Kapitel 4

~Liz~

Wir suchten Schutz vor dem Sturm und fanden ein paar Felsen. Dort versteckten wir uns und der Sturm hörte tatsächlich auf. Ich trank etwas, währenddessen tupfte ich Winston den Schweiß von der Stirn. Es ging ihm schlechter. Viel schlechter. Keiner sprach etwas. Alle warteten nur auf Thomas, der etwas entfernt stand und zu den Bergen schaute. Irgendwann stand Teresa auf und ging zu ihm. Griesgrämig starrte ich ihr hinterher. Ich wurde immer eifersüchtig, wenn sie auch nur in seiner Nähe war.

Ich konnte sehen, wie sie Thomas ansah und ich merkte, wie sie mich ansah. Genauso wie ich ihr jetzt hinterherschaute. Und ständig fragte ich mich, ob Thomas auch so für sie empfand. Bei WCKD war er fast durchgedreht, auf der Suche nach Teresa. Hätte er sich auch so für uns andere verhalten? Hätte er sich auch für mich so verhalten? Ich schüttelte meinen Kopf, um die Gedanken zu sortieren. Ich sollte echt anfangen Thomas aus meinen Gedanken zu streichen.

Newt starrte mich lange an, bevor er aufstand und Thomas zurief: „Wie sieht es denn aus?" „Noch ein kleines Stückchen", war seine Antwort. „Ist ja nicht besonders überzeugend", nuschelte Newt und setzte sich neben mich. Ich beobachte weiterhin Thomas und Teresa, weswegen ich erschrak, als Newt mir ins Ohr flüsterte: „Statt nur zu starren, könntest du ihm auch einfach sagen, was du empfindest."

Ich wirbelte herum und schaute Newt erschrocken an. Der lächelte leicht. „Ich weiß nicht, wovon du redest", murmelte ich und schaute zu den anderen. Minho und Pfanne schmunzelten und Aris schaute verwirrt. „Ihr seid nicht zusammen?", fragte er. „Nein!"; schrie ich entrüstet auf. „Oh. Hat so gewirkt", murmelte Aris. Ich sprang auf und ging von den Jungs weg. Teresa kam mir eh entgegen gestürmt, weswegen ich zu Thomas ging, der Teresa hinterher sah. „Was ist mit ihr los?", fragte ich vorsichtig. Thomas Blick war entrüstet, doch als er zu mir sah, wurde er weich.

„Sie kann sich erinnern", sprach er ruhig. Ich wollte was sagen, doch Thomas sprach weiter. „WCKD gab ihr die Erinnerungen zurück. Alle. Nicht so wie bei mir. Sie meinte, dass wir umkehren sollten", erklärte Thomas. Ich stellte mich direkt vor ihm und sah ihm in die Augen. „Sie will zurück zu WCKD?" Er nickte. „Ich weiß, dass wird dir nicht gefallen, aber wir sollten Teresa im Auge behalten. Nicht das sie noch einen Fehler macht", sprach ich vorsichtig. Thomas nickte wieder. „Liz? Ich muss dir was sagen...", fing Thomas an.

Plötzlich ertönte ein Knall, weswegen ich mich erschrocken zu den anderen Jungs drehte. „Leute kommt schnell her!", rief Aris und Thomas und ich rannten los. Als wir ankamen fragte ich sofort, was passiert war. „Weiß ich nicht, er hat nur versucht sich zu erschießen", schrie Pfanne aufgelöst. „Winston, alles ok?", fragte Thomas fürsorglich und bückte sich zu ihm runter. Winston übergab sich und schwarzer Schleim landete auf dem Sand.

Er legte sich auf den Rücken und atmete schwer. Sofort kniete ich mich neben ihn und fragte was los sei. Er sah mich an, bevor er auch zu den anderen blickte und sein Shirt hochzog. „Es wächst, in mir drinnen", wimmerte er. Schwarze Adern überzogen seinen Bauch, wie ein Geschwür und ich musste mich zusammenreißen mich nicht auch zu übergeben. Er hatte den Brand. Winston war nicht immun. Was bedeutete das WCKD gelogen hatte.

