Kapitel 7

~Thomas~

Ich sah viele Erinnerungen meines Lebens. Nicht alle, aber die meisten. Ich sah, dass Teresa und ich für WCKD gearbeitet hatten und ich sah, wie ich half das Labyrinth zu bauen. Wie ich geholfen hatte meine Freunde hier einzusperren. Doch ich verstand jetzt, wieso ich das getan hatte. Denn ich hasste WCKD. Doch sie hatten etwas, was sie gegen mich verwendet hatten. Ich kannte nicht viele der Jungs vor dem Labyrinth, doch ich kannte Newt. Und der konnte mich eigentlich nicht leiden. Denn Liz war tatsächlich seine Schwester und das Mädchen, dass ich liebte.

Wir waren sogar zusammen gewesen. Ich wollte mit ihr und ein paar anderen fliehen. Ich wollte ihr ein anderes Leben, als ein Testobjekt ermöglichen. Denn sie führten an uns allen Tests durch. Jedoch sollten nicht alle in das Labyrinth kommen. Doch als WCKD herausfand, was ich vorhatte, änderten sie ihre Pläne. Sie schickten Liz, die eigentlich nie in so ein Labyrinth hätte kommen sollen, als Erste. Denn so wussten sie, dass ich nichts unternehmen würde. Sie war nur wegen mir hier, genau wie alle anderen in diesem verfluchten Labyrinth. Ich hatte dabei geholfen, Menschen zu ermorden.

~Liz~

Chuck, Minho, Newt und ich, setzten uns vor die Gitter, die Teresa und Thomas von uns trennten. Wir konnten sie leider nicht befreien, da wir rund um die Uhr beobachtet wurden, doch konnten wir mit ihnen reden. Zumindest mit Teresa, denn Thomas war noch immer bewusstlos. Und Teresa hatte Thomas Kopf auf ihren Schoß gelegt, weswegen ich sogar noch mieser gelaunt war. Wobei ich auch Glück hatte, Gally hätte mich theoretisch auch dazu sperren können. Plötzlich öffnete Thomas seine Augen und ich richtete mich mehr auf.

Teresa fragte ihn, ob es ihm besser ginge und Chuck schnauzte ihn gleich an, was er sich nur dabei gedacht hatte. Ich verstand Chuck, doch hielt ich mich mit meinen Vorwürfen etwas zurück. Denn ich konnte den Drang, sich wieder zu erinnern, auch verstehen. Thomas richtete sich auf und schaute uns nacheinander an. Sein Blick blieb bei mir hängen, bis er ihn abwandte und fragte, was passiert sei. „Gally hat die Kontrolle übernommen. Er sagt wir haben die Wahl. Entweder folgen wir ihm, oder wir werden zusammen mit dir verbannt", erklärte Newt. „Und die anderen waren einverstanden?", fragte er nach und setzte sich komplett auf.

„Gally hat alle davon überzeugt, dass du der Grund bist, weswegen das alles passiert", sprach ich ernst. „Naja. Bis jetzt hat er recht", sprach Thomas, weswegen wir ihn alle verwirrt ansahen. „Was redest du da für ein Zeug?", fragte Minho schwach. Thomas schaute uns alle einmal an, jedoch wich er meinen Blick aus, bevor er sprach: „Dieser verfluchte Ort. Er ist nicht das was wir dachten. Das ist kein Gefängnis, es ist ein Test." Ich versuchte mich auch an diese Dinge zu erinnern, aber das Einzige woran ich mich erinnern konnte, war das ich Thomas schon kannte, alles andere war weg.

Thomas sprach währenddessen weiter: „Angefangen hat alles als wir noch klein waren. Sie stellen uns vor Herausforderungen. Sie haben Experimente an uns durchgeführt. Und dann verschwanden die Leute plötzlich." Jetzt sah er doch zu mir und ich könnte schwören, er hatte Tränen in den Augen, doch schaute er schnell wieder weg und sprach weiter: „Jeden Monat einen, nacheinander, wie ein Uhrwerk." „Sie wurden ins Labyrinth gebracht?", fragte Newt nach. „Ja, aber nicht alle von uns", sprach Thomas ernst.

