KAPITEL 21


Die erste Nacht allein, war für Willow die schlimmste.
Immer wieder rollte sie sich auf den kalten Laken von einer Seite zur anderen und tastete reflexartig hinter sich, nur um festzustellen, dass dort niemand bei ihr war.
Sie war vollkommen allein und hatte sie das einst geliebt und herbeigesehnt, weil man im Alleinsein am meisten wuchs, fühlte sie sich jetzt verlassen und kalt.
Die Stille gefiel ihr nicht und jedes Knistern und Knacken am Haus schreckte sie jetzt zurück aus dem Halbschlaf.

Für Wesley bestand die Nacht aus einer langen Autofahrt mit lauter Musik, die Willow und er eines Nachmittags zu einer gemeinsamen Playlist zusammengestellt hatten.
Er sang selten und eigentlich ungern, aber wenn einer ihrer Gute-Laune-Songs-Während-Des-Kochens lief, konnte er sich nicht mehr zurückhalten.

Müde und ausgelaugt kam er nach Stunden in der Stadt voller Lichter an, parkte sein Auto in der Tiefgarage zu seinem Apartmentkomplex und schmiss sich oben in der Wohnung ins Bett nur um sofort einzuschlafen.

Erst am nächsten Morgen wurde er sich dem Ausmaß der Distanz bewusst.
Bewusst, dass er allein auf der großen Matratze seines Kingsizebetts lag und niemanden in seinen Armen barg, dem er einen Kuss auf die Stirn drücken konnte.

Als er die Augen aufschlug, stellte er fest wie groß sein Schlafzimmer für ihn war.
Wie kalt der Boden unter seinen Füßen.
Wie beklemmend die Sterilität seiner Wohnung, wo es keine Fotos oder Basteleien gab. Keine Hufabdrücke von Heaver an der Wand, keine Ziege im Schwimmring, keine brünette Frau, deren Schönheit er bewundern konnte, keine Sprüche, die es zu lesen und zu verstehen gab.

Da war nichts in seinem Loft.
Nichts außer ein Sofa, eine Küche, ein Bett und der Fernseher an der Wand.
Es schien, als würde hier niemand leben.
Alles war teuer und bestens platziert, damit es am meisten imponierte. Aber es war nicht gemütlich, es war nicht farbenfroh und das dumpfe Gefühl in Wesleys Brust ließ ihn wissen, dass es auch nicht wirklich ein Zuhause war.
Das war nicht der Ort, an dem er alt werden wollte.
An dem er glücklich war.
Vielmehr schreckte ihn alles, was er besaß ab. Es war, als hätte es keinen Wert mehr.
Wie ein Hotelzimmer sah sein Leben aus.
Immer nur mit der Hälfte des Beins an der Türschwelle.
Verloren zwischen seiner Karriere, dem Job und all dem Geld, das er nicht auszugeben wusste.

Das war kein Leben.
Das war eine Schande.
Und angeekelt und unzufrieden verließ er an diesem Morgen das Haus.

Willow schlurfte mit mordsmäßigen Augenringen durch den Hausflur und blieb wie automatisch an der Tür zum Gästezimmer stehen, in dem Wesley die letzte Woche über nicht mehr geschlafen hatte.

Erstaunt stellte sie fest, dass sie nicht die einzige war, die es dort hinzog.
Flach auf dem Bauch und die Schnauze zwischen den Vorderhufen versteckt, lag Heaver mit trüben Augen auf den Laken und sah so trostlos aus, als hätte die Wesley ebenso sehr vermisst, wie Willow diese Nacht.

Willow erstaunte es immer wieder, wie offensichtlich gefühlvoll einige Tiere waren.
Hunde, Katzen, Pferde und Ziegen, sie alle konnten sentimental werden, wenn sie ihrem Herrchen nahe standen und zu diesem eine emotionale Bindung aufgebaut hatten.
Wie viel diese Tiere fühlten unterschätzten Menschen ungemein und übersahen dabei, wie sehr sie ihre kleinen und großen Freunde belasteten oder leiden ließen.

