Schönes Wasser

Nach dem Frühstück nahm Aaron mich bei Seite und ging mit mir gemeinsam in den Garten. "Du hast wirklich eine Menge gegessen,es ist ein Wunder das du nicht platzt!", scherzte er und stieß mir sanft in die Rippen. "Nicht witzig.", murmelte ich bloß und überlegte, wie ich ihn auf Aegon ansprechen sollte, denn mir ging dieses Verhalten nicht aus dem Kopf und um ehrlich zu sein verursachte die Begegnung mit ihm in mir ein merkwürdiges Bauchgefühl.

Also rieb ich mir verlegen die Hände. "Ach komm sei doch nicht so Prüde!", lachte der große Kerl neben mir und schaute aufmunternd zu mir herrab. Aaron war mir bisher der normalste von allen.

Ob sie noch mehr Brüder hatten, oder gar eine Schwester? Komisch. Die würde denn sicher auch mit "A" beginnen. Was das wohl für eine merkwürdige Tradition war oder bloß Zufall..

"Wie seit ihr überhaupt nach Dendera gekommen, etwa genau so wie ich?", dieses Thema war nichts was ich eigentlich anstrebte zu Fragen, dennoch interressierte es mich brennend.

"Nun ja... wir existieren seitdem es Dendera auch gibt.", er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Wesshalb war er so verlegen, steckte dort mehr hinter als er zugeben wollte?

"Das verstehe ich nicht genau. Seit ihr einfach hier aufgetaucht so wie "Adam und Eva" ?", Ich fing an zu lachen, da ich das in der Tat nicht glauben konnte. "So zu sagen ja."

Er blickte nach vorn und steckte seine großen Hände in die Hosentaschen, während wir durch den Schlosspark schritten.

"Hm..", antwortete ich nur und wir gingen weiter schweigsam nebeneinander her.

Der Park war genauso schön wie der Rest dieses Schlosses.

Er war dicht bewachsen und ein Stück vor uns lag eine kleine Brücke, die einem den Übergang eines kleinen Flusses gewährte. Auf der Blume die mir als erte ins Auge fiel saß eine kleine Fee, wie im Wald und ich wagte mich ein Stück näher um das Wesen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Es war wirklich unfassbar diese winzige Fee, wie wir Menschen in mini Format und Flügeln. Sie trug eine kleine Blume als Hut, quieke panisch los und fuchtelte mäckernd mir ihren kleinen Armen, als sie meinen Blick bemerkte. Ich selbst erschrak ebenfalls und folgte hastig Aarons raschen Schritten.

Nach einer Weile ergriff er wieder das Wort, um dieses Peinliche Schweigen zwischen uns zu beenden. "Später kommt dich eine Bedienstete abholen. Sie wird dir alles genauer erklären und dir das Beibringen was du hier im Adelshaus können musst."

"Und wieso tust du das nicht?", frangend blickte ich zu ihm auf.

" Weil es nicht meine Aufgabe ist dich sowas zu belehren Emilia." Er lachte daraufhin heiser.

"Was wird denn meine Aufgabe sein?" Ich durchlöcherte ihn mit meinem neugirigen Blick, sodass er sich von mir abwand und mit den Schultern zuckte. "Nun ja das wirst du denn erfahren."

Erneut dieses unerträgliche Schweigen. Da kam ich auf eine Idee. Der Fluss hatte solch klares Wasser und es war eine angenehme hitze an der frischen Luft. Ich wollte schwimmen gehen, denn das hatte ich eine Ewigkeit nicht getan. Fest entschlossen rannte ich los. Ich spürte Aarons verwirrten Blick im Nacken, doch das war mir egal. Wenn ich mir einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte war es beinahe unvermeidbar mich davon abzubringen.

Am Flussufer zog ich mir ohne weiter nachzudenken das Kleid über den Kopf und sprang in Unterwäsche bekleidet ins Wasser hinein.

Bevor ich auftauchte, erkannte ich Aarons Gestalt am Uferrand. Kichernd kam ich übers Wasser. " Guck nicht so grimmig! Komm auch rein das Wasser ist herlich!"

"Emilia, das kannst du nicht einfach machen....", er sah streng zu mir herab und verschrenkte die Arme. "Sicherlich werde ich nicht mit rein kommen. Du kommst da sofort wieder raus."

Was war denn los mit ihm? Dieser Fluss bat sich doch schon förmlich an so klar und schön wie das Wasser war.

"Stell dich nicht so an."

Mit den Worten tauchte ich wieder unters Wasser und genoss wie mein Körper sich abkühlte. Ich war damals bevor mein Vater Verstarb in Schwimmteam der Schule und eine der Besten gewesen. Doch ich musste mein Hobby aufgeben um meinem Pflichten nachzukommen, seither hatte ich nie wieder einen Fuß ins Wasser gestellt. Ich ließ mich treiben von meinen Körperbewegungen und schloss die Augen.

Versank in Errinerungen.

Als mir die Luft ausging stieß ich mich am Boden ab und tauchte wieder auf, nur um einen noch grimmigeren Aaron anzutreffen. "Das ist nicht lustig Emilia." Wie er meinen Namen am Ende betonte merkte ich das er es wirklich ernst meinte.

