Kapitel 5

~Liz~

Es waren schon mehrere Monate vergangen und die Lichtung wurde langsam voller. Eine Hand voll Jungs waren dazu gekommen. Der blonde Junge hieß Newt und er war sehr schnell zu meinen und Minhos besten Freund geworden. Generell fand man mich nur noch mit Newt oder Minho vor. Newt war mit uns der dritte Läufer und somit rannten wir immer in der Früh los und trafen uns am Abend wieder. Auch andere Jungs waren dazu gekommen. Ein dunkelhäutiger Junge, der sich nicht an seinen Namen erinnern konnte. Wir nannten ihn alle einfach Pfanne, da er sich als ziemlich guter Koch entpuppt hatte. Ein weiterer blonder Junge mit den Namen Gally war letzten Monat hier aufgetaucht. Er war hin und wieder etwas anstrengend, aber jeder kam hier klar. George war diesen Monat nach oben gekommen. Ein ruhiger Junge mit dunklen Haaren.

Wie jeden Morgen, stand ich auf und holte mir ein Frühstück. Gemeinsam mit Minho und Newt aß ich und zog mir den Rucksack an. Als wir gerade zu den Toren gingen, wandte ich mich an Newt. Minho und ich hatten die meiste Zeit geredet, aber Newt hatte sich komplett rausgehalten. Newt war auch generell der ruhigste von uns, doch so schweigsam hatte ich ihn noch nie erlebt. „Alles in Ordnung?", fragte ich besorgt. Er nickte nur. „Newt? Was ist denn los?", fragte nun auch Minho. Wäre noch ein anderer hier gewesen, hätte sich Minho nie so weich gezeigt. Sobald mehr Jungs gekommen waren, hatte Minho beschlossen taffer wirken zu müssen. „Hatte nur einen Albtraum", nuschelte Newt. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und lächelte ihn aufmunternd an. „Wir sind für dich da, ok?" Er nickte nur. Das Tor öffnete sich und wir rannten los. Bei der dritten Kreuzung blieben wir stehen und schauten uns an.

„Zu Mittag treffen wir uns wieder hier. Wir warten aufeinander, also trödelt nicht! Seid vorsichtig", sprach Minho ernst und ich nickte brav. Ich hatte sehr schnell Minho das Kommando im Labyrinth überlassen. Er war einfach ein guter Anführer. Minho rannte in den linken Gang. Newt rannte in den mittleren, weswegen mir der rechte Gang übrig blieb. Ich sprintete los und verfiel recht rasch in ein gleichmäßiges Tempo. Ich merkte mir die Abzweigungen und als ich merkte, dass es Zeit wurde zurückzukehren, blieb ich stehen. Ich nahm mir meine Wasserflasche aus dem Rucksack und trank einen großen Schluck. Danach steckte ich die Flasche wieder zurück und drehte um. Der Rückweg war etwas schneller, da ich mir den Weg recht gut gemerkt hatte. Nach fast zwei Stunden, kam ich bei der Kreuzung wieder an. Minho wartete schon auf mich und lächelte, als er mich entdeckte.

„Irgendwas neues?", fragte er wie immer. Ich schüttelte wie immer mit den Kopf. Minho seufzte und wollte sich fast durch die Haare fahren, fuhr sich aber nur übers Gesicht. Seine Frisur durfte ja nicht durcheinander gebracht werden. „Wie geht es deinen Problem?", fragte er ganz locker und ich stellte mich lächelnd zu ihm. „Die Blutung wird wieder schwächer und ich habe keine Krämpfe mehr", beantwortete ich seine Frage. Er nickte zufrieden und blickte in den Himmel. Sein Blick wurde düsterer und als ich nach oben blickte, bemerkte ich auch warum. Newt war spät dran.

„Wir sollten nach Newt sehen", stellte ich klar. Minho nickte sofort und überließ mir die Führung. Wir kamen zu einer Gabelung und mit einen Handzeichen deutete Minho mir in den linken Gang einzubiegen. Ich tat wie geheißen und ging weiter. Bei der dritten Ecke blieb ich angewurzelt stehen. Vor mir am Boden lag etwas. Überall war Blut und ich brauchte kurz, um Newts honigblonde Locken zu erkennen. Ich schrie auf und schmiss mich auf den Boden. „Newt! Sag etwas! Mach deine Augen auf!", schrie ich hysterisch und nahm sein Gesicht in meine Hände. Minho hatte anscheinend meinen Schrei gehört, denn er rannte soeben um die Ecke. Erschrocken riss er die Augen auf, bevor er sich zu mir schmiss. Ich musterte Newt schnell und stellte fest, dass sein Bein ungesund verdreht war. Überall hatte er offene Wunden am Körper, was das viele Blut erklärte. Er atmete, aber nur sehr flach.