Willow wusste genau, was in Heaver vorging. Ihre Ziege war ein schlaues Wesen und sie wusste, dass Wesleys gestrige Umarmung und Geschenk, von einem riesigen Eimer voller Äpfel, mit einem Abschied für eine gewisse Zeit verknüpft gewesen war.
Und anscheinend nahm auch sie das nicht ganz so positiv auf. Sie sah so sehnsuchtsvoll und ausgelaugt aus. Als hätte sie in der Nacht ebenso wenig geschlafen, wie ihre Besitzerin.

»Guten Morgen, Heaver«, sammelte sich Willow und betrat den Raum, um ihre Ziege in den Arm zu nehmen.
Träge legte diese ihren Kopf in Willows Schoß und ließ sich hinter den Ohren kraulen.
Ein müdes Meckern blieb ihr im Hals stecken.
Willow nickte. Sie verstand auch so.

»Du hast ihn echt lieb gewonnen, was?«

Heaver nickte vorsichtig.

»Ich auch«, seufzte Willow und warf sich rückwärts auf das Bett, um an die Decke zu starren. Und mit dem sanften Duft nach Wesley verlor sie den Boden der Realität unter den Füßen und erinnerte sich an den Morgen in diesem Zimmer zurück, in dem er sie zum ersten Mal Schäfchen genannt hatte und sie ihm ihre tiefste Angst unterbreitet hatte.

Das alles schien so weit entfernt, als wären mehrere gemeinsam verbrachte Jahre vergangen ...

xxxx

»Nein! Nein, das kann nicht sein! Malia, sag mir, dass mir meine Augen einen Streich spielen!«

Der kleine Rotschopf hinter dem Tresen aus Marmorplatten schüttelte grinsend mit dem Kopf und musterte Wesley ebenso erfreut, wie Charles, der den ganzen Morgen auf den Anruf seines Freundes gewartet hatte, in dem er ihn anflehen würde, noch eine Woche Überstunden für ihn zu übernehmen, damit er noch ein wenig Zeit mit seinem Feger vom Land verbringen konnte.

Kaum zu glauben, dass Wesley sich tatsächlich wieder in die Stadt traute.
Und noch erstaunlicher, dass er nicht, wie erwartet, mit Heugabel in der Hand und Kuhfladen unter den Schuhen wiederkam, sondern frisch geduscht, in Anzug und Krawatte und den poliertesten Lackschuhen, die Charles kannte.

Augenscheinlich hatte sich nichts an seinem besten Freund verändert.
Wesleys Miene und sein Auftreten waren so selbstsicher und souverän wie immer. Aber da war ein Schimmer in seinen Augen, der ihn verriet. Da war eine Furche Sehnsucht zwischen seinen Pupillen und die dunkle Linie unter seinen Augen verriet, wie ungern er heute Morgen aufgestanden war.

»Kein Streich. Bloß eine optische Täuschung«, witzelte Malia und trat hinter dem Tresen hervor. Wesley rollte die Augen, wegen dieses Kommentars. Unbeeindruckt führte er seinen Weg fort, ehe  er den Schalk in Charlies Augen wahrnahm, seufzte und schließlich stehenblieb.

»Fein. Dann umarm mich halt und tu so, als wäre ich von den Toten aufgestanden.«

Charles lachte aus tiefster Seele, ehe er die letzten Meter Abstand überwand und seinen langjährigen besten Freund in die Arme schloss.
Es tat gut, ihn wieder bei sich zu wissen.

»Du warst wie tot, wenn man es recht bedenkt. Immerhin hattest du weder Netz, noch Internet.«

Wesley legte seinen Kopf auf Charles Schulter ab und ergab sich, indem er die Umarmung erwiderte.

»Nun übertreib aber nicht. Ich hatte an vielen Stellen, kein Netz, aber im Garten ging es.«

Das Bild von dem kaputten Gartenzaun kam ihm in den Sinn. Doch er blinzelte es schleunigst weg.

Nun beschönigt er sogar die Situation zugunsten dieser Willow, dachte Charles grinsend. Dieses Mädchen musste ihn wirklich umgehauen haben, wenn Wesley sie sogar in seinen Schutz nahm.
Charles drängte darauf, dieses Mädchen kennenzulernen.