Der nächste Satz zerriss mein Herz. „Ich werde es nicht schaffen." Winston deutete auf die Waffe und flehte: „Bitte. Lasst nicht zu, dass ich zu einen von denen werde." Newt war der Erste, der reagierte. Er nahm Pfanne die Waffe ab und kniete sich neben mich. Er nahm Winstons Hand und legte die Waffe hinein. „Ich danke dir und jetzt verschwindet hier", bedankte sich Winston. „Wiedersehen Winston", sprach Newt gebrochen, bevor er aufstand und sich seinen Rucksack überzog. Er ging als erster los und drehte sich nicht mehr um.

Ich wandte mich Winston zu und versuchte leicht zu lächeln. Ich küsste seine Stirn uns sprach: „Gute Reise, mein Freund." Ich stand auf und nahm mir auch meinen Rucksack. Danach folgte ich Newt. Ich ging leicht hinter ihm und wagte es nicht nach hinten zu sehen. Ich wagte es nicht einmal zu sehr nachzudenken. Ich hörte Schritte hinter uns, was bedeutete, dass die anderen uns folgten. Ich blieb stehen, als ich einen Schuss hörte und eine einzelne Träne kullerte meine Wange herunter.

Keiner sprach unter Tags ein Wort, erst als es dunkel wurde und wir ein altes Schiffswrack als Unterschlupf fanden, sprachen wir wieder. Wir hatten ein Feuer gemacht und uns darum versammelt. Irgendwann durchbrach Minho die Stille. „Ich dachte wir wären angeblich immun", sprach er bitter. „Nicht alle von uns", antwortete Teresa. „Wie's aussieht", fügte sie noch schnell hinzu. Misstrauisch richtete ich mich mehr auf. Thomas hatte gesagt, sie hätte ihre Erinnerungen wieder... wusste sie, ob noch einer von uns normal war?

„Wenn Winston sich anstecken konnte, sollten wir annehmen, dass das für uns alle gilt", sprach Newt ruhig und ich musste schlucken. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich vermisse die Lichtung", schluchzte Pfanne und ich konnte erkennen, dass er weinte. Ich stand auf und kniete mich vor ihn hin, bevor ich ihn umarmte. Er erwiderte die Umarmung sofort. Nachdem wir uns wieder gelöst hatten, stand ich auf und ging etwas vom Feuer weg. Ich brauchte einfach Zeit, um nachzudenken.

Ich ging um das Schiff herum und auf eine kleine Anhöhe. Da setzte ich mich hin und blickte in den Himmel. Ich dachte nach. Ich dachte an Chuck und Ben. Langsam fing ich an zu weinen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Irgendwann driftete ich in einen Albtraum. Ich sah alle meine Freunde. Jeder einzelne war eines dieser Viecher. Ich konnte mich nicht wehren. Newt und Minho drückten mich zu Boden, während Thomas mir die Haut zerriss. Teresa stand nur daneben und lachte. Ich wachte auf, als ich zurück zum Feuer getragen wurde. Ich blinzelte leicht und erkannte das es Thomas war.

„Schlaf einfach weiter", sprach er ruhig. Ich tat wie geheißen. Das letzte was ich mitbekam, war das ich abgelegt wurde und man eine Jacke über mich legte. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, dämmerte es noch und ich war die Erste, die wach war. Ich richtete mich leicht auf und sah Thomas neben mir schlafen. Er trug jedoch keine Jacke, da er mir offensichtlich seine, in der Nacht, als Decke gegeben hatte. Lächelnd nahm ich die Jacke und legte sie wieder auf Thomas.

Dann stand ich auf und streckte mich. Ich schaute mich um und blickte zu den Bergen. Es dauerte nicht lange, bis auch die anderen wach waren und wir wieder durch die Wüste wanderten. Irgendwann ließen wir die Dünen hinter uns, dafür liefen wir jetzt auf vertrocknetem Erdboden. Minho neben mir, versuchte noch zu trinken, doch seine Flasche war leer. Ohne nachzudenken reichte ich ihm meine. Dankbar sah er mich an und trank dann die paar Tropfen, die ich noch hatte.

