~ 50. Kapitel ~

~ 50. Kapitel ~

Ich hasste mich so für meine Idee, doch war es der einzige Ausweg welcher mir Momentan in den Sinn kam. Vorsichtig kniete ich mich vor Micha, hob seinen Dolch auf und drückte diesen mit der flachen Seite an meine Brust. Man sah ihm das Trauma seiner eigenen Handlungen noch an, seine schönen blauen Augen sprühten nur so vor widerwillen...

"Versteh doch, der Antiheal der auf ihm liegt sorgt dafür das wir gegen das Gift in seinem Körper nicht ankommen. Wenn er zulange dem ausgesetzt ist... schafft er es nicht. Aber wenn wir ihn in ein 'Künstliches Koma' außerhalb aller Abenteurerregeln schicken, könnten wir es bis zu Sarazar schaffen und ihn vielleicht so retten!", drängte ich mit sanfter Stimme und versuchte durch den Schleier aus Zweifel zu ihm durchzudringen.

Immer wieder schüttelte Micha den Kopf. Es wirkte, als könnte ihn nicht's dazu bewegen, seine innere Kraft mit absicht hervor zu locken. Leise seufzte ich, nahm seine Hand in die meine und griff nach meiner eigenen inneren Kraft. Nach dem Licht das sich so warm und wohltuend anfühlte. Ich sendete diese Kraft als Geist aus um ihn zu erreichen.

Das Licht zupfte an seiner Hülle und erkannte das sich Micha's Innerstes eine Mauer erbaut hatte. Mein Licht suchte nach einer Lücke, einem Spalt, einem Riss um zu seinen Gegenstück zu gelangen. Es sehnte sich danach, es verzehrte sich danach...

"Micha...", flüsterte ich von der selben Sehnsucht erfüllt wie mein inneres Licht es fühlte. "...bitte..."

DIe Mauer bröckelte... Minimal und nur ein haaresbreiter Riss entstand, doch dass reichte dem Licht und drang ein, umschloss die Dunkelheit und umarmte sie so begierig als wäre sie ohne seinesgleichen verdurstet.

Micha wie auch ich seufzten erleichtert auf und etwas Mut war in Micha's Augen zurück gekehrt, welche ich so von Herzen liebte. Mit verschränkten Händen standen wir auf und ich führte ihn zu der kleinen Gruppe. Die Windschneider sahen uns nun mit offener Abneigung an, Bergmann's Mine war nicht lesbar und auch Manu und Patrick wussten die Situation nicht einzuschätzen.

Sie fürchten uns... wurde mir trauriger Weise bewusst.

Selfie wollte sich schon schützend vor Takaishi stellen, da griff Tim Bergmann nach seinem Arm und zog ihn uns so aus dem Weg. Ein bittender Ausdruck legte sich auf die Züge des Wächter's und dankbar nickte ich. Zu zweit knieten wir uns zu dem verletzten. Takaishi hustete Blut, seine Robe war tiefrot getränkt in dem eigenen und in dem Blut seiner Feinde. Seine Augen waren Glasig und sein Leben fast erloschen.

"Bereit wenn du es bist...", flüsterte ich Micha leise zu.

Nach kurzen durchatmen nickte der Brünette und schenkte mir ein Lächeln, welches mich an früher erinnerte... Als wir uns damals kennen lernten... Als er mir damals das Leben gerettet hatte. Jetzt würde dieser Mann vor mir, wieder ein Leben retten. 

Mein inneres Licht sorgte dafür das sich seine dunkle Wolke zurückhielt, sie sog soviel Kraft durch den haarbreiten Spalt und kanalisierte sie wie eine Verbindung, von allen Seiten für die Umwelt abgeschirmt, direkt tief in das Herz des verletzten Säbelrasslers. Sein Zuckender Körper kam zur Ruhe, die Atmung verebbte und der Schmerz wich aus seiner Mimik. Kein weiterer tropfen Blut trat mehr aus der Wunde.

Er war leblos und doch nicht tot. 

Wir hatten es geschafft und dankbar verschloss ich meine Lippen mit denen des Assassinen. Genau wie es mein inneres Licht tat und den kleinen Riss auf Wunsch der Wolke versiegelte. Jubel brach um uns herum aus. Ich spürte wie uns auf die Schulter geklopft wurde, doch war ich und auch Micha so geschwächt, das wir uns gegeneinander stützten und er sanft seine Arme um mich legte.

Patrick und Manu setzten sich neben uns in den Dreck, sie umarmten uns und ich genoss es das Vertrauen meiner Freunde zurück erlangt zu haben. "Danke Maudado...", flüsterte Manu erstickt. Da wurde mir wieder bewusst, dass trotz seiner schmerzhaften Erinnerungen immer noch ein gutes Herz in Manu für seine alte Gilde schlug. 

Also gab es immer Hoffnung, egal wie aussichtslos die Lage doch aussah...

~

Aufgrund der großen Kraftanstrengung trugen uns Manu und Patrick den weiteren beschwerlichen Weg den Bergpfad hinauf. demnächst befürchteten wir keinen weiteren Angriff, denn laut Sir Tim, haben wir eine Nestmutter erschlagen. Vorerst würden diese Geschöpfe einen Bogen um uns machen.

Mittels der schwachen Rune, welche ich damals bereit's auf Taddl und Ardy gewirkt hatte, folgte nun auch Takaishi's Körper unseren steinigen Weg wenige Zentimeter über den Boden schwebend. Für eine provisorische Trage, gab es hier in der zerklüfteten Gegend nicht genug Holz, weshalb ich auf meine Magie angewiesen war...

In meine müden Gedanken formte sich langsam Verständnis für unsere Kräfte. Chaos war ein unheil und kaum zu bremsen. Kontrolle aber war schwerwiegender und erforderte das selbe Maß an Gegenkraft damit das Chaos die Waage nicht auf seine Seite zog. Es musste ein Gleichgewicht geben. Musste es immer. Eine Balance war also das Ziel.

"Wir sind da!", rief Kedos aufgeregt, welcher als Vorhut das Platau als Erster betrat.

Written by -Notizbuch-

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