Kapitel 50

Heute war der Tag. Ich wusste es, heute war der Tag. Es wurde mir klar, als Aragorn in der Frühe mit mir schlief, als er uns allen den ganzen Tag freigab und den Vormittag mit mir im Bett verbrachte und von alten, längst vergangenen Zeiten sprach, als wir beide noch jung gewesen waren. Als er zum Mittagessen ein riesiges Büffet für uns bestellte, das voll war mit seinen und meinen Lieblingsspeisen. Ich wusste es.
Heute war der Tag, an dem Aragorn Elessar aus dem Hause Elendils sterben würde.
"Ich bin sehr glücklich, dass ihr heute alle hier seid", begann er mit einem ruhigen Lächeln, als wir fertig gegessen hatten. Er legte seine Hand auf meine. "Ich freue mich, dass meine Kinder hier sind, meine fünf ersten Enkelkinder, meine bezaubernde und geliebte Frau und meine ältesten Freunde." Tauriel sah mich wie erstarrt an und ich nickte kaum merklich. Ihr Lächeln verschwand. "Ich habe ein langes und glückliches Leben gehabt, länger, als es den meisten Menschen vergönnt sein mag. Und ich bin dankbar für alle Dinge, die mir widerfahren sind, die guten und die schlechten, denn sie haben mich zu einem anderen Menschen gemacht. Ich musste für den Frieden als Teil der Gemeinschaft des Ringes kämpfen, und ich musste für die Liebe kämpfen. Beides ist mir gelungen. Aber nun bin ich des Lebens müde und werde im Tode meinen eigenen Frieden finden."
Galadwen entfuhr ein kleiner Aufschrei und Eldarion schlug die Hände vors Gesicht, während Luthien stumm zu weinen begann. Maethril sah aus, als könnte sie diese Situation nicht ertragen.
"Das kannst du nicht tun!", stieß Eldarion hervor, "Du kannst nicht gehen, bevor es an der Zeit ist!"
"Es ist an der Zeit", erwiderte Aragorn leise, "Und ich weiß, dass ich einen fähigen König zurücklasse, der alles tun wird, um sein Königreich zu erhalten. Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, zu kämpfen, für die Liebe, für den Frieden und für Gondor, aber jetzt will ich nicht mehr kämpfen. Ich habe meine Entscheidung getroffen."
Es tat weh, zu sehen, wie meine Kinder litten. Alle vier schienen tief getroffen; vor allem hatten sie nicht damit gerechnet. Es zerriss mir das Herz. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, dass sein Tod nicht nur für mich ein Verlust war. Es würde unseren Kindern den Boden unter den Füßen wegreißen. Vor allem Eldarion, der über Nacht König werden würde. Und Theodwyn würde Königin, die süße, kleine und so lebensfremde Theodwyn, die verträumt in ihrer eigenen Welt aus Liebe und Sonnenstrahlen lebte. Vermutlich hätte ich sie besser vorbereiten sollen, aber ich hatte sie nicht mit dem belasten wollen, was mich belastete. Die erste Zeit würde schwer für die beiden werden, aber auch für Aragorn und mich war der Start nicht leicht gewesen. Eldarion würde lernen mit den Jahren.
Galadwen war von den Kindern wahrscheinlich die am praktischsten Veranlagte. Sie organisierte ihren Alltag mit drei kleinen Kindern bis zur Vollkommenheit, hatte immer Zeit für ihren Ehemann und übernahm einige Aufgaben für das Königreich. Sie hing sehr an ihrem Vater und ich hoffte, dass sie mit der Zeit darüber hinweg kommen würde.
Luthien, die mit ihrem Ehemann sehr glücklich und mit riesiger Leidenschaft Mutter war, hatte sich immer mehr an mich gehalten, doch ich wusste, dass sie voller Bewunderung zu Aragorn aufsah und immer zu ihm ging, wenn sie einen Rat brauchte. An wen würde sie sich ab jetzt wenden? Wer würde ihr so beistehen, wie ihr Vater es getan hatte?