»Wenn du das sagst«, grinste er und klopfte Wesley noch einmal auf die Schulter, ehe er seinen Kumpel losließ.
Man brauchte nach zwei Wochen ja auch nicht zu sentimental werden, obwohl Charles sich eingestand, die persönliche Meinung und Anwesenheit seines Freundes
doch sehr vermisst zu haben.
Es war gut, dass er wieder da war.

Wesley war von dem Willkommenskomitee mehr als überrascht.
Malia hatte ihn noch nie umarmt, doch heute schloss sie ihn wie selbstverständlich in die Arme und behielt ihre Nähe, länger als vermutlich nötig, bei.
Sie lächelte mit roten Wangen zu ihm auf, als sie sich wieder löste.
Wesley musterte sie stumm.

Obwohl er in Malia eine kompetente, loyale und sehr engagierte Kollegin sah, die ihn nun schon seit mehreren Jahren unterstützte, konnte er der Freundlichkeit heute irgendwie nichts abgewinnen.
Sie war einfach nicht die richtige Frau, die ihn dort gerade umarmt hatte und nun Witze über seine Rückkehr riss.
Er hatte in ihr nie mehr als eine Kollegin gesehen, aber heute war er sich sicher, dass sich das auch niemals ändern würde.
Denn ihr Haar war zu glatt, ihre Augen zu grün, ihr Lachen zu zurückhaltend und ihre Stimme zu hoch.
Sie war einfach nicht Willow. Und sie würde niemals Willow sein.
Das war der Unterschied.
Das war, was alles änderte.

»Aber nun erzähl mal von deiner Reise. Du hast dich die letzte Woche so spärlich gemeldet, dass ich schon dachte, sie hätte dir das Handy weggenommen. Was ist passiert, mein Freund?«

Wesley hob abwehrend die Hände. Mit der Konfrontation hatte er gerechnet, allerdings wollte er sich die Details erst später von den Lippen lesen lassen.
Zunächst einmal galt es die Papierstapel auf seinem Schreibtisch abzuarbeiten.

»Wie wäre es mit einem Bier heute Abend? Ich habe direkt heute Morgen ein Treffen mit Mister Channings und muss bis dahin noch eine Menge abarbeiten.«

»Gut, dann drück dich eben und heb dir die Konversation für später auf. Ich werde einen Zettel mit Fragen mitbringen.«

Wesley lachte. Das war sein Charlie.

»Ich freu mich drauf.«

xxxx

»Hast du jetzt den ganzen Tag im Bett gelegen und Trübsal geblasen? Willow, das ist ein wenig übertrieben, findest du nicht?«

»Es ist total bescheuert, ich weiß. Aber zu meiner Verteidigung, ich habe nicht im Bett gelegen und Wesley hinterher geheult, sondern an meinem Buch weitergeschrieben und das sogar ziemlich erfolgreich.«

»Ehrlich? Ich dachte, du hättest eine Schreibblockade?«

Mit einer Schüssel voller Erdbeeren und einer weiteren mit geschmolzener Schokolade warf sich Lila neben Willow auf die Couch in der Wohnung und reichte ihrer Freundin die süßen Früchte.

Heaver schaute neugierig auf die Schüssel mit dem braunen Klebekram, den Willow ihr immer verbot.

»Die hatte ich auch. Aber seit letzter Woche sind meine Gedanken wieder frei und ich habe schon drei neue Kapitel verfasst.«

»Das ist ja klasse! Und worum geht es jetzt?«

Willow war immer sehr schweigsam, wenn es um ihre Bücher ging. Sie redete selten gerne über den Inhalt und behielt ihre Bücher meist bis zum Schluss als Geheimnis für sich.

Auch heute stockte sie bei der Frage, verhalten, wie sie jemandem erklären sollte, worum es in ihren Kapiteln ging. Ihrer Meinung nach konnte man ein Buch nicht erklären. Man musste es selbst lesen, darin leben.