„Wir müssen ihn zurück zur Lichtung bringen", stellte Minho fest. Seine Stimme zitterte, genau wie seine Hände. Vorsichtig nahm Minho Newt in seine Arme und richtete sich auf. „Renn zur Lichtung und richte ein Bett her. Und hol das Verbandszeug!" Ich wollte Minho und Newt nicht zurücklassen, aber ich wusste das jede Sekunde zählte. Ich rannte sofort los. Tränen rannten mir die Wangen herab und ein Kloß hatte sich in meinen Hals gebildet. Eine solche Angst hatte ich noch nie verspürt. Keuchend kam ich auf der Lichtung an und ignorierte die verwirrten Blicke. Ich rannte sofort in die neue Hütte, die wir gebaut hatten. Dort hatten wir auch ein Bett errichtet, weswegen ich die Hütte jetzt als die Krankenhütte auserkoren hatte. Ich breitete ein Tuch auf dem Bett aus und rannte wieder nach draußen. Alby, Pfanne und Gally kamen angerannt, doch ich ignorierte sie.

Ich rannte zu den Kisten und kramte schnell das Verbandszeug daraus hervor. „Liz, was ist passiert?", fragte Alby verwirrt, als ich zur Hütte zurückrannte. Ich breitete die Medikamente auf einen kleinen Tisch aus und ignorierte die anderen weiterhin. Alby packte meinen Arm und drehte mich zu ihm. „Liz! Wessen Blut ist das?" Ich fing an zu schluchzen und stammelte Newts Namen. Danach löste ich mich wieder und rannte zum Tor. Es dauerte nicht lange, da kam Minho mit Newt in den Armen auf mich zu. Ich deutete ihm, mir zu folgen und ich führte ihn in die Hütte. Behutsam legte Minho Newt ins Bett. Ich kramte derzeit Verbände und Desinfektionsmittel hervor. „Zieh ihn aus!", wies ich Minho an. Ich ließ zu, dass man mir anhörte, wie viel Angst ich hatte.

Solange meine Hände nicht zitterten, war es mir egal. „Was?", fragte er verwirrt. „Hose, Schuhe, Shirt. Zieh alles aus", wiederholte ich und Minho machte sich sofort an die Arbeit. Alby, Gally und die anderen Jungs hielten sich im Hintergrund, wodurch ich genügend Platz hatte.

Minho schmiss die Klamotten auf den Boden, wodurch ich jetzt die ganzen Verletzungen sehen konnte. Ich stockte kurz und wandte mich dann an Gally. „Bring mir zwei Bretter! Ich brauche sie als Schiene für das gebrochene Bein. Bring auch Seile!" Gally nickte und stürmte sofort aus der Hütte. Ich wandte mich an George und trug ihm auf: „Bring mir einen sauberen Eimer Wasser und einen Fetzen. In der Küche sollte noch gekochtes Wasser sein" Auch George verschwand. Ich drehte mich jetzt rasch wieder zu Newt und überprüfte die Wunden. Die ganzen Kratzer ignorierte ich einmal. Schlimm war sein Bein und die Wunde am Kopf. „Minho bring mir Nadel und Faden", wies ich ihn an und auch Minho verschwand kurz.

Die meisten Wunden hatten schon aufgehört zu bluten, aber am Kopf trat noch fleißig Blut aus. Genauso wie am Bein. George war der Erste, der zurückkam. Schnell nahm ich den Kübel und den Fetzen und fing an seine Kopfwunde zu reinigen. Als nächstes kam Minho, weswegen ich sofort anfing die Wunde zu nähen. Als ich damit fertig war, riss ich den Faden ab und wandte mich Newts Bein zu.

