The Maze Runner - Kapitel 1

~Liz~

Es war ein weiterer Tag im Labyrinth. Ich und mein Läuferpartner Minho rannten durch die verwinkelten Steingänge und versuchten einen Ausgang zu finden. Minho war ein Junge mit asiatischen Zügen und dunklen Haaren. Und er war mein bester Freund. Ein Läufer zu sein, war der wichtigste Job im Labyrinth. Als Läufer waren wir die Einzigen, denen es erlaubt war ins Labyrinth zu rennen und einen Ausgang zu suchen. Minho und ich waren schon immer ein Läuferpaar gewesen, weswegen wir auch ohne Worte reden konnten. Sparte Zeit und Ausdauer. Heute würde ein neuer Frischling kommen, aber das war auch nichts spannendes mehr. Die Frischlinge waren alle gleich. Sie hatten Panik, dann gewöhnten sie sich an alles und dann hatten sie auch schon einen Beruf. Es war wie ein ewiges Rad, welches nie zerbrechen würde.

„Minho?", fragte ich, als wir gerade um eine Ecke rannten. Der Boden unter mir knarzte und die Steinwände zogen an uns vorbei. Ohne stehen zu bleiben gab Minho mir zu verstehen weiter zu sprechen. „Es hat eh keinen Sinn mehr, können wir vielleicht früher zurück?", fragte ich weiter. Obwohl ich länger hier war, respektierte ich, dass Minho bei den Läufern das Sagen hatte und vor allem war Minho älter und somit für mich mein großer Bruder. Die Läufer waren die, die ins Labyrinth laufen durften. Ich war, quasi Minhos kleine Schwester und Stellvertreterin. Dasselbe Prinzip hatten auch Newt und ich. Mein anderer bester Freund und ebenfalls für mich wie ein Bruder.

„Du willst doch nur den Frischling sehen", zog Minho mich jetzt auf. „Alle Frischlinge sind gleich, der interessiert mich kein Stück, aber ich möchte die neuen Vorräte begutachten, schließlich bin ich mit Newt dafür verantwortlich", antwortete ich. Minho grinste, offensichtlich glaubte er mir nicht, aber er nickte und wir rannten zurück. Wir waren eh schon fast mit unserer Runde fertig, weswegen es nicht lange dauerte, bis wir die Lichtung ausmachen konnten. Als wir durch die Tore rannten, konnten wir schon das Geräusch der Sirene hören und die Masse sehen, die sich um die Luke gebildet hatte.

Minho und ich stellten uns etwas entfernt hin und warteten ab. Ich konnte Newt nicht entdecken, vermutlich war er direkt bei der Luke. Dafür konnte ich Chuck ausmachen, der neuste Frischling und der jüngste Lichter. Er war niedlich und ein Sonnenschein. Jeden Abend, wenn er noch nicht schlief, erzählte ich ihm eine weitere Geschichte von der Lichtung. Er liebte die Geschichten und ich liebte es ihm welche zu erzählen.

Die Sirene stoppte, weshalb ich wusste, dass sich die Luke gerade öffnete. Ich schaute mich kurz um und sog die vielen Eindrücke in mich auf. Der Wald, der sich ausstreckte, war immer noch respekteinflößend und die grüne Wiese, roch stark nach Erde. Langsam blickte ich wieder zur Box, wo gerade der Neue und weitere Vorräte angekommen waren. Ich konnte nur etwas Blaues aufblitzen sehen, bevor sich alle Jungs um den Frischling drängten. Jungs konnten echt nicht einfühlsam sein, zumindest die meisten nicht. Plötzlich rappelte der Neue sich auf und rannte los. Er rannte einfach davon und dass sogar ziemlich schnell. „Nicht schlecht", merkte ich an. „Wir haben schon lange keinen Läufer mehr bekommen", gab Minho zu. „Weil wir keinen brauchen."

Ich schaute wieder zum Jungen, der schon die halbe Lichtung hinter sich hatte, als er hinfiel. Die anderen Jungs fingen an zu lachen, doch ich rollte nur mit den Augen. „Keiner von denen war besser", zischte ich und ging zur Gruppe. Jeder Junge, der meinen Blick sah, verstummte und ließ mir Platz, um zur Luke zu gelangen. Ein paar der Jungs gingen los, um den Frischling ins Loch zu stecken, wo er erstmal runterkommen sollte.