Es wurde Nacht und da es nirgendwo einen Unterschlupf gab, legten wir uns einfach auf den Boden. Ich lag neben Newt und Thomas, konnte aber nicht wirklich schlafen, ich döste mehr. In meinen Halbschlaf registrierte ich, wie Thomas sich neben mir wand. Anscheinend träumte er. Plötzlich richtete er sich auf, weswegen auch ich meine Augen aufschlug. „Was ist los?", fragte ich leise. „Siehst du das?", fragte er und deutete auf die Berge. Ich drehte meinen Kopf und entdeckte tatsächlich Licht. Er stand komplett auf und weckte die anderen, danach half er auch mir auf. „Was ist denn?", fragte Pfanne. „Seht ihr das? Lichter. Wir haben es geschafft", erklärte Thomas. Auf einmal donnerte es hinter uns und erschrocken fuhr ich herum.

Hinter uns zog ein Gewitter auf und als ein Blitz, nur etwa 200 Meter entfernt, einschlug, wurde ich nervös. „Ok. Wir müssen los!", wies Thomas an. Newt und Thomas meinten, dass wir uns beeilen sollten und im nächsten Moment rannten wir schon los. Wir rannten auf die Lichter zu und recht schnell konnten wir Gebäude ausmachen. Die Blitze schlugen immer näher ein und Pfanne, Newt und ich rannten ganz vorne. Dicht gefolgt von Aris und Teresa.

Plötzlich hörte ich einen Knall direkt hinter mir. Ich drehte mich schlagartig um und sah Thomas und Minho am Boden liegen. Von Minho stieg Rauch auf. Thomas bewegte sich, Minho rührte sich jedoch kein Stück. Ich rannte zurück, währenddessen kroch Thomas zu Minho, doch Thomas hatte auch etwas abbekommen. Newt und Aris rannten mir hinterher und nahmen Minho hoch. Ich stützte, währenddessen Thomas, da der mehr torkelte wie ging. Pfanne hielt uns die Tür zum Gebäude auf und schloss sie dann hinter uns.

Newt und Aris legten Minho hin und Thomas und ich knieten uns mit den anderen über Minho. Newt schaltete seine Taschenlampe ein und Thomas fing an Minho anzuschreien und zu schütteln. Da ich wusste, dass dies nicht viel helfen würde, stieß ich Thomas leicht beiseite und beugte mich über Minho. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust, um zu schauen, ob sein Herz noch schlug. Erleichtert seufzte ich auf, als ich das regelmäßige Pochen hörte. „Er lebt. Der Strunk macht nur ein Nickerchen", sprach ich, während ich mich wiederaufrichtete.

„Nickerchen würde ich das nicht nennen, aber danke für dein Mitgefühl", hörte ich eine sarkastische Stimme unter mir. Lächelnd blickte ich auf Minho herab, der sich gerade aufrichtete, weswegen die anderen erleichtert seufzten. „Was ist passiert?", fragte Minho jetzt stöhnend. „Dich hat ein Blitz erwischt", antwortete Thomas. Erkenntnis breitete sich auf Minhos Gesicht aus und der Trottel lächelte sogar leicht. „Oh"

Wir halfen ihm aufzustehen und Minho bedankte sich lächelnd. Plötzlich kreischte Teresa, weswegen wir uns panisch umblickten. Mir fiel wieder der Begriff von WCKD für die Dinger ein. Cranks umzingelten uns, jedoch waren sie seltsamerweise an Betonklötzen mit Ketten befestigt. Erschrocken kreischte ich auf, als so ein Crank nach mir schlug und mir durch die Jacke, den Arm aufkratzte. Ich torkelte zurück und stieß dabei gegen Thomas.

„Meine Wachen habt ihr also schon kennengelernt", hörten wir plötzlich eine Stimme hinter uns. Ein einzelnes Licht ging an und ein Mädchen mit kurz geschorenen Haaren kam zum Vorschein. „Wer ist das?", fragte Pfanne hinter uns nervös. Das Mädchen ging auf uns zu, genau im perfekten Abstand, um von den Cranks nicht erwischt zu werden. Sie blieb vor uns stehen und musterte uns. „Ihr seht ja echt scheiße aus", stellte sie fest. Ich wusste nicht wieso, aber ich mochte sie. „Nah kommt. Folgt mir." Ich war die Erste, die losging, jedoch griff Thomas sofort nach meiner Hand und zog mich hinter sich, und da der Pfad zwischen den Cranks sehr schmal war, musste ich hinter Thomas gehen.

