar nicht mehr, was ich tat.
Ohne mich dagegen wehren zu können, fielen mir meine Augenlider zu und ich driftete in eine friedliche Traumwelt ab.
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