Gally hatte mir schon die Bretter gebracht. Alby hatte die Jungs aus der Hütte gescheucht, damit ich Platz und Freiraum hatte. Nur Minho war bei mir geblieben. Er reinigte die anderen Wunden, während ich versuchte das Bein wieder in die richtige Position zu bringen. Vorsichtig drehte ich das Bein in die Ausgangsposition und legte dann die Bretter zurecht. Ich war froh, dass es kein offener Bruch war. Ansonsten wusste ich wirklich nicht, was ich machen sollte. Mit Verbänden versuchte ich die Blutungen zu stillen und den Fuß zu stabilisieren. Minho und ich waren an den Punkt angekommen, wo wir nicht mehr nachdachten. Aus purer Angst arbeiteten wir weiter, ohne innezuhalten. Wir arbeiteten wie Maschinen.

Ich schnürte die Bretter um den Knöchel und betrachtete dann den zerschundenen Körper von Newt. Auch Minho wurde fertig. Minho hob Newt etwas an, wodurch ich auch die Wunden auf seiner Brust verbinden konnte. Als wir fertig waren betrachtete ich Newt. Er war leichenblass und das einzige Zeichen, was mir zeigte, dass er noch am Leben war, war seine sich senkende Brust. Ich blickte in den Eimer, der jetzt mit roten Wasser gefüllt war. Danach blickte ich zu Minho und an mir herab. Wir waren voller Blut. Ich fing an zu zittern und brach zusammen. Minho fing mich noch in letzter Sekunde auf und gemeinsam saßen wir am Boden. Ich krallte mich in sein Shirt und fing an zu weinen. Minho strich mir durch die Haare, aber ich konnte ihn auch schluchzen hören. Irgendwann hatte ich keine Tränen mehr übrig, weswegen ich nur noch zitternd in Minhos Armen hing.

Tage vergingen und Newt wachte nicht auf. Die Jungs fragten mich ständig weshalb und Minho stritt sich dann immer mit ihnen, dass sie mich in Ruhe lassen sollten, da ich ja auch keine Ahnung hatte. Ich hatte die Hütte seitdem nicht mehr wirklich verlassen. Gally hatte einen Stuhl gebaut, damit ich neben Newt sitzen konnte. Ich wechselte die Verbände und flößte ihm Wasser und Suppe ein. Doch er wachte nicht auf. Ich hatte die Vermutung, dass durch die Schmerzen er einfach nicht aufwachen wollte. Minho war genau wie ich nur in der Hütte. Alby brachte uns Essen und hatte uns Freigegeben. Minho hatte gerade einer seiner seltenen Klo Pausen, weswegen ich komplett alleine in der Hütte war. Ich schaute immer wieder zwischen Newt und meinen Händen hin und her. Ich spielte unruhig mit meinen Händen, als plötzlich Newt sich bewegte. Ich sprang sofort auf und warf mich an seine Seite. „Newt?", fragte ich vorsichtig. Zögernd öffnete er seine Augen und blinzelte mir entgegen. Tränen der Erleichterung bildeten sich und ich strich Newt eine Haarsträhne aus der Stirn.

„Was ist passiert?", krächzte Newt, weswegen ich sofort nach einer Wasserflasche griff. Vorsichtig trank er ein paar Schlucke. Währenddessen erklärte ich vorsichtig: „Wir haben dich im Labyrinth gefunden. Du warst verletzt" Seine Miene verdüsterte sich und schaute von mir weg. „Newt? Was ist passiert?", fragte ich nun ernst. „Ich bin hingefallen", log er. „Lüg mich nicht an. Du hättest fast nicht überlebt. Minho und ich haben dich ständig überwacht. Ich hatte solch eine Angst" Am Anfang klang ich noch streng, aber am Ende des Satzes schluchzte ich leise. Schuldbewusst schaute Newt mich an, bevor er sprach: „Ich habe versucht mich umzubringen" Erschrocken riss ich meine Augen auf und starrte ihn einfach nur an. Newt erklärte sich weiter: „Ich habe diese Situation nicht mehr ausgehalten. Ich habe das Labyrinth nicht mehr ausgehalten. Ich wollte einfach nur das es aufhört" Tränen rannten über seine Wangen und mir ging es nicht anders. Vorsichtig beugte ich mich hinunter und umarmte ihn.

