~ 48. Kapitel ~

~ 48. Kapitel ~

Maudado P.o.V.

"Ich spüre deine Unruhe, warum also sprichst du nicht mit mir.", flüsterte ich leise und verletzt, hatte ich die Angst das er wieder beginnen wollte, mir alles zu verschweigen. Doch zu meiner Überraschung rutschte Micha näher an mich heran und zog an meinem Umhang, als wollte er mich in ganz geheime Machenschaften verwickeln.
"Leih mir deine Magie und erschaffe eine Rune der Stille." Voller Verwunderung und ehrlicher Freude, nahm ich seine Hand in meine und malte eine Rune die einer in sich gewundenen Schlange ähnelte. Danach hielt ich seine Hand ganz fest.
"Du kannst jetzt reden, keiner wird uns verstehen oder von unseren Lippen etwas ablesen können." Dafür wurde mir ein warmes Lächeln geschenkt, was aber einer trüben Anspannung wisch. Es bereitete mir unbehagen, ihn so zu sehen.
"Ich traue den Windschneidern nicht. Manu war einst bei ihnen und kehrte ihnen den Rücken, als sie ihn hintergangen haben. Es muss etwas schreckliches vorgefallen sein, denn seit diesem Tag hat er sich seine Maske angeeignet. Patrick erzählte mir vorhin beim wandern, das nur er ihn ohne gesehen hat und das der Anblick keine Wohltat ist..."
Scharf zog ich die Luft ein bei seinen Worten und sofort verstand ich auch, warum die beiden uns unbedingt begleiten wollten! Mir wurde nur wieder mal bewusst, wie froh ich war, solche Teammitglieder meine Freunde nennen zu dürfen...
"Aber was tun wir jetzt? Uri schien den Schamanen Sarazar zu vertrauen, warum sollte also Sir Tim sowie seine Mitstreiter dann böses im Schilde führen? Was hätten sie davon?"
Mit zusammen gezogenen Augenbrauen betrachte mich Micha ungläubig, worauf ich meine Frage eilig selbst beantwortete.
"Die Macht ganz Oribia in die Knie zu zwingen, entschuldige, das überfordert mich nur alles noch etwas....Ich habe nur das Gefühl, dass wir von einem Feind in den anderen Gegner in die Arme laufen. Es ist frustrierend nur in Angst und Furcht zu leben.", seufzte ich tief betrübt. Es schlaucht ungemein und langsam wollte ich auch nicht mehr diesen endlos wirkenden steinigen Weg barfuß laufen.
Sanft drückte Micha meine Hand.
"Ich weich nicht mehr von deiner Seite und sorge dafür das dir nichts mehr wiederfährt. Darauf kannst du dich verlassen.", bei diesen Worten zog er mein Kinn zwischen seine Hände und hauchte mir einen unterbewusst lang ersehnten Kuss auf die Lippen. "Vertrau mir...", flüsterte er und ich spürte, wie er sich in meinen Augen verlor, es ließ mein Herz vor Freude und Glück hüpfen. Und das diese dunkle Wolke beinahe komplett seine Iris entwischen war, beruhigte mich nur noch mehr.
Wie sehr ich dieses blau doch liebte...
Dennoch kehrte die Ernstheit in seine Züge zurück.
"Am besten halte ich heute ebenfalls Wache und wir wechseln und mit den Windschneidern mit ab. Ich vertraue ihnen wirklich einen Meter Feldweg! ...Ich glaube, dieser Bergmann wird uns noch gehörig die Suppe versalzen wollen.", sprach Micha eindringlich und ich vertraute auf seine Meinung. Als Assassine sah man die Welt eben doch etwas genauer, als so ein tagträumender Runenmagier wie ich. Wir ergänzten uns einfach.
Er löste seine Hand aus meiner und strich mir über die Wange.

~

Der Morgen graute und ich hatte die letzte Wache beinahe hinter mich gebracht. Bald würden wir unser karges Frühstück einnehmen und dann weiter ziehen.
Seid den Worten Micha's begann ich mich unwohl in der Nähe der anderen Abenteurer zu fühlen. Aber noch gaben sie mir keinen Grund weiterhin so misstrauisch zu sein. Hatte ich sie doch beobachtet und bemerkt das sie sich gar nicht so anders verhielten wie wir.
Selfie und Takaishi ärgerten sich gegenseitig, konnten aber auch ohne den anderen nicht schlafen. Es erinnerte mich an Manu und Patrick (wo bei diese Zwei es noch nicht geschafft haben, das offensichtliche aus zusprechen).
Auch Delay hatte für mich in der Gruppe eine Vater/Bruder Rolle gegenüber allen seines Teams. Wie der Honig der die Brotscheiben zusammen hielt.
...Ja, ich könnte echt wieder etwas warmes im Magen vertragen.
Aber mit dem Seltsamen Verhalten von Sir Tim Bergmann hatte Micha nach genauerer Betrachtung doch recht gehabt. War er seinen Kameraden gegenüber gar zu Scherzen aufgelegt, wirkte er während der Wache die er im Moment mit mir gleichzeitig hielt, eine sehr düstere Mine, als wäre er wie ausgewechselt und hätte gerade den Tod selbst verkörpert.
Auch seine Aura wirkte auf mich sehr unstetig und Wechselhaft. Am liebsten würde ich eine Offenbarungsrune auf ihn wirken um sein inneres sichtbar werden zu lassen, doch glaubte ich kaum, das er jene Idee so besonders toll finden würde. Geschweige denn, das er mich ohne mit der Wimper zu zucken mit seiner massiven Rüstung zerquetschen kann.
Ich verkniff mir ein Gähnen und begann an Micha's Schulter zu rütteln, welcher auf meinem Schoss schlief. Benommen wurde er wach, sah zu mir auf, ehe er mein Gähnen erwiderte.
So wurde nach und nach unser kleines Lager wach und begannen mit den Vorbereitungen der Weiterreise.
Doch von einem auf den anderen Moment erstarrte Manu in unserer Mitte. Etwas verdutzt wurde er angeschaut, doch im nächsten Augenblick riss er sich den Bogen vom Rücken und zielte geradewegs auf den Gildenmeister Tim!

Written by -Notizbuch-

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