War Albys Idee gewesen und einer der wenigen Dinge, wo ich Alby nicht zustimmte. Alby war der Junge gewesen, der nach mir hier angekommen war. Unser Anführer. Er hatte dunkle Haut und war recht groß, weswegen er für Neue recht einschüchternd wirkte. Gally, der Anführer der Baumeister und das schwarze Schaf, gab mir einen vernichtenden Blick, bevor auch er zur Seite ging. Gally hatte blonde Haare und war recht muskulös gebaut. Ich rümpfte durch den ganzen Schweißgeruch der Jungs die Nase und wandte mich an Newt: „Nett habt ihr den Neuen empfangen" Newt grinste und sprang mit mir in die Box. Wir holten die neusten Vorräte heraus und gaben sie den anderen, mit Anweisungen wo sie sie hinbringen sollten. Newt hatte honigblonde Locken und schokobraune Augen. Genau wie ich.

Newt betrachtete mich lange bevor er sprach: „Der Neue wirkte schnell, denkst du er könnte Läufer werden?" „Wir brauchen keine Läufer mehr Newt", sagte ich nur und kletterte aus der Box. Er folgte mir und gemeinsam blieben wir vor der Box stehen. Newt schloss das Gitter und der Boden verschloss sich wieder. Newt drehte sich wieder zu mir und bestand: „Liz. Es muss einen Ausweg geben." Ich seufzte und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da entdeckte ich Alby.

Den Jungen neben ihn kannte ich nicht, somit musste er der Neue sein. Ich öffnete meinen Zopf und fuhr mir durch meine langen, blonden Haare. „Sie mal wer draußen ist", grinste ich und deutete zu Alby. Der erklärte wohl gerade etwas und der Frischling schaute sich mit großen Augen um. Ich folgte dem Blick und betrachtete auch die großen Steinmauern, die die Lichtung umgaben.

Newt blickte auch zum Neuen und fing an zu lächeln. Danach setzte er sich in Bewegung. Ich folgte Newt nur ein Stück und blieb etwa zehn Meter vor den Jungs dann stehen. Ich würde mit den Neuen erst reden, wenn Alby seine Führung beendet hatte, alles andere brachte nichts. Alby stellte Newt den Neuen vor und bat ihn dann darum, Chuck zu suchen. Ich schaute Newt hinterher, bevor ich mich umdrehte und wegging. „Wer ist sie?", hörte ich den Neuen fragen. „Dein Todesurteil, wenn du nicht aufpasst", hörte ich Alby antworten. Mit einem Schmunzeln entfernte ich mich weiter. Es dauerte nicht lange, da hörte ich Schritte hinter mir.

„Drehen wir noch eine Runde?", hörte ich Minho hinter mir fragen. Mit einem Lächeln drehte ich mich zu ihm um und betrachtete ihn. „Nur eine kleine, ich will nicht Grieverfutter werden", schmunzelte ich und folgte Minho nochmal ins Labyrinth. Eine halbe Stunde später rannten wir wieder auf die Lichtung. Chuck und der Neue standen beim Tor und schauten uns zu. Eigentlich wollte ich wie Minho an ihnen vorbeirennen, aber Chuck hielt mich auf.

„Liz, kommst du am Abend wieder?", fragte er mich zuckersüß. Ich blieb stehen und bückte mich leicht, um ihn in die Augen zu schauen. „Heute ist das Fest, schon vergessen?", lachte ich. Er schüttelte bekümmert den Kopf. „Ich werde es versuchen, aber versprechen kann ich nichts", sprach ich und wuschelte Chuck durch die braunen Locken. Der lächelte wieder und drehte sich zum Neuen. „Das ist Liz, sie ist die coolste auf der Lichtung", sprach er stolz.

Schmunzelnd drehte ich mich zum Neuen. Zum ersten Mal musterte ich ihn und er sah schon gut aus. Er hatte dunkelbraunes Haar und braune Augen. Seine Nase war spitz und viele Muttermale zierten sein Gesicht, was ihn aber nur süßer aussehen ließ. Er würde zwar nicht viel bringen, der Frischling, aber er war wenigstens etwas zum Anschauen. „Lüg ihn nicht an, Chuck", schmunzelte ich noch und rannte dann Minho hinterher.