„Wir finden einen Weg Newt. Du darfst nicht aufgeben, ok? Minho und ich werden einen Weg finden. Das verspreche ich dir!", schluchzte ich in Newts Schulter. Er nickte nur und weinte auch leise. „Ich mache es nie wieder, versprochen", schluchzte er. Ich löste mich leicht von ihm und starrte in seine dunklen Augen, die meinen so ähnlich waren. „Versprich es nicht mir. Versprich es dir selbst" Er nickte wieder und ich strich ihm eine Träne weg. Ich schwor mir von jetzt an immer auf Newt aufzupassen und darauf zu achten, dass er nicht wieder auf solche Gedanken kam. Ich schwor mir meinen Bruder zu beschützen. Denn tief in mir drinnen wusste ich, dass ich mich an ihn erinnern konnte. Newt war mein Bruder.

~*~

Wir folgten Gally und ich versuchte die Blicke von allen zu ignorieren. Gally hatte angefangen uns zu erklären, wie er überlebt hatte. „Nach dem Labyrinth wurde ich von einer Gruppe aufgelesen, die auf dem Weg in die Stadt war. Sie merkten, dass ich immun war, flickten mich zusammen und brachten mich hier her. Zu Lawrence. Diese Gruppe hier, befindet sich im Krieg mit WCKD seid WCKD die Stadt kontrolliert. Aber WCKD kann sich nicht ewig hinter diesen Mauern verstecken. Eines Tages werden sie für ihre Taten bezahlen", erklärte Gally zu Ende. Er blieb stehen und drehte sich zu uns um. „Hört zu. Er kriegt nicht gerade oft Besuch. Also überlasst mir das Reden. In Ordnung? Und versucht nicht zu starren", wies Gally uns an.

Pfanne, Newt und Thomas gingen vor, ich bildete mit Jorge und Brenda das Schlusslicht. Ich schaute mich noch einmal um und starrte in die Geschäfte rein. „Vertraust du ihm?", fragte Jorge mich, während wir Gally weiter folgten. „Ja. Er war ein Idiot, aber Ich kenne Gally schon fast mein ganzes Leben. Also zumindest an den Teil, woran ich mich erinnern kann. Er hilft uns", antwortete ich. Jorge nickte und Brenda lächelte mir zu.

Wir kamen in einen Raum, der voll war mit Pflanzen. Ein Flüstern ging von einen Mann aus, der bei diesen Pflanzen stand. Eine Wache stand neben den sonderbaren Mann und beobachtete uns missmutig. Gally legte seine Waffe ab und führte uns zu den beiden Männern. „Gally. Schön zu sehen, dass du zurück bist", begrüßter der Mann Gally. Jetzt konnte man erkennen, dass er eine Infusion bekam. Das Mittel war blau, genauso blau, wie das Serum, was um meinen Hals hing. Vorsichtig griff ich an die Stelle, wo der Anhänger unter meinen Shirt hing. Ich bemerkte nicht, dass Jorge diese Bewegung aufgefallen war. „Jasper hat mir erzählt was passiert ist", erklärte der Kerl noch zu Ende.

„Es war ein Gemetzel. Gegen ihre Geschütze hatten wir keine Chance", erklärte sich Gally. „Nein. Sie können nicht ewig im Wespennest rumstochern, ohne gestochen zu werden." Ich verstand nicht genau, was der Kerl damit meinte, aber ich schwieg. Auch erkannte ich, dass Lawrence zwei Rosen in der Hand hielt. Ich erinnerte mich an den Tag, wo alle Jungs im Labyrinth eine Wette abgeschlossen hatten. An diesem Tag wurde ich mit Blumen überschüttet. Derjenige der es geschafft hatte, mir am meisten Blumen zu schenken, bekam einen Tag frei. Es war hirnrissig gewesen, aber sogar Alby hatte mitgemacht. Der einzige Junge, der nicht mitgemacht hatte, war Newt gewesen. Der hatte lieber bei mir gesessen und aus den Blumen einen Kranz geflochten. Den musste ich dann auch die ganze Zeit tragen. Gewonnen hatte Pfanne. Nach einem Tag ohne gutem Essen, hatten die Jungs Pfanne für zukünftige Wetten disqualifiziert.

Erst jetzt erkannte ich, dass Lawrence eine Nase fehlte. Ich schaute sofort weg, da ich ja nicht starren durfte. „Wer sind diese Besucher?", fragte er, ohne uns anzublicken. „Warum sind sie hier?" Thomas trat nach vorne und sprach: „Wir wollen zu WCKD. Gally sagt, sie wissen, wie man reinkommt" Lawrence dreht sich zu uns und musterte jeden einzelnen von uns.