Ich verstand echt nicht, wieso der Kerl sich immer vor mich schob, was mich aber echt auf die Palme brachte, waren die Schmetterlinge, die darauf in meinen Bauch rumorten. Das Mädchen führte uns durch eine Tür und ein großer Raum wurde sichtbar. Überall waren Menschen verteilt, die uns jetzt feindselig musterten. Ich schluckte und wurde etwas schneller, um neben Thomas zu gehen. Überall standen Kisten oder Tonnen, wo Feuer drinnen brannte. Tücher hingen von schnüren und Waffen lagen hier und da verstreut herum. „Kommt bleibt zusammen. Jorge will euch kennenlernen", sprach das Mädchen.

Sie ging mit uns ein paar Treppen rauf und Thomas fragte dann: „Wer ist Jorge?" „Wirst du gleich sehen. Es ist schon lange keiner mehr durch die Brandwüste gekommen. Ihr habt ihn neugierig gemacht. Und mich auch", sprach sie wieder. Wenigstens sprach sie mit uns und schwieg nicht nur. Und ich wusste nicht wieso, aber das Mädchen mochte ich. Die Männer, die anfingen uns zu folgen mochte ich aber weniger und ich spannte mich an. „Wie sieht's aus? Fühlt sich eventuell noch jemand unwohl hier?", fragte Newt hinter mir.

„Hören wir ihn erstmal an. Mal sehen was er zu sagen hat", sprach Thomas an Newt gewandt. Wir gingen eine weitere Treppe hinauf und kamen in einen großen, aber vollgestellten Raum. Bei einer Fensterscheibe stand ein Mann. Er arbeitete gerade an einem Funkgerät, doch schaltete er dies ab, als wir in den Raum kamen. „Jorge, sie sind da", sprach das Mädchen und warf sich auf eine Couch. Wir stellten uns in der Mitte auf und der Mann drehte sich zu uns um.

Er war schon etwas älter, hatte einen dunkleren Hautton und wirkte etwas wie ein Wahnsinniger. Seine Haare waren schon ergraut und seine Augen waren braun. Aber auch er hatte irgendetwas an sich, was ihn sympathischer wirken ließ. „Habt ihr auch manchmal das Gefühl, die ganze Welt wäre gegen euch?", fragte er uns. Ich zog meine Augenbrauen nach oben und antwortete jetzt einfach mal nicht. Der Mann sah meinen Blick und schmunzelte. Er ging zu einen Tisch und schenkte sich etwas zu trinken ein. „Ich habe drei Fragen. Wo seid ihr hergekommen? Wo wollt ihr hin? Was habe ich davon?"

Langsam verstand ich wie dieser Mann dachte. Es gab immer ein Nehmen und Geben. Was wir jetzt sagen würden, würde darüber entscheiden, wie und ob wir dieses Gebäude wieder verlassen durften. Keiner sprach ein Wort, weswegen er sarkastisch sprach: „Nicht gleich alle auf einmal." Ich kicherte leicht, was mir seltsame Blicke von den anderen einwarf. Der Mann, der offensichtlich Jorge hieß, lächelte aber leicht. „Wir wollen zu den Bergen", sprach ich entschlossen und trat etwas vor.

Thomas stellte sich sofort auf meine Seite. Jorge musterte dies belustigt und deutete mir weiter zu sprechen. „Wir suchen den rechten Arm", sprach Thomas statt mir. Die Männer fingen an zu lachen, was mich nervös machte. Jorge und das Mädchen tauschten einen Blick, bevor Jorge sprach: „Ihr sucht nach Geistern, meinst du wohl." Danach trank er das Glas aus. „Frage Nummer 2. Wo kommt ihr her?", fragte er jetzt deutlicher und kam auf uns zu. Thomas und Minho tauschten einen Blick und ich schluckte. „Das geht keinen was an", sprach Minho hinter mir.

Das war die falsche Antwort gewesen. Das Lächeln des Mannes verschwand und die Männer hinter uns, packten uns und drückten uns auf den Boden. Thomas schrie auf, während ich einen Kerl zwischen die Beine kickte. Ich wollte eines meiner Messer ziehen, doch war ich nicht schnell genug. Meine Freunde knieten schon, da drückten mich drei Kerle gleichzeitig auf die Knie. Gegen so viele kam ich nicht an, aber der Kerl der wimmernd am Boden lag, gab mir eine gewisse Genugtuung. Sie drückten meinen Kopf nach unten und scannten etwas in meinem Genick.

