Jisoo und die Veränderung
Die Zeit verstrich – ohne sie, zumindest kam es Jisoo so vor. Das Brennen auf der Haut war verebbt, ihre Glieder lagen schlaff, selbst das Gedankenkarussell hatte aufgehört, sich zu drehen; alles eingerostet. Und so lag sie da. Ohne zu warten, zu hoffen, oder zu glauben. Geschweige denn zu wissen.
Einsam war sie, und doch nie allein. Die technischen Augen über ihrem Bett behielten sie im Blick. Jisoo hörte ihr Surren und Klicken, wenn sie zoomten oder die Kameraeinstellungen änderten. Das ginge garantiert auch geräuschlos, und absolut unerkannt, doch wenn Jisoo über ihre Entführer eines gelernt hatte, dann, dass sie vollkommen unverfroren handelten. In allen Belangen.
Der Fokus der kleinen, runden Linsen klebte auf ihr wie Flüssigleim. Er ging nicht von ihr runter, bedeckte jeden Zentimeter ihres Körpers, dauerhaft, ohne Chance, jemals davon loszukommen.
Den Engeln blieb nichts verborgen und trotzdem bekamen sie nie genug. Sie verschlangen sie mit Haut und Haar; mit Hilfe ihrer Technik, ihren Blicken, ihren Träumen.
Jetzt war es so weit. Jisoos Bauchgefühl schlug Alarm, als die Tür aufglitt und die beiden Engel hindurch traten.
In ihren schwarzroten Uniformen strahlten sie mehr Würde aus, als sie ihr jemals hatten zu Teil werden lassen. Ihre Haare glänzten schwarz, wie ihre Augen, wie ihre Flügel, wie ihre Seele. Tiefes Schwarz so wie der Abgrund, aus dem diese Höllenkreaturen kamen.
Jisoo hatte unter den beiden Engeln schon so viel erlitten, dass sie gehofft hatte, keine Angst mehr zu haben.
Doch sie irrte.
Die Angst war da und so groß wie nie zuvor. Sie ballte sich in ihrem Torso zusammen, dass Jisoo meinte, sie zerberste. Denn es gab einen gewaltigen Unterschied: Die Engel kamen bei Tag und sie brachten zum ersten Mal etwas mit.
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^^° Jup, das wars schon wieder an dieser Stelle ^-^
aber ich verrate mal noch, um welche beiden Engel es sich hier handelt:
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