Kapitel 12

Samuel

Die Woche war eine Katastrophe. Ich habe, nachdem ich die ganze Nacht am Montag überlegt habe, es bereut, meine Mate abgelehnt zu haben, ohne wenigstens eine Nacht darüber zu schlafen.

Ich fasste einen Entschluss, dass ich nochmal mit ihr reden werde. Am nächsten Morgen, konnte ich es kaum aushalten, bis alle fertig waren und wir fahren konnten. Kaum standen wir alle beisammen, kam Sally auf mich zu. Sie wollte mich vor allen küssen, doch ich wies sie mit den Worten du bist nicht meine Mate, ab. Als sie widersprach und meinte aber meine Freundin, nutzte ich die Chance und machte endlich Schluss. Als sie mit ihrer Freundin weglief, klopfte mir Kai auf die Schulte und sagte, dass es schon lange fällig war. Als ich dann einen Blick auf mir spürte und dann meine Mate sah, fühlte ich sofort Reue. Ich nahm all meinen Mut zusammen, ich hätte nie gedacht, dass das je mal nötig wäre und machte zwei Schritte auf sie zu. Allerdings stoppte ich auch gleich wieder, da sich ihr Freund zwischen uns stellte. Traurig musste ich mitansehen, wie er sich bei ihr einharkte und sie zusammen gingen. Tja Sam, das ist wohl der Preis von deiner schnellen Handlung. Meine Mate. Hätte ich doch nur abgewartet. Ich hätte mit meinem Vater reden sollen und für meine Mate einstehen. Schließlich hat Luna uns nicht ohne Grund zusammengeführt. Ach wäre ich doch bloß nicht so feige gewesen und dachte, sie so besser beschützen zu können. Schließlich war mein Vater auch mutig genug, seine Haltung gegenüber Omegas zu ändern und das anscheinend wegen meiner Mate. Gott ich war so blöd. Feige und blöd.

Am Ende des Tages stand ich bei meinem Auto und wartete noch. Als ich meine Mate erblickte, bildete sich ein leichtes Lächeln. Es schien fast so, als würde sie es erwidern, als sie schon wieder gerufen wurde. Gerade so konnte sie einen kleinen Jungen auffangen. Zusammen gingen sie Richtung Wald. Ich blickte zwischen Schule und Wald hin und her. Da Kai nicht auftauchte, folgte ich ihnen. Ich konnte gerade so noch sehen, wie drei Wölfe im Wald verschwanden. Schon beim umdrehen, wehte mir der Geruch meiner Mate entgegen. Mich umschauend folgte ich dem Geruch und fand ihre Kleidung. Sollte ich oder sollte ich nicht? Doch mehr von meinem Instinkt getrieben, schnappte ich mir ihren Schal und atmete ihren Duft ein. Einfach herrlich. Ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben, nahm ich ihn einfach mit.

Am nächsten Tag sah ich sie nicht auf dem Parkplatz. Dafür allerdings in Chemie in der letzten Reihe. Verwundert das ihr Tisch der einzige in ihrer Reihe ist, schaute ich mich um. Zu mein Glück, entscheidet der Lehrer, dass Hope und ich eine Gruppe bilden. Allerdings springt da meine Mate auf und sagt voraus, dass es eine Katastrophe werden würde. So schlimm bin ich dann doch nicht. Leicht geknickt, dass sie gar nichts mit mir machen will, lasse ich mich auf den Platz neben ihr fallen. Der Lehrer begann und ich machte mir Notizen. Die gesamte Zeit über spürte ich ab und zu ihren Blick auf mir. Als es dann endlich los ging, brachte mir Hope die komplette Schutzkleidung mit. Verwirrt zog ich sie aber an und Gott bin ich froh, dass ich ihr geglaubt hatte. Denn nichtsahnend endete die Stunde wirklich in einer Katastrophe. Wer hätte auch ahnen können, dass obwohl sie die Gleichung problemlos lösen konnte, sie das praktische nicht kann?

Aber so erklärt sich immerhin der extra Tisch. Die Zeit während des sauber machens überlegte ich die ganze Zeit, wie ich sie nach ihrem Freund fragen kann und auf uns zu sprechen komme. Doch mir wollte nichts einfallen und so genoss ich einfach ihre Gesellschaft.
Meine Mutter schaute mich fragend an, als ich dann wieder zu Hause war. Doch ich ignorierte sie und setzte mich daran, das Zeug zu entfernen.

Der nächste Tag startete perfekt. Auch in Bio hatten Hope und ich einen Kurs zusammen. Ich nutzte meine Chance und setzte mich neben sie hin. Ja, dass könnten meine Lieblingskurse werden. Das die Stunde vorbei war, bemerkte sie nicht. Ich nutzte meine Chance und berührte sie kurz am Arm. Fast sofort begannen meine Finger zu kribbeln. Überrascht schaue ich sie an, eigentlich dürfte das doch gar nicht mehr passieren oder? Ich ignorierte es und machte sie daraufhin aufmerksam, dass ihr Freund weg war. Ich spürte einen Stich im Herzen, als sie es nicht widerlegte, dass er ihr Freund ist. Nun ich muss wohl mit den Konsequenzen meiner Handlungen lernen zu leben. Sie scheint immerhin mit ihm glücklich zu sein. Als wir zu ihrem Spind gehen, schaue ich mich überrascht um. Das ist auch der Gang, wo mein Spind steht, genauer gesagt genau gegenüber. Eine Stimme, die Hope ruft, reißt mich aus den Gedanken. Schmunzelnd beobachte ich die Frau, die Hopes Freund am Ohr zieht. Sie reden und panisch schaut Hope zu ihrem Freund, ehe sie dann den beiden folgt. Sie hat es definitiv auch vergessen gehabt.

Nach der Mittagspause hatte ich dann noch Englisch. Und auch hier war Hope. Ich grinste sie an, doch erntete nur einen wütenden Blick, ehe sie sich wieder ihren Freunden widmete. Komischerweise war ihr Freund jetzt nicht da. Anscheinend hat er einen anderen Kurs. Aber das scheint meine Chance zu sein. Ich beobachte sie die Stunde über und sie warf mir jedes Mal einen bösen Blick zu, wenn sie es bemerkt. Nach der Stunde wollte sie sofort verschwinden, aber ich hielt sie noch auf. Ihre Freunde schauten sie abwartend an, erst als sie ihnen ein Zeichen gab, dass es in Ordnung war, gingen sie. Und so waren wir nun endlich mal alleine. "Was willst du?" fragte sie schroff und verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Ich wollte über uns reden" sprach ich nun doch etwas verunsichert. "Ach jetzt auf einmal? Du hast sie abgelehnt und trotzdem willst du wieder Kontakt zu Hope? Bevor du ihr auch nur irgendwelche Hoffnungen machst, solltest du dir sicher sein was du willst. Sie wird dieses ganze Hin und Her nicht lange mitmachen können. Also wirst du entweder alles erklären und dich ordentlich ins Zeug legen für eine Entschuldigung oder du lässt sie endlich in Ruhe." Noch bevor ich etwas sagen konnte verschwand sie. Warum redet sie in der Dritten Person von sich?
Aber ich sollte ihren Rat befolgen und noch mal in mich gehen. Will ich für sie kämpfen oder nicht?

Doch die Antwort ist klar.

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