Am meisten fürchtete ich mich davor, was mit Maethril passieren würde. Sie war nicht verheiratet und in naher Zukunft würde sich das auch nicht ändern, außerdem war sie noch so jung, in meinen Augen mehr Kind als Erwachsene. Sie hatte viel öfter Visionen, als ich es gehabt hatte, und noch immer einige komische Launen, wenn sie auch nicht mehr mit knallender Tür aus dem Raum stürmte und den ganzen Palast zusammen schrie. Würde sie ihr ganzes Leben im Palast ihres Bruders verbringen?
"Ich würde jetzt gerne jedem von euch noch einige Worte sagen", meinte Aragorn sanft und strich Luthien, die noch immer weinte, über das Haar. "Denn obwohl ich der König eines großen und wundervollen Landes bin, habt ihr alle hier mein Leben maßgeblich verändert und bedeutet mir am meisten. Jeder von euch ist meine Familie. Eldarion, ich möchte mit dir beginnen."
Er trat zu seinem Sohn und legte ihm beide Hände auf die Schultern, in seinem Blick lag Stolz. "Mein Sohn. Mein Erbe. Keine Worte können ausdrücken, wie glücklich ich mit dem Mann bin, zu dem du dich entwickelt hast. Du bist großherzig und gütig und wahnsinnig klug. Du bist so besonnen, wie ein König es sein muss. Und du wirst ein großartiger König sein, aber das soll dich nicht ausmachen. Wichtig ist auch, dass ich jeden Tag sehen kann, was für ein liebevoller Ehemann und Vater du bist. Lasse nicht zu, dass die Krone für dich das Wichtigste wird, Eldarion. Das soll sie nicht sein. An erster Stelle soll deine Familie stehen, versprich mir, dass du das versuchen wirst. Ich weiß, dass das schwer ist. Aber es ist die Mühe wert, glaub mir. Vergiss niemals, Eldarion, dass ich unglaublich stolz auf dich bin."
Eldarion schien unfähig zu sprechen und klammerte sich an seinem Vater fest, als wäre er keine vier Jahre alt. Aragorn strich über seine Wange und hielt ihn einen Moment fest, dann löste er sich sanft von ihm und wandte sich zu Theodwyn.
"Liebste Schwiegertochter, du lebst jetzt schon einige Jahre bei uns. Ich habe deine Eltern gut gekannt und sie beide sehr gemocht, vor allem Eowyn. Sie war eine ganz besondere Frau, und wenn du auch nicht ihren Charakter hast, erinnerst du mich an sie." Das brachte sie zum Strahlen. "Ich bin sehr glücklich, dass du in unser aller Leben getreten bist und für immer an der Seite meines Sohnes stehen wirst. Es ist kein leichtes Schicksal, das euch beiden auferlegt worden ist, doch wie er bist du geeignet dazu, es zu meistern. Ich weiß, dass du Eldarion bedingungslos liebst und dass er und euer Sohn dir alles bedeuten. Darüber bin ich sehr froh, denn er wird dich brauchen. Er wird dich so sehr brauchen."
Aragorn ging weiter, nachdem er sie umarmt hatte, und blieb vor Galadwen stehen, die den Kopf gesenkt hielt. Ich wusste, was er jetzt tun würde- und tatsächlich griff er sanft unter ihr Kinn und hob es an. "Niemals sollst du deinen Kopf gesenkt halten, Lady Hochsteckfrisur", lächelte er und wischte mit seinem Finger ihre Tränen weg. "Du bist würdig, mit hoch erhobenem Kinn durch dein Reich zu schreiten, wie du es einst getan hast. Du bist eine wahre Erbin Galadriels von Lothlorien, meine süße Kleine." Damit sprach er wahre Worte; ich sah zu Tauriel und wusste, dass sie das Gleiche dachte. "Galadwen, ich kann nicht sagen, wie stolz ich auf dich bin. Du bist eine ganz wundervolle Frau und Mutter und du bist und warst immer bereit, deine ganze Energie dafür aufzuwenden, dass es anderen Menschen um dich herum besser geht. Dafür bewundere ich dich. Verliere nicht den Mut, wenn ich nicht mehr da bin, denn du brauchst niemanden, der dir sagt, was das Beste ist. Das weißt du ganz von selbst."