Danach ließen sie uns los uns ich richtete mich wieder auf. Nebenbei vernichtete ich die Männer mit meinen Blicken. Die Sympathiepunkte hatten sie auf jeden Fall verloren. Thomas zog mich zu ihm und fragte leise: „Alles in Ordnung?" Ich nickte, aber mein Blick war vernichtend. Jorge musterte den Mann am Boden und zuckte mit den Schultern. Brenda ging auf Jorge zu und sprach: „Du hattest recht." „Womit?", fragte Thomas sauer. Jorge schaute wieder zu uns und sprach: „Es tut mir leid, Hermano. Anscheinend wurdet ihr markiert."

Verstört blickte ich ihn an. „Ihr kommt von WCKD. Und das bedeutet... Ihr seid außergewöhnlich wertvoll", sprach er bedrohlich. Unruhig musterte ich die Männer um uns herum, die immer näherkamen. Sie packten uns ohne ein Wort und schleiften uns in einen Raum, der ein großes Loch in der Mitte hatte. Dieses Loch reichte vermutlich bis zu 50 Meter in die Tiefe. Sie bedrohten uns mit Waffen, weswegen wir uns nicht wehrten, als sie unsere Füße zusammenbanden und uns kopfüber übers Loch hängten.

Ich hängte neben Minho, der jetzt sarkastisch sprach: „Super Plan Thomas. Hören wir uns erstmal an, was der Mann zusagen hat. Hat ja voll gut funktioniert." „Halt die Klappe, Minho", sprach Thomas frustriert. Ich schaute mich um, auf der Suche nach einem Ausweg, doch ich fand nichts. „Vielleicht komm ich ja an das Seil ran", sprach Thomas und versuchte an seine Füße zu kommen. Minho neben mir, versuchte es auch, aber versagte genau wie Thomas.

Mein Unterarm juckte, weswegen ich mich wieder an den Kratzer erinnerte. Ich musste an Winston denken, weswegen ich schnell meinen Ärmel hochzog. Newt bekam das mit und fragte: „Hey, was ist los?" Minho schaute auch zu mir, die anderen konnten nicht, da sie es nicht schafften, sich zu drehen. „Einer dieser verfluchten Cranks hat mich am Arm gekratzt", sprach ich verbissen. „Was?!", schrien alle auf. Ich schaffte es die Wunde freizulegen und seufzte erleichtert auf. Es war nur ein Kratzer.

Keine schwarzen Adern. Kein verrottendes Gewebe. Anscheinend war ich immun. „Breitet es sich aus?", fragte Thomas energisch. Ich antwortete nicht, da ich auf meine Wunde tippte. Das typische Jucken und Brennen, wenn man einen Kratzer hatte, aber keine Schmerzen. „LIZ! BREITET ES SICH AUS?!", schrie Thomas jetzt.

„Nein", sprach ich schnell. „Es ist nur ein normaler Kratzer", führte ich weiter aus. „Zeig her", verlangte Minho neben mir. Ich streckte ihm den Arm entgegen und ich konnte erkennen, dass Newt ihn genauso musterte. „Sie hat Recht. Keine Spur von einer Infektion", seufzte Newt erleichtert. „Also ist Liz schon mal immun", stellte Pfanne fest. Ich senkte meinen Arm wieder und schaute zu Thomas, der sich gerade leicht drehte. Ich bildete mir ein, dass seine Augen glitzerten, aber er drehte sich schon wieder weg, weswegen ich nicht zu viel erkennen konnte.

„Dann sollte Newt doch auch immun sein, schließlich sind sie Geschwister, oder?", sprach Minho. „Nein. Newt ist älter. Das Risiko besteht trotzdem", erklärte Teresa. „Was hat das mit meinem Alter zu tun?", fragte Newt verwirrt. „Du könntest vor dem Aufbau der Immunität geboren worden sein", war Teresas simple Antwort. Ich verdrängte die Gedanken, die sich in meinen Kopf ausbreiteten und blickte mich wieder um.