Was war bloß los mit ihm. Wesshalb nur, war es so schlimm das ich schwimmen wollte.

Genervt, doch deutlich erfrischt stieg ich aus dem Wasser und stellte mich vor ihn. "Lass mich doch tun und lassen was ich möchte ich brauche keinen Beschützer. Findest du nicht das du dich ein wenig anstellst?", ich wrang mein nasses Haar aus und hob mein Kleid vom Boden auf.

In seinem Blick schwang nun auch noch etwas anderes mit. Er musterte mich von oben bis unten.

Oh, ich trug ja bloß meine Unterwäsche. Wie konnte ich das einfach so vergessen?

Auf der Stelle lief ich rot an und zog mir rasch das Kleid über den Kopf. "Eh...I-ich..", er räusperte einmal laut, "eine Lady sollte so etwas einfach nicht tun!"

Prompt drehte er mir den Rücken zu und lief voran, während ich ihm wie ein Hündchen folgte.

So was das also: 'Es gehört sich nicht als Lady so etwas zu tun' Aha bestimmt. Da war ich nun im Leben nach dem Tod und konnte immer noch nicht tun was ich wollte.

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Der Tag verging langsam und ich wartete darauf, dass mich die Magd abholte.

Gefühlte zehn Stunden später klopfte es an meiner Tür.

"Herein..", murmelte ich gelangweilt und die Frau vom vorherigen Abend kam herrein gestürmt.

"Guten Nachmittag, My Lady!", wie ein wirbelstrum huschte sie mit einem Staubwedel durch mein Gemach und öffnete meine Gardinen.

"Würdet ihr mir folgen?"

Ich neigte kurz meinen Kopf nach vorn und folgte ihr. "Wo gehen wir hin?"

Sie blickte freundlich zu mir und lächelte. " Folgt mir einfach My Lady."

Nach einem gefühlten Zehn Killometer Marsch durch das Schloss streckte sie einen Schlüssel ins Schloss und öffnete mir dir Tür eines kleinen Saales. In diesem befand sich ein kleiner Esstisch und eine Tafel.

SCHULE? Das hätte ich im Leben nicht erwartet.

"Es ist nicht das was sie denken. Ich muss ihnen das allgemeine Benehmen als Lady nahelegen und es is wichtig das Sie als einzige Lady des Schlosses einiges wissen, bevor sie in den Inneren Kreis aufgenommen werden."

Innerer Kreis?? Was zur Hölle?!

Verdutz sah ich sie an. " Wie genau meinen sie das?"

" Dies My Lady erfahren sie zum Ende hin. Wir werden uns hier zwei mal die Woche treffen."

Langsam riss mir der Geduldsfaden. Ständig wurde ich hingehalten und man sagte mir nicht alles genau. Genervt verdrehte ich meine Augen und erwiderte ihren Blick.

"Könnt ihr verdammt noch mal aufhören alle so in Rätseln zu sprechen?!"

Die Frau sah mich entsetzt an als hätte ich sie schwerst verletzt. " Aber My Lady achten sie auf ihren Ton!"

" Und hör auf mich so zu nennen mein Name ist Emilia!!", noch gereitzer schaute ich sie wütend an. Diese atmete einmal tief ein und aus. "Es ist mir nicht gestattet sie bei ihrem Namen anzusprechen."

" Denn werde ich jetzt gehen."

Wie war das noch? Wenn ich mir etwas in den Kopf setzte denn konnte mich keiner davon abbringen.

"A-aber...", sie klang erschüttert, als wüsste sie nicht was sie machen sollte. "Nun gut. Ich werde sie auf ihren Namen ansprechen, aber nur wenn wir alleine sind."

Sie versuchte es mit einem zaghaften lächeln und ich beruhigte mich ein wenig.

Geht doch. Warum nicht gleich so?

"Danke.", murmelte ich und setzte mich auch einen der Stühle. Erleichtert atmete sie aus und setzte sich vor mich hin. "Wieso behandelst du micht wie eine Königin?"

Ihr Blick wanderte zur Tür und denn wieder zu mir. Ihre Gesichtszüge verieten mir, das sie maximal 5 Jahre älter als ich sein musste.

"Weil du Emilia eine von sehr wenigen bist, die Magie anwenden kann. Du bist etwas besonderes, eine Berührte wie man es hier zu sagen hegt.", sie flüsterte es als könnte uns jemand hören wenn sie lauter sprechen würde.

Man sah ihr an das sie Angst hatte vor etwas, nur wovor? Ich konnte eindeutig nicht verstehen wesshalb man mir das nicht gleich gesagt hatte? War das denn ein Problem oder etwas gutes?

Sagte sie wirklich die Wahrheit und ich konnte magie benutzen?

Überrascht aber auch nachdenklich sah ich sie an und fragte mich was dieser Ort für Geheimnisse verbarg.....

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Doch heute noch ein Teil, da ich nicht schlafen konnte. Muss jetzt die Tage oder auch morgen schon einmal nachdenken was genau als nächstes passiert, da nun ja auch endlich mal bisschen mehr Spannung rein muss :) Ich würde mich über ein Paar Votes oder Kommis freuen, damit ich weiß ob ich so bisher auf einen Guten weg bin oder nicht <3

LG Melina

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