Sanft schloss er sie in die Arme und hielt sie fest, bis sie nicht mehr so sehr weinte. Dann ging er weiter zu Luthien.
"Du warst immer die Kleine", begann er, "Diejenige, um die ich mich sorgte. Der Tag deiner Geburt war für mich der schlimmste meines Lebens, denn beinahe hätte ich meine Frau und mein Kind verloren. Darum durftest du immer weniger als die anderen und ich habe immer zuerst nach dir geschaut und dann nach deinen Geschwistern. Dabei ist das gar nicht nötig. Du wusstest schon immer, was gut für dich ist und was nicht, für dich war immer klar, was du brauchtest, um glücklich zu sein. Das ist eine hervorragende Eigenschaft, auf die du stolz sein solltest. Vor anderthalb Jahren kamst du zu mir und fragtest, ob du mit Artamir nach Bruchtal ziehen dürfest." Ich starrte ihn an, das war mir neu. Luthien wollte nach Bruchtal? Erinnerte sie sich etwa noch an unseren Besuch dort? "Ich bat dich, bis zu meinem Tod zu warten, heute hat also deine Wartezeit ein Ende. Ich bin froh, dass du die Linie deiner Mutter weiterführen wirst, denn du bist einem Leben unter Elben würdig. Manchmal erinnertest du mich in deiner altklugen Weise sogar ein wenig an Elrond von Bruchtal, deinen Großvater. Lebe weise, Luthien."
"Es hat mich damals große Überwindung gekostet, dir meine Tochter zu überlassen, Artamir", fuhr er freundlich fort, "Doch heute weiß ich, dass du ihrer würdig bist. Du bist alles, was sie je wollte, und es macht mich froh, zu sehen, dass du sie mit so viel Liebe und Respekt behandelst. Nichts geht dir über deine Familie und das gefällt mir sehr. Ich hoffe und wünsche mir, dass ihr beide immer glücklich sein und gut in eurer neuen Heimat Bruchtal ankommen werdet. Ihr werdet es dort schön haben."
Als er vor Maethril stand, fuhr ein Zittern durch ihren ganzen Körper. Bisher hatte sie sich zurückgehalten und ihren Schmerz ihrer Geschwister zuliebe unterdrückt, doch nun hielt sie es nicht mehr aus und warf sich in Aragorns Arme. "Du kamst mir immer vor, wie ein Geschöpf aus einer anderen Welt, Maethril. Oder vielleicht sollte ich dich heute bei deinem Namen nennen- Tauriel. Nichts hat mir je so viel Kopfzerbrechen bereitet wie du und niemand hat mich so verwirrt und auf Trab gehalten. Keiner von uns ist jemals mit dir zurecht gekommen, denn für uns alle bist du zu anders und zu besonders." Traurig sah Maethril ihn an. "Ich habe lange gebraucht, um dich auch nur halbwegs zu verstehen, jedes Mal, wenn ich dachte, jetzt sei ich zu dir durchgedrungen, bist du wieder anders geworden. Aber das ist nichts schlechtes, meine Süße. Ich denke, in vielen Situationen hat es dir sogar geholfen. Damit du in Zukunft glücklich sein wirst, habe ich lange gegrübelt, was ich tun kann. Erinnerst du dich an Pallado?" Ich musste schlucken und mit einem unsicheren Blick in meine Richtung nickte sie langsam. "Er erschien mir in einem Traum; die Unsterblichkeit, die er deiner Mutter angeboten hat, bietet er nun auch dir an. Dann kannst du mit deiner Tante Tauriel nach Valinor reisen und dort in einer Welt leben, die wie du fremdartig und wundervoll ist. Das ist mein Geschenk an dich- willst du es annehmen?"
"Das will ich, Papa", flüsterte sie mit heiserer Stimme und ich musste mich setzen, so sehr zitterten meine Beine. Maethril würde für mich in den Westen segeln, sie würde meine Familie kennenlernen. Elrond und Celebrian und Galadriel und Celeborn. Sie würde eine Elbe werden, wie ich es nie wirklich sein konnte. In ihr würde ich weiterleben.
