Kapitel 2

~Liz~

Ich wachte zu einem sehr bekannten Geräusch auf. Die Sirene! Ich sprang aus meiner Hängematte und rannte auf die Luke zu. Genau ein Monat war vergangen und wie ich vermutet hatte, würde ich wieder Vorräte bekommen. Ich konnte beobachten wie die Platten sich zur Seite schoben und öffnete dann das Gitter. Womit ich nicht gerechnet hatte, war einen Jungen dort unten vorzufinden. Er saß zitternd in einer Ecke und starrte mit schreckgeweiteten Augen zu mir auf. Er war dunkelhäutig, hatte braune Augen und war glatzköpfig. „Hi", sprach ich sanft. Ich kletterte zu ihm nach unten und kniete mich vor ihn hin. „Ich bin Elizabeth. Ich tue dir nichts", erklärte ich weiter freundlich. „Ich kann mich an nichts erinnern", weinte er. „Ich weiß. So geht es mir auch. Aber dein Name fällt dir wieder ein", versuchte ich ihn aufzuheitern. Ich streckte meine Hand nach ihm aus und er ergriff sie vorsichtig.

„Komm. Ich zeig dir was", lächelte ich und half ihm aus der Luke. Die Vorratskisten würde ich später holen. Ich führte den Jungen über die Wiese und erklärte ihm meine Geschichte. Also was hier abläuft und was das Labyrinth ist. Er hörte gespannt zu und wurde etwas ruhiger. Ich führte ihn zu den Hängematten. „Hier kannst du dann schlafen. Such dir einfach eine aus. Ich gebe dir etwas Zeit dich umzusehen und mit der Situation klarzukommen. Komm zu mir, falls du Fragen hast und bereit bist mitzuarbeiten" Ich wollte gerade gehen, da fiel mir noch etwas ein. „Und... geh nicht durchs Tor. Es schließt sich am Abend und in der Nacht sind Monster im Labyrinth. Bleib am Anfang einmal auf der Wiese"

Der Junge nickte und ich ging zu der Luke. Ich fing an die Kisten auszuräumen und schaute sie durch. Diesmal waren keine Nahrungsportionen dabei. Dafür waren jetzt Kisten von Gemüse und Fleisch dabei. Anscheinend wollten sie, dass wir kochten. Ich öffnete noch eine Kiste und fand Decken und Kleidung. Es waren auch noch mehr Pflegeprodukte und Handtücher dabei. Interessant wurden die Rucksäcke. Die Rucksäcke konnte man sich um den Brustkorb schnallen und sie waren offensichtlich zum Laufen gedacht. Ideal um das Labyrinth zu erkunden. Ich fand auch Zettel und Stifte und grinste breit. Ich verstaute die Kisten in einen kleinen Lagerraum, den ich gebaut hatte. Er war weder schön noch sehr stabil, aber er hatte ein Dach.

Der Junge kam auf mich zu und fragte, wie er helfen könnte. Ich betrachtete seine Oberarme und deutete ihm mir zu folgen. „Um das Feld habe ich mich schon gekümmert, aber du kannst mir bei einem Baum helfen", lächelte ich und deutete auf einen Stumpf. Ich hatte es schon geschafft, den Rest des Baumes zu verarbeiten, aber der Stumpf gehörte noch weg. Ich drückte ihm eine Machete in die Hand und fing dann selber an zu arbeiten. Irgendwann stockte der Junge. „Alles in Ordnung?", fragte ich vorsichtig. Er nickte nur und arbeitete weiter. „Wie lange bist du schon hier?", fragte er. „Ein Monat" „Wie lange werden wir noch hier sein?", war seine nächste Frage. Ich schaute zum Tor und seufzte: „Sicherlich länger als ein Monat"

~*~

Hektisch steckte ich mir meine Messer in den Gürtel und meine Pistole in den Holster. Es waren ein paar Monate vergangen und wir hatten endlich eine Spur zu Minho. Ich band mir meine Haare zusammen, da die ordentlich gewachsen waren und mir sonst nur im Weg waren. Ich zog mir meine Jacke an und stürmte aus meiner Baracke. Ich sollte mich mit Thomas und ein paar anderen Teilnehmern der Mission bei den Autos treffen. Thomas war ein interessantes Thema. Nach diesem beinahe Kuss vor gefühlten Jahren, war sowas nicht mehr passiert. Obwohl dennoch alle dachten, dass wir jetzt ein Paar waren. Hin und wieder tauschten wir zwar eine kurze Berührung oder sowas ähnliches, aber wir führten keine Beziehung. Nur ein Versprechen, was nach diesem ganzen Chaos erfüllt werden sollte.