Ich hörte das bekannte Rumpeln, was zeigte, dass sich die Tore zum Labyrinth schlossen, als ich in den Kartenraum ging. „Den Neuen genug angeschmachtet?", fragte Minho frech. „Klappe", zischte ich. „So wortgewandt, hat er dich etwa durcheinandergebracht?", neckte Minho weiter. Genervt verdrehte ich die Augen. „Du mich auch" Minho lachte und legte seine Ausrüstung ab. Der Kartenraum, war der Raum, wo wir Läufer unsere Ausrüstung hatten und das gesamte Labyrinth zeichneten und nachbauten. Das zeigte das 3D Modell in der Mitte des Tisches. Ich tat es Minho gleich und legte meine Ausrüstung auch ab. Danach verließ ich das Kartenhaus wieder. Minho ging neben mir und gemeinsam gingen wir zum Fest.

Ein paar der Jungs zündeten gerade die Griever-Statue an und johlten danach. Wir besorgten uns etwas zu trinken und setzten uns dann etwas entfernt von den anderen hin. Ich aß gerade ein Brot, als ich Blicke auf mir spürte. Als ich aufblickte, entdeckte ich Newt der auf uns zeigte und den Neuen, der mich und Minho angaffte. Minho redete gerade mit Ben, weswegen er die Blicke nicht bemerkte. Ben war auch ein Läufer. Er war einer meiner besten Freunde und eine gute Gesellschaft. Mit einer hochgezogenen Augenbraue starrte ich zu Newt und den Frischling zurück. Newt zwinkerte mir nur zu und drehte sich dann wieder um.

Der Neue tat es ihm gleich und sie redeten noch etwas, bevor Newt ihn hochzog und zu den anderen schleppte. Ich hörte Newt fast gar nicht, da die anderen so laut grölten, doch anscheinend erklärte er die einzelnen Berufe. „Der Neue hat es dir angetan, was?", fragte Ben, der mich belustigt musterte. „Nicht du auch noch", stöhnte ich genervt auf. Verwirrt und belustigt musterte Ben mich. Ich fuhr mir durch die Haare und übers Gesicht. „Minho zieht mich auch schon die ganze Zeit auf", erklärte ich. „Naja, es ist auch ziemlich offensichtlich, dass du ein gewisses Interesse an ihm hast, sonst würdest du nicht ständig zu ihm rüber starren."

Wie von selbst wanderten meine Augen wieder zu den seltsamen neuen Jungen. „Ich bin nun mal neugierig" „Dich haben Frischlinge ab Pfannes Ankunft nicht mehr interessiert, Liz. Und neugierig warst du auch schon lange nicht mehr, er ist anders für dich, dass merken Minho und ich. Schließlich haben wir jeden Tag miteinander zu tun", sprach Ben noch, bevor er aufstand und sich verabschiedete. Ich dachte an Pfanne und an den Tag zurück. Ich mochte Pfanne. Auch ein dunkelhäutiger Junge, der uns bekochte. Er war sehr liebenswert und hatte einen lustigen Humor. Ich riss mich aus meinen Gedanken und schaute Ben verwirrt hinterher. Er hatte Recht mit meinen Verhalten. So war ich schon lange nicht mehr gewesen.

Plötzlich fingen alle an „Frischling" zu rufen und ich schaute verwirrt auf. Offensichtlich wollten die Jungs, dass der Neue gegen Gally kämpfte. „Ich wette meinen Nachtisch darauf, dass er verliert", hörte ich einen der Jungs Minho zuflüstern. Der ging auf die Wette ein und stellte sich dann zu mir. Gally erklärte die Regeln und griff dann auch sofort an. Innerhalb weniger Sekunden lag der Frischling auch schon am Boden des Sandkreises, wo die beiden kämpften.

