Kapitel 25
Hope
"Hope?" Ruft meine Schwester nach mir. Ich will nicht und so vergrabe ich mich mehr an der Wärmequelle, die mich umgibt. "Faith, du müsstest sie doch spüren oder?" Höre ich gedämpft meine Mutter fragen. "Ja, sie ist auch hier irgendwo." Ich höre Schritte, die immer näher kommen. Plötzlich wird es heller und ich höre ein Brummen von meiner Wärmequelle. "Gut, also Sam hätten wir schon einmal gefunden. Da sage ich Dad gleich Bescheid, damit seine Eltern ihn nicht noch länger suchen müssen. Frage ist nur, Wo ist Hope?" "Sei leise und gib mir dein Handy" herrscht meine Mutter Faith an. "Oh ist das süß." höre ich Faith quietschen. Murrend bewege ich meinen Kopf zu Faith und öffne verschlafen die Augen. Meine Mutter schlägt Faith gegen den Oberarm "Du hast sie geweckt." "Aber das war doch unser Ziel? Wir wollten doch frühstücken." "Aber der Anblick ist so süß." Langsam frage ich mich, wer von den beiden die Erwachsener ist. Ich werde näher an die Wärmequelle gezogen, die ich jetzt als Sams Wolf erkenne. Er hat sich um mich herum gelegt. Sein Fell hat dieselbe Farbe und ähnliche Musterung, sodass ich komplett verschwinde.
"Hope, da du schon wach bist. Wir wollten alle Frühstücken, als es an der Tür geklopft hatte und Sams Eltern davor standen, weil sie ihren Sohn gesucht haben." Zum Glück bin ich in Wolfsgestalt und sie sehen nicht, wie ich rot werde. Sanft stupse ich Sam an. Er brummt, doch regt sich nicht. Kurzentschlossen beiße ich ihm vorsichtig ins Ohr. Sam schüttelt seinen Kopf und richtet sich auf. Er leckt mir einmal über die Schnauze, ehe er über mir zum stehen kommt. Ich stehe auch auf und passe tatsächlich genau unter Sam. Dieser schaut zwischen seine Beine und schaut mich grinsend an. Jedenfalls soweit es bei einem Wolf möglich ist. "Handy" verlangt meine Mutter wieder von Faith. Als ich ein Klick-Geräusch höre, wende ich meinen Kopf zu ihnen. "Das ist so süß" quietscht meine Mutter, während Faith es schmunzelnd beobachtet. Mom räuspert sich "Ähm, wir sollten dann mal." Bestätigend nickt sie mit dem Kopf. Sie und Faith gehen vor und Sam und ich hinterher. Sobald er einen Schritt macht, mache ich auch einen und versuche unter ihm zu bleiben. Hier fühle ich mich geborgen, außerdem strahlt er eine unglaubliche Wärme ab. Tara in mir liegt schnurrend auf dem Rücken und scheint in einem Rausch zu sein. Sam stoppt kurz, als er merkt, dass ich unter ihm bleibe, aber geht nach einem Welpenblick von mir weiter. Du machst mich wahnsinnig. Höre ich seine Stimme. Solange wir es beide sind. Antworte ich ihm und stupse verspielt in sein Bauchfell. Ich höre ihn kichern, bevor er spricht. Lass das, das kitzelt.
Das kitzelt?
Ja
Und schon wieder stupse ich ihm gegen die Stelle. Hope. Warnt er mich, doch ich mache munter weiter. Das reicht. Höre ich ihn noch sprechen, bevor ich plötzlich auf ihm liege. Verwirrt schaue ich mich um. Wir liegen am Waldrand bei unserem Haus. Als ich wieder runter schaue zu Sam, fällt mein Blick wieder auf seinen Bauch. Verspielt funkle ich ihn an und vergrabe meine Schnauze in seinem Fell. Er erzittert und schnappt spielerisch nach mir. Das lasse ich mir natürlich nicht gefallen und schnappe zurück. Es kommt wie es kommen muss und wir rangeln uns wie gestern Nacht über den Boden. Keiner von uns beiden ist gewillt nachzugeben. Auch wenn Tara sich schon längst dem Wolf unterworfen hat, ich werde es ganz sicher nicht tun.
"Oh mein Gott, ist sie verrückt? Sie kann doch keinen Alpha herausfordern." höre ich Alpha Duncan. "Ich würde es eher als Vertrauensbeweis sehen. Nur wenn sich Omegas wohlfühlen mit ihrem Mate, kommt es zu so einem Verhalten. Die Omegawölfin von Hope hat sich Sams Wolf schon längst unterworfen. Das was wir sehen ist Hope, die um ihren Platz kämpft. Sie weiß, dass Sam sie nie ernsthaft verletzen würde. Genauso wenig will sie seinen Platz als Alpha einnehmen. Ansonsten würde auch der Wolf von Sam ganz anders reagieren. Sie will ihm einfach nur klar machen, dass sie gleichberechtigt sind. Ein ganz normales Verhalten, wenn sich die Omegas wohl fühlen und glücklich sind." höre ich meinen Dad erklären.
In der Zwischenzeit sind Sam und ich in eine Pattsituation gekommen. Gleichstand? Fragt er. Gleichstand. Wir lösen uns gleichzeitig. Dann lecke ich ihm zur Verabschiedung über die Schnauze und hole mir von meinem Dad eine kleine Streicheleinheit ab, ehe ich ins Haus gehe und mich verwandle. Ich höre noch wie mein Vater spricht. "Sehen Sie. Vielleicht sollten wir auch über einen festen Friedensvertrag sprechen. Und wenn sie für das andere Rudel bürgen, sehe ich nichts was dagegen spricht. Zwar muss noch Alpha Liam zustimmen, aber ansonsten würde dem nichts im Weg stehen."
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