Zurück zu wichtigen Themen... Als wir das letzte WCKD Labor ausgeräumt hatten, von den wir wussten, hatten wir eine Information aufschnappen können. Immune wurden mit einem Zug irgendwo hingebracht. Unter diesen Immunen sollten sich auch Minho, Aris und noch ein paar andere Kids verbergen, die zu uns gehörten. Unser Plan war schlichtweg verrückt, aber könnte funktionieren. Lustigerweise kamen Pfanne und mir die Idee, als wir zusammen etwas gekocht hatten. Wir hatten kurz unser blödes Leben vergessen und ich hatte mit Brokkoli ein Flugzeug nachgeahmt. Pfanne hatte mit einer Karotte einen Zug gespielt und Voila... der dämlichste Plan in der Geschichte der Menschheit.

Gleich nach einen Haufen Kinder entführen und aussaugen... Ich kam bei den Fahrzeugen an und stützte mich bei Brenda ab. Sie lächelte und widmete sich dann wieder Vince, der gerade angefangen hatte den Plan noch einmal zu erklären. Brenda hatte immer noch keinen Rückfall erlitten wurde aber regelmäßig überprüft. Ihre Haare waren jetzt fast schulterlang und war mit Harriet die beste weibliche Gesellschaft hier. Vince zählte auf, wo wer sein würde. Bei meinem Namen horchte ich auf. „Liz, du wirst mit Newt und seiner Truppe warten. Du wirst auf sie aufpassen und uns Rückendeckung geben" Ich nickte brav und grinste Newt zu.

Sobald wir diesen Plan ausgefeilt hatten, war meine Laune drastisch nach oben geschossen. Minho wieder in Sicherheit zu wissen, sorgte einfach dafür. Wir teilten uns auf die Fahrzeuge auf und ich nahm mir noch ein Gewehr. Newt und seine Truppe gingen schon zu einen Wagen, aber ich drehte mich zu Brenda und Jorge. „Seid vorsichtig" „Du auch, Princesa", lächelte Jorge und Brenda umarmte mich, bevor die beiden, sich in ein Auto setzten. Mein Blick fiel auf Thomas, der auch zu mir blickte. Ich drehte mich zu Newt und setzte mich in das Auto. Pfanne und Harriet, fuhren mit ihrer Truppe schon los. Unser Wagen fuhr auch los und langsam wurde ich angespannt. Ich betrachtete die ganzen Geräte und schaute danach aus dem Fenster.

Unser Auto blieb stehen und wir stiegen aus. Der Fahrer fuhr wieder zurück und wir rannten auf die Gleise zu. Wir versteckten uns hinter Felsen und ich zog meine Waffe. Unruhig rutschte ich hin und her, bis Newt mich festhielt. „Liz. Beruhige dich" „Ich kann nicht", flüsterte ich und schaute hinter den Felsen hervor. Ich seufzte und setzte mich wieder. Wir warteten eine ganze Weile, was mich fast in den Wahnsinn trieb. Irgendwann quietschten die Gleise und wir machten uns fertig. Wir konnten den Zug erkennen, als es plötzlich eine kleine Explosion gab. Der Zug fuhr weiter, aber der hintere Teil löste sich und bremste ab. Fast direkt vor uns blieb der Zug stehen und Thomas und Vince sprangen ab.