Nun ging Aragorn zu Gimli, in dessen Bart Spuren von Tränen glänzten. "Alter Freund", flüsterte er.
"Mein alter Freund", erwiderte Aragorn langsam. "Mein Gefährte in der Schlacht und im Lauf. So oft hast du dich über mich beschwert. Und jetzt sind wir uns so nahe und ich bin so froh, dass du ein Teil meines Lebens gewesen bist. Denn du warst ein wesentlicher Teil. Wir wussten beide nie, wo wir hinsehen sollten, wenn Tauriel und Legolas die Hände nicht voneinander lassen konnten, also sahen wir zueinander. Deine Freundschaft bedeutet mir sehr viel, Gimli, Gloins Sohn, und ich bin glücklich, dass du in Valinor weiterleben wirst. Du bist ein ganz besonderer Zwerg, der von niemandem geworfen wird."
Gimli musste lachen und drückte Aragorn fest an sich. "Ich wusste immer, dass es enden muss", sagte er, "Aber ich denke, dass wir dir das schönste Leben ermöglicht haben, das du hättest führen können. Ich bin dankbar, dich gekannt zu haben, denn du hast mein Leben bereichert."
Aragorn legte Legolas nach der Art der Elben eine Hand auf die Schulter, doch dann umarmte er ihn einfach. "Legolas, mellon nin, du und ich waren immer Freunde. Wir sind immer füreinander eingetreten und vertrauten dem anderen unser Leben an. Du bist wie ein Fels in der Brandung, nicht nur für mich, sondern auf deine Weise für jeden von uns. Ich bitte dich, wache über diejenigen, die ich zurücklassen muss, wache über Tauriel und Gimli und über meine Tochter, wenn ihr in Valinor seid. Du verdienst es. Du verdienst es, dort zu sein und ein glückliches Leben ohne Leid und Qualen zu führen, denn du musstest so vieles erdulden."
"Ich werde über sie wachen", versprach Legolas mit weicher Stimme. "Wenn du in Mandos' Hallen bist... Wache über meinen Sohn und über meine Mutter."
"Das werde ich." Aragorn schenkte ihm ein trauriges Lächeln und ließ dann zu, dass Tauriel den Kopf an seiner Brust verbarg und erstickt schluchzte. "Nicht doch, Tauriel. Das muss nicht sein. Dazu kennen wir uns doch zu lange. Bei dir musste ich lange überlegen, was ich dir sagen würde, denn zwischen uns gab es nie viele Worte und wir haben einander alles gesagt. Ich weiß, dass du mich liebst und du weißt, dass ich dich liebe. Ich danke dir für alles, was du getan hast, nicht nur für mich, sondern auch für meine Frau und meine Kinder. Du hast dir immer Mühe gegeben, Arwen glücklich zu machen, und sie stand bei dir an erster Stelle, während bei mir gezwungenermaßen stets Gondor Vorrang hatte. Ich weiß, dass du dich meiner Tochter annehmen wirst, denn auf eine gewisse Weise war sie immer auch deine Tochter."
Damit sprach er das größte Kompliment aus, das er ihr hätte machen können. Langsam löste sie sich von ihm und drückte sich stattdessen an Legolas. Aragorn kam zu mir, streckte die Hand nach mir aus und warf mir einen langen Blick zu.
"Tinuviel, Tinuviel", flüsterte er, wie er mich am Tag unseres ersten Treffens angesprochen hatte. "Immer noch bin ich im Vergleich zu dir nicht mehr als ein junger Schößling neben einer Birke von vielen Sommern." Er zog mich von meinem Stuhl hoch und verließ mit mir den Raum, einige Zimmer weiter erschien es, als hätte er einen Raum extra für ihn zum Sterben einrichten lassen. Wir setzten uns nebeneinander auf das Bett und ich lehnte den Kopf an seine Schulter.
"Bitte sei nicht-"
"Ich bin nicht wütend", unterbrach ich ihn sanft und legte einen Finger auf seine Lippen. "Nicht mehr. Es ist gut so. Ich liebe dich so sehr, ich will nur, dass du glücklich bist. Und ich weiß, dass du es so willst. Dann soll es so sein."