Ich stellte mich hinter Thomas, weswegen Lawrence Blick zu mir viel. Er musterte die Messer an meiner Hüfte und schaute dann wieder zu Thomas. „Gally sollte lieber nichts versprechen, was er nicht halten kann", sprach Lawrence und griff nach einen Gehstock. Er kam auf uns zu und sprach: „Abgesehen ist die Mauer nur das halbe Problem. Bei WCKD einzudringen ist unmöglich"

„Es gibt jetzt vielleicht einen Weg. Aber dazu brauchen wir Thomas", erklärte Gally. Verwirrt blickten Thomas und ich zu Gally. Was meinte er? „Ist das so?", fragte Lawrence und trat ins Licht. Jetzt konnte man erkennen, dass Ranken an der Seite seines Gesichtes wucherten. Er war definitiv keine Schönheit, aber nicht der hässlichste Crank den wir schon gesehen hatten. „Weißt du was ich bin, Thomas?", fragte Lawrence und beugte sich zu Thomas nach vorne. „Ich bin Geschäftsmann. Was bedeutet... ich gehe keine unnötigen Risiken ein", beantwortete er seine eigene Frage. „Warum sollte ich dir vertrauen?" Ich wartete gespannt Thomas Antwort ab. „Weil ich ihnen helfen kann. Wenn sie mich hinter diese Mauern bringen. Besorge ich ihnen was sie brauchen", antwortete Thomas todernst.

Vorhin war ich Thomas vielleicht angegangen, aber jetzt... Ich konnte nicht leugnen, dass er heiß war. „Und was wäre das? Deiner Ansicht nach?", fragte Lawrence. „Zeit, Lawrence. Bis zum letzten Tropfen", sprach Thomas mit einen Wink auf die Infusion. Auch Lawrence blickte darauf und dachte kurz nach. Danach blickte er zu Gally. „Ist es das was ich brauche?" Thomas sprach nun etwas forscher: „WCKD hat etwas was wir beide wollen!" „Ich sag dir was. Zwei von euch können gehen. Alle anderen bleiben hier. Nur eine kleine Versicherung, dass du den Weg zurück findest", erklärte Lawrence. Thomas drehte sich zu uns um und ich nickte leicht. Er drehte sich wieder zu Lawrence und der fragte: „Sind wir im Geschäft?" Er streckte seine Hand aus und Thomas schlug ein. Lawrence lächelte und sprach: „Gally zeig ihnen den Weg. Und rüste die Kleine da aus"

Verwirrt schaute ich zu Gally, doch der nickte nur. „Kommt mit" Wir folgten Gally wieder einmal und wir kamen bei einen Gully Deckel an. „Wer geht?", fragte ich und Thomas sah mich kurz an. „Ich gehe" Das Thomas gehen würde war klar, aber wer war der Zweite? „Ich gehe auch", sprach Newt und alle murmelten, dass sie einverstanden waren. Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich mitgehen hätte können, aber ich sagte nichts. Gally schob das Gitter beiseite und wir schauten in den Schacht hinunter. Gally nahm eine Leiter, die er dann auch in den Gully stellte. „Sei vorsichtig, Thomas", sprach Jorge und Thomas klopfte ihm auf die Schulter. Ich umarmte Thomas zum Abschied und umarmte dann auch Newt.

Gally wollte schon die Leiter hinunter klettern, da sprach Pfanne: „Gally. Pass auf die beiden auf" „Ja", antwortete Gally und kletterte endgültig hinab. Ich konzentrierte mich zu sehr auf den Schacht und bemerkte deswegen Newt nicht, der sich die Schuhe band. Thomas kletterte als nächster und danach Newt. Ich schluckte und drehte mich zu Pfanne, Jorge und Brenda. „Dann warten wir wohl", seufzte ich und setzte mich auf den Boden. Pfanne setzte sich zu mir und Jorge und Brenda machten es uns gleich. Unruhig starrte ich auf den Gully.

Wir warteten fünf Stunden. Ich ging unruhig auf und ab. Es war die Hölle. Ich wollte mehrmals schon hinterher gehen, aber Lawrence Wachen hielten mich davon ab. Erst nach fünf Stunden, hörten wir Schritte im Gully. Sofort rannte ich zum Schacht und blickte hinunter. Gally blickte mir entgegen und erleichtert seufzte ich. Als alle drei, wieder vor mir standen umarmte ich Newt. Danach umarmte ich Gally, der etwas überrascht die Umarmung erwiderte. Ich wollte auch Thomas umarmen, aber der drängte sich an mir vorbei. Verletzt blickte ich ihm hinterher. „Was habt ihr gesehen?", fragte Jorge und Gally wandte sich an ihm. „Wir sollten das wo anders besprechen. Kommt mit" Wir folgten Gally und kamen in einen Raum mit einem großen Tisch in der Mitte. Darauf lagen Pläne und Karten.

