Kapitel 12
Ein neues Kapitel :3 das nächste kommt so schnell wie möglich, versprochen! Eins sage ich, mindestens jeden Monat eins. Ich versuch aber jede Woche okay? Hab grad viel zu tun, viel lernen für die Abschlussprüfungen :( aber wird schon. <3 Viel Spaß! <3
Kapitel 12
Ich wusste nicht was ich machen sollte. Was dachte Gemma nun von uns? Wie sahen wir für sie aus? Würde sie mich damit nun aufziehen? Ruhig blieb ich einfach so liegen, rücklings mit Louis auf mir. Vor Schock konnte ich nicht mehr klar denken oder mich irgendwie bewegen.
Mir war klar, dass ich Louis von mir schubsen sollte, denn so wie wir jetzt lagen könnte es wirklich falsch für sie aussehen. Ich wollte nicht, dass sie ein falsches Bild von uns haben würde. Und sowieso, wie wir hier lagen war nicht okay. Er war immer noch mein Lehrer, selbst wenn wir jetzt eine Art Freundschaft angefangen hatten. Louis war mein Lehrer, er dürfte nicht auf mir liegen, wir dürften nicht so viel Spaß haben. Gemma hätte uns nie sehen dürfen. Was würde sie tun wenn sie erfahren würde, dass Louis mein Lehrer war?
Würde sie sauer auf mich sein?
Im Gegensatz zu mir, wusste Louis was zu tun war und sprang halbwegs von mir runter. Seine Augen fanden meine und er rappelte sich schnell auf, so dass er vor mir im Schneidersitz saß. Er hatte knallrote Wangen, ob vor Lachen oder vor Verlegenheit wusste ich nicht. Ich konnte an seinem Blick auch nicht erkennen, was jetzt in ihm vor ging. Ich kannte ihn noch nicht lange genug um abschätzen zu können was er dachte, wann er es dachte und warum er es dachte.
Bei meinen Freunden war es etwas anderes, wir kannten uns schon Ewigkeiten und es war leicht zu wissen was sie in den meisten Situationen dachten oder wie es ihnen ging.
Louis hatte seinen Blick immer noch auf mir fixiert, selbst als Gemma sich räusperte. Ach stimmt, Gemma! Vorsichtig ließ ich meinen Blick zu ihr schweifen, sie sah ein wenig verwirrt aus. Ihre Hände hatte sie in ihre Hüfte gestemmt und ihr Mund war ein kleines wenig geöffnet. Wahrscheinlich hatte sie nur Fragezeichen im Kopf.
Zum Glück wusste sie nicht, dass Louis mein Lehrer war! Sollte ich es ihr sagen? Oder sollte ich es ihr einfach verschweigen? Wenn sie nichts davon erfahren würde, könnte Louis öfter vorbeikommen ohne dass es komisch aussehen würde.
„Harry kann ich mal kurz mit dir reden?“ Fragte Gemma langsam. Ich schaute von ihr zurück zu Louis und in seinen Augen konnte ich immer noch nicht erkennen was er fühlte. Seine Augen sahen blauer aus als sonst und seine Wangen waren immer noch gerötet. War es ihm vielleicht peinlich? Das wäre wohl das Einzige, was im Moment Sinn ergeben würde.
„Geh ruhig, ich warte hier.“ Flüsterte Louis mir unsicher zu und ich nickte. Wenn Louis wirklich damit einverstanden war, dass ich ihn alleine in meinem Zimmer lassen würde, war ja alles gut. Ich setzte mich ein wenig angespannt auf und versuchte mir nichts anmerken zu lassen, als ich Gemma heraus auf den Flur folgte.
Meine Schwester schloss die Tür hinter mir und lehnte sich mit ihrem Rücken gegen die Tür. Ihre Arme hatte sie wieder in ihre Hüfte gestemmt und von ihrem Gesicht konnte ich ablesen, dass sie noch immer ziemlich verwirrt aber auch ein Stück belustigt war, über das was sie eben gesehen hatte.
„Harry hast du mir was zu sagen?“ Ihr Ton klang ein wenig genervt, doch als ich meinen Kopf beschämt nach unten hingen ließ, wurde sie weicher. Eine warme Hand fand den Weg auf meine Schulter und ich hörte Gemma seufzen. „Du musst nicht beschämt sein, ich habe schon eine Weile lang an so was gedacht und ich akzeptiere dich so wie du bist. Ich will nur dass du weißt, dass ich für dich da bin und dass du weißt, dass ich dich nie im falschen Licht sehen würde.“
Tränen traten unkontrolliert in meine Augen, ich wusste nicht was ich sagen sollte. Mir war bewusst gewesen, dass Gemma mich immer lieben würde, selbst wenn ich ihr sagen sollte, dass ich schwul war. Doch es so zu hören war einfach ein schönes Gefühl und es nahm mir ein heftiges Gewicht vom Herzen.
„Awe Haz, weine nicht! Es ist alles okay, du wirst immer mein kleiner, trotteliger Bruder sein, egal wen du magst oder für welches Geschlecht du fühlst. Ich liebe dich immer und daran wird sich auch nichts ändern, okay?“ Ich nickte nur leicht und schaute ihr mit nassen Augen wieder ins Gesicht. Sie sah mich warm an und schlang ihre dünnen Arme um mich. Schluchzend erwiderte ich ihre Umarmung und versteckte mein Gesicht an ihrer Stoffjacke.