„Wie meinst du das?", fragte Newt unsicher. „Leute, ich bin einer von denen", gab Thomas zu. Irgendwie schockierte mich diese Nachricht aber nicht. Ich hatte gesehen, wie er sich für uns eingesetzt hatte, wie er genauso sehr versuchte hier rauszukommen, wie wir. Was auch immer vor dem Labyrinth passiert war, zählte nicht mehr. Thomas erklärte weiter und auch, dass Teresa genau wie er war. Sie stritt das ab, aber ich hatte nicht die Nerven ihren Zusammenbruch zu beachten.

„Hast du nicht gemerkt, dass es falsch und grausam war?", fragte ich dennoch nach. Ich wollte wissen, wie der frühere Thomas gedacht hatte. Er schaute mich nicht an, als er antwortete: „Doch, aber sie hatten etwas gegen mich in der Hand." Verwirrt musterte ich ihn, doch er sah mich immer noch nicht an. „Es spielt keine Rolle. Nichts davon. Denn die Menschen, die wir vor dem Labyrinth waren, sie existieren nicht mehr, dafür haben die Schöpfer gesorgt. Aber was eine Rolle spielt, ist wer wir jetzt sind und was wir tun, hier und jetzt. Du bist ins Labyrinth gegangen und hast einen Ausgang gefunden.", sprach Newt und ich konnte nicht anders als ihn zu umarmen und ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.

Thomas beobachtete das, bevor er sprach: „Aber hätte ich das nicht getan, wäre Alby vielleicht noch am Leben." Newt schaute ernst und sprach: „Vielleicht. Aber wenn er jetzt hier wäre, wüsste ich, er würde dir ganz genau dasselbe sagen. Reiß dich zusammen und beende was du angefangen hast. Denn wenn wir jetzt nichts tun, ist Alby umsonst gestorben und das kann ich nicht zulassen." Minho und ich wechselten einen Blick und ich sah, dass Minho genauso stolz war wie ich. Thomas sah zu uns hoch und offensichtlich hatten Newts Worte ihn überzeugt. Aber sind wir mal ehrlich, wen hätten die nicht überzeugt?

„Ok. Aber vorher müssen wir noch an Gally vorbei", sprach Thomas und ich bekam eine Idee. Ich erklärte meinen Plan und die Jungs plus Teresa stimmten mir zu. Eine Stunde später, kamen drei Jungs und holten Thomas und Teresa, jedoch stellte Thomas sich noch bewusstlos. Gally hatte zwei Baumstämme vor dem Tor aufgebaut und wir anderen versammelten uns dahinter. Winston versuchte Gally davon zu überzeugen, Thomas und Teresa in Ruhe zu lassen und Jeff stimmte Winston zu. Doch Gally bestand darauf, dass die Lichtung unser zu Hause wäre. Teresa fragte ob Gally wirklich glaubte, dass deren Verbannung irgendetwas bringen würde und überraschenderweise antwortete Gally mit „Nein".

„Aber das ist auch keine Verbannung", fing Gally an. „Es ist eine Opfergabe." Geschockt riss ich meine Augen auf und schaute zu Newt. Der deutete mir ruhig zu bleiben und ich schaute wieder nach vorne, wo Teresa gerade an den Stamm gebunden wurde. „Was hast du vor?", fragte ich schockiert und schaute zu Gally. Der drehte sich aggressiv zu mir um und schrie: „Denkst du wirklich ich lasse Thomas noch einmal ins Labyrinth, nach allem was er getan hat? Sie dich doch um. Sie dir unsere Lichtung an..." Er fing an eine Rede an alle zu halten, weswegen er nicht mehr auf uns achtete. Chuck stand mit Ausrüstung in der Nähe und wartete nur auf den Beginn.