„Würde Gally gegen einen von uns kämpfen müssen, würde er sich vor Angst ins Hemd machen", witzelte ich und Minho gab ein belustigtes Grunzen von sich. „Komm schon Frischling. Ich bin noch nicht fertig mit dir", sprach Gally angriffslustig. Ich schnaubte nur. Gally war zwar stark, hatte aber nicht sehr viel im Kopf. „Hör auf mich Frischling zu nennen", wehrte sich der Neue. „Wie soll ich dich dann nennen? Strunk?" Alle fingen an zu lachen. Jungs sind doch alle dämlich. Der Schein des Lagerfeuers unterstrich die Wut des Frischlings und ließ die Situation wichtiger erscheinen als sie wirklich war.

Verständlicherweise gefiel es den Neuen nicht so genannt zu werden und er griff Gally an. Gally wehrte ihn wieder ab, doch dann griff der Neue noch einmal an und diesmal ging Gally zu Boden. Ich konnte ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken und jetzt beugte auch ich mich nach vorne. Minho verschränkte die Arme, schaute aber auch neugierig. Gally war jetzt dafür richtig wütend und kickte den Neuen die Füße weg. Der knallte mit dem Kopf auf den Boden auf und ich verzog mitleidig das Gesicht.

Der Neue kniff die Augen zusammen, öffnete sie aber wieder und schaute zu mir. Ich konnte aus irgendeinem Grund nicht wegsehen, er kam mir in diesem Moment so bekannt vor. Unsere Blicke verhakten sich und keiner von uns blinzelte auch nur, doch dann wurden seine hellbraunen Augen größer und er murmelte etwas. Plötzlich sprang er auf und rief: „Thomas." „Ich weiß wieder, wie ich heiße! Ich heiße Thomas!", erklärte er glücklich. Alle jubelten und hießen ihn Willkommen. Die Jungs versammelten sich um ihn und reichten ihn was zu trinken.

Sogar Gally ging zu Thomas und gratulierte ihm. Ich jedoch zog mich zurück. Ein komisches Gefühlschaos herrschte in mir und ich musste nachdenken. Ich verabschiedete mich von Minho und ging Richtung Wald. Ich konnte jedoch einen Blick auf mir spüren und ich drehte mich zurück zum Lagerfeuer. Thomas stand dort, umzingelt von Leuten, und dennoch starrte er mich direkt an. Ich lächelte leicht und verschwand dann im Wald. Ich legte die ersten fünf Meter zurück, als schon ein Griever schrie.

Ich setzte mich an die kalte Wand des Labyrinths, doch blieb es in der Nacht warm, weswegen dies auszuhalten war. Ich holte einmal tief Luft, bevor ich meinen Kopf auch anlehnte und die Augen schloss. Ich hörte Äste knacken und dann Schritte. „Was machst du hier?", fragte mich eine nur allzu bekannte tiefe Stimme. „Nachdenken", antwortete ich knapp. Der Junge setzte sich neben mich und drückte sich an mich ran. Wärme überströmte mich automatisch und ich drückte mich auch an ihn. „Und worüber genau?", fragte nun der Junge. Ich schlug meine Augen auf und sah in die braunen von Newt.

„Den Neuen", sagte ich nur kurz und schaute wieder in den Wald. Ein leichter Wind brachte die Äste zum Schaukeln. „Und weshalb?" „Ich habe das unheimlich starke Gefühl ihn zu kennen, aber ich weiß natürlich nicht woher. Es bringt mich nur aus dem Konzept. Wir beide, Newt, schauen uns ähnlich, denken ähnlich, sind ähnlich, wir könnten Geschwister sein und dennoch wüssten wir das nicht. Ich kann nicht sagen, dass ich dich schon vor diesen Ort kannte, aber bei Thomas... Da weiß ich es", nuschelte ich. Newt legte einen Arm um mich und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter.

„Es spielt keine Rolle, ob wir nun wirklich Geschwister sind, oder nicht. Du wirst immer meine kleine Schwester bleiben und dieser Thomas... Er ist anders, dass spüre auch ich und wenn du denkst ihn zu kennen, ist das doch gut. Es zeigt, dass die Leute, die uns hier eingesperrt haben, dir nicht alles genommen haben", sprach Newt beruhigend. Ich nickte leicht und schloss meine Augen. „Ich hab dich lieb, Newt" „Ich hab dich auch lieb, Schwesterchen" Danach fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

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