Thomas pfiff und wir kamen aus unserem Versteck. Vince winkte uns her und wir lächelten uns an. Ich sprintete zu Thomas und behielt den vorderen Zug im Auge. Die stoppten jetzt auch und es würde nicht lange dauern, bis Soldaten kamen. Thomas überprüfte welcher Waggon es war und wies Newt dann an, den vorderen abzutrennen. Thomas und Vince kamen zu mir und Vince stellte fest, dass es ziemlich knapp werden würde, da schon WCKD Soldaten auf uns zukamen. Ich legte mich hin und stellte mein Gewehr auf. Ich zielte und schoss einen der Soldaten in den Kopf. Panisch brachten die sich in Deckung und kamen etwas langsamer auf uns zu. „Mach weiter so", wies mich Thomas an. Ich ignorierte ihn und erschoss noch einen.

Ich hörte Thomas und Vince auf den Waggon klettern. Vermutlich brachten sie die Seile an. „Sie sind bald da!", schrie ich und erschoss noch einmal zwei Typen. „Newt wie schauts aus?", schrie Thomas gestresst. „Hetz mich nicht", sprach der ruhig. Schmunzelnd erschoss ich noch einen. Die Hälfte der Soldaten war schon tot, aber sie waren trotzdem schnell voran gekommen. Sie fingen an auf uns zu schießen, weswegen ich das Gewehr zu Thomas hochwarf und meine Pistole zog. Ich schoss und traf wieder einen der Soldaten. Einer kam direkt auf mich zu, weswegen ich gegen das Gewehr in seiner Hand schlug und die Pistole direkt an seinen Helm ansetzte. Ich drückte ab und er sank zu Boden. Ich wirbelte herum, wich einen Kugelhagel mit einer Rolle aus und erschoss noch einen Soldaten.

Auch Thomas und Vince fingen an, auf die Soldaten zu schießen. Sie blieben stehen, weswegen ich mir leichter tat, sie zu treffen. „Newt, komm rauf!", schrie Thomas. „Hab's gleich", sprach Newt immer noch ruhig. Manchmal wünschte ich mir echt, ich hätte auch die Ruhe meines Bruders. Vince gab Newt Deckung und als Newt fertig war, kletterte er nach oben. Ich gab jetzt Vince Deckung, der nach Newt nach oben kletterte. „Wo bleiben die denn?", fragte Newt etwas gestresster. Thomas antwortete, während er schoss: „Keine Ahnung" Ich wich bis zum Ende des Waggons zurück und suchte hinter ihm Deckung. Erleichtert lächelte ich, als das Berg auftauchte. Eine Luke öffnete sich und ein Stahlhaken fuhr zu uns herunter.

Ich schoss weiter auf die Soldaten und traf noch einen. „Liz! Komm rauf!", schrie Thomas jetzt noch etwas gehetzter. „Geht nicht!", schrie ich zurück und versteckte mich hinter dem Anhänger. Kugelhagel verhinderte, dass ich hinaufkam. Ich ladete meine Pistole nach und holte tief Luft. Ich hörte wie die Jungs den Haken anbrachten, wodurch ich wusste, dass wenn ich mir nicht schnell etwas einfallen lassen würde, ich es nicht rechtzeitig schaffen würde. Ich kam wieder aus der Deckung und erschoss einen weiteren Soldaten. Dabei wurde ich aber an der Schulter getroffen.

Ich schrie auf und brachte mich wieder in Sicherheit. Ich sah vor mir die Leiter, die mich auf den anderen Waggon brachte und überlegte nicht lange. Ich ignorierte die Schmerzen in meiner Schulter und kletterte die Leiter hinauf. Gleichzeitig wurde der Waggon angehoben. Ich wurde schneller und richtete mich auf. Der Waggon war schon so hoch, dass ich ohne Hilfe nicht rüber springen konnte. Thomas Kopf tauchte auf und schrie mir zu: „Liz! Spring!" Ich nahm Anlauf und sprang ab. Ich schaffte es Thomas Hand zu packen, schrie aber auf, als ich mir mit einen Ruck fast die Schulter auskuglte. Vince packte meine andere Hand und gemeinsam zogen sie mich nach oben. Keuchend brach ich auf dem Dach zusammen.

