~ 59. Kapitel ~
~ 59. Kapitel ~
Micha P.o.V.
Uri schwieg, nachdem wir sie über alles in Kenntnis gesetzt hatten. Die erste Freude war nach diesen ernsten Worten und der Erinnerung an den sinnlosen Tod Delays verschwunden.
Ich werde sehen, was ich aus Sir Tims Gedanken entnehmen kann. Dann wissen wir mehr.
In der Zwischenzeit sucht ihr, Maudado und Micha, die in der Stadt lebenden Leute auf und weckt sie wieder. Auch sie haben lange genug geschlafen.
Ich warf Maudado einen Blick zu, den er lächelnd erwiderte. Die inzwischen so vertraute Wärme erfüllte mich auf ein Neues und schien die vor uns liegenden Aufgabe wie ein Kinderspiel aussehen. Und doch wusste ich, dass es wahrscheinlicj Tage dauern würde, bis wir alle aufgeweckt hatten.
Wie viele konnten wir überhaupt in kurzer Zeit aufwecken? Und wie würde sich das Wirken von zu viel Magie auf uns auswirken? Könnten wir unkonzentriert werden und ich aus Versehen Maudado zu viel von meiner Macht geben, sodass er einschlief und nicht andere weckte?
Nein. Ich musste mir aufhören so viele Sorgen zu machen. Es würde schon gut werden. Es musste einfach gut enden.
Einen kurzen Moment wagte ich es mich der Hoffnung hinzugeben und mir den Augenblick auszumalen, indem wir alle Bewohner dieser Stadt wieder erweckt hatten. Wie das Leben in ihre Augen zurückkehren würde und sie uns erst verwirrt dann hoffentlich dankbar anschauen würden, um dann ihren gewohnten Tätigkeiten nachzugehen.
Das aufgeweckte Leben würde wieder in die Stadt zurückkehren und die Straßen mit Geschäfigkeit und Lebenswille füllen. Die Stadt würde wieder leben. Oribia würde leben.
"Wartet. Ich glaube nicht, dass es so klug ist alle aufzuwecken. Die Stadt wird von irgendwem beherrscht. Auf brutale Weise. Als wir uns vor dem... Ausbruch in der Stadt umgesehen hatten. Es war verstörend. Die Straßen leer, überall Müll und... verwesende Kadaver. Und Oribias Bewohner... sie wirkten verstört und verfolgt. Wer auch immer die Macht über diese Stadt an sich gerissen hat... er hat keine guten Absichten." Als Gronkh die Situation innerhalb der Stadtmauern erwähnte, kamen die Erinnerungen.
Sie... sie waren die der Auslöser gewesen, warum ich die Kontrolle verloren hatte.
Mein Blick wanderte zu der schlafenden Gestalt Bergmanns. Jetzt mit den Erinnerungen an diesen Moment fiel mir auf, wie sehr wir beiden uns doch ähnelten. Doch ich hatte Hilfe zu Rechten Zeit. Ich hatte Maudado, der meinen Gegenpol bildete. Das Licht, dass meine Dunkelheit in Schach hielt.
Wer weiß... hätte ich sein Licht, seine Wärme nicht, vielleicht würde ich an Bergmanns Stelle liegen. Verzehrt von der eigenen Dunkelheit, herum irrend auf der Suche nach einem einzigen Strahl Sonnenlicht.
Uris Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
Dann sollten Micha und Maudado nicht alleine in die Stadt gehen. Pandorya, Manu, Paluten begleitet die beiden. Gronkh, ich brauch dich hier. Wintercracker, Osaft ihr kümmert euch, um die die sorglos aufgeweckt werden können, also die Zivilisten und Kinder. Alle die irgendwie in Verbindung mit der Löwengarde stehen könnten, bleiben erstmal in diesem Zustand. Wir müssen genau wissen, was hier vor sich geht, bevor wir alle wieder erwecken.
Alle nickten. Der Plan war klar.
Wenn ihr zurück seid, müssten wir soweit sein, dass wir Sir Bergmann wieder gefahrlos erwecken können.
"Sollten wir etwas zur Stärkung für die Schlafenden mitnehmen?" fragte Wintercracker. Uri gab ihre Zustimmung.
Das beste wäre, wir schicken jetzt einen Jagdtrupp los. Micha, Maudado ihr müsst für morgen ausgeruht sein, deswegen solltet ihr so bald wie möglich schlafen gehen.
Alle machten sich an die Arbeit. Pandorya teilte die Jagdpatrouillen ein, während Gronkh das Lagerfeuer erneut entfachte. Trotz der schweren Aufgabe, die vor uns lag und dem Schrecken, der hinter uns lag, schwebte auf einmal eine optimistische Geschäftigkeit in der Luft. Alle schienen froh zu sein endlich wieder Aufgaben unter Uris Aufsicht zu erledigen. Zusammen mit unserer Gildenmeistern kehrte etwas von der früheren Unbeschwertheit zurück.
"Wir sollten endlich mit Ardy und Taddl reden. Sie können uns sicher einen Einblick in die Machenschaften der Löwengarde geben." Maudado hatte sich zu mir gesellt und schaute mich nun auffordernd an. Erst jetzt fiel mir wieder ein, dass es diese beiden ja auch noch gab. Die kurzzeitige Leichtigkeit verflog, als ich an Maudados Entführung dachte.
"Ja vielleicht sollten wir das." Meine Stimme glich einem Knurren. Beruhigend legte Maudado mir die Hand auf dem Arm, sagte aber nichts, um meine Wut zu mildern. Das konnte was werden.
Written by Federsturm
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