Außerdem handelte es sich um Tiergeschichten für Kinder. Und Lila wusste das und las ihre Bücher. Trotzdem fiel es Willow schwer, mit Erwachsenen darüber zu sprechen. Viele hielten Kinderbücher im Allgemeinen für wenig intellektuell und wer selber keine Kinder im Haus hatte, interessierte sich auch nicht für ihre Bücher. Zumindest normalerweise nicht. Bei Lila, als ihre beste Freundin, hielt sie es für deren ausgedrückten Zuspruch. Willow wusste, sie hatte Lilas vollste Unterstützung – dabei wusste sie nicht, ob die Meinung ihrer Freundin immer echt war.

Schließlich konnte sie ihr kaum sagen, wie grauenhaft und langweilig sie alles fand, was sie schrieb.
Ebensowenig wie Willow jemals würde behaupten können, dass Lilas Zimtschnecken doch nicht so gut schmeckten, wie die vom Nachbarbäcker.
Manche Dinge hielt man eben unter Verschluss.

»Ich sehe schon: Strengstens geheim! Aber verrate mir eines: Hast du deinem Anwalt etwas verraten?«

Lila schob sich eine in Schokolade getauchte Erdbeere in den Mund und musterte sie fragend. Willows Blick nahm leichten Tadel auf.

»Er ist nicht mein Anwalt. Und nein, habe ich nicht. Ich stelle keine Sonderregeln allein für dich auf.«

Lila grinste zufrieden.

»Dann ist ja alles gut. Und übrigens: Er ist schon lange dein Anwalt. Das hat der erste richtige Blick verraten, den ich auf ihn werfen durfte.
Man sieht keine Person, die man nicht liebt, so an, wie Wesley dich ansieht.«

»Wenn du das meinst«, lenkte Willow ein, insgeheim mit Herzsprüngen in der Brust.
»Und welchen Film gucken wir jetzt?«

»Der Bruder meines Freundes?«

Willow brach in schallendes Gelächter aus.
Lila grinste.

»Was denn? Ich könnte auch einen Wesley gebrauchen. Aber er müsste ein bisschen mehr zum Thema »Backen« wissen, als dass Milch den Teig flüssiger und Mehl ihn wieder fester macht. Oh, und er sollte Katzen mögen und die Jonas Brothers gleich mit!«

»Lil' ich glaube kaum, dass dieser Wunschmann irgendwann auf deiner Matte stehen wird. Du kreierst dir eine Vorstellung und hängst sie an die Wand deiner Realität. Tu das nicht. Der Richtige wird kommen und, wenn er der Richtige ist, auch nicht mehr gehen – egal, ob er weiß, wie man Waffeln backt, oder sie bloß isst. Und übrigens, Wesley ist Einzelkind.«

Lila schlug sich auf den Oberschenkel.

»Mensch! Was für eine Verschwendung solcher Gene.«

Willow lachte wieder.

»Aber hey, er hat einen besten Freund – Charles. Vielleicht wär' der ja was für dich.«

»Charles?« Lila machte eine Pause und schluckte, dann blinzelte sie und fuhr fort:»Klingt schon arrogant und schnöselig«, überlegte sie betont wählerisch und ließ Willow mit den Augen rollen.

»Dir kann man es auch nicht recht machen.«

»Hey! Ich will halt nicht in ein Fettnäpfchen treten.
Lieber ein Single mit hohen Ansprüchen sein, als in einer Beziehung, wo der eigene Wert nicht geschätzt wird.«

Da wiederum musste Willow zustimmen.

»Richtig. So und nicht anders.«

»Na, siehst du! Und jetzt gucken wir den unromantischsten Film, den wir finden können, um physikalisch klar darzustellen, dass wir stolze Singles – wenn du auch nur noch so halb – mit Niveau sind und uns die Männer mal kreuzweise können! Pech für jeden, der unseren Wert nicht zu schätzen weiß! Uns kriegen sie nicht klein!«

Euphorisch schnappte sie sich die Sektflasche vom Tisch, entkorkte sie und trank einen direkten Schluck aus der Flasche.