Ich richtete mich wieder auf und hielt mir die Schulter. Wir jubelten und ich konnte beobachten, wie alle sich umarmten. Ich lachte und setzte mich hin. Ich zog meine Jacke etwas zur Seite und betrachtete die Wunde an meiner Schulter. Erleichtert stellte ich fest, dass es nur ein Streifschuss war und das sie sogar schon aufgehört hatte zu bluten. Vince setzte sich neben mich und die anderen setzten sich auch, da es langsam sicherer war, als zu stehen. „Gut gekämpft", lobte Vince mich. „Danke" Ich lächelte ihm zu und zog meine Jacke wieder hoch. Er betrachtete die Geste und fragte: „Wurdest du getroffen?" Bei der Frage, schauten natürlich zwei Jungs sofort auf und wollten mich schon mit Besorgnis überfallen, doch ich sprach dazwischen. „Streifschuss. Ist nichts weiter als ein Kratzer. Hat schon augehört zu bluten"

Danach schweigen wir, bis wir im Camp landeten. Wir kletterten den Waggon herunter und schauten zu, wie die Tür aufgebrochen wurde. Thomas und ich waren die Ersten, die den Waggon betraten. Ich drängte mich an Thomas vorbei und erkannte sofort Aris und Sonya. „Alles in Ordnung?", fragte ich sanft. „Ja, uns geht's gut", antwortete Sonya. Ich nickte und schaute weiter. Thomas war direkt hinter mir und erklärte den Kids, dass sie in Sicherheit waren. Als die Reihen der Kids weniger wurden, wurde ich schneller. Panisch drehte ich mich im Kreis und hörte Thomas feststellen: „Er ist nicht hier" Ich stürmte an Thomas vorbei nach draußen. Newt hatte versucht mich zu stoppen, aber ich hatte mich einfach vorbei gedrängt. Ich war den Tränen nahe, weswegen ich schnell um eine Ecke rannte und in einer der Bruchbuden verschwand.

Ich schrie meinen Frust hinaus und schlug mit voller Wucht gegen die Betonwand. Meine Knöchel platzten auf und ich hielt inne. Ich drückte meine Stirn gegen die Wand und spürte, wie mir langsam die Tränen über die Wangen liefen. „Liz?", fragte Thomas vorsichtig. Ich schaute auf und schluchzte leise. Er kam schnell auf mich zu und zog mich in eine feste Umarmung. Ich krallte mich in sein Shirt und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. Ich weinte und weinte und konnte einfach nicht aufhören. Thomas sprach kein Wort, sondern streichelte mir einfach nur durchs Haar. „Wir waren so nah dran", schluchzte ich und drückte mich noch mehr an ihn. „Hey, sie mich an" Thomas drückte mich leicht weg und schaute mir in die Augen.

„Ich werde niemals ohne Minho gehen. Und ich weiß, dass du das auch nicht wirst. Selbst wenn die anderen ohne uns wegfahren... wir bekommen ihn wieder", sprach Thomas mir zu. Leise hörte ich Vince seine Rede zu den geretteten Immunen halten, weswegen ich mich wegdrückte und tief Luft holte. Ich nickte und murmelte, dass ich mich frisch machen würde. Ich verschwand in meiner Baracke, wo ich meine Schulterwunde und Fingerknöchel verarzte und nachdachte. Thomas hatte recht. Wir beide würden nicht aufgeben. Selbst wenn es uns umbrachte.

Harriet kam nach einer Stunde vorbei und verkündigte, dass wir jetzt mit Sonya und Aris sprechen würden. Ich folgte ihr und blieb dann in der Tür stehen. Ich wollte mich nicht wie alle anderen um die beiden versammeln. Ich hörte nicht wirklich zu, erst als Aris eine Stadt erwähnte hörte ich auf. „Dort wollten sie euch hinbringen?", fragte ich sofort. Er nickte leicht und betrachtete mich dann. Sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass etwas an mir ihn zu stören schien. Ich ließ die anderen dieses Gespräch zu Ende führen und ging selber in den Raum, wo wir unsere Pläne besprachen. Dort fand ich Vince vor, der etwas überrascht zu mir blickte. „Wieso bist du nicht bei deinen Freunden?", fragte er mich überrascht. „Aris hat etwas erwähnt, was ich überprüfen will", nuschelte ich und breitete eine große Karte aus.