„Genießt ihr die Aussicht?", fragte Jorge, der gerade in den Raum kam. „Bis jetzt gerade schon", giftete ich, was aber Jorge nur zum Lachen brachte. „Ich verstehe wieso WCKD dir genau diese Beschreibung gegeben hat", sprach Jorge belustigt. „Was meinen Sie?", fragte Newt vorsichtig. „Wir haben euch alle gescannt. Und bei manchen von euch standen gewisse Informationen dabei", erklärte Jorge.

„Bei dir Princesa, stand die Kämpferin. Unser Sarkasmus Paket hier, ist anscheinend der Anführer, während unser ruhiger hier, der Kleber ist. Was auch immer das bedeutet", sprach Jorge belustigt. Misstrauisch kniff ich die Augen zusammen, da ich Jorge nicht ganz glaubte. Jorge schmunzelte über meine Reaktion und sprach weiter: „Richtig interessant wird es aber bei euch beiden." Er schaute zuerst Thomas und dann Teresa an. „Die Verräterin und Muss von Gruppe B umgebracht werden. Sehr schöne Aussichten, wenn man mich fragt", kicherte Jorge.

Diese Nachricht war wie ein Tritt in die Magengrube. Wieso sollte Thomas sterben? Und Teresa war eine Verräterin? Dann dachte ich aber daran, wer uns diese Bezeichnungen gegeben hatte. WCKD. Wieso sollte etwas davon stimmen. Thomas dachte wohl auch so, denn er fragte einfach: „Was zum Teufel wollen sie?" „Das ist die große Frage", sprach Jorge schon fast stolz an Thomas gewandt.

„Meine Männer wollen euch an WCKD verkaufen. Das Leben hat sie gelehrt nicht weit zu denken. Ich denke da etwas weiter. Und irgendwas sagt mir, dass ihr das auch tut", beendete Jorge seine Rede. „Liegt es an dem Blut was mir in den Kopf läuft, oder ergibt der Quatsch von dem Strunk für euch irgendeinen Sinn?", sprach Minho neben mir. Jorge warf Minho einen bösen Blick zu, ignorierte ihn aber ansonsten. „Erzähl mir alles was du weißt, über den Rechten Arm", befahl Jorge an Thomas gewandt. „Ich dachte, dass wären nur irgendwelche Geister?", warf Newt ein.

Jorge wandte sich jetzt lächelnd an Newt. „Rein zufällig glaube ich an Geister. Ganz besonders, wenn ich sie über den Äther funken höre." Jorge ging zu einer Seilwinde und griff nach dem Hebel. Jorge zeigte auf uns und sprach: „Wenn ihr mir sagt was ihr wisst, dann machen wir vielleicht einen Deal." „Wir wissen nicht besonders viel", antwortete Thomas. Finster blickte Jorge uns an, bevor er den Habel betätigte und wir einen Meter nach unten fielen.

„Nein! Ok. Ok!", schrie Thomas auf. „In Ordnung! Sie verstecken sich in den Bergen!", fing ich an. „Und sie haben WCKD angegriffen. Sie haben ein paar Kids gerettet, das ist alles was wir wissen", sprach Thomas zu Ende. Jorge ging auf uns zu und wollte gerade was sagen, da kam einer von den Männern rein und sprach Jorge an, was er hier täte. In dem Moment merkte ich, dass Jorge seinen Männern etwas verschwieg. Er würde nie vor seinen Männern etwas zu unserem Deal sagen, weswegen mich Jorges Antwort nicht sehr überraschte.

„Meine neuen Freunde und ich wollten uns etwas besser kennenlernen und das haben wir." „Hey, Moment! Wollen sie uns nicht helfen?", fragte Thomas jetzt. Misstrauisch schaute die Hohlbirne Jorge an. „Keine Sorge, Hermano. Wir bringen euch dort zurück, wo ihr hingehört", sprach Jorge mit einem aufgesetzten Lächeln. Danach schaute Jorge zu mir und zwinkerte leicht, weswegen ich mein Grinsen verstecken musste. Der Kerl hatte seine Sympathiepunkte wiedergewonnen.