"Du bist mein Leben, Arwen Undomiel. Seit der ersten Sekunde hast du mir immer alles bedeutet. Ich war bereit, im Ringkrieges alles zu verlieren, sie könnten meine Seele brechen, mir mein Leben nehmen, mich schlagen und verletzen, solange du nur vor ihnen in Sicherheit bist. Du bist es gewesen, die mein Leben bunt und lebenswert gemacht hat, nicht die Krone, nicht unsere Freunde, noch nicht einmal unsere Kinder. Ich will so sehr, dass du glücklich bist, aber ich habe verstanden, dass du ohne mich unter keinen Umständen glücklich sein kannst, nicht einmal in Valinor. Das kann ich nicht ändern. Daher muss ich hinnehmen, dass auch du sterben wirst und ich versagt habe."
"Du hast nicht versagt. Unser gemeinsames Leben war schöner als alle Jahrtausende in Valinor. Weißt du nicht mehr, was ich dir gesagt habe? Ich verbringe lieber ein Leben mit dir, als für alle Ewigkeit allein zu sein. Es ist, wie du gesagt hast; ich liebe meine Kinder, meine Eltern, meine Großeltern und meine Freunde, aber du machst mein Leben lebenswert. Ohne dich bin ich nichts, also wird dein Tod der meine sein."
Er zog mich näher an sich und wir schlangen die Arme umeinander. Ich konnte seine Wärme spüren, hören, wie sein Herz heftig schlug. Es steckte so viel Leben in ihm. Aber nicht mehr lange. Mühsam hielt ich die Tränen zurück, aber in seinen letzten Momenten sollte er mich nicht weinen sehen.
"Wir haben stets alles füreinander geopfert, Arwen, galwen nin", flüsterte er. "Ich wünschte, ich müsste jetzt nicht gehen. Eben war ich so gefasst und ruhig, aber jetzt habe ich Angst, dich allein zu lassen."
"Du lässt mich nicht allein. Bald werde ich dir nachfolgen, und dann werden wir in den Hallen des Mandos vereint sein. Für immer. Und ich freue mich schon darauf. Letztendlich geht es nicht um die Anzahl der Jahre, die wir miteinander verbracht haben, denn natürlich, es hätten mehr sein können. Es geht darum, was in diesen Jahren geschehen ist. Und es ist so viel geschehen, das uns Anlass gibt, einander zu lieben."
"Du hast recht." Er strich mir über die Wange, dann küsste er mich. Es war Zeit. "Ich liebe dich so sehr, Arwen."
Ich löste mich von ihm und er legte sich auf das Bett, als würde er sich nach einem arbeitsreichem Tag schlafen legen. Er sah mich an und in seinem Blick spiegelten sich all die schönen Momente, die wir gehabt hatten.
"Du bist wunderschön", meinte er, "Das bist du immer gewesen. Aber noch wichtiger als das ist, du hast ein wunderschönes Herz. In deinem Herzen ist so viel Liebe und so viel Güte, dass es für mich kaum fassbar ist. Und zu wissen, dass dein Herz mir gehört, ist das beste Gefühl auf der Welt. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich dich haben durfte."
Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. "Das stimmt nicht", entgegnete ich mit erstickter Stimme, "Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich dich haben durfte. Du bist so besonders, so gut und so weise. Du bedeutest die Welt für mich und bitter trifft mich nun das Los der Sterblichkeit. Aber niemals in unseren gemeinsamen Jahren habe ich meine Entscheidung bereut. Und das ist das größte Geschenk, das du mir machen konntest."
Er küsste mich ein letztes Mal, presste seine Lippen voller Leidenschaft und Abschiedsschmerz auf meine, dann drückte er meine Hand und ich kniete mich vor dem Bett nieder.
"Namarie, Arwen Undomiel", hauchte er, dann schloss er seine Augen und hielt weiter meine Hand. Er tat einen letzten, tiefen Atemzug- dann erlosch alles Leben in ihm.

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