Adventskalender - Türchen 3
Das Schönste Weihnachtsgeschenk
Das schönste Geschenk ist nicht in Papier gewickelt, sondern in Liebe – es ist die Nähe derer, die unser Herz zum Leuchten bringen.
Die Welt vor dem Fenster war in Zucker getaucht. Schneeflocken wirbelten wie kleine Tänzerinnen durch die kalte, klare Luft, und die Dämmerung legte sich wie ein sanfter, blauer Schleier über die verschneiten Dächer. Es war Heiligabend, und das Kaminfeuer knisterte leise im Hintergrund, während eine einzelne Kerze auf dem Tisch flackerte.
Inmitten dieser Szenerie saß Emma. Vor ihr lag ein Briefumschlag, sorgfältig verschlossen und mit einer rot-goldenen Schleife versehen. Ihr Name stand darauf, in der schwungvollen, eleganten Handschrift, die sie so gut kannte.
Sie nahm den Umschlag mit zitternden Fingern. Der Rest der Wohnung war still – nur der Wind, der manchmal gegen die Fenster klopfte, und das leise Knistern des Feuers begleiteten sie. Mit einem tiefen Atemzug öffnete sie den Umschlag.
Der Brief war auf dickem, cremefarbenem Papier geschrieben, und schon beim ersten Blick spürte Emma die Liebe, die in jeden einzelnen Buchstaben geflossen war.
Mein liebstes Weihnachtslicht,
man sagt, in der Weihnachtszeit träfen Himmel und Erde einander ein wenig näher, als stünden sie kurz davor, sich die Hand zu reichen. Und vielleicht, denke ich, ist das der Grund, warum diese Zeit uns so tief berührt. Sie erinnert uns daran, dass Wunder möglich sind – und dass manchmal ein einziger Mensch ausreicht, um die Dunkelheit des Winters mit Licht zu erfüllen.
Für mich bist du dieses Licht.
Weißt du noch, wie wir uns zum ersten Mal begegnet sind? Es war kein Film-Moment, keine dramatische Szene, in der Funken sprühten und Engel sangen. Es war ein Tag wie jeder andere – und doch hat sich in diesem Augenblick mein Leben für immer verändert. Du warst wie ein kleiner Funke, der in mir ein Feuer entfacht hat, ohne dass ich es sofort bemerkte.
Seitdem hast du mir gezeigt, dass die schönsten Geschenke oft keine Schleife tragen. Sie sind die leisen Momente, die niemand außer uns sieht. Sie sind das Lachen, das aus dem Nichts kommt, und die Blicke, die mehr sagen als tausend Worte.
Dieses Jahr wollte ich dir etwas schenken, das so groß ist wie meine Gefühle – aber wie verpackt man Liebe? Ich habe es mit Gedichten versucht, mit Liedern, mit Gesten. Doch jedes Mal hatte ich das Gefühl, dass nichts davon wirklich ausreicht.
Und dann wurde mir klar: Das einzige Geschenk, das ich dir machen kann, ist das, was ich sowieso immer schon für dich sein will.
Ich will dein Zuhause sein.
Ich will der Ort sein, an dem du ankommen kannst, egal wie stürmisch die Welt draußen ist. Ich will der Raum sein, in dem du so sein kannst, wie du wirklich bist – mit all deinen Träumen, Zweifeln und wundervollen Eigenarten.
Ich will derjenige sein, der dir zeigt, dass du genug bist, genau so, wie du bist. Und ich will jedes Weihnachten – nein, jedes einzelne Jahr – mit dir verbringen, weil es nichts gibt, was mein Herz so sehr erfüllt wie der Gedanke, dich glücklich zu sehen.
Emma hielt inne. Sie spürte, wie ihre Augen zu brennen begannen, und ihre Hände zitterten ein wenig, als sie die nächsten Worte las.
Also hier bin ich.
Ich habe keine Schleife um mich gewickelt und auch keinen schimmernden Karton, aber ich hoffe, du erkennst, dass ich dir das Kostbarste schenken will, was ich habe:
Mich.
Alles an mir, all meine Liebe, all meine Träume – all das gehört dir, wenn du es willst. Du bist für mich das schönste Geschenk, das ich mir je hätte wünschen können, und ich hoffe, dass ich auch ein bisschen dieses Licht für dich sein kann.
Und wenn nicht, dann erinnere ich dich einfach daran, dass es auch schön ist, wenn zwei kleine Lichter zusammen stärker leuchten.
Mit jedem Herzschlag,
Deiner für immer
Emma ließ den Brief langsam sinken. Ihre Wangen glühten, und sie merkte gar nicht, dass Tränen über ihre Wangen liefen. Sie wollte etwas sagen, aber ihre Stimme schien festzustecken.
Dann blickte sie auf.
Da standen sie. Ihre Liebsten.
Die Person, die den Brief geschrieben hatte, lächelte sie an, die Augen voller Wärme und ein Hauch von Unsicherheit darin, als ob sie sich fragte, ob das Geschenk wirklich genug war.
Emma konnte nur lächeln. Sie stand auf, ließ den Brief auf den Tisch gleiten und ging auf sie zu. Kein Wort war nötig. Sie schloss die Arme um sie, drückte sie fest und spürte, wie das Feuer im Kamin ihr Gesicht wärmte – oder vielleicht war es einfach nur ihr Herz.
In diesem Moment wusste sie, dass sie niemals etwas Schöneres zu Weihnachten bekommen könnte.
Ihre Familie, die sie immer unterstützte und liebte.
Ihr Freunde, mit denen sie schon so viel erlebt hat und noch Vieles erleben möchte.
Und natürlich, die Liebe ihres Leben, die ihr Herz zum Leuchten brachte, ihr Licht.
Die Person, mit der sie den Rest ihres Lebens verbringen möchte.
[792 Wörter]
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