Er drehte sich um und ging, doch bevor er den Raum ganz verlassen hatte, sprach er noch: „Nicht hängen lassen." Die Hohlbirne starrte ihn mürrisch hinterher, bevor er auch den Raum verließ. „Also auf die Hilfe können wir mal verzichten", sprach Newt enttäuscht. „Ich bin mir da nicht so sicher", merkte ich jetzt an. „Es ist unwichtig. Wir sollten selbst hier rauskommen", sprach jetzt Thomas. Ich schaute mich um und mein Blick blieb beim Hebel hängen.

„Thomas. Wenn du es schaffst, Teresa zu Minho zu schubsen, sollte Minho sie zum Hebel stoßen können", erklärte ich meinen Plan. Thomas schaute zu mir und nickte. Er schaffte es tatsächlich Teresa zu Minho zu befördern, der sie jetzt an der Taille packte. Er stieß sie, aber es ging sich nicht aus. Minho gab einen verzweifelten Laut von sich, aber er schaffte es wenigstens Teresa wieder zu fangen. Minho versuchte es erneut, doch reichte der Schwung erneut nicht aus. „Komm schon Minho! Schubs sie fester!", schrie jetzt Newt.

Er schubste sie wieder auf drei und diesmal schaffte Teresa es, sich beim Gitter fest zu halten. Sie drehte sich und betätigte den Hebel, weswegen wir nach unten flogen, doch so konnte sie sich lösen. Sie richtete sich auf uns griff nach Thomas, da der am nächsten war. Sie schaffte es tatsächlich Thomas zu befreien und gemeinsam griffen sie nach mir. Teresa band mich los, währenddessen zog Thomas mich über den Rand und fing mich auf, als ich fiel.

Schnell richtete ich mich auf, als ich plötzlich einen Helikopter hörte. Ich hörte laut Jansons Stimme, die sprach: „Guten Abend. Hier ist das Welt Chaos Katastrophen Department. Das gesamte Gelände ist umstellt. Ihr befindet euch ohne eigenes Verschulden im Besitz von WCKD Eigentum. Gebt sie uns unverletzt wieder zurück und wir betrachten das als kleines Missverständnis, oder ihr könnt Widerstand leisten. Dann wird jeder einzelne von euch sterben." Während Janson sprach, befreite ich mich aus Thomas Armen und machte mich daran, Minho zu befreien.

Teresa holte Newt und Thomas Pfanne. Janson sprach derweil weiter: „Schon bald wird der Brand den Rest von uns auslöschen. Eine Hoffnung, ein Heilmittel liegt in euren Händen. Die Entscheidung liegt bei euch!" Ich band Minho los und schaute zu Teresa. Ihr Blick machte mir Angst, denn sie dachte über Jansons Worte nach.

Die restlichen Jungs waren frei und wir rannten auf den Ausgang zu, als plötzlich der Trottel von vorher vor uns stand. Er richtete seine Knarre auf uns und grinste. Thomas schob sich sofort vor mich und sprach: „Wir wollen keinen Ärger machen, ok? Wir wollen nur hier raus." Der Kerl grinste immer noch und sprach: „Ach, ist das so?" Dann hob er ein Funkgerät, wo er reinsprach: „Janson. Ich hab die Kids. Ich bring sie jetzt runter. Nicht schießen." Danach wandte er sich wieder an uns und kam näher.

Thomas griff nach der Waffe und hielt sie weg, da der Kerl sofort abdrückte. Im Gerangel stolperte der Kerl zurück, jedoch hatte er seine Waffe nicht verloren und richtete sie wieder auf uns. „Du kleiner Bastard!", schrie der Kerl und richtete den Lauf direkt auf Thomas. Ein Schuss erklang und wir zuckten zusammen. Der Mann riss die Augen auf und brach zusammen. Hinter ihm tauchte das Mädchen von vorher auf. Sie hatte eine Waffe in der Hand und schaute jetzt zu uns.

„Ok. Kommt mit", sprach sie mit einen Kopfnicken. Keiner bewegte sich auch nur ein Stück. Stattdessen schauten wir sie geschockt an. „Kommt schon! Gehen wir!", schrie sie jetzt. Ich dachte an Jorges Zwinkern und beschloss auf mein Bauchgefühl zu hören. Thomas tat es mir gleich und gemeinsam folgten wir den Mädchen. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen, als plötzlich Musik durch die Lautsprecher schallte.