„Also? Was wisst ihr?", fragte ich, sobald wir den Raum betreten hatten. „Wir wissen wo Minho ist und wir wissen, wie wir reinkommen", erklärte Newt. „Das ist doch gut?", fragte ich hoffnungsvoll, doch die Mienen bleiben düster. Sie erklärten, dass sich Teresa dort aufhielt und wir sie entführen mussten, damit wir hineinkamen. „Dann machen wir das", stellte ich klar. „Nein. Es muss eine andere Möglichkeit geben!", widersprach Thomas.

„Und welche? Du hast es selbst gesehen. Sie ist die einzige Chance, die wir haben", stellte Gally klar. „Glaubst du wirklich, dass sie uns hilft?", stritt Thomas. „Wir werden sie nicht fragen!", zischte ich. „Hab ich irgendwas verpasst? Das ist doch dieselbe Frau, die uns alle verraten hat? Korrekt? Dieselbe Bitch", fragte jetzt Brenda. „Ja! Und deswegen sollten wir kein Mitleid mit ihr haben!", stellte ich klar.

„Die beiden gefallen mir", fügte Gally hinzu und ich lächelte leicht. „Was läuft hier denn eigentlich?", fragte noch Brenda und mein Blick fiel auf Thomas. „Du hast schiss, dass deine kleine Freundin verletzt wird", warf Newt aggressiv ein. Überrascht blickte ich zwischen Thomas und Newt hin und her. „Dir ging es wohl gar nicht nur um die Rettung von Minho, oder?", fragte Newt und wurde immer lauter.

Ich schüttelte traurig den Kopf und wandte mich ab. „Warte. Was meinst du damit?", fragte Thomas verwirrt. „Teresa!" Newt erhob sich und ging gefährlich nahe auf Thomas zu. „Sie ist der Grund weshalb Minho überhaupt erst verschwunden ist und jetzt haben wir endlich die Chance ihn da raus zu holen und was... ihretwegen willst du das jetzt nicht mehr? Weil dir in Wahrheit immer noch etwas an ihr liegt, stimmts? Gibs einfach zu"

Ich hatte Newt noch nie so aggressiv gesehen. Ich wechselte einen hilflosen Blick mit Pfanne, bevor ich einen Schritt auf Newt und Thomas zuging. Newt hatte Thomas bis an eine Wand gedrängt und starrte ihn jetzt angriffslustig an. „Newt?", sprach ich vorsichtig, aber ich wurde ignoriert. „Newt, ich—", wollte Thomas anfangen, aber Newt unterbrach ihn, indem er Thomas gegen die Wand stieß und schrie: „Hör auf mich anzulügen! Lüg mich nicht an!" „Newt!", schrie ich erschrocken auf und zerrte ihn von Thomas weg. Newt starrte erschrocken auf seine Hände und dann zu Thomas. „Entschuldige", murmelte er an Thomas gewandt und drehte sich dann zu den anderen um. „Tut mir leid", danach verließ er den Raum.

Hilflos blickte ich ihn hinterher und drehte mich dann zu Thomas. Keiner sagte etwas. Erst als Newts Schritte langsam leiser wurden, verstand ich, was eigentlich gerade passiert war. „Newt warte!", schrie ich und rannte meinen Bruder hinterher. Thomas holte mich sofort ein und bremste mich ab. „Hey. Warte" Ich blieb stehen und Thomas drehte mich zu ihm.

„Ich möchte mit ihm reden", erklärte er. Ich betrachtete ihn und schüttelte dann den Kopf. „Er ist mein Bruder!", sprach ich bestimmt. „Ich weiß. Aber bitte... lass mich mit ihm alleine reden" Ich schluckte und nickte dann leicht. „Ok. Aber du sagst mir dann, was er gesagt hat. Verstanden?", sprach ich streng. „Ja" „Versprich es mir, Thomas!" Er schluckte und murmelte: „Versprochen" Thomas ging alleine weiter und ich schaute ihm unsicher nach. 

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