Willow hob die Augenbrauen in die Höhe.
Woher kam denn dieser laue Entschluss und dieser Ausruf, in dem leichte Bitterkeit mitschwang?
So als hätte Lila eine Beziehung zu verarbeiten, von der sie nie erzählt hatte.
War etwas passiert?
Wann?

Sie merkte, sie musste sich in Zukunft besser um Lila kümmern.
Denn irgendetwas verschwieg ihre Freundin ihr und es fraß sie innerlich auf.
Willow war ihr in letzter Zeit keine gute Freundin gewesen.
Das wollte sie ändern.

xxxx

Charles war fasziniert.
Das, was er heute Abend erlebte, war eine absolute Premiere und sie würde ihm wohl für immer im Gedächtnis bleiben, denn man sah Wesley Dillons nicht alle Tage dabei zu, wie er desinteressiert auf einem der Barhocker im Jerry's saß und jede Frau abwies, die aufreizend an ihm vorbeilief.
Eigentlich handelte es sich hier um ihr Stammlokal, wenn es um einen One-Night-Stand, neue Bekanntschaften oder gute Drinks ging, aber heute trank Wesley bloß einen Eistee mit Pfirsichgeschmack und interessierte sich in keiner Weise an den Frauen, die ihn anlächelten.
Nicht mal Fanny, der Barkeeperin, schenkte er einen würdigen Blick.

Es hatte vierzehn Tage gebraucht und sein bester Freund war wie handzahm geworden.
Er hatte eine unsichtbare Kette um seinen Hals, die ihn dazu zwang, sich von anderen weiblichen Lebewesen fernzuhalten und er schien es gern zu tun.
Der Unterton seiner Stimme, seine Körperhaltung und der Zug seiner Lippen bewies Charles alles, was er wissen musste.

Sein Kumpel, der
Anti-Beziehungstyp und Anti-Landmensch hatte sich tatsächlich verknallt.

»Wie oft hast du sie heute schon angerufen?«

Es interessierte ihn tatsächlich, denn der Tag heute war voll gewesen mit Arbeit, aber so wie er jetzt schaute, hatte er sie niemals in Ruhe gelassen. Dafür vermisste er sie zu sehr.

Ekelhaft diese Abhängigkeit.

Er hatte Wesley so etwas kaum zugetraut.

»Fünfmal.«

»Wie oft hat sie abgenommen?«

»Einmal. Sie hat schlechten Empfang.«

Aber sicher doch.

»Meinst du nicht, dass du übertreibst? Ihr seid nicht mal vierundzwanzig Stunden getrennt und du siehst aus, als wärt ihr es seit Monaten.«

»Ich übertreibe nicht. Wenn du irgendwann deine richtige Person findest, dann reden wir nochmal.«

»Das will ich sehen. Die Frau, die mich aus den Socken haut.«

»Glaube mir, es geht schneller als du denkst. Frauen sind wie Alkohol. Erst sind sie bloß süß und unauffällig, dass man sie unterschätzt, aber ehe du dich versiehst, haben sie dich in ihren Bann gezogen und du bist abhängig und fühlst dich stockbesoffen.«

»Trinkst du deshalb keinen Alkohol? Weil du längst nicht mehr gerade stehen kannst, vor Verliebtheit?«

Wesley grinste.
»So ungefähr.«

»Dann glaube mir mein Freund, ich werde mich niemals verlieben. Am Ende verliere ich noch meinen Job, weil ich mit Promille vor Gericht erwischt werde. Ich tue ja vieles, aber ich setze für eine Frau nicht mein Leben aufs Spiel.«

Selbstüberzeugt hob Charles sein Glas und nippte an seinem Bier.
Wesley musterte ihn, wandte den Blick ab und beobachtete dann ein junges Pärchen, dass sich in eine Sitznische am anderen Ende des Raumes gequetscht hatte.
Der Mann hatte den Arm auf die Rückenlehne hinter seinem Mädchen abgelegt und spielte gedankenverloren mit ihrem Haar, während er sie von der Seite musterte.

Wesley schüttelte den Kopf, dann sagte er wissend:
»Doch. Irgendwann wirst du genau das tun.«

Und er sprach mit einer solchen Sicherheit, dass Charlie ihm glauben musste.

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