~ 39. Kapitel ~
~ 39. Kapitel ~
Micha P.o.V.
Tief in mir drin regte sich Erkennen, als ich den blonden Runenmagier ansah. Maudado. In alle dem Chaos, bei all den leblosen Körpern, eine Konstante. Er... er hatte überlebt. Während alle anderen ohnmächtig waren, tot erschienen.
Ich stieß ihn von mir. Er durfte mir nicht nah sein! Ich war gefährlich! Was... wenn ich ihn auch verletzte? Scheinbar hatte ich das gerade schon getan, denn den Blick den er mir zu warf, war eine Mischung aus Angst und Schmerz. Ich wandte mich ab, um ihn nicht wieder in die Arme zu nehmen. Ich durfte nicht!
"Du musst hier weg.", brachte ich leise, zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Maudado legte mir sanft die Hand auf die Schulter, doch ich schlug sie weg. Wieso wollte er nicht verstehen? Er würde vermutlich sterben, wenn er hier bleiben würde!
"Du kannst nicht bei mir bleiben!", schrie ich nun, während ich mich aufgebracht wieder zu ihm drehte. Bei seinem ängstlichen Gesichtsausdruck, zerbrach mir das Herz.
"Siehst du nicht, dass ich ein Monster bin?! Ich hab das all diesen Menschen angetan! Hab sie dem Tode geweiht! Wenn du in meiner Nähe bleibst, wirst du auch sterben! Bist du so dumm, dass du das willst?!" Es fiel mir so unendlich schwer diese Worte auszusprechen. Aber ich wusste, dass es besser so war.
Die Angst aus Maudados Blick schien verschwunden, hatte Wut und Fassungslosigkeit platz gemacht.
"Ich hab den ersten Ausbruch überlebt. Wer sagt, dass ich den zweiten Ausbruch nicht auch überlebe? Wer sagt, dass es überhaupt zu einem zweiten Ausbruch kommen wird?!"
"Und wer sagt, dass es nicht genau so nochmal kommen wird?! Vielleicht war es nur ein bescheuerter Zufall, dass du am leben bist! Vielleicht warst du zu weit weg oder so, keine Ahnung. Aber kannst du denn nicht verstehen, dass ich dich einfach nur in Sicherheit wissen will?"
"Aber ich will doch nur bei dir sein..." Fluchend warf ich die Hände in die Luft. Wieso war er so schwer von Begriff?!
"Du kannst aber nicht bei mir sein! Willst du so enden, wie die alle hier? Willst du das so unbedingt?" Maudado schien unerschüttert von meiner Wut. Das einzige was zeigte, dass er wirklich wütend war, war sein lodernder Blick. Er könnte damit sicherlich Häuser in Brand setzen.
"Auch wenn du dir nicht zu vertrauen scheinst, ich tue es. Ich weiß, dass du mir nie etwas antun könntest." Er verschränkte die Arme vor der Brust.
"Dann bist du noch dümmer als ich dachte." Mit diesen Worten drehte ich mich um und ging davon. Die Tränen die sich in mir gesammelt hatten, liefen schamlos über meine Wangen. Ich hatte keine Kraft und keine Lust sie noch zurück zu halten.
Es tat so unfassbar weh, Maudado in der Gasse zurüchzulassen. Ich hätte mir auch ein Messer in die Brust rammen können, es täte nicht weniger weh. Aber es musste sein. Ich durfte nicht auch noch für seinen Tod verantwortlich sein.
Die Tränen rannen immer schneller über meine Wangen und nahmen mir die Sicht. Als ich schließlich mit der Schulter an einer Hausecke hängen blieb, fiel zu Boden. Alle Kraft schien mich während des Falls zu verlassen. Ich lag da wie ein Häuflein Elend. Zu schwach um aufzustehen, zu schwach um weiterzumachen.
Ich konnte nicht sagen, wie viele Stunden oder Minuten vergingen, als sich schließlich zwei, sanfte Arme um mich legten und mir wohltuende Worte ins Ohr geflüstert worden.
Kurz versuchte ich mich noch gegen diese Sicherheit aufzulehnen, doch mein Widerstand war gebrochen und mit einem verzweifelten Schluchzend presste ich mich enger an Maudado.
Written by Federsturm
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