Der Song erinnerte mich an die Karibik und würden wir nicht mal wieder in Lebensgefahr schweben, würde ich vielleicht sogar dazu tanzen. Wir rannten wieder in den großen, vollgestellten Raum von vorher und hörten Jorge rufen: „Brenda, beeil dich. Wir haben nicht mehr viel Zeit!" Brenda war also der Name des Mädchens. Ich sah unsere Rucksäcke in einer Ecke stehen, doch Minho war schneller. Er packte sich den ersten, den er erwischte, was zufällig meiner war. Ich wollte auch einen nehmen, doch drängten uns Jorge und Brenda weiter.

Jorge drückte ein Fenster auf und eine lange Seilrutsche wurde sichtbar. Sie führte über einen langen Abgrund, in ein anderes Gebäude. „Das soll wohl ein Witz sein?", murmelte Pfanne. „Plan B, Hermano. Ihr wollt zum rechten Arm? Ich werde euch zu ihnen bringen, aber ihr schuldet mir was", sprach Jorge, packte eines der Seile und sprang los. Währenddessen schrie er: „Mir nach!" Verdattert starrten wir ihm nach. „Also gut. Los geht's", sprach Brenda gehetzt.

„Los. Los. Los. Alle nacheinander", wies Thomas uns an. Minho war der Erste der Jorge folgte. Danach Newt, Pfanne, Aris und Teresa. Plötzlich rannte Brenda los, wieder zurück in den Raum. Thomas und ich drehten uns um und Thomas schrie ihr nach: „Hey Brenda, wo gehst du hin?" Thomas wandte sich mir zu und sprach gehetzt: „Ok. Geh los, ich komme gleich nach dir!" „Das glaubst du aber selbst nicht", sprach ich genervt und rannte Brenda hinterher. Ich hörte Thomas hinter mir fluchen, bevor er mich packte und hinter sich zog.

„Dann bleibst du aber hinter mir, verstanden?" „Du musst mich nicht beschützen, Thomas!", zischte ich. „Ich konnte dich schon einmal nicht beschützen, dass passiert mir nicht noch einmal", sprach er entschlossen, bevor er mich einfach hinter sich herzog. Ich war zu verwirrt, um etwas zu sagen. Was meinte er? Wir fanden Brenda, wie sie wie wild durch die Laden kramte. „Brenda, komm schon! Was machst du da?", fragte Thomas schreiend.

„Wir müssen hier weg!", schrie jetzt ich. Sie öffnete eine andere Lade und packte eine Silberne Schatulle. „Ich hab's!" Wir wollten gerade zurückrennen, da sahen wir, wie WCKD Soldaten die Treppen hinaufkamen. Ich sah eine Pistole am Tisch liegen und dachte nicht lange nach. Ich packte die Waffe und Brenda zog zeitgleich ihre. Wir schossen und ich traf sogar zwei Wachen. Die anderen versteckten sich hinter den Säulen. Brenda drängte uns in eine andere Richtung und wir duckten uns vor den Schüssen.

Brenda drängte uns stetig dazu, uns zu beeilen und Thomas griff nach meiner Hand. Wir wurden oben auf einer Plattform umzingelt, weswegen Brenda über die Balken balancierte, die sich genau neben uns befanden. Ich schaute in die Tiefe und schluckte. „Geh vor!", schrie Thomas. „Ich dachte, ich solle hinter dir bleiben?", sprach ich schnippisch. Thomas sah mich mit einen Blick an, da wurde sogar ich still.

Ohne einen Mucks, folgte ich Brenda und Thomas mir. Wir rannten weiter und kletterten über ein Gelände. Thomas stand noch auf den Balken, als der Song endete und die Gänge plötzlich explodierten. Thomas wurde nach vorne geschleudert und ich packte ihn schnell, bevor er in die Tiefe stürzen konnte. Die Explosionen hörten auf, aber das Gebäude fing an in sich einzustürzen. „Kommt jetzt!", schrie Brenda und Thomas kletterte schnell über das Geländer. Das Dach fing an einzustürzen, während wir losrannten. Gemeinsam folgten wir Brenda auf einen Aufzugsschacht zu. Wir sprangen in den Schacht und rutschten die Seile hinab. 

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