Ich suchte die Zugstrecke und wurde nach kurzer Zeit auch fündig. Die Stadt von der Aris gesprochen hatte, musste sich dort befinden. Ich schaute, wie man am besten dorthin kam und überlegte schon, was für Ausrüstung man brauchen könnte, um in diese Stadt zu kommen. Vince war wieder seiner vorigen Beschäftigung nachgegangen, schaute aber auf, als weitere Leute den Raum betraten. Thomas war sofort bei mir und blickte über meine Schulter. Ich deutete auf den Ort, wo ich die Stadt vermutete und er nickte leicht. „Was macht ihr alle hier?", fragte Vince verwirrt. „Wir wissen wo Minho ist", erklärte Thomas.

Vince kam zu uns rüber und Thomas fing an seinen Plan vorzutragen. Doch als Thomas meinte, dass er mit jeden, der kämpfen könnte, dort einmarschieren wollte, änderte sich Vince sein Gesichtsausdruck. „In einer Woche könnten wir zurück sein", erklärte Thomas seinen Plan zu Ende. Ich drehte mich weg, da ich genau wusste, dass Vince nein sagen würde. Vince fing an dagegen zu sprechen. „In einer Woche? Wir haben schon sechs Monate gebraucht, um hier her zu kommen. Wir haben inzwischen über 100 von den Kids hier. Wir können hier nicht ewig rumhängen nach der Nummer, die wir gerade abgezogen haben. Du willst zu irgendeinem Punkt auf der Landkarte marschieren? Du weißt ja nicht einmal was da genau ist!" „Ich schon", warf Jorge ein, wodurch alle zu ihm blickten. „Ist zwar schon ein paar Jahre her, aber ich war dort. Die letzte Stadt. So hat WCKD sie genannt. Das war ihr Hauptquartier", erklärte er allen.

Doch dann wandte er sich konkret Thomas zu. „Wenn diese Stadt noch steht, ist das der letzte Ort, wo du hinwillst, Hermano. Das ist die Höhle des Löwen" „Wäre nicht das erste Mal, dass wir so etwas machen", erwiderte Thomas. „Ja. Mit Monate langer Planung und verlässlichen Informationen und einen Überraschungselement. Aber jetzt haben wir nichts davon!" Thomas wollte wieder etwas sagen, doch ich sprach dazwischen: „Wir haben es verstanden! Keiner riskiert sein Leben weiter für einen Mann!" Vince dachte wohl, dass ich mich seiner Meinung angeschlossen hatte, weswegen er mir dankbar zunickte. Newt und Jorge verstanden aber meine Aussage besser. Die beiden kannten mich auch ziemlich gut. Ich verließ den Raum und konnte noch hören, wie Thomas es weiter versuchte.

Mein Plan sah anders aus. Ich ging zu Aris und Sonya, die mich freundlich anlächelten, als ich zu ihnen kam. „Ich brauche mehr Informationen über diese Stadt", erklärte ich sofort. Aris betrachtete mich mit zusammengekniffenen Augen und schüttelte den Kopf. „Wenn ich dir mehr sage, bist du so blöd und gehst alleine hin. Das mach ich nicht", erklärte er stur. „Aris bitte. Minho ist dort", flehte ich. Sonya seufzte und sprach: „Wir wissen nicht viel. Nur dass sie niemanden mehr in die Stadt reinlassen" Aris sah sie vorwurfsvoll an, doch ich bedankte mich und stand auf. „Pass auf dich auf", seufzte Aris und ich nickte. Schnell verschwand ich in meiner Baracke, wo ich meinen Rucksack packte. Wasser, Essen, Messer, Pistole... ich steckte alles ein, was meiner Meinung nach nützlich sein könnte.

