Five | WILL SAVE THE DAY

In Gedanken versunken nahm sie eine Rose in ihrer Hand.
Die Rose.

Bis vor ein paar Wochen hatte er ihr regelmäßig Briefe geschrieben, doch seit ein paar Wochen waren keine mehr angekommen.

Sie durchforstete jeden Tag den Briefkasten, auf der Suche nach Briefen von ihm, aber sie fand nichts.

Jeden Tag saß sie geduldig im Sessel, wenn sie umsonst ihren Briefkasten durchforstet hatte. Doch sie beklagte sich nie.

Es war nicht so, dass sie keine Angst hatte, ganz im Gegenteil, sie fürchtete sich fürchterlich davor, dass ihr Geliebter tot sein könnte.

Doch diese negativen Gedanken ließ sie nicht an sich heran.


Die Wochen verstrichen, Tage und Nächte zogen vorbei.

Und an dem Abend, an dem der Weihnachtsstern hell leuchtete, hörte sie plötzlich eine männliche Stimme.

Seine Stimme.

Nein, sie dachte sich das sicher nur aus. Das war wahrscheinlich nur eine Einbildung.

"Katie?", schrie da die Stimme, und plötzlich wusste sie, dass er wirklich da war. Obwohl sie schwanger war, sprang sie auf und lief in den Gang.

Tränen floßen über ihr Gesicht, als sie die Person sah, die dort stand.


Braune Haare mit einzelnen Schneeflocken darin.

Augen so braun wie die Haselnuss.


"John!", rief sie überglücklich und fiel ihm um den Hals.

Er nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie voller Liebe auf der Stirn, der Nase, den Wangen und den Lippen. Dann strich er ihr liebevoll über den Bauch, küsste die Wölbung und konnte nicht fassen, dass das sein Kind war.

Er berichtete ihr alles haargenau so, wie es passiert war.

Er erzählte ihr, dass der Krieg vorbei war. Dass er nichts geschrieben hatte, weil er auf dem Heimweg war. Und das alles wäre nie passiert, wenn er nicht vor ein paar Wochen mit den Generälen der zwei verschiedenen Seiten, die für kurze Zeit zusammengekommen waren, um Frieden auszuhandeln, den Abendschnee glitzern gesehen hätte. Nur durch den Abendschnee hatte er sich dazu entschließen können, ihnen seine Meinung zu erzählen. Diese hatte die Generäle zum Nachdenken angeregt, und sie hatten den Frieden vereinbaren können.

Beide waren müde, doch das machte nichts, denn sie waren endlich wieder vereint. All das Warten, all die Sorgen, all die Angst war verschwunden, denn sie waren zusammen, und das war alles, das zählte. Und alles nur wegen dem Glitzern des Abendschnees. Das war ein wahres Weihnachtswunder.

Der Weihnachtsstern leuchtete hell über dem kleinen Handwerkshaus, während der Abendschnee vor sich hin glitzerte und ein wunderschöner, neu erblühter Rosenzweig im Flur lag.





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