Newt gab Minho das Zeichen und der nickte. Ich machte mich auch bereit und Newt griff langsam zu seiner Machete. Teresa schrie, dass Gally verrückt wäre und Gally meinte, sie solle die Klappe halten. In dieser Sache stimmte ich Gally sogar zu. Unglaublich, dass ich nach allem, Gally immer noch mehr leiden konnte als Teresa. Gally befahl, dass man Thomas festbinden sollte und zu meiner Verwunderung, zögerten die Jungs sogar, zogen Thomas aber im Enddefekt doch hoch. Thomas schlug den Jungen in die Kronjuwelen und nahm ihn den Speer ab, mit dem er den Jungen dann auch noch eine reinhaute.

Newt zog, währenddessen seine Machete und schlug den Jungen vor sich, mit dem Griff, bewusstlos. Thomas schlug auch noch den anderen Jungen bewusstlos und Minho drohte Gally mit einer Machete, bevor der eingreifen konnte. Teresa versuchte zwar den Jungen vor ihr außer Gefecht zu setzen, verfehlte aber mit ihrem Tritt, weswegen ich an Thomas Seite schlitterte und mich somit zwischen Thomas und den Kerl stellte. Der Junge kam mit einer Machete auf mich zu, doch ich musste nicht einmal meine Machete ziehen, um zu gewinnen. Ich schlug ihm die Machete aus der Hand, boxte ihm in die Rippen, weswegen er sich krümmte und kickte schließlich mit meinem Knie gegen seinen Kiefer.

Das Ganze hatte vielleicht fünf Sekunden gedauert, danach drehte ich mich zurück zu Gally und den anderen. Die meisten Jungs sahen mich verblüfft an, vor allem Thomas, bevor er sich an Gally wandte, den Speer auf ihn gerichtet. Minho stellte sich auf meine Seite. Pfanne schnitt Teresas Fesseln durch und auch die beiden stellten sich zu uns. Newt stellte sich auf Thomas andere Seite und Chuck blieb neben Newt stehen. Alle hatten ihre Waffen erhoben und schauten in die verblüfften Gesichter der anderen.

„Du steckst voller Überraschungen, Hmm?", giftete Gally. Thomas ignorierte ihn und sprach: „Ihr müsst nicht mitkommen, aber wir gehen jetzt. Wenn noch jemand mitkommen will, jetzt ist eure letzte Chance." „Hört nicht auf ihn, er will euch bloß Angst einjagen", sprach Gally sofort und ich verstand echt nicht, wie jemand so überzeugt von sich selbst sein konnte. „Nein ich will euch keine Angst einjagen, ihr habt schon Angst. Ok, ich habe Angst. Aber ich riskiere mein Leben lieber dort draußen, als den Rest hier drinnen zu verbringen. Wir gehören nicht hier her. Das Labyrinth ist nicht unser zu Hause. Wir wurden hergebracht. Wir wurden hier eingesperrt. Da draußen haben wir wenigstens eine Wahl, aber wir können hier rauskommen. Das weiß ich", hielt Thomas eine Ansprache, ließ den Speer aber nicht sinken.

Zuerst kam Winston zu uns, dann folgte Jeff und schließlich noch fünf andere Jungs. Gally sah sich um und blickte dann wieder zu uns. Thomas versuchte Gally zu überzeugen, mit uns zukommen, doch der wünschte uns nur viel Glück gegen die Griever. Wir drehten uns um und rannten ins Labyrinth. Minho beschloss schnell das Schlusslicht zu bilden und Thomas und ich rannten voraus. Ich wusste nicht, woran es lag, aber Thomas ignorierte mich während des ganzen Weges komplett. Ich wusste nicht was er alles in seinen Erinnerungen gesehen hatte, aber anscheinend mochte er mich jetzt nicht mehr und das tat mehr weh als jeder Griever-Stich.


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