Schreibwettbewerb

Das Wort das in der Story enthalten sein muss: Waldfee

Ich konnte nicht mehr, denn mir war die Kraft und der Wille ausgegangen. Müde und hoffnungslos ließ ich mich an einem Baumstamm auf den Boden sinken und begann zu weinen. Hier draußen war es dunkel. Man sah nichts, man hörte nichts. Nur mein schluchzen und den leichten Wind, der sanft über meine Wange strich und die Blätter zum rascheln brachte. Ich umschlang meine Beine mit meinen Armen und zog sie dicht an mich. "Ich will nach Hause", schluchzte ich in mich hinein und hoffte auf jemanden der mich hörte. Aber da war niemand. Da war nichts. Nur die Bäume und ich. Ich lukte über meine Knie, aber da war nur schwarz. Die Umrisse der Bäume in der Nähe waren zu erkennen, aber dahinter war der Wald nur ein schwarzes Loch. Wieder versteckte ich mein Gesicht hinter meinen Knien und heulte in den Stoff meiner Jeans, der von den ganzen Büschen, in die ich hineingestolpert war, einige Löcher und leicht blutige Kratzspuren aufwies. In diesem Moment hatte ich meine Kraft verloren. Ich war hier irgendwo im nirgendwo, sah keinen Ausweg. Mir war kalt, das ganze schien aussichtslos. Und ich war daran nicht Schuld. Es war nicht meine Intention gewesen, in diesem Wald zu übernachten. Es war die Schuld meiner Freunde. Wenn man sie überhaupt so nennen darf. Ich war zwei Stunden mit dem Zug hierhergefahren, nur damit Kai und Choko mich in diesen Wald führen und mich alleine lassen konnten. Ohne Handy. Natürlich war auch das Teil ihres Plans gewesen. Sie hatten mich extra dazu überredet, es bei ihnen zu Hause zu lassen, damit ich es nicht verlieren würde. Und ich war eiskalt drauf reingefallen. Ich suchte nach Gründen. War ich zu anstrengend? War ich zu energisch? Vielleicht zu hässlich?
Von diesen Gedanken geplagt ließ ich meinen Kopf nach hinten fallen, schloss meine Augen. Vielleicht machte ich mir auch zu viele Gedanken. Morgen, wenn es wieder hell wäre, würde ich mit Leichtigkeit aus dem Wald herausfinden. Ich redete mir das mit geringer Überzeugung ein, ein Faktor der mir das ganze nicht weiterhelfen ließ. Immer noch an den Baum gelehnt und die Augen geschlossen, spürte ich plötzlich ein kitzeln auf meiner Wange. Ich erschrak und wischte panisch über meine Wange, weil ich vermutete, dass sich eine Spinne auf mein Gesicht geseilt hatte. Stattdessen wurde mir aber ein "Aua!" entgegnet. Ich öffnete verwirrt die Augen, sah mich in der Dunkelheit um, konnte aber niemanden erkennen. Da war die Stimme wieder. "Ich wollte dich doch nur trösten", sagte sie und kam aus der Richtung direkt vor mir. Ein Licht leuchtete aus der gleichen Richtung auf und ich traute meinem Augen nicht, da war- "Eine Waldfee?!" Ich war komplett perplex. Die kleine Frau vor mir nickte nur grinsend. Ich betrachtete das winzige Wesen genauer. Eine schlanke, braunhaarige Frau, etwa so groß wie meine Handfläche. Gekleidet war sie in einem schönen, blauen Kleid, das ihren Körper bis zu den Knien verdeckte. Bei den kleinen, goldenen Ballerinas musste ich schmunzeln. "Geht's jetzt wieder?", wurde ich vom Starren unterbrochen. Ich schüttelte schnell den Kopf. "Ja, aber tut mir Leid, dass ich-", ich wollte mich gerade für das Anstarren entschuldigen, da wurde ich unterbrochen. "Ja ja, schon gut. Eine Waldfee sieht man ja nicht jeden Tag."
Sie schaute, als warte sie auf eine Antwort. Ich war mir nicht sicher was ich sagen wollte. "Wie heißt du?", brachte ich letztendlich heraus. "Ich bin Kimoa, du darfst mich aber gerne Moa nennen", antwortete Moa und wartete auf meine Vorstellung. "Ich heiße Lee. Schön, dich kennenzulernen." Mein Wortschatz war geschrumpft, ich war einfach so fasziniert. Diese kleine, schöne Dame mit ihrer winzigen, aber viel Licht spendenden Laterne, die die einzige Lichtquelle im Umkreis war. „Es ist so faszinierend, dass- dass es euch Waldfeen wirklich gibt. Oder träum ich?", hinterfragte ich meine Feststellung und sah Moa den Kopf schütteln. „Nein, wir sind echt. Man sieht uns halt nur nie. Mag daran liegen, dass wir uns die ganze Zeit verstecken." Ich schaute die kleine Fee an, die sich mit ihren gläsernen, fast unsichtbaren Flügeln in der Luft hielt. Dann legte ich meinen Kopf schief. „Wieso versteckt ihr euch? Jagt euch jemand?" Moa seufzte. „Ja." Ich wusste nicht, ob ich weitere Frage stellen oder es bei dieser Antwort belassen sollte. Ich entschied mich dazu, nachzuhaken. „Wer jagt euch?", fragte ich vorsichtig. „Ihr. Ihr jagt uns. Vorallem die kleinen Kinder. Zum Glück glaubt ihnen und den erwachsenen, die uns gesehen haben, keiner. Sonst gäbe es uns jetzt wahrscheinlich im Zoo. Diese Bengel sind echt brutal. Dank einem Kind ist die Mutter meiner besten Freundin gestorben." Moa machte eine Pause. „Ich würde lieber über was anderes reden", sagte sie dann. Ich bat Kimoa darum mich noch eine Frage stellen zu lassen und sie willigte ein. „Warum redest du mit mir und versteckst dich nicht?", fragte ich und die mir gegenüber lächelte, während sie mit ihrer freien Hand auf ihre Augen zeigte. „Ich habe deine Aura gesehen. Ich kann sie normalerweise nicht wirklich zuordnen. Aber du hast die gleiche wie meine Mutter, deswegen war ich mir sicher, dass du gut bist." Ich musste schmunzeln. „Das ist schön." „Naja, egal. Soll ich dich aus dem Wald bringen? Ich kann dich auf den perfekten Weg führen, egal auf welcher Seite du raus musst. Also?" „Du bist die beste Moa!" Ich stand auf und folgte dem Flinken Wesen.

Hier die Abgabe zum Schreibwettbewerb von _TheGryffindorQueen_ Es sind 887 Wörter :D

Wohoo Wahaa

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