Ich bekam nur am Rande mit, dass das Licht ausgeschalten wurde, da WCKD anscheinend in unserer Nähe war und nach uns suchte. Ich musste nicht lange warten, bis jemand an meiner Tür klopfte. Schnell kickte ich meinen Rucksack unter das Bett und machte die Tür auf. Newt stand vor mir und schaute an mir vorbei in die Baracke. „Suchst du etwas?", fragte ich frech. Sein Blick wanderte wieder zu mir und er fragte: „Kann ich reinkommen?" Ich nickte und trat zur Seite. Er setzte sich auf mein Bett und ich schloss die Tür wieder. „Wie geht es dir?", fragte er mich, als ich mich zu ihm setzte. „Ach, die Wunde tut gar nicht weh", winkte ich ab. „Das mein ich nicht" Ich ließ meine Schultern hängen und schaute zu Boden.

„Ich werde meinen besten Freund zum Sterben zurücklassen. Was denkst du wohl?", nuschelte ich. Er umarmte mich und ich erwiderte die Umarmung. Ich musste dafür sorgen, dass Newt nicht mitbekam, was ich vorhatte. Ich wollte ihn nicht unnötig in Gefahr bringen. „Ich werde dich schlafen lassen" Ich nickte und löste mich von Newt. Er stand auf und schaute auf mich hinunter. Er lächelte leicht und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Ich hab dich lieb" „Ich hab dich auch lieb", antwortete ich. Er verließ meinen Raum und schloss die Tür hinter sich. Sobald ich sicher war, dass er nichts mehr mitbekam, holte ich meinen Rucksack wieder hervor und stopfte noch eine Taschenlampe hinein.

Ich wartete drei Stunden. Dann war ich mir sicher, dass die meisten schliefen und ich mich zu den Autos schleichen konnte. Ich schaute mich um und wich auf dem Weg zwei Wachen aus. Auf halben Weg traf ich auf Thomas. „Bist du bereit?", flüsterte er mir zu. Ich nickte und gemeinsam gingen wir zu den Autos. Wir stiegen die Treppen in die Garage nach oben und Thomas schloss seinen Rucksack. Wir gingen zwei Schritte, da hörten wir Newts vorwurfsvolle Stimme: „Na. Wo wollt ihr denn hin?" Er schaltete eine Lampe ein, wodurch wir ihn gut vor uns erkennen konnte. Ich schluckte und wechselte einen Blick mit Thomas. Ich schaute wieder zu Newt, der uns abwartend anschaute. Ich verzog mein Gesicht und sprach wenig überzeugend: „Campen?"

Newts Blick durchbohrte mich und ich wurde schnell wieder still. Thomas seufzte: „Newt" Er kam auf uns zu und sprach: „Jetzt stellt euch nicht so an. Ich bin sowieso dabei" Er nahm Thomas seinen Rucksack ab, weswegen ich kurz brauchte, um den Satz zu verstehen. „Warte? Du bist gar nicht sauer?", fragte ich verwirrt. „Ich hatte, sobald du Vince recht gegeben hast, gewusst was ihr vorhattet. Und unter dem Bett ist nicht das beste Versteck, Lizzy" Zerknirscht blickte ich Newt an. Warum versuchte ich überhaupt noch, ihn anzulügen? Der durchschaute mich sowieso jedes Mal. Er dreht sich zum Auto und sprach noch: „Na kommt" „Nein. Diesmal nicht, Mann", fing Thomas an.

Newts Blick zeigte ziemlich deutlich, dass es keinen Sinn hatte, dagegen zu sprechen, weswegen ich ruhig blieb. Thomas sprach weiter: „Hör zu. Selbst wenn wir Minho finden, schaffen wir es vielleicht nicht mehr zurück!" „Dann brauchst du jede Hilfe, die du kriegen kannst", erwiderte Newt und öffnete die Fahrertür. Pfanne lächelte uns entgegen und Newt lehnte sich grinsend gegen das Auto. „Noch dazu, stört dich das bei Liz ja auch nicht", fügte Newt noch hinzu. Thomas schaute etwas überfordert zwischen Newt und mir hin und her. Ich lächelte und ging zu Newt und Pfanne. Thomas war immer noch sprachlos, weswegen Newt hinzufügte: „Wir haben das Ganze angefangen... dann sollten wir es auch beenden" „Ok. Holen wir ihn zurück", ergab sich Thomas. Thomas setzte sich auf den Beifahrersitz und Newt und ich warfen uns auf die Rückbank. Leise fuhr Pfanne los.

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