„Willst du jetzt darüber reden, was da drinnen passiert ist?“ Sie hielt mich auf Armeslänge von sich und ihre Augen blitzen neugierig auf. Ich zuckte allerdings nur mit den Schultern. „Nichts...“ Flüsterte ich und verfluchte mich innerlich dafür nicht glaubwürdiger lügen zu können. Und dann war auch noch meine Stimme weg, wie sollte sie mir denn so glauben?
Gemma grinste nur und nickte. „Ja als wenn! Sag es mir bitte, ist er dein Freund? Hast du etwa einen Freund?“ Sang sie in einem belustigten Ton und ich zischte. „Psht! Nachher hört er dich noch!“ Sie lachte nur leise. „Ist er denn dein Freund?“ Fragte sie, diesmal in einem flüsternden Ton.
„Nein! Er ist nur ein normaler Freund. Wirklich.“ Ich versuchte all meine Glaubwürdigkeit in den Satz zu stecken und klimperte niedlich mit den Wimpern. Dem konnte Gemma noch nie widerstehen. Mahnend sah sie mich an.
„Du lügst auch wirklich nicht...?“ Ich schüttelte den Kopf und grinste, sodass meine Grübchen sichtbar wurden. Ich log ja theoretisch auch nicht, aber ich wollte auch nicht, dass Gemma etwa von meinen Gefühlen wusste.
„Hmm. Na gut, diesmal lasse ich dich laufen. Aber demnächst reden wir nochmal, in Ordnung?“
„Ja..“ Versprach ich ihr und umarmte sie noch mal. Ihre tolle Reaktion hatte mich ziemlich emotional gemacht. Wie hatte ich so eine tolle Schwester verdient?
Sie lächelte noch ein letztes Mal bevor sie in ihr Zimmer, gegenüber von meinem, verschwand.
Zum Glück hatte sie nichts großes mitbekommen. Ich seufzte erleichtert und kehrte in mein Zimmer zurück. Louis saß genau wie vorher auf meinem Bett, nur dass er hektisch an seinem Handy tippte. Um meine Anwesenheit anzukündigen, räusperte ich einmal laut und sofort schnellte Louis' Kopf hoch. Seine geröteten Wangen waren bereits abgeklungen aber er sah trotzdem noch ein wenig mitgenommen und schockiert aus.
„Oh ehm... ist alles okay? Was hat sie gesagt?“ Fragte er mit einem kleinen besorgten Schimmer in seiner Stimme und steckte sein Handy schnell wieder zurück in seine Hosentasche. Er schaute mich mit seinem undefinierbarem Blick an und richtete sich ein wenig auf.
„Ja, also... sie hat mir gesagt, dass sie glaubt, dass ich... schwul bin? Und ich habe sie nicht wirklich verbessert, also denke ich... bin ich jetzt geoutet? Und sie dachte du wärst mit mir... zusammen aber ich habe ihr gesagt, dass es nicht stimmt.“ Verlegen fuhr ich mir durch die braunen Locken und spürte wie mein Gesicht ganz warm wurde. Wahrscheinlich waren meine Wangen auch so rot wie Tomaten.
Louis' Augen weiteten sich geschockt und er sprang sofort vom Bett auf. Unsicher kam er näher zu mir und legte seine Arme dann sanft um mich. „Wie hat sie reagiert? Also auf dein Outing?“ Flüsterte er an meine Schulter und ich legte meine Arme auch um ihn.
„Ehm... sie hat gut reagiert. Sagte mir, sie würde mich trotzdem genauso lieben wie vorher und so...“ Gab ich leise von mir und spürte wie mir erneut die Tränen in die Augen traten. Louis bemerkte es anscheinend, ich wusste nicht wie, und begann kleine Kreise auf meinen Rücken zu malen. Die sanften Berührungen von ihm brachten aber nicht viel, denn nur Minuten später war ich wieder dabei komplett zu schluchzen.
Oh Gott, wieso konnte ich es nicht einfach lassen? Es war nicht so als hätte Gemma irgendwie scheiße reagiert oder so. Also wieso konnte ich nicht aufhören zu weinen? Ich war doch kein kleiner Junge mehr, der wegen allem heulen muss und emotional wird. Gemma hat mir gesagt sie sieht keinen Unterschied darin ob ich auf Mädchen oder Jungs stehe, alles was ich wollte. Warum konnte ich mich nicht beherrschen? Und dann auch noch wenn Louis der war, der mich beruhigte?
Wahrscheinlich dachte er sich grade eh wieder, dass ich extrem jung war und mich auch noch wie ein Baby benahm.
„Harry alles ist gut, sie hat es super aufgenommen und du brauchst nicht mehr weinen. Ich verstehe, es hat dich wirklich aufgewühlt und ich verstehe auch, dass du emotional bist und weinst. Mir ging es damals nicht anders, aber bitte beruhige dich. Du darfst dich nicht so aufregen, alles ist gut.“ Versuchte Louis mir gut zu zusprechen. Seine Stimme klang weicher als sonst, ich hätte nie gedacht ,dass das überhaupt möglich gewesen wäre.
Louis war wie mein persönlicher Engel, trotz dass er mich fast gar nicht kannte und ich mich total kindisch benahm, war er für mich da und versuchte mich zu beruhigen. Er war echt wie aus dem Himmel geschickt.
Wie konnte man so perfekt sein?
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